Das Internet der Dinge (IoT) ist im Begriff, die Telekommunikationsbranche grundlegend zu verändern. In seinen Anfängen wurde das IoT über das Einwahlinternet in die Telekommunikationsbranche integriert. Jetzt verbinden IoT-Geräte diese riesige und fragmentierte Branche mit transparenter, sicherer Kommunikation, Datenaustausch und -speicherung.
Was ist das Internet der Dinge?
Das Internet der Dinge (IoT) bezieht sich auf die Vernetzung von physischen Objekten mit dem Internet, um Daten zu sammeln und zu teilen. Dadurch können Geräte ferngesteuert, automatisiert und optimiert werden, um das tägliche Leben zu erleichtern und effizienter zu gestalten.
Das IoT treibt die Digitalisierung und Innovation in der Telekommunikation durch Anwendungen voran, die Menschen und Geräte miteinander verbinden. Laut GSMA wird der frühe Einsatz von stromnetzweiten Netzwerken mit IoT bis 2026 voraussichtlich 1,8 Billionen Dollar erreichen.
Die aktuelle IoT-Implementierung in der Telekommunikationsbranche
Auch die Telekommunikationsbranche macht sich die Möglichkeiten des IoT bereits zunutze. Hier sind einige der innovativsten Anwendungsfälle:
- In die Telekommunikation integrierte IoT-Dienste unterstützen Anwendungsverbindungen auf Smartphones, Tablets und digitalen Bildschirmen für eine verbesserte User Experience.
- Das IoT erleichtert die Nachverfolgung von Produkten und Dienstleistungen für Verbraucher. Telekommunikationsunternehmen können Netzwerkprobleme erkennen und Lösungen für eine bessere Kommunikation und bessere Dienste für den Kunden bereitstellen.
- Mithilfe von IoT-Sensoren können Betreiber das Leistungsniveau von Geräten in Fabriken, Lagern, Arbeitsplätzen und Netzwerktürmen in Echtzeit überwachen.
- IoT-Geräte ziehen große Datenmengen, die in prädiktive Analysemodelle einfließen und datengestützte Erkenntnisse für Geschäftsentscheidungen liefern.
- IoT-fähige Blockchain-Ökosysteme für die Kommunikation ermöglichen bessere Maschine-zu-Maschine-Umwandlungen.
- Unternehmen können die Leistung von Telekommunikationsprodukten anhand von Daten aus IoT-Sensoren bewerten.
- Mit dem Netz verbundene Geräte bieten über Näherungssensoren standortbezogene Dienste wie Gesundheits- oder Unterhaltungsangebote an.
- IoT-fähige Kameras und Beacons können für mehr physische Sicherheit am Arbeitsplatz sorgen.
Herausforderungen bei der IoT-Implementierung
Das IoT bietet praktisch unbegrenzte Möglichkeiten in der Telekommunikation. Diese Möglichkeiten sind jedoch nicht ohne Herausforderungen. Unternehmen müssen bei der Implementierung des IoT viele Hürden überwinden. Dazu gehören der Datenschutz, die Komplexität des IoT und die Architektur. Verschiedene Drahtlostechnologien können dabei helfen, aber es bleiben immer noch die großen Hürden, die das IoT insgesamt betreffen.
Hier sind einige der größten Herausforderungen bei der IoT-Implementierung:
Konnektivität
Das Hauptmerkmal des IoT ist der Zugang zu Informationen an jedem Ort und zu jeder Zeit. Konnektivität ist für eine erfolgreiche IoT-Implementierung von entscheidender Bedeutung. Alle Geräte müssen unabhängig vom Datenverkehr im Netz oder von Fehlerpunkten verbunden und zugänglich sein.
Lösungen für die Konnektivität
Die Leistung des IoT wird durch das Datenvolumen, den Netzwerkverkehr und den Zugriff auf die Cloud beeinflusst, was über die Leistung eines einzelnen Geräts hinausgeht. Wenn der Zugriff auf die Cloud beeinträchtigt ist, wird der Zugriff auf Speicher und Informationen unterbrochen.
Eine der besten Möglichkeiten, Konnektivität zu gewährleisten, ist Redundanz. IoT-Systeme benötigen keine redundante Cloud- oder Internetverbindung, sondern eine andere Möglichkeit, eine Aktion durchzuführen, die das Netzwerk ermöglicht.
