Kategorieseiten im E-Commerce: Wie viele Produkte zählen wirklich?

Von Marcus Pentzek
Aktualisiert am 05.01.2024 | Lesezeit ca. Min.

Die SEO-Welt ist sich weitgehend einig: Google verwendet mehr als 200 Rankingfaktoren, um zu entscheiden, welche Seite mit welchem Suchbegriff für welchen User ganz oben in den Suchergebnissen angezeigt wird. Wie viele Faktoren es jedoch wirklich sind und inwiefern sie in Wechselbeziehungen zueinander stehen, bleibt ein Geheimnis.

Der signifikant steigende Einsatz von Machine Learning wird in nicht allzu entfernter Zukunft dazu führen, dass auch die uns wohlbekannten Google Spokespeople, etwa John Mueller oder Danny Sullivan, nicht mehr genau darlegen können, welcher Faktor über den Auf- oder Abstieg einer Website entscheidet. Wenn wir SEOs nun herausfinden möchten, welche Faktoren tatsächlich relevant sind, können wir lediglich den Hinweisen von Google folgen, Vermutungen auf- und unsere Thesen selbst auf die Probe stellen.

Mit einer solchen Vermutung trat vor kurzem ein E-Commerce-Kunde an mich heran. Er bat mich, zu untersuchen, wie wichtig die Anzahl der Produkte ist, die in seinen Kategorien gelistet sind. Achtet Google darauf, wie tief das Sortiment in einer konkreten Kategorie ist? Ich nahm diese Herausforderung gerne an und habe eine kleine Analyse zusammengestellt, die wir nun exklusiv erstmals mit acquisa der Öffentlichkeit zugänglich machen möchten.

Unsere Fragestellungen:

  • Wie viele Produkte sollten in einer Kategorie gelistet sein, damit der Onlineshop gut ranken kann?
  • Wie viele Produkte sollten auf der Landingpage gelistet sein, damit die Kategorieseite gut ranken kann?
  • Macht es einen Unterschied, wie die gelisteten Produkte bezeichnet werden?
  • Welchen Einfluss haben andere Rankingfaktoren?

Der letzte Punkt ist vermutlich am schwierigsten zu berücksichtigen. Welche anderen Einflussfaktoren könnten wichtiger sein als jene, die wir untersuchen möchten?

Wir wissen, dass der Content und der User Intent sowie das Backlink-Profil die größten Rankingfaktoren sind. Der Content ist das, was Suchende konsumieren möchten – er muss also zufriedenstellend und passend sein.

Googles größtmögliche Motivation liegt demnach darin, den passenden Content der passenden User-Intention zuzuführen. Doch es gibt sehr viele Seiten mit gutem und zur User-Intention passendem Content (Expertise). Deshalb muss Google gewichten. Dies geschieht vermutlich über das Backlink-Profil. Die relevantesten Websites (oder Landingpages), die am häufigsten von wichtigen beziehungsweise starken Websites verlinkt werden (Authority), die zudem vertrauenswürdig sind (Trust), werden hier das Rennen machen.

Wir werden es nicht schaffen, diese Faktoren vollständig zu neutralisieren und unsere Fragestellung zweifelsfrei zu beantworten – wir können uns jedoch ein Stück weit annähern. Lasst uns das Experiment starten!

Der Versuchsaufbau

Wir möchten vor allen Dingen untersuchen, wie viele Produkte auf Kategorieseiten (Product Listing Pages) zu finden sein sollten, um gut zu ranken. Hierfür haben wir zunächst rund 100 Suchbegriffe ausgewählt, die klar die User-Intention widerspiegeln und nicht einzelne Produkte, sondern Produktlisten präsentieren. Die Suchbegriffe sollten also keine informationalen Seiten in den Suchergebnissen triggern und zudem nicht so speziell sein, dass Google vermehrt Produktdetailseiten listet.

Außerdem sollte dieser Artikel einen möglichst umfassenden Blick auf den E-Commerce-Bereich ermöglichen – daher haben wir einen bunten Mix aus allen (B2C-)Kategorien ausgewählt.

