Content Recycling: So lieferst du mit weniger Aufwand mehr Inhalte

Von Corinne Konou
Aktualisiert am 05.01.2024 | Lesezeit ca. Min.

Du hast mühevoll Zeit und Geld investiert, um Inhalte zu veröffentlichen, die deine User begeistern und vielleicht sogar schon im Netz viral gegangen sind. Lass deinen Content nicht im Marketing-Archiv verstauben – du kannst noch das Beste herausholen! Es ist Zeit für ein wenig Recycling!

Welche Relevanz hat Content Recycling fürs Marketing?

Content Recycling ist ein Prinzip der Nachhaltigkeit fürs Marketing: Wie bei der Wiederverwendung von anderen Dingen schonst du damit Ressourcen. Ganz dem Prinzip von Pareto entsprechend, kannst du hier potenziell mit nur 20 Prozent deines Aufwands 80 Prozent von den Aufgaben der Content-Produktion erledigen. Es ermöglicht dir außerdem, deine Reichweite und deinen Wiedererkennungswert zu erhöhen. 

Im Folgenden zeigen wir dir, welche Vorteile die Wiederverwertung deiner Inhalte auf verschiedenen Kanälen bringt.

Was sind die Vorteile von Content Recycling?

Nachfolgend haben wir für dich die wichtigsten Benefits von Content Recycling aufgelistet.

Du erreichst neue Interessenten

Durch das Recyceln bist du fast schon gezwungen, neue Content-Formate zu nutzen. Diese machen sich jeweils auf bestimmten Plattformen ganz besonders gut.

Schreibst du also sonst überwiegend lange Blogartikel, kannst du diese beispielsweise für kurze Tweets, Bildbeschreibungen oder Zitate aufbereiten. So erhältst du Content-Assets für X (vormals Twitter), Instagram usw. Dort erreichst du wahrscheinlich ein ganz neues Publikum von Lesern, als es auf deinem Blog der Fall ist: deine Zielgruppe erweitert sich also.

Du bist der Experte

Wenn du auf verschiedenen Distributionsplattformen in diversen Formaten über dein Thema postest, wirst du zum einen leichter damit in Verbindung gebracht, denn die Quantität deines Outputs ist schlicht höher. Nicht zuletzt beeinflusst das auch dein Ergebnis im Ranking der Suchmaschinen.

Zum anderen beweist du, wie intensiv du dich mit deinem Thema auseinandersetzt; das verleiht dir Expertise. Nur ein wahrer Experte schafft es schließlich, auf unterschiedlichste Art und Weise – sowohl in Form von langen Blogbeiträgen, aber auch in TikToks, Memes und Podcasts – über ein Sujet zu sprechen.

Du sparst Kosten ein

Eine Neuproduktion von Content ist mit Kosten verbunden. Willst du etwa einen neuen Clip drehen, musst du erst einmal eine Idee in ein Konzept umwandeln. Dann brauchst du ein Studio, einen Regisseur, Requisiten usw. Nutzt du aber ein bereits vorhandenes Video, benötigst du nur jemanden, der es in mehrere kleine Clips umwandelt. Du sparst dir Studiokosten, Gagen und Ähnliches.

Was du für Content Recycling brauchst

Es liegt auf der Hand, dass du bereits veröffentlichte Inhalte brauchst, um sie dann wiederzuverwenden. Nur hat nicht jeder Beitrag das Potenzial zum Republishing.

Sagen wir, du hast vor einigen Jahren einen Blogbeitrag zur Veröffentlichung des iPhone 5 erstellt. Glaubst du, dieser Blogbeitrag lässt sich mit wenig Aufwand neu verwerten? Wahrscheinlich nicht. Es handelt sich um ein Produkt, das vor gut zehn Jahren erschienen ist und auf das die meisten nicht einmal mehr einen Blick werfen. 

