Live-Videos auf Facebook als Marketing-Möglichkeit: Tipps, Strategien, Fallstricke

Von Sarah Kreilaus
Aktualisiert am 12.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

Live-Videos auf Facebook sind die perfekte Marketing-Maßnahme im Rahmen von Content Marketing oder Branding. Die Zeiten, in denen deine Kunden nur durchgeplante Videos in HD mit eigens komponierter Musik und Oscar-reifen Schnittkünsten von dir verlangt haben, sind lange vorbei.

Heute ist Authentizität wichtiger (oder zumindest das, was deine Follower dafür halten). Live-Videos ermöglichen es dir, direkt und unmittelbar mit deinen Kunden und Interessenten in Kontakt zu treten. Wenn du eine treue und begeisterte Fanbase aufbauen möchtest, führt an Facebook Live-Videos kein Weg vorbei.

Wir sagen dir, worauf du achten solltest, damit du die Möglichkeiten effektiv nutzen kannst.

Warum solltest du Facebook Live-Videos machen?

Es gibt viele Möglichkeiten, über das Internet mit Kunden in Kontakt zu treten. Doch egal, ob es dir um Kundenbindung oder Branding geht: Video ist in beiden Bereichen ungeschlagen. Es gibt kein Medium, in dem du dich unverwechselbarer präsentieren kannst und es gibt keine bessere Möglichkeit, um Vertrauen aufzubauen.

Live-Video ist im Vergleich eine weitere Steigerung: Kunden können mit dir direkt Kontakt aufnehmen und du beantwortest ihre Fragen oder gehst auf ihre Kommentare ein. So wird aus einem Monolog – wie bei einem YouTube-Video – ein echter Dialog.

Und das wiederum hat einen enormen Effekt auf die Kundenbindung. Denn du wirst „erreichbarer“, nahbarer und persönlicher und knüpfst so ein Band zu deinen Kunden und Interessenten. Natürlich stichst du damit aus der anonymen Masse des Internets hervor.

Es könnte kaum einfacher sein. Deine Marke ist vermutlich auf Facebook vertreten, hat einen treuen Stamm an Followern aufgebaut und du brauchst nur ein Smartphone. So kannst du deine Social-Media-Aktivitäten mit Facebook Live-Videos um eine Facette ergänzen, die dein Engagement effektiver macht. Und: Niemand erwartet von dir, dass deine ersten Versuche perfekt sind. Fehler sind erlaubt.

Facebook Live zahlt sich aus

Perfektion ist nicht gefragt – etwas Vorbereitung schon

Bei einem Live-Video auf Facebook muss nicht alles stimmen. Du darfst nervös sein und dich von Kommentaren ablenken lassen, deine Bildqualität muss nicht optimal sein und du musst nicht mit der Eloquenz eines erfahrenen Redners den Alleinunterhalter spielen. Das Gleiche gilt für Moderatoren oder Moderatorinnen, falls du nicht selbst vor der Kamera in Erscheinung trittst.

Fehler sind nicht nur erlaubt, sie tragen dazu bei, dass du für deine Follower menschlicher wirst. Wichtig ist der richtige Umgang mit Fehlern. Du solltest sie nicht leugnen und darfst sie erwähnen. Wenn du sie locker nimmst, zeigst du Souveränität und Gelassenheit und gewinnst die Herzen deiner Fans.

Es gibt jedoch einen Fehler, den du nicht machen solltest: Eine Live-Sendung kannst du zwar nicht planen – sie völlig spontan aufzuzeichnen, ist aber ebenso wenig sinnvoll. Zumindest ein grobes Konzept solltest du haben. Außerdem kann es deine Rettung in der Not sein, wenn du dir Notizen machst, die dir weiterhelfen, wenn dein Live-Video ins Stocken gerät. So wird aus einem kurzen Hänger kein peinliches Erlebnis und du fühlst dich mit jedem Video sicherer.

