Leadgenerierung über Facebook: Strategien und Tipps

Von Sarah Kreilaus
Aktualisiert am 05.01.2024 | Lesezeit ca. Min.

Facebook bietet dir eine enorme Reichweite. Doch ist das soziale Netzwerk auch zur Leadgenerierung geeignet? Wir sagen dir, warum die Leadgenerierung über Facebook oft hervorragend funktioniert und worauf du achten musst, damit du deine Möglichkeiten ausschöpfst.

Welche Vorteile hat die Leadgenerierung über Facebook?

Die Reichweite, die du über Facebook erzeugen kannst, ist enorm. Auch wenn viele jüngere Nutzer nicht mehr so aktiv auf der Plattform sind, zählt das soziale Netzwerk in Deutschland mehr als 32 Millionen Nutzer, die das soziale Netzwerk monatlich besuchen. Mehr als 23 Millionen nutzten Facebook im Jahr 2019 sogar täglich.

Wenn du Werbung über Facebook schaltest, erwischt du die Menschen zudem in der Regel in entspannteren Augenblicken. Wer es eilig hat, surft nicht auf Facebook. Deswegen kann es sein, dass Kunden in diesen Moment empfänglicher für deine Anliegen sind und sich die Zeit nehmen, ein Lead-Formular auszufüllen. Anders ist dies, wenn sie konkret nach Lösungen suchen. Dann hast du entweder die Lösung direkt parat, oder die Kunden sind schnell wieder weg von deiner Seite.

Bei Facebook Ads reicht es hingegen oft schon aus, dass Kunden annehmen, dass du ihnen irgendwann weiterhelfen können wirst. Du musst keine harten Sales-Botschaften senden, um viele der positiven Effekte von Facebook nutzen zu können.

Stattdessen kannst du bei Facebook davon profitieren, wenn du dir langsam eine Community aufbaust und so die Kundenbindung stärkst. Auf diese kannst du dann bei der Leadgenerierung  wieder zurückgreifen. Weil durch deine Community-Pflege Vertrauen beim Interessenten entsteht, erhältst du eher die Adressen von Kunden. Außerdem kannst du über das soziale Netzwerk viele Touchpoints generieren, die einen ähnlichen Effekt haben und zudem auf deine Markenbekanntheit und -wahrnehmung bei deiner Zielgruppe einzahlen.

Ein großer Vorteil ist, dass du deine Ads auf Facebook genau auf deine Zielgruppe anpassen kannst. So sind die Streuverluste gering und du setzt deine Werbeausgaben effizient ein. Dies gilt umso mehr, weil Facebook-Werbung den Ruf hat, vergleichsweise günstig zu sein. Ob das auch für dein Unternehmen gilt, hängt von der Branche ab. Facebook Ads sind kein Geheimtipp, aber einige Suchbegriffe sind dort deutlich weniger umkämpft als beispielsweise bei Google Ads.

Auch für kleine Unternehmen hat es oftmals Vorteile, über Facebook Leads einzusammeln. Viele konzentrieren ihre Marketingbemühungen auf das soziale Netzwerk und haben keine oder nur eine kleine Website. Sie fällt als Leadgenerator weg, weil die Reichweite nicht ausreicht. Dann ist Facebook in Verbindung mit den Lead Ads optimal, um Leads einzusammeln oder diese an den Vertrieb weiterzuleiten.

Ein großer Vorteil von Facebook Ads ist, dass du dort, ähnlich wie im Google Display-Netzwerk, mit Retargeting-Kampagnen arbeiten kannst. Auf diese Weise kannst du Nutzer erneut ansprechen, die schon einmal mit der Anzeige interagiert haben. Sie sind oft empfänglicher für deine Werbebotschaften, sodass die Conversion Rate hier oft höher ist.