Zu diesen Suchbegriffen erheben wir die aktuellen Rankings (nach dem July Core Update) und ignorieren alle Produktdetailseiten und informationalen URLs, die trotz sorgfältiger Keyword-Auswahl in den Suchergebnissen auftauchen. Wir erkennen Websites wie Amazon, eBay und Ladenzeile in einigen der verbleibenden URLs. Doch anders als normale E-Commerce-Websites verfügen diese Schwergewichte über unzählige Quellen an Produkten, sodass ihre Kategorieseiten immer befüllt sind. Desweiteren haben sie so viele positive Rankingsignale abseits der Produktlisten, dass sie das Ergebnis unserer kleinen Studie verfälschen könnten – daher entfernen wir sie ebenfalls.

Jetzt können wir aber loslegen. Das wollen wir genau untersuchen:

Anzahl der Produkte auf einer Product Listing Page

Für jedes der Suchergebnisse zählen wir die Anzahl der gelisteten Produkte, die auf der jeweiligen Kategorieseite zu finden sind.

Die zu untersuchende These ist: Je mehr Produkte auf der Product Listing Page zu finden sind, desto eher wird Google diese Seite gut ranken.

Anzahl der Produkte in der Kategorie

Vielleicht schaut Google aber auch darauf, unter wie vielen Produkten User generell auswählen können – wenn also tiefer in der Kategorie geblättert wird.

Die These ist: Je mehr Produkte in einer Kategorie, desto eher wird Google die Website (beziehungsweise die erste Landingpage dieser Kategorie) ranken.

Grundlegende Produktbezeichnung

Nicht immer werden die in einer Kategorie gelisteten Produkte als das bezeichnet, was sie darstellen sollen. Ein Beispiel: Einer meiner Kunden listet in seiner Produktkategorie „Mäntel“ viele Produkte mit der Bezeichnung „Jacke“ („Lange Jacke“, „Warme Jacke“, „Halblange Jacke“, ...). Dies führte dazu, dass auf einer 72 Produkte starken Kategorieseite gerade einmal fünf Produkte zu finden sind, in deren Name „Mantel“ vorkommt.

Wir sollten uns auch diesem Problem annähern. Daher zählen wir, wie oft auf einer Seite ein möglichst vereinfachter Begriff unseres Suchbegriffes vorkommt. Ist unser Suchbegriff zum Beispiel „Wintermäntel“, suchen wir auf den rankenden Product Listing Pages mithilfe der Suchfunktion des Browsers nach „Mantel“ (diese Suche schließt die Umlautversion „Mäntel“ mit ein) und notieren das Auftauchen.

Die zu untersuchende These: Je weniger die grundlegende Produktbezeichnung auf der Product Listing Page auftaucht, desto unwahrscheinlicher ist ein gutes Ranking.

Das Verhältnis von Produkten zur grundlegenden Produktbezeichnung

Aufbauend auf dem vorherigen Wert, sollte die grundlegende Produktbezeichnung mindestens so oft auf der Product Listing Page auftauchen, wie es Produkte auf der Seite gibt, oder?

Die These ist: Das Verhältnis sollte bei 1 oder höher liegen, um besser zu ranken.

SEO Visibility

Ein befreundeter SEO-Berater sagte einmal: „Sichtbarkeit erzeugt Sichtbarkeit“. Je sichtbarer eine Website in der Google-Suche ist, desto eher kann sie auch neue Rankings erzeugen. Doch die SEO Visibility selbst ist kein Rankingfaktor, sondern maximal ein Spiegel anderer Rankingfaktoren.

Die These ist: Tendenziell werden Kategorieseiten, deren Domain eine höhere SEO Visibility hat, besser ranken.

Referring Domains

Als bekanntermaßen einer der wichtigsten Rankingfaktoren sollten wir auch den Einfluss von Backlinks auf das Ranking untersuchen. Wir machen das an dieser Stelle sehr „high-level“ – wir schauen auf die Zahl der Domains, welche auf die Website verweisen, deren Kategorieseite rankt.

Die These ist: Tendenziell werden Kategorieseiten, deren Domain die meisten „Referring Domains“ haben, besser ranken.

SPS (Searchmetrics Page Strength)

Um die Quantität nicht ganz über die Qualität zu setzen, sollten wir noch auf den PageRank einer Domain schauen, die ihre Kategorieseiten ins Rennen schickt. Da Google den (Toolbar) PageRank nicht mehr öffentlich kommuniziert, nutzen wir den nach dem Vorbild des PageRank gestalteten SPS. Dieser berechnet sich, ähnlich zum Google PageRank, aus der Qualität und Menge aller Links, die auf eine Domain zeigen.

Die These ist: Tendenziell werden Kategorieseiten, deren Domain den höheren SPS hat, besser ranken.