Zur Vorbereitung gehört, deine Fans frühzeitig über dein Live-Video zu informieren. „Spontan live gehen“ kann funktionieren, wenn du viele Follower hast und auf Facebook so aktiv bist, dass sie ständig mit dir interagieren. Deutlich effektiver wird dein Live-Video, wenn du einen Termin dafür festlegst und diesen mindestens ein Tag zuvor kommunizierst. So hast du mehr Zuschauer und der Aufwand lohnt sich für dich.

Welche Ausstattung brauchst du für Facebook Live-Videos?

Die Video-Qualität muss nicht perfekt sein. Du solltest jedoch dafür sorgen, dass es für deine Fans und Follower nicht unangenehm ist, dein Video anzusehen. Mit einem halbwegs aktuellen Smartphone und stabilem WLAN sicherst du eine gute Übertragung in akzeptabler Qualität.

Du solltest unbedingt mit einem Stativ arbeiten, damit das Bild nicht wackelt und deinen Zuschauern schwindelig wird. Zudem solltest du Kopfhörer tragen, um Rückkopplungen zu vermeiden.

Auch ein Mikrofon ist auf Dauer keine schlechte Investition. Weil viele Facebook-Nutzer Kopfhörer verwenden, ist die Tonqualität wichtig. Knacken, Pfeifen, Rauschen – Tonstörungen sind über Kopfhörer deutlich unangenehmer und können dazu führen, dass Zuschauer ausschalten. Hier reicht ein einfaches Podcast-Mikrofon oft mehr als aus.

Wenn du später die Bildqualität erhöhen möchtest, ist der Umstieg auf eine aktuelle digitale Spiegelreflexkamera genauso möglich wie spezielle Kameras fürs Vlogging. Bevor du in eine neue Kamera investierst, bringt es oft schon viel, das Bild besser auszuleuchten. Ringleuchten sind deutlich günstiger als eine Kamera und verbessern die Bildqualität erheblich.

Die technischen Anforderungen steigen, wenn du komplexere Aktivitäten aufnehmen möchtest. Dann benötigst du mehrere Kameras, bewegliche Mikros und ausgefeiltere Lichttechnik. Es gibt inzwischen spezialisierte Dienstleister in diesem Bereich. Solche Social-Media-Video-Agenturen können dich auch live unterstützten.

Wenn du gerade erst mit dem Streaming über Facebook beginnst, kannst du ruhig simpel anfangen. Ein Facebook-Live-Video zu starten, erfordert ein paar Mausklicks und keine eigene App.

Allerdings willst du möglicherweise im Laufe der Zeit mehr Funktionen nutzen, mehrere Ton- oder Videospuren verwalten oder auf mehreren Kanälen gleichzeitig streamen. Für all diese Vorhaben gibt es Apps, die teils nicht einmal kostenpflichtig sind. Facebook Live Producer wäre ein kostengünstiges leicht zu verstehendes Programm, mit dem du mehrere Signalquellen einbinden kannst. Wenn du besondere Funktionen benötigst, solltest du dich mit den unterschiedlichen Tools auseinandersetzen. Für dich könnten dann Zoom, Ecamm, Wirecast oder believe.tv interessant sein.

Du benötigst bei allen Apps einen leistungsfähigen PC und einen Monitor, an dem du die Signale mischen kannst.

7 Ideen für Live-Videos auf Facebook

Gerade zu Beginn fällt es dir vielleicht schwer, dir ein passendes Konzept zu überlegen, mit dem du deine ersten Videos füllst. Du musst das Rad dabei nicht neu erfinden. Es gibt viele bekannte Formate, mit denen du gute Resultate erzielen kannst.

1) Q&A

Frag deine Follower einfach, welche Fragen sie zu deinem Unternehmen haben und bereite diese mit den entsprechenden Antworten für deinen Live-Stream vor. Natürlich kannst du zusätzlich auf Live-Kommentare eingehen.

Zusätzlich wird es für Follower, die Fragen eingereicht haben, attraktiver, dein Live-Video zu verfolgen. Beachte aber, die Fragesteller namentlich zu erwähnen. Das zeigt Wertschätzung und stärkt die Bindung zwischen euch.