Vorteile
Hohe Reichweite Häufig vergleichsweise geringe Kosten Unkompliziert dank Facebook Lead Ads Gute Branding-Effekte
Nachteile
Abhängigkeit von Facebook Je nach Branche umkämpft Statistiken reichen nicht, um Customer Journey vollständig abzudecken Nicht so transaktional wie Google Ads

Facebook macht es uns mit Facebook Lead Ads leichter

Wenn du schon länger Facebook zur Leadgenerierung nutzt, kennst du vielleicht das alte Dilemma: Um einen Interessenten in einen Lead zu verwandeln, musstest du ihn erst von Facebook auf deine eigene Seite locken. Diesen Bruch verzeihen viele Nutzer nicht, sodass die Conversion Rate nie ganz optimal war.

Seit 2018 ist damit Schluss, wenn du Facebook Lead Ads nutzt. Hier ist das Lead-Formular schon bei Facebook integriert. Besser noch: Auf Wunsch kann der Nutzer es mit seinen bei Facebook angegebenen Daten vorausfüllen lassen. Das bedeutet, dass gleich zwei Hürden wegfallen, die der Leadgenerierung über Facebook vorher im Weg standen: „Medienbruch“ und das umständliche Ausfüllen.

Das macht Facebook Lead Ads nicht zuletzt dann für dich wertvoll, wenn du gerne viele Daten über deine Interessenten sammelst. Denn die Faustregel ist, dass Kunden weniger gerne Formulare ausfüllen, in denen sie viele Daten angeben müssen. Vor allem mobil haben Facebook Leads Ads hierbei echte Vorteile, weil das Ausfüllen von Formularen am Smartphone so umständlich ist.

Der Komfort durch das Vorausfüllen wird nicht jeden davon überzeugen, zum Lead zu werden, eine Steigerung der Conversion Rate kannst du dennoch erwarten. Dabei solltest du deine Interessenten nicht überfordern und nach wie vor nur die Daten abfragen, mit denen du wirklich arbeiten möchtest.

Natürlich ist es nach wie vor möglich, deine Interessenten auf deine eigene Website zu holen. Das kann sogar einige Vorteile haben. Immerhin werden sie so auf dein gesamtes Angebot aufmerksam. Und du sorgst durch eine gute Nutzererfahrung dafür, dass du ihnen besser im Gedächtnis bleibst.

Welche Möglichkeit du wählst, ist also eine strategische Entscheidung, die du individuell für dein Unternehmen treffen musst.

Ist zusätzliche Leadgenerierung über Facebook notwendig?

Es liegt nahe, der Meinung zu sein, dass eine Leadgenerierung über Facebook keinen zusätzlichen Nutzen zur gut gepflegten Social Media Community bringt. Wenn ich einen Fan gewinne und er meiner Seite auf Facebook folgt, kann ich ihn schließlich mit den Informationen über Facebook selbst erreichen.

Wer so dachte, wurde durch die Reichweiteneinschränkung von Facebook hart getroffen. Entsprechend groß war der Aufschrei, als bekannt wurde, dass selbst das Erreichen der eigenen Fans Geld kosten wird.

Das Problem bei der Nutzung der sozialen Netzwerke ist, dass du nicht in der Hand hast, in welche Richtung sie sich entwickeln. Je größer dein Fokus auf diese Kanäle ist, umso schwerer wirst du von Änderungen getroffen. Du solltest also dafür sorgen, dass du mehr als eine Möglichkeit hast, deine Interessenten zu erreichen.

Deswegen ist es grundsätzlich ratsam, wenn soziale Medien kein eigenes Biotop für dich bilden, sondern du regelmäßig versuchst, deine Fans und Follower in deine „Owned“ Kanäle hineinzuziehen. Das sind Kontaktwege, bei denen du nicht von anderen abhängig bist. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Newsletter.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Du erreichst deine Interessenten immer noch, wenn Facebook wieder an der Reichweiten-Schraube dreht – ohne zusätzliche Kosten.
  • Wenn deine Fans Facebook aufgrund von Datenschutz-Skandalen oder anderen Gründen verlassen, kann dir das ebenfalls egal sein.
  • Wenn du dich dafür entscheidest, dich auf andere Kanäle als Facebook zu konzentrieren, verlierst du deine Kontakte nicht.