Letztendlich soll dir Content Recycling Aufwand sparen und nicht mehr erzeugen. In der Infografik findest du unsere kleine Checkliste, die dir dabei hilft, zu entscheiden, welcher Content sich für die Aufbereitung lohnt:

3 Indikatoren für recycelbaren Content

Content Recycling: Wie du deinen Content umwandelst

Es gibt verschiedene Refurbishing-Methoden, mit denen sich deine Inhalte wiederverwenden lassen. Du kannst aus alten Texten neue kreieren, aus mehreren Bildern ein Video erstellen usw. Hier geben wir dir ein paar Anregungen, wie du deine Content-Präsentation einer Veränderung unterziehen kannst.:

Transformed-Content

Transformiere deine Content-Ressourcen in andere Formate. Nimm beispielsweise einen Live-Stream und wandle seinen Inhalt in einen Podcast oder einen Artikel um. Ebenfalls kannst du den Inhalt einer Podcast-Folge in einer Infografik zusammenfassen oder anders herum deinen grafischen Content mit zusätzlichen Informationen vertonen.

Puzzle-Content

Du nimmst verschiedene kleinere Inhalte und fügst sie zu einem größeren Inhalt zusammen. Zum Beispiel kannst du unterschiedliche Grafiken und Texte zu einem Leitartikel verschmelzen. Achte dabei darauf deine Backlinks einzufügen, so erhöhst du die Sichtbarkeit dieser Inhalte für Suchmaschinen. Oder wage dich darüber, deine gut recherchierten Fakten in einem Whitepaper oder gar einem E-Book zusammenzufassen.

Slice-Content

Das genaue Gegenteil des Puzzle-Contents. Du nimmst größeren bzw. längeren Content und schneidest ihn wie einen Kuchen in verschiedene kleinere Stücke. Ein gutes Beispiel liefert die Filmindustrie. Aus einem Film werden sogenannte Teaser, also kleinere Videoausschnitte entnommen, um das Interesse des Zuschauers zu wecken.

Genauso kannst du zum Beispiel deine längeren Artikel für mehrere kleine Beiträge auf LinkedIn oder Xing nutzen. Oder Ausschnitte aus deinen YouTube-Videos, um sie auf Facebook zu posten.

Wie du dich für eine oder mehrere Methoden entscheidest

Im Content-Marketing steht der Konsument im Mittelpunkt. Er beschäftigt sich mit deiner Botschaft – deinen Inhalten – und soll aus ihnen einen Mehrwert gewinnen. Dir sollte also im Vorfeld bewusst sein, welchen Mehrwert du anbieten willst und welchen du in deinen Posts schon bereitstellst. 

Eine weitere wichtige Frage, die du dir stellen solltest, lautet: “Kenne ich meine Zielgruppe?”. Du solltest nicht nur wissen, wer sich deine Blogartikel durchliest, deine Videos und Bilder anschaut oder sich deinen Podcast anhört. Es ist wichtig, zu verstehen, wieso Personen das tun. Das ist die Basis für den Erfolg deiner Postings. 

Darüber hinaus solltest du in Erfahrung bringen, was ihnen eventuell fehlt. Hier liegt für dich die Chance zur Optimierung. Lies dir sowohl Kommentare und Bewertungen zu deinen Inhalten als auch zu Inhalten deiner Konkurrenten durch. Stell dir vor, ein thematisch ähnlicher Blog veröffentlicht kurze, prägnante Beiträge mit vielen Anschauungsbeispielen, um Informationen bereitzustellen. Aus den Kommentaren geht hervor, dass diese Art von kompakten Texten der Zielgruppe besonders gefällt. Dann wird es vielleicht Zeit, dass du deine langen Blogartikel in kleinere “Häppchen” umwandelst.

Lerne deine Zielgruppe immer wieder neu kennen. Schau dir an, wie sie mit deinem Content interagiert, welche Wünsche sie äußert und wer sie ist.