Spielen wir unser Vorhaben an einem Beispiel einmal durch:

Kategorieseiten Screenshot
Abbildung 1: Google-Suchergebnis-Rankings 1, 5 und 10 für den Suchbegriff „gartenmöbel rattan“.
Kategorieseiten Screenshot
Abbildung 2: Die Landingpages für „gartenmöbel rattan“ von links nach rechts von Otto.de (Pos. 1) mit 72 Produkten, Living-Zone.de (Pos. 5) mit 60 Produkten und Vidaxl.de (Pos. 10) mit 40 Produkten
Kategorieseiten Abbildung Tabelle
Tabelle: Zu untersuchende Werte der für „gartenmöbel rattan“ auf Position 1, 5 und 10 rankenden URLs.

Betrachten wir die Werte der Produkte, die für „gartenmöbel rattan“ auf den Positionen 1, 5 und 10 der rankenden Kategorieseiten gelistet sind, sehen wir eine positive Korrelation zwischen der Anzahl der gelisteten Produkte und den Positionen: Je mehr Produkte, desto besser das Ranking. Die Anzahl der Produkte in der jeweiligen Kategorie scheint allerdings keine positive Korrelation hervorzurufen. Es stimmt also (vermutlich) nicht, dass ein tiefergehendes Sortiment in einer Kategorie zu besseren Rankings führt.

Mit der Erwähnung von „rattan“ als wichtigem Teilbegriff unseres Keywords sehen wir ebenfalls keine positive Korrelation. Otto kann also trotz der 72 Produkte, die auf der Seite gelistet sind, gut ranken, obwohl sie nicht alle mit „rattan“ bezeichnet wurden. Living-Zone liegt sogar leicht über der Zahl der gelisteten Produkte. Eine Vermutung wäre, dass die Anzahl für Living-Zone wichtig ist, während für Otto die allgemeine Stärke der Website zur Unterstützung einspringt.

Die SEO Visibility, Anzahl der Referring Domains und auch der SPS lassen ebenfalls keine klare Korrelation zu. Otto.de (rankt auf Position 1) hat bei allen drei Werten die Nase deutlich vorn, bei Living-Zone.de und Vidlax.de finden wir hingegen die umgekehrte Reihenfolge aller drei Werte.

Nachdem wir unser Experiment beispielhaft an den drei Positionen 1, 5 und 10 für den Suchbegriff „gartenmöbel rattan“ durchgespielt haben, werden wir im Folgenden auf Durchschnittswerte über alle untersuchten Keywords eingehen.

Anzahl der Produkte auf einer Product Listing Page

Eine klare Korrelation zwischen besseren Rankings und der Anzahl der Produkte auf den rankenden Kategorieseiten/Product Listing Pages wäre wirklich spannend gewesen. Leider wiederholt sich die scheinbar klare Korrelation aus unserem Beispiel nicht.

Kategorieseiten Abbildung
Abbildung 3: Die durchschnittliche Anzahl der Produkte (grün), die durchschnittliche Mindestanzahl an Produkten (blau) und die durchschnittliche Maximalanzahl an Produkten (schwarz) je Position 1-25.

Dennoch können wir beobachten, dass in den Top 10 eine Mindestmenge (Durchschnitt der 30 Prozent mit den wenigsten gelisteten Produkten) von 16 Produkten und eine maximale Menge (Durchschnitt der 30 Prozent mit den meisten gelisteten Produkten) von 77 Produkten vorliegt.

Vielleicht sind dies daher gute Richtwerte, die man versuchen sollte, einzuhalten:

  • Mindestens 16 gelistete Produkte auf einer Seite
  • Maximal 77 gelistete Produkte auf einer Seite

Anzahl der Produkte in der Kategorie

Auch die Zahl der Produkte in der Kategorie, die für den Suchbegriff rankt, zeigt keine klare Korrelation. Also ist es vielleicht gar nicht so wichtig, mehr als eine Landingpage voller Produkte für den Besucher als Auswahl anzubieten?

Kategorieseiten Abbildung Produkte in der Kategorie
Abbildung 4: Die durchschnittliche Anzahl der Produkte (grün), die durchschnittliche Mindestanzahl an Produkten (blau) und die durchschnittliche Maximalanzahl an Produkten (schwarz) in der jeweilig rankenden Kategorie (also inklusive aller folgenden paginierten Kategorieseiten) je Position 1-25.