Ein weiterer zentraler Punkt ist zudem, dass du mit deinen eigenen Leads  deutlich mehr anfangen kannst als mit einem Facebook-Fan. Während du einen Lead ruhigen Gewissens an dein Sales-Team weiterleiten kannst, ist dies bei einem Facebook-Fan nicht einfach so möglich.

Dadurch, dass du für einen Lead mehr Kontaktdaten erheben kannst, kannst du später effektiver mit ihm arbeiten. Deswegen ist ein Lead für dein Unternehmen üblicherweise mehr wert als ein Facebook-Fan. Voraussetzung ist natürlich, dass du die entsprechenden Kapazitäten hast oder aufbaust, um mit deinen Leads weiterzuarbeiten.

4 wichtige Zahlen zu Facebook-Werbung

Lohnt sich Facebook für die B2B-Leadgenerierung?

Facebook ist nicht das erste soziale Netzwerk, das dir einfallen wird, wenn es um die Leadgenerierung für B2B geht: LinkedIn oder Xing sind dafür sicherlich die erste Wahl. Denn auf Facebook oder Instagram sind die meisten Menschen eher „privat“ unterwegs. Du würdest also Probleme damit haben, deinen Fräsmaschinenschraubstock für professionelle Handwerker dort in großer Stückzahl zu verkaufen.

Aber wenn der Handwerker auf dem Heimweg in der Bahn ein bisschen auf Facebook guckt, was es Neues gibt, hat er seine beruflichen Interessen nicht verloren. Wenn du ihm etwas Interessantes in die Timeline spülst, mit dem er sich genauso am nächsten Tag während seiner Arbeitszeit auseinandersetzen kann, wird er dazu nicht nein sagen.

Dabei solltest du jedoch darauf achten, dass dein Interessent einen tatsächlichen Vorteil von deinem Angebot hat und du eine eher lockere Ansprache wählst. Im Optimalfall machen deine Ads Spaß und sorgen so dafür, dass dein Audience sie nicht stark mit Arbeit verknüpft.

Metriken beachten: Diese KPIs sind wichtig für die Leadgenerierung auf Facebook

Wenn du zum ersten Mal Facebook Ads schalten willst und bislang keine Erfahrung darin hast, solltest du ermitteln, was deine Ziele sind und wie viel du pro Lead ausgeben kannst. Dieser Wert hängt davon ab, wie viele Leads du später zu Kunden konvertieren kannst und wie viel ein einzelner Kunde für dich Wert ist.

Erst wenn du diesen Wert berechnet hast, solltest du überhaupt damit anfangen, Facebook Lead Ads zu schalten. Der ROAS (Return on Advertising Spend) ist einer der Werte, der zumindest schon einmal Umsatz und Investment in Verhältnis setzt und den du deswegen direkt im Auge behalten solltest.

Wesentlich ist für die Leadgenerierung der CPL (Cost per Lead). Diese Kennzahl gibt an, wie teuer es für dich ist, einen Lead zu erhalten. Gibst du 100 Euro für Werbung aus und generierst dadurch einen Lead, würde dich ein Lead 100 Euro kosten. Wenn du weißt, wie viele deiner Facebook-Leads zu Kunden werden und wie viel dir ein einzelner Kunde bringt, weißt du auch, wie viel ein Lead dich kosten darf.

Eine weitere wichtige Metrik ist die CRT, die Click Through Rate. Wenn sie niedrig ist, ist deine Anzeigengestaltung nicht gut genug und spricht deine Zielgruppe nicht an. Dann treibt sie den CPC (Cost per Click) nach oben. ROAS und CPL steigen ebenfalls, wenn ein Klick teurer wird.

In vielen Fällen wird es nicht direkt möglich sein, Facebook Ads mit Gewinn zu betreiben. Die automatischen Gebotsstrategien sind oftmals in der Lage, den Profit im Laufe der Zeit zu verbessern. Wichtig ist jedoch, dass du weißt, welche Gebotsstrategie für dich, deine Branche und deine Werbebotschaft sinnvoll ist.