  1. Sind es beispielsweise überwiegend Berufstätige mit einer Familie? Wenn du vorrangig Beiträge in Textform bereitstellst, kannst du dich probeweise an kurzen Videos oder vielleicht an einem Podcast versuchen, der sie auf dem Weg zur Arbeit begleitet.
  2. Veröffentlichst du hauptsächlich Bilder und Kurzvideos auf Social Media zu Themen, die Studierende interessieren, solltest du möglicherweise mit längeren Lernvideos oder Texten experimentieren, die für diese Zielgruppe von Relevanz sein könnten. 

Du siehst also: Es gibt verschiedene Möglichkeiten für ein Remastering. Und ja, Formatänderungen und die Entscheidung darüber können erstmal aufwändig erscheinen. Content Recycling ist meistens dennoch mit weniger Aufwand verbunden, als neue Themen zu suchen und sie aufzubereiten.

Redaktionsplan, Erfolgskontrolle, Content-Audit: 3 Tools, die dir das Content-Recycling erleichtern

Nun weißt du, was Content Recycling ist, wie es funktioniert und weshalb es sich lohnt, es zu implementieren. Für einen Content Creator bzw. Content-Marketer gibt es drei Tools, die notwendig sind, um erfolgreiches Content-Marketing zu betreiben. Im Folgenden erklären wir, wie ein Redaktionsplan, eine Erfolgskontrolle und ein Content-Audit das Content Recycling erleichtern.

Redaktionsplan

Produzierst du regelmäßig Content, ist dir der Redaktionsplan nicht fremd. Er ist die Landkarte für deine Content-Produktion und -Veröffentlichung. Dort findest du, welche Art von Content wann und wie erstellt und dann veröffentlicht werden soll. 

Es liegt also auf der Hand, dass du im Voraus planst, wann du recycelten Content in welcher Form auf welcher Plattform teilst.

Content Recycling Screenshot
Screenshot via Trello.

Denk daran: Ein Content-Meister ist sowohl Experte als auch Trendsetter. Obwohl du aus Altem Neues machen sollst, kannst du die Suche nach frischen Themen und Trends nicht an den Nagel hängen. Wenn du ständig dieselben Themen in deinen Beiträgen behandelst, ohne auf die Aktualität und neue Aspekte zu achten, wirst du zwar Experte, bist aber langweilig. Und mit langweiligen Beiträgen gewinnst du keine neuen Interessenten.

Mit einem Redaktionsplan behältst du den Überblick. Er ist der Leitfaden mit dem du sicherstellst, dass du immer einen guten Mix aus Alt- und Neuproduktion hast. Wie du einen effektiven Redaktionsplan erstellst, erfährst du im Artikel How to: Einen Redaktionsplan für das Social-Media-Marketing erstellen.

Erfolgskontrolle

Wie bereits erwähnt, musst du im Vorfeld entscheiden, welcher Content sich für die Überarbeitung eignet. Diese Entscheidung wird dir durch die fortlaufende Erfolgskontrolle der Content-Marketing-Maßnahmen erleichtert. Anhand verschiedener KPIs wie der Klickrate, Conversion Rate, Absprungrate und Interaktionsrate kannst du leicht herausfinden, welche Inhalte besonders gut bei deinem Publikum ankommen und welche weniger beliebt sind.

Vergleiche auch die Ergebnisse von recyceltem Content im Vergleich zum Content, der zum Recyeln genutzt wurde. Stelle Fragen wie “Kann bzw. konnte der Mehrwert, den ich anbieten will, im recycelten Zustand aufgenommen werden?" oder “Können bzw. konnten die Bedürfnisse meiner Zielgruppe gestillt werden?”. Diese regelmäßige Analyse und Bewertung wird beim Recyceln helfen.

