Der Begriff Crowdsourcing begegnet bestimmt auch dir immer häufiger. Vor allem bei Startups, die gerade erst loslegen und sich auf dem Markt etablieren möchten, ist dieses Vorgehen beliebt. Es handelt sich um eine innovative Form der Ideenfindung und der Auslagerung von Aufgaben.
Du hörst schon: Crowdsourcing scheint ziemlich praktisch und effizient zu sein. Deshalb stellen wir dir in diesem Artikel vor, was Crowdsourcing genau ist und wie du es für dein digitales Marketing nutzen kannst.
Definition: Was versteht man unter Crowdsourcing?
Um zu verstehen, was sich hinter dem Wort Crowdsourcing verbirgt, schaust du dir am besten die Begriffe an, aus denen es besteht. Es setzt sich aus „Crowd“ (Menschenmenge) und „Outsourcing“ (auslagern) zusammen.
Was ist Crowdsourcing?
Crowdsourcing ist die Auslagerung von Unternehmensaufgaben an eine Gruppe von Menschen.
Es gibt dabei einen bedeutenden Unterschied zum „herkömmlichen“ Outsourcing: Dabei werden Aufgaben und Aufträge meist an Experten oder professionelle Dienstleister ausgelagert. Hierfür entstehen oft hohe Kosten. Beim Crowdsourcing hingegen wenden sich Unternehmen an die breite Masse, die ihr Schwarmwissen kostengünstig oder gar kostenlos weitergibt. Dies geschieht fast ausschließlich online und ist eigentlich gar kein so neuer Gedanke.
Das bekannteste Beispiel für Crowdsourcing ist Wikipedia. Die Plattform ist die größte Online-Enzyklopädie der Welt. Diesen Titel hat sie aber nicht erlangt, indem hunderte Experten die einzelnen Artikel geschrieben haben. Genau das Gegenteil ist der Fall: Jeder Internetuser kann auf Wikipedia Beiträge einstellen und aktualisieren. Beim Crowdsourcing wird also das Wissen von Millionen von Internetnutzern auf der ganzen Welt gebündelt.
4 Strategien für das Crowdsourcing: Wie kann ich die Crowd einsetzen?
Crowdsourcing bietet für dein Unternehmen und deine Arbeit zahlreiche Vorteile. Damit du das Wissen der Masse effektiv nutzen kannst, solltest du dir einen Plan zurechtlegen. Bevor du einfach loslegst, solltest du wissen, welche Strategien es beim Crowdsourcing gibt und in welchen Fällen sich diese besonders gut eignen.
Nutze die Crowd als Entwickler und Ideengeber
Du hast die Möglichkeit, die breite Masse als Co-Creator zu nutzen. Dabei bindest du sie in die Entwicklung deiner Produkte ein und profitierst von ihren Ideen.
Stell zum Beispiel vor, auf welchem Stand du gerade bist und wo du mit deinem Produkt zukünftig gerne hinwillst. Gibt es dabei ein Problem, das du alleine bislang nicht lösen konntest, kannst du auf die Intelligenz der Masse setzen. Statt Monate allein vor dich hinzutüfteln oder einen teuren Experten zu bezahlen, der dich berät, fragst du einfach die Crowd. Sie gibt dir schnell und kostengünstig Rat, liefert wertvolle Anregungen und ehrliches Feedback.
Hole dir finanzielle Unterstützung von der Crowd
Neben dem Wissen der Masse kannst du auch ihre finanziellen Mittel nutzen. Bestimmt hast du schonmal von Crowdfunding gehört: Dabei holen sich Unternehmen, die meistens noch am Anfang eines Projekts stehen, finanzielle Unterstützung von vielen Einzelpersonen. Beliebte Spiele wie Exploding Kittens oder Tools wie der Fidget Cube wurden so finanziert.