Oftmals sind eine Beratung und Optimierung durch einen Experten durchaus sinnvoll, um nicht unnötig Geld zu verlieren oder sogar zu dem Fehlschluss zu kommen, dass sich Facebook Ads nicht lohnen. In diesen Branchen und Themenfeldern gibt es zwar viel Konkurrenz, oftmals ist jedoch Platz für einen weiteren Werbenden.

Mehr Leads auf Facebook: Auf den Leadmagneten kommt es an

Wenn du auf Facebook nicht genug Leads generieren kannst oder diese zu teuer sind, sprichst du möglicherweise nicht die richtige Zielgruppe an. Noch häufiger ist das Problem, dass du nicht genügend Gegenwert anbietest. Deutsche sind im internationalen Vergleich stark darauf bedacht, ihre Daten zu schützen. Deswegen hilft es deiner Conversion Rate, wenn du ihnen für ihre E-Mail-Adresse und weitere persönliche Angaben einen guten Gegenwert bietest. Durch Leadmagneten oder Freebies erreichst du häufig, dass deine Interessenten sich eher dazu bereit erklären, dir ihre E-Mail-Adresse zu verraten, als wenn du nur für deinen Newsletter wirbst.

Du solltest dir also bei der Erstellung von Leadmagneten so viel Mühe geben, als würdest du ihn verkaufen wollen. Zudem sollte es sich dabei um etwas handeln, das das Interesse weckt und einen eindeutigen Nutzen verspricht. Im Optimalfall gibt es ähnliche Produkte zudem nicht im Internet an jeder Ecke kostenfrei. Je exklusiver das Wissen ist, dass du darin vermittelst, umso besser konvertieren die Leadmagneten in der Regel.

Natürlich musst du bei der Erstellung zwischen Nutzen und Aufwand abwägen. Aber grundsätzlich eignen sich viele Leadmagneten langfristig zur Leadgenerierung, sodass etwas Mühe bei der Herstellung durchaus angebracht ist.

Die Kombination von Leadmagneten und Facebook Lead-Ads kannst du dir auf Facebook gezielt zunutze machen. Wenn du deinen Leadmagneten bereits in deiner Facebook-Ad bewirbst, klicken die Menschen, die sich für dieses Freebie interessieren. Wenn deine Conversion Rate dann trotzdem schlecht ist, stimmen entweder Werbeversprechen und Nutzen nicht, deine Lead-Formular fragt zu viele Daten ab oder es gibt ein technisches Problem.

Erst abwarten, bis ich mehr Fans habe, oder direkt loslegen?

Viele Unternehmen warten mit bezahlten Ads oder größerem Aufwand bei der Betreuung von Social-Media-Kanäle, bis sie „genügend“ Fans haben. Grundsätzlich ist diese Sichtweise zwar verständlich. Für 50 Fans lohnt es sich kaum, täglich Posts zu veröffentlichen. Auf der anderen Seite beißt sich die Katze in den Schwanz: Wenn ein Interessent keinen Grund sieht, einer Unternehmensseite bei Facebook zu folgen, wird er es auch nicht und deine Fan-Zahl wächst nicht. Deswegen ist es immer sinnvoller, einen neuen Kanal ein paar Monate mit möglichst viel Aufwand auszutesten. Denn nur so ist klar, wie das Angebot angenommen werden wird.

Bei Ads stellt sich diese Frage zudem doppelt nicht. Hier ist gerade der große Vorteil, dass du deine Reichweite mit Ads erhöhen kannst. Wenn du darüber nachdenkst, Facebook zur Leadgenerierung zu nutzen und dafür Geld auszugeben, schadet es nicht, eher früher als später damit zu beginnen.