Nicht in jeder Branche funktioniert ein solches Q&A tatsächlich gut. Ob es sich lohnt, nur für diese Rubrik live zu gehen, erkennst du allerdings schon an den eingesendeten Fragen. Wenn es sich abzeichnet, dass das Interesse deiner Follower an diesem Format eingeschränkt ist, kannst du daraus stattdessen eine Rubrik am Ende jedes Streams machen oder es zum Aufwärmen einbauen.

2) Interviews und Gesprächsrunden

Ein Interview kann deine Follower oft besser abholen als ein reines Q&A mit dir. Dennoch sind Interviews kein Selbstläufer. Der Fragesteller sollte sich im Vorfeld wenigstens ein wenig mit Fragetechniken und dem Hintergrund der Person auseinandergesetzt haben. Es ist selbsterklärend, dass die Zuschauer Fragen stellen können. Sinnvoll ist es, im Vorfeld mit dem Interviewten abzuklären, welche Fragen er nicht gestellt bekommen möchte.

Ein Einschalten ist beim Interview schon allein deswegen spannender, weil der Interviewpartner nur einmal zur Verfügung steht – zumindest dann, wenn der Interviewpartner bekannter ist. Der Erfolg ist schon fast gesichert, wenn du es schaffst, Influencer oder Branchenbekanntheiten zu interviewen. Ihr solltet dann unbedingt die Gelegenheit nutzen und zusätzlich auf der Facebook-Seite des Interviewpartners auf das Live-Video hinweisen.

Ebenso beliebt ist eine Gesprächsrunde mit verschiedenen Experten, die zu einem bestimmten Oberthema diskutieren. Solche Gesprächsrunden sind interessant und wertvoll für deine Community.

3) Übertragung von Live Events

Wenn dein Unternehmen Events veranstaltet, kannst du diese mit recht wenig Aufwand zusätzlich per Stream live übertragen. Konzerte, Gesprächsrunden oder Vorträge kannst du mit nur einer statischen Kamera relativ gut übertragen und so Daheimgebliebene von der Veranstaltung überzeugen. Der Mehraufwand ist dementsprechend überschaubar. Ein weiterer Pluspunkt: Für Redner oder andere Teilnehmer ist ein Stream ein zusätzliches Argument, zu deiner Veranstaltung zu kommen.

4) Wettbewerbe und Gewinnspiele

Die wohl beste Möglichkeit, Follower dazu zu bewegen, deinen Live-Stream auszuprobieren, sind Gewinnspiele. Deswegen solltest du deine Events damit bewerben, wenn du attraktive Preise bieten kannst. Die Herausforderung dabei ist natürlich, dass du den Wettbewerb online durchführen musst. Auch dies machen dir einige Anbieter leicht.

Ein Beispiel wäre kahoot!. Du kannst damit Quizze in Echtzeit durchführen und automatisch auswerten. Du kannst also schnell ein echtes Event kreieren und deine Follower zum Mitmachen bewegen, ohne dass der Aufwand für dich ins Unermessliche steigt.

Natürlich darfst du unabhängig davon kreativ werden und sehen, auf welche Arten du deine Follower einbinden kannst. Es gibt dafür viele Möglichkeiten.

5) Anleitungen und Tutorials

Als einer der Klassiker bei Facebook Live kristallisieren sich zunehmend Anleitungen und andere Hilfen heraus. Im Optimalfall zeigst du nicht nur, wie es geht, sondern beantwortest zeitgleich die Fragen aus dem Chat. Auf diese Weise kannst du ein Tutorial anbieten, das zumindest die Grundlagen mitbringt, für deine Follower hilfreicher als jedes andere Contentstück im Netz zu sein. Das liegt nicht zuletzt am direkten Feedback durch deine Zuschauer, die dir sagen, wo ihre Probleme liegen.

Solche Live-Videos eignen sich dazu, später wieder online gestellt zu werden und so einen dauerhaften Nutzen zu kreieren. Natürlich hindert dich niemand daran, gelegentlich oder als Reihe mit Influencern oder anderen Persönlichkeiten aus deiner Branche zu arbeiten, um so mehr Mehrwert und Aufmerksamkeit zu erreichen.