Jeder, der möchte, kann einen bestimmten Betrag investieren und damit dazu beitragen, dass eine Idee in die Tat umgesetzt wird. Je nach Höhe des Betrags erhalten Unterstützer dafür das zu fundende Produkt, eine namentliche Erwähnung auf der Website des Unternehmens oder andere materielle oder immaterielle Gegenleistungen.
Fehlen dir aktuell die finanziellen Mittel, um richtig durchzustarten, könnte sich Crowdfunding für dich lohnen. Beliebte Plattformen für das Crowdfunding sind Kickstarter, Startnext und Indiegogo.
Falls du ein Unternehmen oder ein besonders großes Projekt über die Crowd finanzieren willst, könnte Crowdinvesting etwas für dich sein. Beim Crowdinvesting investieren Menschen nicht in ein einzelnes Produkt, sondern in ein Vorhaben oder Unternehmen, das sie für wichtig halten, und erhalten dafür eine (in der Regel überdurchschnittliche) Rendite. Beliebte Plattformen für das Crowdinvesting sind Seedmatch, bettervest und Companisto.
Lass die Crowd Microtasks erledigen
Du kannst die Crowd auch für sogenannte Microjobs nutzen. Oftmals bestehen große Projekte aus vielen kleinen Aufgaben aus den verschiedensten Bereichen. Möchtest du dafür nicht extra Mitarbeiter einstellen, kannst du diese Aufgaben auslagern. Das hat den Vorteil, dass die Tasks viel schneller und zeitgleich abgearbeitet werden. Zerlege dein Projekt in viele kleine Bestandteile und versuche, dafür motivierte Clickworker zu fi nden. Das spart nicht nur Kosten ein, sondern auch Zeit. Microtasks, die gern ausgelagert werden, sind beispielsweise Produktkategorisierungen, Destinationsbeschreibungen, Adressprüfungen, Active Sourcing und Sentiment-Analysen.
Nutze die Crowd als Tester für dein Produkt
Bist du mit deiner Entwicklung schon weit vorangeschritten, kannst du die Crowd natürlich auch als Tester nutzen. Das hat für dich den Vorteil, dass unterschiedliche Menschen dein Produkt ausprobieren und dir ein ehrliches Feedback geben. Du wirst hier auf viele Abnehmer stoßen, denn ein neues Produkt zu testen, macht vielen Menschen Spaß.
Gerade in der IT-Branche ist das sogenannte Crowdtesting sehr beliebt. Apps und Software wird stetig weiterentwickelt: Tests müssen also kurzfristig durchgeführt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass unterschiedliche Nutzer die Technologie testen. So variieren beispielsweise die technischen Voraussetzungen, die Internetgeschwindigkeit oder die Vorkenntnisse.
Beliebte Plattformen für das Crowdtesting sind RapidUsertests, Applause und testcloud.
3 (weitere) Plattformen für dein Crowdsourcing-Projekt
Du bist begeistert von der Idee hinter Crowdsourcing und möchtest dieses Vorgehen auch für dein Unternehmen nutzen? In diesem Abschnitt stellen wir dir drei weitere hilfreiche Anbieter vor.
Clickworker
Auf der Suche nach Helfern, die kleinere Aufgaben für dich schnell und unkompliziert übernehmen? Dann bist du auf der Plattform Clickworker genau richtig. Laut eigener Aussage sind hier über 2,8 Millionen Mikrojobber aus 136 Ländern registriert, die auf freiberuflicher Basis Jobs annehmen.
Was dabei auffällt: Clickworker ist leicht zu bedienen und quasi selbsterklärend. Mit nur wenigen Klicks stellst du deine Aufgabe online und wartest auf die Bearbeitung. Das Unternehmen arbeitet mit verschiedenen Qualitätsmanagementverfahren, die deine Zufriedenheit sicherstellen sollen – bei über 15 Jahren Erfahrung ist davon auszugehen, dass diese Mechanismen zuverlässig greifen.