Im Schnitt des unteren Drittels (also der 30 Prozent rankenden Seiten mit den wenigsten Produkten pro Kategorie) liegen aber immerhin 25 Produkte in einer Kategorie.

Grundlegende Produktbezeichnung

Anders als in der branchenspezifischen Untersuchung, die ich für meinen Kunden durchgeführt habe, findet sich die „grundlegende Produktbezeichnung“ (Beispiel: die grundlegende Produktbezeichnung zu „32 zoll led tv“ könnte „tv“ sein; die grundlegende Produktbezeichnung zu „Kamelhaardecke“ könnte „decke“ sein) im Schnitt unter 100 Prozent ... sie kommt also zahlenmäßig seltener auf der Seite vor als die Anzahl der auf der Seite gelisteten Produkte.

Kategorieseiten Abbildung
Abbildung 5: Verhältnis der grundlegenden Produktbezeichnung zur Anzahl der auf der Product Listing Page gelisteten Produkte je Position 1-25.
icon

Tipp

Mindestens 67 Prozent aller gelisteten Produkte sollten eine Bezeichnung tragen, die eng an den Suchbegriff angelehnt ist, den man mit der Seite bedienen möchte.

SEO Visibility

Kategorieseiten Abbildung Durchschnittliche SEO Visibility
Abbildung 6: Die durchschnittliche SEO Visibility (grün), die durchschnittliche Mindest-SEO-Visibility (blau, die schwächsten 30 %) und die durchschnittliche Maximal-SEO-Visibility (schwarz, die stärksten 30 %) der gut rankenden Seiten je Position 1-25.

Aus diesen Daten wird deutlich, dass nicht nur Website-Schwergewichte es schaffen, für generische, transaktionale Suchbegriffe zu ranken. Zu schwach sollte eine Website jedoch auch nicht sein, um sich Chancen auszurechnen.

Die schwächsten Websites auf unserem kleinen Keyword-Set (nach SEO Visibility) haben in den Top 10 einen durchschnittlichen Wert von 4.461 in der Desktop SEO Visibility – in den Top 25 nur noch einen Wert von 3.961 – vielleicht doch ein Hinweis auf eine leichte Korrelation?

Referring Domains

Doch wie sieht es mit dem immer noch starken Rankingfaktor Backlinks aus? Betrachten wir die Zahl der maximalen Referring Domains je Position (Berücksichtigung von 30 Prozent der rankenden Seiten mit den meisten Referring Domains), so sehen wir einen plötzlichen Anstieg ab Google-Seite 2. Ist dies vielleicht ein Hinweis darauf, dass es nicht wenige rankende Seiten ab Google-Seite 2 gibt, die es vielleicht mit dem (künstlichen) Linkaufbau übertrieben haben und somit von der ersten Seite verdrängt wurden?

Kategorieseiten Abbildung
Abbildung 7: Die durchschnittliche Anzahl an Referring Domains (grün), die durchschnittliche Mindestanzahl an Referring Domains (blau, die 30 % der Domains mit den wenigsten) und die durchschnittliche Maximalanzahl an Referring Domains (schwarz, die 30 % an Domains mit den meisten) der gut rankenden Seiten je Position 1-25.

Dennoch sehen wir auch „an der Baseline“ – der durchschnittlichen Mindestanzahl der Referring Domains (blaue Linie) –, dass es ganz ohne Backlinks nicht geht. Im Schnitt haben die Domains mit den wenigsten Backlinks in den Top Rankings noch immer 616 auf sie verweisende Websites.

SPS (Searchmetrics Page Strength)

Doch die reine Anzahl an Backlinks reicht im SEO nicht. Einer der einfachsten Algorithmen – der ursprüngliche PageRank-Algorithmus – hat versucht, die Anzahl in der Tiefe zu bewerten. Eine Website, die einen Backlink von einer Website bekommt, die selbst 100 Backlinks hat, ist stärker verlinkt als eine, die zehn Backlinks von Websites bekommt, die selbst keine Backlinks erhalten haben.

Da wir öffentlich nicht mehr auf den Google PageRank zugreifen können, wenden wir den SPS an. Auch hier erkennen wir keine positive Korrelation zwischen stärkerer Verlinkung von externen Websites und besseren Rankings. Das ist eine gute Nachricht, da dies bedeuten könnte, dass nicht nur die großen Player Chancen haben, sondern vielleicht auch schwächere Websites sich ein Stück vom Kuchen abholen können.