Content-Audit

Das Content-Audit ist wie eine Inventur zu sehen. So werden alle Projekte in eine Struktur gebracht, um anschließend die Wirksamkeit und Qualität zu bewerten. Im Rahmen des Content-Audit kannst du zum Beispiel sehen, ob dein recycelter Content weiterhin deine im Vorfeld gesetzten Ziele erfüllt. 

Durch diese klare Übersicht kannst du nicht nur die Wirksamkeit deiner Inhalte festhalten und sehen. Du siehst auch, welche Arten von Content du nutzt und wie diese ihren Zweck erfüllen.

Exkurs: Welchen Zweck erfüllt Snack-Content vs. langer Content?

Was ist Snack-Content? Ein Snack ist die Verkleinerung einer Mahlzeit. Er ist einfacher erhältlich und es braucht nicht viel Aufwand, ihn zu konsumieren. Kurz: Ein Snack ist maximal unkompliziert.

So ist es auch mit Snack-Content. Memes, Kurzvideos wie TikToks, Instagram Reels oder YouTube Shorts, GIFs usw. lassen sich mit geringem kognitiven Aufwand aufnehmen. Einfach im Vorbeiscrollen, etwa auf dem Weg in die Arbeit, wenn man noch nicht ganz wach ist.

Snack-Content kann durchaus informativ sein. Es bietet sich jedoch eher an, Emotionen und Gedanken der Zielgruppe mit Snack-Content abzubilden. Memes sind ein gutes Beispiel dafür.

Durch regelmäßiges Veröffentlichen von Snack-Content gibst du den Usern die Möglichkeit, die Themen, über die du sprichst, mit dir in Verbindung zu setzen. Hier zwei Beispiele, wie bekannte Unternehmen wie TrueFruits und Paula’s Choice Memes bzw. Bilder mit Humor nutzen.

Content Recycling Screenshot

Wichtig bleibt immer: Was bevorzugt deine Zielgruppe? Eine gute Mischung aus kürzeren und längeren Content-Arten ist ratsam. Nutze zum Beispiel Snack-Content, um im Gedächtnis der Nutzer zu bleiben und um für längeren Content zu werben. Verlinke gleichzeitig in deinem längeren Content auf deinen kurzen Content, um weitere Berührungspunkte mit deinen Nutzern auf verschiedenen Ebenen zu schaffen.

Fazit

Mit Content-Marketing bleibst du regelmäßig mit deinen Usern in Kontakt. Um dein Netzwerk aktiv zu halten, benötigst du neuen Content. Immer wieder frische Inhalte zu entwickeln, kann anstrengend werden. Außerdem besteht die Gefahr, die Richtung zu verlieren.

Dabei hilft Content Recycling. So maximierst du den Nutzen der Inhalte, über die du bereits verfügst. Es ist einfacher (und kostensparend), inhaltliche Evergreens, die sich schon bewährt haben, zu transformieren und einige Neuheiten hinzuzufügen, als jede Woche neue Themen zu finden.

Auch wenn das Refurbishing einiges erleichtert, bedarf es trotzdem der Planung und Analyse. Oft musst du nichts an deiner Infrastruktur ändern. Nutze dafür Tools wie einen Redaktionsplan. So wird es dir möglich, deinen gesamten Content aufeinander abzustimmen. Er bildet den Rahmen für deine Aktivität im Netz, hilft dir deinem Content-Spread eine klare Struktur zu geben und den Überblick über die Bespielung der einzelnen Kanäle zu behalten.

Gleichzeitig zwingt dich das Recyceln dazu, deine Beiträge zu analysieren und andere Formate zu nutzen. Ersteres hilft dir auch dabei, die Qualität deines Contents im Auge zu behalten und ständig zu steigern. Letzteres erhöht deine Sichtbarkeit und Reichweite. Nutze diese Vorteile, um deine Content-Strategie und deine Marke zu stärken.

FAQ

An dieser Stelle beantworten wir häufig gestellte Fragen zum Thema Content Recycling.

Quellen:

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