Testbirds
Möchtest du deine neue Website oder eine von dir entwickelte Software oder App überprüfen lassen, dann findest du auf Testbirds die geeigneten Tester. Sie geben dir Feedback, wie die Usability deiner Anwendung ist, machen dich auf Bugs aufmerksam und schlagen dir Verbesserungen vor. Dabei liegt der Fokus vor allem auf den technischen Komponenten.
Zu dem großen Testangebot gehören nicht nur Apps, sondern auch Onlineshops, Chatbots, Spiele, Tracker und Smart Devices. Auf seiner Website stellt die Crowdtesting-Plattform zahlreiche namhafte Kunden vor, die die gute Leistung von Testbirds bestätigen. Möchtest du sicherstellen, dass deine nächste App fehlerfrei und benutzerfreundlich an den Start geht, findest du hier also einen guten Ansprechpartner.
99designs
Brauchst du Unterstützung bei der grafischen Gestaltung deiner Marketing-Unterlagen, deiner Website oder deines Logos, dann findest du auf 99designs qualifizierte Grafikdesigner. Auf der Plattform kannst du Buchcover, Kleidungsstücke, Verpackungen, Magazine und vieles mehr einfach und unkompliziert gestalten lassen.
Für deine Planung ist es hilfreich, dass hier mit festen Paketpreisen gerechnet wird. Für jede Dienstleistung gibt es einen festgelegten Preis, den du dir einfach auf der Website anschauen kannst.
Fazit: Greife mit Crowdsourcing auf die Kreativität und das Wissen der breiten Masse zu
Du hast noch viele Aufgaben vor der Brust, die erledigt werden müssen? Sei es ein technischer Test, die Produktentwicklung oder die Gestaltung deiner Verpackung: Mit Crowdsourcing erreichst du immer genau die Menschen, die sich dafür am besten eignen. Schau dafür einfach auf den passenden Plattformen nach und freue dich auf eine schnelle Erledigung deiner Aufgabe.
Häufig gestellte Fragen zu Crowdsourcing
An dieser Stelle beantworten wir häufig gestellte Fragen zu Crowdsourcing.
Was sind Vorteile von Crowdsourcing?
Crowdsourcing bietet eine Vielzahl von Vorteilen, darunter Kosteneinsparungen, bessere Innovation und schnellere Projektabschlüsse. Es ermöglicht Unternehmen, schnell auf Veränderungen und Herausforderungen zu reagieren.
Was ist ein Beispiel für Crowdsourcing?
Ein Beispiel für Crowdsourcing ist Wikipedia. Dabei werden die Aufgaben, also die zu erstellenden Inhalte, einfach an andere übergeben, anstatt selbst erstellt zu werden.
Was ist internes Crowdsourcing?
Internes Crowdsourcing ist eine Methode, bei der eine Organisation oder ein Unternehmen auf interne Mitarbeiter oder Teams zurückgreift, um innovative Ideen, Ergebnisse und Lösungen für bestimmte Projekte zu generieren.
Was sind die Risiken von Crowdsourcing?
Risiken von Crowdsourcing sind z.B. die Qualität der Ergebnisse, die Datenschutzproblematik sowie die Unsicherheit über die Herkunft und Qualifikation der Teilnehmer.
Welche Arten von Crowdsourcing gibt es?
Es gibt mehrere Arten von Crowdsourcing, darunter kollaboratives Crowdsourcing, wettbewerbsbasiertes Crowdsourcing, gemeinschaftliches Crowdsourcing und soziales Crowdsourcing. Jede dieser Methoden hat ihre eigenen Vor- und Nachteile und kann in unterschiedlichen Situationen verwendet werden.
Miriam Prellwitz
Miriam Prellwitz ist Texterin für klare Aussagen und kreative Ideen. Ihre Texte bieten ihren Lesern einen echten Mehrwert und bringen eine Aussage auf den Punkt. Mit dem nötigen Feingespür vermittelt sie auch komplizierte Themen verständlich und frisch.