6) Kunden konkret weiterhelfen

Du musst dir nicht immer selbst etwas einfallen lassen. Deine Follower wissen genau, wie du ihnen weiterhelfen kannst. Du könntest zum Beispiel Website, Logo oder Corporate Design deiner Kunden bewerten und ihnen Tipps zur Verbesserung geben. Oder du gibst Followern Tipps, wie sie besser fotografieren, gärtnern, sich stylen oder gesünder ernähren können. Natürlich sollst du nicht all dein Wissen umsonst herausgeben. Oftmals ist jedoch eine Erstberatung nicht nur für denjenigen interessant, der beraten wird, sondern führt zu mehr Conversions, weil Interessenten sehen, wie du arbeitest. Und viel bessere Werbung gibt es für dein Unternehmen nicht.

7) Produktlaunches

Wenn du ein neues Produkt auf den Markt bringst, kannst du es von nun an direkt standesgemäß mit einer Präsentation auf Facebook einführen. Viele große Unternehmen nutzen Live-Videos, um ihre Neuheiten vorzustellen. Mit Live-Videos erreichst du deine Zielgruppe direkt, du kannst live Feedback einholen und einen Hype entfachen.

8 Tipps, wie du mehr Zuschauer für Live Video bekommst

Streamen macht mehr Spaß, wenn du mehr Zuschauer hast. Damit du möglichst schnell die Anzahl deiner Views erhöhst, haben wir 8 Tipps für dich:

1) Streame regelmäßig und kündige Streams früh an

Nur dann, wenn deine Follower mitbekommen können, dass du Facebook Live nutzt, schalten sie auch ein. Du solltest deswegen deine Streaming-Aktivitäten zum einen frühzeitig ankündigen, zum anderen so regelmäßig wie möglich durchführen. Auf diese Weise gewöhnen sich deine Follower daran, dass du on air bist und achten auf die Termine.

2) Kündige deinen Stream so an, dass jeder dabei sein will

Du musst nicht jede Minute durchkonzipiert haben, aber dir sollte klar sein, welchen Mehrwert du mit deinem Stream für deine Zuschauer bieten möchtest. Verwende genügend Zeit darauf, diesen Nutzen im Titel und in der Beschreibung deutlich zu machen. Wecke die Neugierde deiner Facebook-Fans mit Ankündigungen, die nicht zu viel verraten.

3) Arbeite mit anderen zusammen

Wenn du mit Influencern oder bekannten Persönlichkeiten aus deiner Branche zusammenarbeitest, können sie ihre Follower ebenfalls in den Stream locken. Dazu ist nicht immer eine Kooperation vor Ort notwendig. Mit vielen Tools kannst du Videokonferenzen streamen.

4) Stelle nicht alle Videos hinterher online

Wenn deine Follower davon ausgehen, dass sie das Video zu einem späteren Zeitpunkt streamen können, kommen sie nicht extra dafür online. Sorge dafür, dass nicht alle deine Videos hinterher online gehen und informiere deine Follower darüber.

5) Sorge dafür, dass es attraktiver ist, live dabei zu sein

Kleine Gewinnspiele, die Interaktion mit Kommentatoren oder exklusive Insights, die du nicht hinterher online stellst: Wer live dabei ist, muss einen Vorteil erkennen. Du musst nicht immer Geschenke machen, aber du solltest darauf achten, dass deine Streams einen gewissen Event-Charakter haben. Live dabei zu sein, muss besser sein als re-live. Sorge dafür, dass spätere Zuschauer sich wünschen, sie wären dabei gewesen!