Kategorieseiten Abbildung
Abbildung 8: Der durchschnittliche SPS (grün), der durchschnittliche Mindest-SPS (blau, die 30 % an Domains mit den kleinsten SPS-Werten) und die durchschnittliche Maximal-SPS (schwarz, die 30 % an Domains mit den höchsten SPS-Werten) der gut rankenden Seiten.

Allerdings zeigt der Mindest-SPS auch hier, dass schwächere Websites mit einem SPS von unter 3 vermutlich eher die hinteren Plätze besetzen, während stärkere es auf die vorderen Top-10-Plätze schaffen. Wir erkennen also eine leicht-positive Korrelation, wenn man nur „auf die Schwächsten“ schaut.

Fazit

In unserer Analyse sind wir der Fragestellung nachgegangen, ob die Anzahl an Produkten auf einer Product Listing Page für den Erfolg einer Seite verantwortlich gemacht werden kann. Wir konnten dies nicht einwandfrei beantworten.

Dennoch denke ich, dass wir einige wertstiftende Richtlinien ableiten können, die den Erfolg einer Product Listing Page unterstützen können:

  • Es sollten nicht zu wenige Produkte gelistet werden. 16 Produkte scheinen hier eine gute Mindestgrenze zu sein.
  • Produkte sollten in ihrer Bezeichnung an das angelehnt sein, wofür sie ranken sollen. Aus den Zahlen lässt sich eine Rate von 67 Prozent ableiten, bei der die Produktbezeichnung enger am Suchbegriff liegen sollte.
  • Auch schwächere Websites haben eine Chance, in die Top 10 zu kommen.
  • Das Backlink-Profil sollte bereits aufgebaut sein. Achtung: Zu viele (falsche) Backlinks können sich auch nachteilig auswirken.

Weiterhin hast du bereits in den Screenshots oben (Vergleich der Product Listing Pages von Otto, Living-Zone und Vidaxl) gesehen, dass manche E-Commerceler erfolgreich mit Kategorietexten arbeiten. Auch ich bin überzeugt davon, dass solche Kategorietexte für manche Websites den Ausschlag geben können – ob sie gut ranken oder nicht.

Ein Fehler, den viele SEOs dabei allerdings machen ist, dass sie den User der Website bei der inhaltlichen und visuellen Gestaltung dieser Texte außer Acht lassen. Überlege dir gut, welche Informationen und Hilfestellungen ein Besucher dieser Kategorieseite benötigt, der von oben bis ganz nach unten gescrollt hat und sich für keines der gelisteten Produkte entscheiden konnte.

Wie müssen diese Informationen und Ratschläge aufbereitet sein, damit der Besucher sich wieder der Produktliste widmen kann, um doch noch eine Wahl zu treffen? Dein Kategorietext darf kein „SEO-Text“ sein. Er muss auch dann einen Sinn erfüllen, wenn es Google und andere Suchmaschinen gar nicht gäbe. Dann ist er gut – und einigermaßen davor geschützt, zukünftig von Google als „Manipulationsversuch“ entlarvt zu werden.

Auch zukünftig wird das Google-Universum eine Black Box bleiben, in der unaufhörliches Testen ein wichtiger Bestandteil der Arbeit eines SEOs ist. Und wie wir sehen: Nicht immer werden unsere Thesen bestätigt. Häufig können wir unsere Vermutungen nicht mit Fakten belegen – so wie in diesem Beispiel.

Die Google-Rankingfaktoren sind und bleiben ein gut gehütetes Geheimnis und dennoch: Ich hoffe, dich mit dieser kleinen Analyse zum Nachdenken angeregt und dir einige Inspirationen für die Erstellung einer eigenen SEO-Analyse auf den Weg gegeben zu haben.

Möchtest du dich näher mit dem Thema beschäftigen, darf ich dir raten, dich (anders als in diesem Beitrag) auf deine Nische zu beschränken (oder wenn du mit deinem Onlineshop mehrere Nischen bedienst, jede der Nischen einzeln zu untersuchen). Vielleicht experimentierst du auch damit, noch weitere Werte zu untersuchen und sie kombiniert mit verschiedenen, voneinander abhängigen Gewichtungen zu bewerten … denn auch wenn diese kleine Studie das vielleicht ein wenig vereinfacht suggerieren mag: Rankingfaktoren funktionieren heute meist nur noch in Kombination mit- und in Abhängigkeit voneinander.

FAQ

Weitere Artikel