Facebook Lead Ads: Best Practices

Facebook selbst weiß am besten, welche Kniffe dir dabei helfen, deine Facebook Lead-Generierung möglichst erfolgreich zu machen. In den vom Unternehmen veröffentlichten Best Practices gibt es wenig Überraschendes:

  • Ansprechendes Bild-/Videomaterial
  • Klarer CTA
  • Festlegen eines angemessenen Budgets
  • Lookalike-Audience nutzen (also eine Kundengruppe, die deinen Bestandskunden ähnelt)
  • Wiederansprache von Kunden, die bereits mit deiner Ad interagiert haben, aber das Ausfüllen abgebrochen haben

Außerdem gibt dir das Unternehmen einige Tipps für die Verbesserung deines Instant-Formulars an die Hand. Die Tipps eignen sich auch abseits der Leadgenerierung bei Facebook für die Erstellung von gut konvertierenden Formularen:

  • Eine kurze Übersicht über dein Unternehmen hinzufügen
  • Möglichst wenige Fragen stellen
  • Automatisch ausgefüllte Felder verwenden
  • Multiple-Choice-Fragen verwenden, um hochwertigere Leads zu generieren
  • Über die „Vielen Dank“-Seite zu weiteren Interaktionen anregen
  • Mit A/B-Tests die optimale Länge deines Formulars herausfinden

Ein Lead ist ein Lead ist ein Lead? Auf den Wert eines Leads achten!

Kein Lead ist gleich viel wert für ein Unternehmen. Im Gegenteil kann ein Lead niemals etwas für das Unternehmen wert sein, weil der Lead nicht zum Käufer wird.

Auf der anderen Seite kann ein anderer Lead je nach Branche und Kundenbindung schnell einige Tausend Euro wert sein. Auch wenn es vielen Performance-Marketern am Ende reicht, wenn das Verhältnis von Leadkosten zu Conversion stimmt, ist dies nicht immer der effizienteste Weg.

Das bedeutet konkret für dich, dass du im Optimalfall nicht nur die Facebook-KPIs nutzt, sondern darüber hinaus mit einem CRM-System arbeitest, das es dir ermöglicht, den Wert und die Qualität eines Leads zu definieren. So kannst du besser herausfinden, welche Kampagne dir die guten Leads bringt und diese fördern.

Zugegeben: Nicht immer wird dadurch deine Leadgenerierung günstiger. Aber du verstopfst deinen Funnel und deinen Vertrieb nicht mit wertlosen Leads. Deine Sales-Kollegen werden es dir danken, wenn sie immer besser vorqualifizierte Leads erhalten und ihre Arbeit angenehmer und leichter wird!

Leadqualität verbessern mit einfachen Maßnahmen

Wenn du die Leadqualität verbessern möchtest, ist es oft sinnvoll, wenn du deine Lead-Formulare nicht Top of the Funnel ansetzt. Wenn du zielgerichteter versuchst, mit deinem Content bessere Leads anzusprechen, musst du die Zielgruppe entsprechend spitz machen. Analysiere, wer in deinem Funnel landet, obwohl er nicht zum Kunden wird, und warum er sich angesprochen gefühlt hat. Hier verbirgt sich oft das größte Optimierungspotenzial.

Nach dieser Erkenntnis solltest du die Ansprache anpassen, denn es gibt keine einfachere „Aussortieren“-Funktion. Beispielsweise sprichst du mit „Gastronomen“ eine andere Zielgruppe an als mit „Gourmets“ oder „Köche“. Finde heraus, wie sich deine Zielgruppe selbst definiert und sprich sie gezielt an. Ja, deine Conversion Rate wird sinken. Dafür werden sich jedoch die richtigen Leute bei dir melden.

Du musst den Content ebenfalls entsprechend anpassen. Ein Magazin mit den beliebtesten Rezepten spricht eine andere Zielgruppe an als der Test von Profi-Küchenzubehör oder Branchenberichte. Du solltest nicht deswegen deinen alten Content einstampfen. Aber achte auf die Passgenauigkeit zwischen Zielgruppe und Content, wenn du zusätzlich Geld für die Leadgenerierung ausgibst. Denke Content, Facebook-Ad und Zielgruppe im Optimalfall als Einheit, um die besten Leads zu generieren.

Es ist zudem sinnvoll, für die Optimierung der Leadqualität vor allem in Kampagnen zu denken. Jedes Attributionsmodell stößt früher oder später an seine Grenzen. Wir können einen Lead nicht endlos nachverfolgen und vor allem nicht immer erkennen, welche Touchpoints ein Interessent hatte. Aber wenn er deinen Unternehmensnamen ein paar Mal gehört hat, wird er dir eher seine E-Mail-Adresse anvertrauen. Und wenn er damit gute Erfahrungen gemacht hat, du ihm also regelmäßig weithilfst, wird er schneller zum Kunden.