6) Mache deinen Followern klar, wie wichtig es für dich ist, dass sie dabei sind

Es gehört zur Communitypflege, dass deine Follower wissen, dass du dich darüber freust, dass sie da sind. Organisier mit deinem Unternehmen Rätsel, Gewinne oder andere Vorteile für deine Kunden, wenn du eine bestimmte Anzahl an Live-Zuschauern erreichst. Wenn einzelne Personen dein Unternehmen über Social Media vertreten und deine Zuschauer eine Bindung zu ihnen aufgebaut haben, kannst du sie einbeziehen. Mutproben, eine Runde Wahrheit oder Pflicht, das Lüften eines kleinen Unternehmensgeheimnisses: Es gibt viele Möglichkeiten, regelmäßige Zuschauer zu belohnen.

Zum Ende des Streams solltest du dich bedanken und verabschieden. Ein Danke-Post am nächsten Tag oder in den Stunden danach rundet den Umgang mit deinen Followern ab. Wenn du die zeitlichen Kapazitäten hast, solltest du unbedingt auf später eintrudelndes Feedback eingehen. Oft findest du hier zudem die besten Anregungen für deine weiteren Streams.

7) CTAs, CTAs, CTAs

Lass mir einen Like da, abonnier mich, sag mir deine Meinung, teil den Stream – klar, es kann ein bisschen nervig sein, ständig zu Interaktionen aufgefordert zu werden und aufzufordern. Wenn du darauf verzichtest, ist dein Erfolg geringer. Deine Interessenten führen Handlungen deutlich häufiger aus, wenn du sie dazu aufforderst. Wenn du dir einen regelmäßigen Zuschauerstamm aufbauen möchtest, kommst du um CTAs nicht herum. Im Video selbst nicht und auch nicht in den Ankündigungen dazu.

8) Streame nicht zu kurz

Einer der größten Fehler ist es, die Live-Streams zu kurz zu halten. Viele Zuschauer starren bei einem Live-Stream nicht schon fünf Minuten vorher ungeduldig auf ihre Bildschirme. Im Gegenteil sind ein paar Minuten Verspätung eher die Regel als die Ausnahme. Deswegen solltest du deine Streams nicht zu kurz halten, sondern eher eine Viertelstunde oder mehr anpeilen, um Zuspätkommern zu ermöglichen, live dabei zu sein.

Mach eine Strategie aus deinem Facebook Live-Video-Aktivitäten!

Wie immer beim Marketing und deinen Social Media-Aktivitäten musst du dir natürlich genau überlegen, warum genau du Facebook Live nutzen möchtest und welche Ergebnisse du dir davon erhoffst. Das bedeutet nicht zuletzt, dass du den Erfolg deiner Videos trackst und überwachst, wie er zu deinen Unternehmenszielen beiträgt.

Zuallererst solltest du also im Optimalfall ein Konzept entwickeln. Dabei ist es völlig in Ordnung, dir erst einmal eine gewisse Testphase zuzugestehen, in der du lernst, wie deine Follower reagieren, wie sie mit dir interagieren möchten und was bei ihnen gut ankommt. Allerdings solltest du dann auf Grundlage dieser Erkenntnisse Kampagnen entwickeln, deren Erfolg du trackst. Grundsätzlich kannst du die gleichen KPIs nutzen, die du im Social Media Marketing anwendest. Es gibt zusätzlich einige Daten, die videospezifisch sind. Facebook liefert dir eine ganze Reihe an Statistiken. Darunter beispielsweise:

  • Videoaufrufe (auch ohne wiederholte Aufrufe eines Users)
  • Anzahl von Zuschauern
  • angesehene Minuten insgesamt
  • Reaktionen, Kommentare, Shares

Diese Statistiken sind sinnvoll, weil sie dir auf verschiedenen Ebenen zeigen, wie gut dein Streaming funktioniert. Grundsätzlich möchtest du nicht nur, dass viele User dein Video live sehen, sondern erreichen, dass deine Zuschauer mit dir so viel wie möglich interagieren oder deinen Stream sogar weiterempfehlen. Nur dann kannst du davon ausgehen, dass du die Möglichkeiten gut ausnutzt. Und wenn du Interessenten dazu bringst, mit dir zu interagieren, steigen die Chancen deutlich, dass sie bei dir kaufen oder dich weiterempfehlen.

