Dropshipping-Produkte finden: So gehst du in 2024 vor

Von Sarah Kreilaus
Aktualisiert am 05.01.2024 | Lesezeit ca. Min.

Nischenprodukte oder Trends? Hohe Gewinnspanne oder große Nachfrage? Ein lukratives Warenangebot ist der Grundstein für erfolgreiches Dropshipping. Doch Produkte müssen im Dropshipping teilweise andere Eigenschaften haben als bei anderen Geschäftsmodellen.

Hier erfährst du, worauf du achten musst und mit welchen Strategien du passende Produkte findest.

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Lesetipp

Eine ausführliche Erklärung zum Thema Dropshipping findest du hier: Dropshipping: Was ist das und wie funktioniert es?
Wenn du noch gar nichts über Dropshipping weißt, solltest du diesen Artikel am besten zuerst lesen.

Oberlo, Dropified, Printful, Spocket: Klassische Quellen für Dropshipping-Produkte

Klassische Quellen für Dropshipping-Produkte sind Alibaba (beispielweise über Oberlo), DH-Gate oder BigBuy. Sie ermöglichen es dir, nahezu jedes Produkt über ihren Online-Shop oder auch auf Marktplätzen wie eBay oder Amazon Marketplace zu verkaufen. Sogar eigens angefertigte (Design-)Produkte sind über Anbieter wie Printful möglich. Unterstützend beim Dropshipping wirkt darüber hinaus Software wie Dropified oder Spocket.

Produkte für das Dropshipping: Diese Merkmale sollten sie immer haben

Wenn du nach geeigneten Produkten für dein Dropshipping suchst, solltest du jedes der Produkte auf bestimmte Eigenschaften hin prüfen, damit du nicht von vornherein auf verlorenem Posten stehst.

Als Faustregel solltest du bei der Auswahl auf die folgenden Faktoren achten:

Diese 6 Merkmale sollte dein Droppshipping-Produkt erfüllen

Keine zu teuren Produkte

Dropshipping-Produkte dürfen nicht zu kostenintensiv sein. Das hat gleich mehrere Gründe. 

  1. Bei Dropshipping siehst du die Produkte niemals selbst, du kannst also die Qualität nicht in einem Maße sicherstellen, wie dies für sehr teure Produkte notwendig sind. Je mehr Geld ein Käufer ausgibt, desto höher ist sein Qualitätsanspruch. Doch Retouren können für dich den finanziellen Ruin bedeuten, wenn teure Waren dadurch erheblich an Wert verlieren oder sogar unbrauchbar werden.
  2. Wenn du nicht mit einer starken Marke für teure Produkte werben kannst und zahlreiche Marketingkampagnen fährst, bist du gegen bekanntere Hersteller deutlich im Nachteil. Je hochpreisiger ein Produkt, umso wichtiger ist die Marke.
  3. Je teurer das Produkt, umso größer das Servicebedürfnis: Beratung, das Erfüllen individueller Wünsche und ein guter Support nach dem Kauf werden mit zunehmendem Warenwert häufiger gewünscht. Zugleich ist Vertrauen für den Kauf wichtiger. Erfüllst du also diesen gesteigerten Servicebedarf nicht, hagelt es schlechte Bewertungen und dein Erfolg ist dahin.
  4. Wenn du keinen Dropshipping-Anbieter mit Lager innerhalb der EU nutzt, steigt die Wahrscheinlichkeit für Zollprobleme mit dem Warenwert.
  5. Klumpenrisiko: Wenn du eher weniger Käufe mit hohem Wert verzeichnest, ist es für dich umso schmerzlicher, wenn Zahlungen ausfallen oder Ware retourniert wird.

Deswegen ist es üblicherweise sinnvoller, entweder Produkte mit einem Warenwert im sehr niedrigen dreistelligen Bereich zu nutzen, oder aber auf Verbrauchsartikel und Einwegprodukte zu setzen.

Nischenprodukte sind oft im Vorteil

Allerweltsware über das Dropshipping zu verkaufen, ist nicht erfolgversprechend. Zur eigenen Markenbildung eignen sich Nischen besser.

Wenn du also einen eigenen Shop aufziehst, sorge dafür, dass du als Experte für eine bestimmte Nische wahrgenommen wirst. So hilft dir deine Marke schneller, das Vertrauen potenzieller Kunden zu gewinnen, als wenn du dich als Allerwelts-Shop ohne klare Expertise präsentierst.

Trends nicht zu spät erwischen

Trends zu folgen ist ein klassischer Starter-Tipp für Dropshipper. Doch wenn du zu spät dran bist, kauft niemand mehr bei dir und du bleibst auf den Kosten sitzen. Trends können super funktionieren, sind aber für die meisten Dropshipper ein sehr großes Risiko.

Urheberrecht beachten

Das Urheberrecht kann gerade bei Dropshipping-Produkten aus Asien ein Problem sein. Da du derjenige bist, der haftbar ist, solltest du darauf achten, dass deine Produkte kein Urheberrecht oder Marken verletzen.

Es darf ausgefallener sein

Am besten laufen Produkte, die ein Interessent nicht einfach vor Ort erwerben kann. Dann nämlich wird er im Internet danach suchen. Außerdem hast du weniger Konkurrenz und kannst einen höheren Preis aufrufen.

Nachfrage existiert

Keine Kundenbestellung, wenn niemand dein Produkt kennt: Nicht jede Nische ist sinnvoll. Du solltest in jedem Fall prüfen, ob eine Nachfrage für dein Produkt existiert und wie sich diese entwickelt.

