Linktree für Instagram erstellen: Warum du das lieber lassen solltest und welche Alternativen es gibt

Von Sarah Kreilaus
Zuletzt überprüft am 05.01.2024 | Lesezeit ca. Min.

Links sind der heilige Gral bei Instagram, denn es ist wichtig, User auf eigene Kanäle oder Produktangebote zu locken. Doch Instagram beschränkt die Anzahl der klickbaren Links auf einen einzigen Link in der Bio. An anderen Stellen bei Insta sind Links nicht klickbar und somit so gut wie wertlos.

Es gibt eine Lösung, die du bestimmt schon mal gesehen hast: Linktree. Aber eine gute Alternative ist das nicht: Wir erklären dir, warum du Linktree nicht nutzen solltest – und welche Alternativen du hast.

Was ist Linktree?

Linktree ermöglicht, eine Art Landingpage zu erstellen. Dort kannst du alle Links aufführen, die du auch in deiner Insta-Bio platzieren würdest, gäbe es die Begrenzung nicht. Du verlinkst also deinen Linkbaum in deinem Instagram-Profil und kannst Interessenten so alle Links zeigen, die dir wichtig sind.

6 Fakten über Linktree

5 Argumente gegen Linktree

Wer einen Linktree erstellen möchte, sollte diese fünf Nachteile kennen:

1.      DSGVO

Linktree ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das nicht Mitglied des EU Privacy Shield-Abkommens ist. Auch wenn es angibt, GDPR-konform zu sein, ist dies also nicht der Fall. Linktree ist eine kleine Datenkrake und trackt alle Links, Klicks und noch einiges mehr. Du sendest deine Nutzer auf Server in die USA und die Daten, die sie dort hinterlassen, sind nicht wie in der EU unter ihrer Kontrolle.

Das kann zwei Nachteile für dich haben: Du verlierst Vertrauen bei Usern, die für dieses Thema sehr sensibilisiert sind. Und du kannst sogar für die Nutzung abgemahnt werden. Somit ist klar, dass du Linktree nicht nutzen solltest.

2.      Du hast die Wahl: Recht hohe Kosten oder eingeschränkte Möglichkeiten

Wer einen Linktree erstellt, stellt schnell fest, dass die Gestaltungsmöglichkeiten in der kostenlosen Variante bescheiden sind. Du kannst beispielsweise nicht einmal die Farben und die Schriftart an dein Corporate Design anpassen. Gift für deine Markenwahrnehmung! Und du kannst nur aus wenigen kostenfreien Vorlagen wählen. Wenn dein Linktree nicht aussehen soll wie jeder andere, musst du also Geld investieren.

Wenn du dich für ein Jahresabo entscheidest, musst du derzeit 60 US-Dollar bezahlen. Wenn du bedenkst, dass du dir für diesen Betrag auch problemlos eine eigene werbefreie Internetpräsenz mit WordPress auf einem flotten Server bauen kannst, ist das nicht wirklich preisgünstig.

3.      Übersichtlichkeit

Keine Frage: Linktree bietet ein sehr aufgeräumtes, klares Design. Dennoch bin ich der Meinung, dass es übersichtlicher geht.

Das liegt schon allein daran, dass nicht alle Links gleich wichtig sind. Ob du deine Follower auffordern willst, ein Sonderangebot in Anspruch zu nehmen, sich in deinen Newsletter einzutragen oder das Impressum verlinkst: Bei Linktree haben alle eine Einheitsgröße. Die einzige Gewichtung, die du vornehmen kannst, ist die Reihenfolge.

Anhand des Linkbaums von The Guardian wird dieses Problem sehr deutlich:

Linktree von The Guardian Screenshot
Linktree von The Guardian. https://linktr.ee/guardian, Screenshot vom 19.11.2021

Es handelt sich hierbei wohlgemerkt nur um einen Auszug. Warum sollte ein User auf einen Link klicken? Es ist unübersichtlich und unsortiert und vermutlich ist der größte Vorteil für den Guardian, dass User immer auf der Website der Zeitung landen, egal welchen Link sie wählen.

Dieses Beispiel ist sicherlich auf die Spitze getrieben, aber es zeigt das Dilemma eines Users: Du hast ihn so weit, dass er auf deinen Biolink klickt, und nun präsentierst du ihm zig Optionen – er weiß gar nicht, wohin mit sich.

4.      Deine User gehen nicht dahin, wo sie dir am meisten nutzen

Du willst du einen interessierten Follower auf deiner Website haben und nicht auf der Seite von Linktree. Warum solltest du sie dann zu Linktree schicken? Durchschnittlich klicken User zudem auf 1,6 Seiten. Das bedeutet, dass in vielen Fällen auch ein Link gereicht hätte, um deinen Follower genau dorthin zu leiten, wo er unter der Nutzung von Linktree auch hingeklickt hat.