Es ist schwer, herauszufinden, wie stark Facebook-Videos dazu führen, dass du Kunden gewinnst. Die meisten Attributionsmodelle sind nicht genau genug. Gerade dann, wenn deine Follower Tracking ablehnen, hast du schlechte Chancen. Du kannst dennoch im Rahmen von Live-Videos gezielt Leads einsammeln und beispielsweise mit eigens eingerichteten Landingpages oder spezifischen Rabattcodes erfassen, wie gut deine Live Videos konvertieren. Den Branding-Effekt kannst du über Umfragen zumindest erahnen.

10 Fallstricke, die du unbedingt vermeiden solltest

1) Zuschauer ignorieren

Wenn du nicht auf deine Zuschauer eingehst, kannst du stattdessen aufgezeichnete Webinare anbieten oder deinen Content auf YouTube stellen. Facebook Live lebt davon, dass du auf Kommentare reagierst und mit deinen Zuschauern interagierst. Wenn du diese Möglichkeit nicht nutzt, musst du dir die Mühe nicht machen.

2) Schwafeln

Natürlich sollst du oder dein Moderator möglichst authentisch sein und müssen keine TV-Sprecher-Ausbildung haben. Wenn du jedoch nicht zufällig eine Zielgruppe hast, die viel Zeit und Geduld mitbringst, solltest du nicht zu ausschweifend sein, sondern dich zwischendurch daran erinnern, auf den Punkt zu kommen.

3) Keinen Mehrwert bieten

Auch wenn es naheliegt: Du solltest nicht nur streamen, um zu plaudern. Auf Facebook erwarten deine Follower Mehrwert oder zumindest etwas Spannung. Du repräsentierst schließlich ein Unternehmen. Eine reine Werbeveranstaltung sollten deine Streams deswegen nicht immer sein. Zu bestimmten Anlässen wie Produktvorstellungen ist das vollkommen okay. Deine Follower werden sich jedoch durch Interaktionen bedanken, wenn sie etwas mehr von dir erhalten als Produktinformationen.

4) Nichts verbessern

Facebook zeigt dir in ausführlichen Statistiken, wann du deine Zuschauer verlierst. Auch wenn es nicht leicht ist, sich selbstkritisch zu analysieren, solltest du dir ansehen, welche Stellen dies sind und warum an diesen Punkten so viele abschalten. Ebenso sind die Kommentare wichtig, um herauszufinden, wo du besser werden kannst.

5) Sich zu stark verunsichern lassen

Wenn du live überträgst, kannst du nicht alle Fehler vermeiden. Davon solltest du dich nicht zu sehr aus dem Konzept bringen lassen. Dies gilt genauso für unhöfliche Kommentare. Wenn du in den sozialen Medien aktiv bist, kannst du sie kaum umgehen. Wenn es keine berechtigte Kritik ist, hilft das Blocken der Trolle mehr als Aufmerksamkeit im Stream.

6) Inhalte nicht weiter nutzen

Wenn du super Videos gedreht hast und die Inhalte gut bei deinen Followern ankommen, solltest du dafür sorgen, dass deine Interessenten sie unabhängig von Facebook nutzen können. Wenn du dich an die Technik gewöhnt hast, kannst du mit wenig Aufwand auch auf anderen Plattformen oder deiner eigenen Website live gehen. Videos kannst du später als re-live bereitstellen und so dafür sorgen, dass die Inhalte mehr Menschen erreichen. Wenn du kurze Ausschnitte aus dem Live-Video herausschneidest, hast du zudem immer ein paar Häppchen, mit denen du deine Social-Media-Kanäle ohne großen Aufwand bespielen kannst.

7) Zu früh aufgeben

Um in den sozialen Medien erfolgreich zu sein, benötigt es häufig einige Monate. Oft wird die Aktivität dann schon fast zu einem Selbstläufer. Facebook belohnt Videos mit mehr Reichweite, sodass es kein besseres Medium gibt, unbezahlt (neue) Follower zu erreichen. Wenn du zu früh aufhörst, kennst du dein Potenzial noch nicht und hast deine Streams nicht verbessert.