Unternehmenskritische Funktionen sollten sowohl mit aktiver Hardware oder Geräten, die nicht so effizient arbeiten, als auch mit passiver Hardware oder Geräten, die nur aktiviert werden, wenn primäre Komponenten ausfallen, lokal redundant sein. Dies erhöht die Komplexität des Prozesses, ist aber die beste Lösung für gute Konnektivität.
Datenschutz und Sicherheit
Datenschutz und Sicherheit sind eine große Herausforderung bei der gesamten IoT-Implementierung. Das gilt nicht nur für den Bereich der Telekommunikation. Bei Verbrauchergeräten können aufgrund der begrenzten Speicherkapazität von Speicherkarten im IoT nur kleine Datenmengen auf dem Gerät selbst gespeichert werden. Alles andere wird dezentral gespeichert und ist für den Benutzer zugänglich.
Hier kommen Vertrauen und Datenschutz ins Spiel. Die Nutzer sind um ihre Privatsphäre und ihre Daten besorgt. Daher ist es für Telekommunikationsunternehmen unerlässlich, die höchsten Sicherheitsstandards einzuhalten. Leider weicht das IoT von der Standard-Sicherheitsarchitektur und den Standards ab, was eine große Hürde für die Telekommunikation darstellt.
Lösungen für Datenschutz und Sicherheit
Das IoT muss auf Geräte-, Netzwerk- und Unternehmensebene sicher sein.
Sicherheit auf Geräteebene: Auf der Geräteebene sollte die Sicherheit an erster Stelle stehen. Die meisten Sicherheitsschwachstellen treten an den Endpunkten auf. Die Sicherheit von IoT-Geräten sollte während des gesamten Prozesses der Geräteentwicklung frühzeitig und häufig berücksichtigt, implementiert und getestet werden.
Sicherheit auf Netzwerkebene: Das Netzwerk selbst ist auch anfällig für Bedrohungen und enthält gleichzeitig eine Fülle von sensiblen Informationen. Die Sicherheit auf Netzebene umfasst einen Informationssicherheitsrahmen mit Richtlinien und Verfahren zum Schutz vor Netzwerkbedrohungen. Diese Richtlinien betreffen nicht nur die zu schützenden Daten, sondern auch Standardverfahren und -richtlinien für den physischen und virtuellen Schutz von Daten.
Herkömmliche Lösungen verwenden Sicherheitsprotokolle, die das Netzwerk vor Datenverkehr schützen – im Gegensatz zu Endpunktgeräten. End-to-End-Sicherheit bedeutet, während des gesamten IoT-Produktlebenszyklus maximalen Schutz zu gewährleisten und die Hardware und Software des Geräts zu schützen. Dies schützt die Daten bei der Speicherung und Übertragung und sichert die Kommunikation über das Netzwerk.
Sobald ein Gerät mit einem Netzwerk verbunden ist, sollte es sich authentifizieren, bevor es Daten sendet oder empfängt. Bei eingebetteten Geräten sollten Anmeldeinformationen auf verschiedene Weise in einem sicheren Speicher gespeichert werden.
Tipp
Sicherheit auf Unternehmensebene: Auf Unternehmensebene sollte die Sicherheit jeden Mitarbeiter einbeziehen. Die meisten Sicherheitsverstöße sind auf einen kleinen Fehler eines Mitarbeiters zurückzuführen. Daher sollte das gesamte Unternehmen über die Sicherheitsrisiken sowie die Richtlinien und Protokolle zum Schutz der Unternehmensdaten informiert sein.
Wenn dein Unternehmen sensible Kundendaten speichert, bist du rechtlich für deren Sicherheit verantwortlich. Daher ist es wichtig, dass deine Mitarbeiter die Bedeutung von Sicherheitsmaßnahmen und Risikominimierung verstehen.
Interkonnektivität
Das IoT beruht auf der Interkonnektivität zwischen verschiedenen und teilweise unterschiedlichen Geräten.
Telekommunikationsunternehmen müssen Dienste nahtlos und gleichermaßen für alle angeschlossenen Geräte bereitstellen, um eine optimale User Experience zu gewährleisten. Dies bedeutet nicht nur die Bereitstellung eines nahtlosen Datenflusses über die gesamte IoT-Wertschöpfungskette, sondern auch bereichsübergreifende Hardware- und Anwendungssysteme, die eine nahtlose Integration künftiger Geräte mit unterschiedlichen Komponenten ermöglichen.