Das bedeutet jedoch, dass es oft nicht nur eine einzige Kampagne gibt, die für den Erfolg entscheidend ist. Du solltest deswegen die Customer Journey nicht außer Acht lassen und für die unterschiedlichen Stufen gezielt Kampagnen durchführen. Du kannst also beispielsweise eine Kampagne gezielt dafür verwenden, mehr Leads zu erhalten, und eine andere, um deine Fanbase zu stärken oder sogar Fans direkt in Käufer zu verwandeln.

Mit verschiedenen Kampagnen auf unterschiedliche KPIs zu setzen, kann sich für dich lohnen. Denn so kannst du dich auf die Leadqualität und Conversionrate einer einzelnen Kampagnen konzentrieren und gezielt Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren.

Analyse, Analyse, Analyse

Natürlich ist deine Optimierung nicht mit ein paar Kniffen abgeschlossen. Es liegt an dir, immer wieder zu analysieren, warum manche Leads es nicht bis zur nächsten Stufe schaffen. Sind sie an sich ungeeignet? Oder machst du ihnen nicht das passende Angebot, um zum Käufer zu werden?

Doch du solltest dich nicht nur auf harte Daten stützen. Kommuniziere zusätzlich mit deinen Vertriebsmitarbeitern darüber, welche Leads gut qualifiziert werden können, welche Verbesserungsmöglichkeiten sie sehen und welchen Content sie benötigen. Auf diese Weise erfährst du weiche Fakten, die deine Leadgenerierung effektiver werden lassen. Und du sorgst dafür, dass Marketing und Vertrieb gemeinsam für das gleiche Ziel arbeiten und sich unterstützen.

Grundsätzlich bietet Facebook für viele Arten der Analyse nicht genügend oder nicht die richtigen Daten. Viele Online-Marketer arbeiten deswegen mit übergeordneten CRM-Systemen. Sie helfen dabei, nachzuvollziehen, was genau mit den Leads passiert, welche Qualität sie letztlich hatten und welche Werbeanzeige besonders effektiv dabei geholfen hat, die richtigen Kunden anzusprechen. Deswegen ist es immer sinnvoll, sich nicht nur auf Facebook zu verlassen.

Retargeting nutzen!

Immer wieder sind Retargeting-Kampagnen der Schlüssel zum Erfolg einer Kampagne. Ein klassisches Beispiel macht deutlich, warum dies so ist:

Stell dir vor, du bist auf dem Weg zur Arbeit und vertreibst dir deine Zeit bis zur Bahn auf Facebook. Du siehst ein E-Book, das dich interessiert. Du willst das Formular ausfüllen, als der Zug einfährt. Du wischst das offene Fenster auf deinem Smartphone weg und steigst ein. In der Bahn triffst du einen alten Schulfreund. Ihr haltet Smalltalk und du vergisst darüber das E-Book. Du wirst es niemals herunterladen und deine Adresse dafür hergeben. Es sei denn, der Anbieter erreicht dich noch einmal und fragt dich in der Ad, ob du dich das E-Book nicht doch interessiert.

Es gibt viele Gründe, warum ein Interessent mit dem Ausfüllen eines Lead-Formulars beginnt und dann abbricht. Oft hat es jedoch nichts mit deinem Angebot zu tun. Deswegen lohnt es sich fast immer, über das Retargeting genau diese Menschen noch einmal anzusprechen. Wenn du auf Nummer Sicher gehen möchtest, besserst du dein Angebot nach. Interessenten erhalten dann also beispielsweise nicht mehr nur dein E-Book, sondern auch eine themenverwandte Checkliste. So kannst du das Interesse etwas mehr wecken und zweifelnde Interessenten besser überzeugen.