5.      Hoheit über Daten und Gestaltung

Wenn ich einen internen Linktree auf meiner Seite erstelle und darauf Google Analytics oder ein anderes Analysetool installiere (wenn ich das nicht sowieso schon für meine Website getan habe), erhalte ich alle Daten, die mich interessieren. Woher kommen die User? Welche Gruppe interessiert sich für welchen Link? Ich kann die Statistiken genau so aufbereiten, dass ich die Dinge herausfinde, die ich wissen will. Und im Gegensatz zu den Statistiken bei Linktree brauche ich nur einen Cookie-Banner installieren und schon funktioniert alles völlig DSGVO-konform.

Oder aber ich verzichte ganz aufs Tracking, wenn meine Zielgruppe sensibel ist, was ihre Daten angeht. Bei Linktree ist das nicht möglich.

Und selbst wenn ich auf meiner eigenen Website auch zu viele weiterführende Links nutzen möchte, kann ich diese deutlich übersichtlicher gestalten und für Conversions optimieren. So habe ich nicht nur eine Reihe von Links vor schickem Hintergrundbild, wenn ich das nicht möchte. Ich kann Links vergrößern, die für meine Customer Journey elementar sind. Und ich kann Bilder hinterlegen oder Videos einbinden, wo immer ich möchte.

Bei Linktree sind die Gestaltungsmöglichkeiten hingegen begrenzt. Das betrifft auch die URL. Dank meiner eigenen Domain kann ich sprechende URLs wählen und somit entweder

  • besser im Gedächtnis bleiben,   
  • den User noch einmal gezielt ansprechen oder
  • etwas für mein SEO tun.

3 Alternativen zu Linktree

Du möchtest einen Linkbaum nutzen, aber mehr Kontrolle über die Zielseite? Dann sind diese Linktree-Alternativen für dich besser geeignet:

1.      Deine eigene Website

Eine eigene kleine Visitenkarte auf deiner Website leistet das, was Linktree leistet. Wenn du WordPress nutzt, ist das mit Baukasten-Tools wie Elementor wirklich nicht schwer.

Du musst nichts anderes machen, als eine neue Seite anzulegen, dort einmal einen Button zu kreieren und diesen so oft einzufügen, wie du möchtest. Dann änderst du die Links und den Anchortext und schon bist du fertig. Alles andere als ein Hexenwerk und auch in der kostenfreien Variante von Elementor möglich.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Du kannst alles genau so designen, wie du möchtest. Und deine Follower befinden sich schon auf deiner Website und können dort stöbern. Du kannst sie mit Videos noch schneller überzeugen oder ihnen die Möglichkeit geben, sich für deinen Newsletter anzumelden. Du kannst deine Telefonnummer verknüpfen und viele andere Tools nutzen, die dich bei der Leadgenerierung nach vorne bringen.

Wenn du schon eine Website hast, gibt es keinen Grund dafür, Linktree zu nutzen. Und wenn du noch keine hast, solltest du dir ohnehin eine zulegen.

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Lesetipp

Du brauchst eine Website? Dann lies unser How to: Eine eigene Website erstellen.

2.      Jedes Landingpage-Tool

Im Prinzip ermöglicht es jedes Tool, mit dem du eine Landingpage erstellen kannst, einen Linkbaum anzulegen. Ein gutes Beispiele hierfür ist Canva. Die diversen Landing Page-Tools, die sonst noch so am Markt sind, etwa Unbounce und Co., lohnen sich für dich jedoch nicht, wenn du nur einen Linkbaum erstellen möchtest. Die Kosten sind monatlich bereits recht hoch.

Dies gilt auch für viele CRM-Systeme wie Hubspot, die einen integrierten Landingpage-Builder haben. Aber vielleicht hat dein Unternehmen ohnehin auf ein solches Tool Zugriff.

3.      Linky

Linky ist ein Wordpress-Plugin, mit dem du wie bei Linktree ein Baukasten-Prinzip nutzen kannst, um dir deinen Linkbaum zusammenzustellen. Es ist dir hier auch leicht möglich, Social-Media-Icons einzufügen. Es besitzt im Wesentlichen die gleichen Funktionen, gibt dir aber in Bezug auf SEO etwas mehr Optionen.

Fazit: Linktree ist nicht alternativlos

Egal ob es dir um deine Markenwahrnehmung, Conversion Rate oder ein datenschutzfreundliches Auftreten geht: Es gibt bessere Alternativen zu Linktree. Vor allem aber aus Datenschutzgründen solltest du auf das beliebte Tool verzichten.

FAQ

Quellen:

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