Auch wenn es zu Beginn frustrierend sein kann, den Aufwand für wenige Zuschauer zu treiben, solltest du mehrere Monate durchhalten und vor allem regelmäßig streamen. Erst dann weißt du, ob Facebook Live für dich ein geeignetes Format ist oder nicht.

Wenn dir der Aufwand dafür zu hoch erscheint, konzentriere dich darauf, deine Zuschauern echten Mehrwert zu bieten und verwende das Videomaterial für Tutorials auf deiner Website.

8) Wichtige Beiträge direkt nach Live-Streams posten

Facebook versorgt Streams mit mehr Reichweite. Wenn du zu früh Beiträge nach oder vor Streams postest, lenkt Facebook den Traffic auf den Stream und weg von deinen Posts. Deswegen musst du ein paar Stunden verstreichen lassen, bevor du wichtige Informationen postest. Sonst gräbst du dir selbst das Wasser ab. Kündige im Stream aber auf jeden Fall an, dass du bald eine wichtige Neuigkeit verkündest oder geh auf die bereits geposteten Neuigkeiten ein.

9) Auf neue Zuschauer eingehen

Auch wenn du auf eine treue Fanbase vertrauen kannst: Nicht jeder deiner Zuschauer weiß, wer du bist. Stelle dich und das, was du machst, deswegen regelmäßig während des Streams vor und hole so neue Zuschauer ab. Wenn du dich auf vorherige Streams oder Posts beziehst, solltest du beachten, dass du neue Follower haben könntest, die Vergangenes nicht kennen. Mache keine Insider-Veranstaltung aus deinen Streams, sondern erkläre es lieber einmal zu viel als zu wenig.

10) Nicht professioneller werden

Wenn es für dich ersichtlich wird, dass Facebook Live sich für dich lohnt, solltest du schrittweise professioneller werden. Eine bessere Bildqualität und mehr Action belohnen Zuschauer mit höherer Interaktion, was wiederum Facebook dazu veranlasst, deine Videos höher in die Feeds zu spülen. Wenn es sich für dich loht, solltest du die Aktivitäten ausbauen und ihre Qualität verbessern. Dafür solltest du beachten, was deine Fans wollen und jetzt schon an dir schätzen.

Fazit: Facebook Live kann viel für dein Unternehmen bewegen

Wenn dein Unternehmen klein ist und du nicht viele Mittel hast, kann Facebook Live für dich ein hervorragendes Tool sein, um deine Reichweite zu erhöhen. Facebook präsentiert Live-Streams mehr Nutzern als Textbeiträge und Bilder.

Zugleich vereint es alles, was Social Media einzigartig macht: Du kannst mit deinen Followern interagieren und du präsentierst dich und dein Unternehmen so, wie es eben ist. Das führt zu echten Sympathien, einem guten Erreichen der Zielgruppe und zu einer engen Kundenbindung.

Du musst zudem keine großen Anforderungen erfüllen, um mit Facebook Live zu starten. Ein ungefähres Konzept und eine Smartphone-Kamera reichen aus. Den Content kannst du weiterverwerten und so mit wenig Aufwand viel erreichen.

Mit der Zeit wirst du immer professioneller und sprichst dadurch Kunden an, die du bislang noch nicht erreichen konntest. Facebook Live kann also dazu beitragen, dass dein Unternehmen in den sozialen Medien deutlich erfolgreicher wird. Du musst dich nur trauen, damit zu beginnen. Den Rest kannst du nach und nach lernen oder ergänzen.

Du musst allerdings von Beginn an Wert darauf legen, mit deinen Followern zu interagieren und diesen Aspekt geradezu zu zelebrieren. Nur dann entfaltet Facebook Live seine Stärken für dich und kann so wirken, wie du es dir wünscht. Wer seine Follower ignoriert oder als Beiwerk ansieht, wird auf dieser Plattform keinen Erfolg haben.

FAQ

Quellen:

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