Lösungen für Interkonnektivität
Der beste Weg zur Bewältigung der Interoperabilitäts-Herausforderungen besteht darin, die IoT-Netze von Anfang an auf Interoperabilität vorzubereiten. Obwohl die IoT-Landschaft fragmentiert ist, sorgen softwaregesteuerte Technologien und offene, universelle Rahmenbedingungen mit bewährten Standards für globale Transparenz und Konsistenz zwischen Anbietern und Geräten.
Als Branche haben wir noch nicht gesehen, was IoT in der Telekommunikation leisten kann oder was die Zukunft bringen wird. Wenn sich alle an dieselben standardisierten Protokolle halten, können interoperable Geräte aus verschiedenen Quellen in bestehende Netze integriert werden, ohne dass eine umfassende Überarbeitung der Entwicklung erforderlich ist. Unabhängig von den Geräten, die in Zukunft Teil des IoT-Ökosystems sein werden, ist die Sicherheit vorhanden, um sicherzustellen, dass das Netzwerk geschützt ist.
Die Zukunft des IoT in der Telekommunikation
Die Telekommunikationsbranche nutzt das IoT bereits für einen besseren Service und eine bessere Kommunikation. Jedoch wird das IoT neben den bestehenden Lösungen weiter wachsen und sich weiterentwickeln. Einer der größten Trends für die Zukunft des IoT ist das "grüne" IoT, das umweltfreundlich und gleichzeitig wirtschaftlich ist.
Obwohl die Telekommunikation im Zusammenhang mit dem IoT mit Herausforderungen konfrontiert ist, gehen Entwickler und Designer diese Herausforderungen mit innovativen Lösungen für intelligente IoT-Umgebungen an. Das IoT in einer intelligenten Umgebung bietet
- Informationen in Echtzeit,
- innovative Geschäftsmodelle,
- intelligente Abläufe und
- sichere, kosteneffiziente, Cloud-basierte Dienste, mit denen Telekommunikationsunternehmen das volle Potenzial des IoT ausschöpfen können.
Und während sich das IoT weiterentwickelt, kann sich die Telekommunikation auf die Bereitstellung besserer Kommunikation und Konnektivität für Kunden konzentrieren.
FAQ
An dieser Stelle beantworten wir häufig gestellte Fragen zum Internet der Dinge.
Was bringt das Internet der Dinge?
Das Internet der Dinge bringt viele Vorteile mit sich. Durch das IoT können Prozesse im Alltag und in der Industrie effizienter ausgeführt werden. Zudem entsteht dadurch eine geringere Kostenbelastung, ein besserer Kundenservice und eine bessere Sicherheit.
Wie funktioniert das Internet der Dinge?
Das IoT ermöglicht es Gegenständen, miteinander zu kommunizieren, indem sie über Sensoren Daten erfassen und über Drahtlosverbindungen senden. Diese Daten können dann über das Internet an andere Geräte weitergeleitet werden, die sie zur Steuerung, Überwachung oder Analyse verwenden.
Was sind Risiken von IoT?
Die Nutzung des IoT birgt einige Risiken, darunter Datenschutzprobleme, Cyberkriminalität, Netzwerküberlastung und eine mangelnde Sicherheit der Geräte. Zudem können die Sensoren im Netzwerk fehlerhaft sein und zu falschen Ergebnissen führen.
Wer hat den Begriff IoT erfunden?
Der Begriff IoT wurde im Jahr 1999 von Kevin Ashton erfunden. Seit dem ist die Zahl der IoT-Geräte auf bis zu 27 Millionen gestiegen.
Welche Unternehmen nutzen das Internet der Dinge (IoT)?
Viele Unternehmen, darunter Apple, Amazon, Microsoft, Google und IBM, nutzen das IoT, um ihre Dienste und Produkte zu verbessern. Auch viele Unternehmen aus der Industrie, der Automobilbranche, der Gesundheitsbranche, der Energiebranche und der Logistikbranche nutzen das IoT, um ihre Dienstleistungen zu verbessern.
Guido Voigt
Guido Voigt ist Director of Engineering bei Lantronix, einem globalen Anbieter von schlüsselfertigen Lösungen und technischen Dienstleistungen für das Internet der Dinge (IoT). Guidos und Lantronix' Ziel ist es, ihre Kunden in die Lage zu versetzen, intelligente, zuverlässige und sichere IoT- und OOBM-Lösungen anzubieten und gleichzeitig die Markteinführung zu beschleunigen.