Marge stimmt

Als Dropshipper bist du am Ende der Nahrungskette und kannst keine hohen Gewinnspannen erwarten. Doch wenn der Großhandelspreis schon über dem Einkaufspreis liegt, hast du keine Chance auf ein profitables Geschäft. Das ist natürlich zugespitzt, aber: Beachte unbedingt, dass sich dein Gewinn durch Ads und andere Marketingmaßnahmen, Retouren und Servicekosten erheblich verkleinert und am Ende dennoch eine einstellige Prozentzahl an Marge stehen bleiben sollte.

Dropshipping-Produkte finden: Welche Strategien gibt es?

Anbieter wie Oberlo oder Bigbuy helfen dir dabei, Dropshipping-Waren für dich zu finden, die profitabel sein könnten. Außerdem gibt es diverse Strategien, mit denen du geeignete Produkte finden kannst. Drei sehr unterschiedliche stelle ich dir hier vor:

Trends identifizieren durch Analyse-Tools

Wenn du ein Produkt suchst, das bald durch die Decke geht, musst du dich mit aktuellen Trends beschäftigen. Um das möglichst effektiv zu tun, helfen dir diverse Tools, die das Internet ständig nach Trendthemen durchforsten.

Anbieter sind beispielsweise:

Auch die meisten großen SEO-Tools wie Semrush, Sistrix und Co. bieten die Möglichkeit, Trends zu entdecken. Inwiefern dir diese Tools nutzen, hängt auch davon ab, an welchem Punkt sich dein Dropshipping-Vorhaben gerade befindet. In der Regel ist diese Recherche vor allem dann sinnvoll, wenn du ein Trendthema einer Branche entdecken willst, das du mit einem Online-Shop abdecken möchtest.

Die einzelnen Produkte ergeben sich dann erst durch eine tiefergehende Recherche: Welche Produkte generieren durch diesen Trend eine Nachfrage oder werden möglicherweise sogar erstmals hergestellt? Welche Produkte benötigt ein Interessent, der sich diesem Trendthema widmen möchte? Die Produkte, die du mit diesen Fragen findest, kannst du dann danach sortieren, wie vielversprechend sie für dich aus wirtschaftlicher Sicht sind.

Konkurrenz ausspionieren durch Ad Spying

Viele Online-Shops nutzen Facebook Ads, um ihre Produkte zu verkaufen. Die gute Nachricht für dich: Du kannst die Ads ganz leicht finden, indem du Suchbegriffe wie „Order now“, „get yours now“, „free shipping“ oder „50 % off“ in die Suchmaske bei Facebook eingibst. Dadurch findest du zahlreiche Produkte, auf die erfolgreiche Anbieter derzeit Werbung schalten. Es handelt sich also um Produkte, die sehr wahrscheinlich rentabel sind.

Die englischsprachige Suche ergibt deswegen Sinn, weil es wahrscheinlicher ist, in Deutschland noch unentdeckte Trends zu finden, und die Vielfalt größer ist. Noch einfacher ist es mit Webanbietern wie Drop Point oder Thieve.

Ebenfalls sinnvoll: Andere Shops ausspionieren mit der Google-Chrome-Erweiterung Intelligynce. Funktioniert zwar nur mit Shopify-Shops, ist allerdings ein sehr mächtiges Werkzeug, um ein lukratives Produktangebot auf die Beine zu stellen. Eine Alternative ist DropshipSpy.

Allerdings: Wenn du immer nur die Konkurrenz ausspionierst, tust du immer nur das, was andere schon tun. Auch wenn es sinnvoll ist, deine Konkurrenz im Blick zu behalten, solltest du nicht immer mit dem Strom schwimmen.

Und beachte unbedingt die Konditionen beim Einkauf und dem Verkaufspreis: Es kann sein, dass ein großer Shop deutlich bessere Preise aushandeln kann als du oder aus anderen Gründen einen wirtschaftlichen Vorteil hat. Dann kannst du diese Strategie nicht einfach kopieren.

Eigene Expertise nutzen

Wenn du dir über das Dropshipping langfristig etwas aufbauen möchtest, kann es nicht schaden, in einer Nische nach den richtigen Produkten zu suchen, für die du selbst brennst und in der du dich bereits gut auskennst. So kannst du die Warenqualität deutlich besser einschätzen und mit deinem Fachwissen punkten. Leidenschaft hilft beim Verkaufen immer.

Doch Vorsicht: Natürlich darfst du nicht den Fehler machen und dich bei der Produktauswahl von Gefühlen leiten lassen. Die endgültige Entscheidung sollte aufgrund von Kennzahlen und nicht persönlichen Vorlieben fallen.

Fazit: Dropshipping-Produkte müssen vielen Anforderungen genügen

Ob du nun mit Oberlo, Printful, Dropified und Co. arbeitest oder deinen ganz eigenen Weg gehst: bei der Auswahl von Dropshipping-Produkten solltest du in jedem Fall auf wirtschaftliche Kennzahlen wie Marge, Nachfrage und Rückläufer achten. Aber auch dein Marketing muss eine faire Chance haben, weswegen du auf Nischen und einen sinnvollen Preisrahmen achten solltest.

Möglichkeiten, spannende Produkte zu finden, gibt es einige. Du kannst die verschiedenen Analysen miteinander kombinieren, um die optimale Auswahl zu finden.

FAQ

An dieser Stelle möchten wir häufig gestellte Fragen zum Thema Dropshipping-Produkte beantworten.

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