Mit Retargeting zeigst du dem Interessenten nicht nur deine Wertschätzung. Zugleich kann es sein, dass deine Kampagne genau der Touchpoint ist, der gefehlt hat, um ihn von dir zu überzeugen. Bei der Anzahl an Einblendungen solltest du es nicht übertreiben: Wenn du dein Angebot ständig Kunden unter die Nase reibst, die sich bereits dagegen entschieden haben, wird es nicht attraktiver. Im Gegenteil nervst du sie möglicherweise sogar damit und das schadet dann deinem Ruf.

CPL senken – die wichtigsten 9 Tipps

Wenn du Facebook Leads effizient einsetzen möchtest, musst du darauf achten, dass dein CPL so gering wie möglich ist. Um dies zu erreichen, kannst du an einigen Stellschrauben drehen.

  1. Zielgruppe genauer auswählen: Wenn du deine Zielgruppe genauer bestimmen kannst, verringerst du Streuverluste und der CPL sinkt.
  2. Zielgruppe breiter auswählen: Wenn du deine Zielgruppe nicht genau kennst, kann es im Gegenteil auch hilfreich sein, deine Target Audience zu erweitern.
  3. Mit Lookalike-Audience arbeiten: Facebook kann dir ein Zielpublikum zusammenstellen, das deinen Bestandskunden ähnelt. Sehr sinnvoll, um deine Reichweite zu verbessern und neue Interessenten anzusprechen.
  4. Weniger Formularfelder: Oft wollen Interessenten so wenig Felder wie möglich ausfüllen.
  5. Frequenz verringern: Gerade dann, wenn deine Zielgruppe klein ist, kann es sinnvoll sein, die Anzahl an Werbeeinblendungen je Kunde zu verringern.
  6. Auf gute Platzierungen fokussieren: Wenn du weißt, an welcher Stelle auf Facebook deine Kennzahlen besonders gut aussehen, solltest du die Werbeflächen abwählen, die nicht so gut performen.
  7. A/B-Tests: Facebook ermöglicht es dir unkompliziert, verschiedene Ads auf ihren Erfolg zu testen. Diese Möglichkeit solltest du in jedem Fall nutzen, bis du Ads entwickelt hast, die wirklich funktionieren.
  8. Bei der Konkurrenz spinksen: In der Facebook Werbebibliothek erhältst du einen guten Einblick über die Werbeaktivitäten deiner Konkurrenz. Eine lange Laufzeit zeigt dir funktionierende Kampagnen, die du dir genauer ansehen solltest.
  9. Engagement übernehmen: Wenn du eine neue Werbeanzeige schaltest und es thematisch passt, solltest du die Interaktionen der Nutzer von alten Kampagnen übernehmen. Auf diese Weise hast du mehr Social Proof und auch Facebook scheint daraus abzuleiten, dass die Werbung hochwertiger ist.

Fazit: Leadgenerierung über Facebook ist eine interessante Variante

Wenn du Facebook nutzen möchtest, um deinen Funnel zu füllen oder sogar direkt deine Sales-Mitarbeiter mit neuen Leads zu füttern, ist das soziale Netzwerk eine gute Quelle. Lookalike-Audiences erleichtern es dir, neue Interessenten anzusprechen, du kannst deine Anzeigen im Laufe der Zeit genau skalieren und immer weiter verbessern. Mit Community-Pflege baust du Vertrauen auf und erhöhst so die Wahrscheinlichkeit für Abschlüsse. Dank Facebook Lead Ads könnte es für deine Kunden kaum leichter sein, Lead-Formulare auszufüllen, sodass die Conversion Rate hoch ist.

So überzeugend die Eckdaten sind: Du musst durchaus Zeit und Gehirnschmalz investieren, damit die Leadgenerierung über Facebook erfolgreich ist. Analyse und Weiterentwicklung der Ads und ein übergeordnetes CRM, um Leads besser bewerten zu können, sind dafür wichtige Grundlagen. Gerade in hart umkämpften Branchen kann es sich lohnen, wenn du die Optimierung der Ad an einen Experten auslagerst. Ohne Erfahrung solltest du dein Budget schrittweise steigern, um Daten zu sammeln und dem Algorithmus und dir Zeit zu geben, zu lernen.

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Quellen:

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