Ein Motivationsschreiben ist deine Chance, vor Personalern so richtig zu glänzen. Doch was muss dein Motivationsschreiben auf jeden Fall beinhalten – und wie baust du es am besten auf?
In diesem Artikel erwarten dich:
- Struktur und Gestaltung eines herausragenden Motivationsschreibens
- Formulierungshilfen für Einleitung, Hauptteil und Schlussteil
- Designelemente und ihre Bedeutung im Motivationsschreiben
Bist du bereit, deine Motivation zu verschriftlichen? Folge unseren Expertenratschlägen, mit denen du dich geschickt von der Konkurrenz abhebst.
Wie kann ich meine Stärken und Qualifikationen als Motivation in der Bewerbung herausstellen?
Stärken und Qualifikationen in der Bewerbung betonst du, indem du konkrete Beispiele aus Erfahrungen, Projekten und deinem bisherigen Engagement nennst und zeigst, wie sie zum Unternehmen und der Position passen. Nutze positive Adjektive sowie aktionsorientierte Verben, um deine Motivation auszudrücken.
Die Bedeutung von Motivationsschreiben in Bewerbungen
Ein zusätzliches Motivationsschreiben im Rahmen der Bewerbung, häufig als "Dritte Seite" bezeichnet, ist für Personalverantwortliche und den gesamten Bewerbungsprozess von großer Relevanz. Unabhängig davon, ob du dich für eine Stelle, einen Studienplatz oder ein Stipendium bewirbst, dient die Dritte Seite als sinnvolle Ergänzung zum Anschreiben und ermöglicht es dem Empfänger, ein umfassenderes Bild von dir als Kandidat zu gewinnen.
Die Rolle der Motivation für Personalverantwortliche
Warum es wichtig ist? Das Motivationsschreiben unterstreicht, dass du dich gründlich über die offene Position und den Arbeitgeber informiert hast. Ist es überzeugend formuliert, liefert es dem zuständigen Personaler zusätzliche Argumente, um deine Bewerbung in die engere Auswahl aufzunehmen. In Ländern wie Österreich und der Schweiz wird bei vielen Stellen sogar explizit ein Motivationsschreiben gefordert.
Es gibt verschiedene Situationen, in denen es empfehlenswert ist, deiner Bewerbung ein Motivationsschreiben beizufügen:
- Wenn die Konkurrenz um die Stelle sehr groß ist,
- wenn die Anforderungen der Stelle nicht optimal zum eigenen Lebenslauf passen,
- wenn es sich um eine kreative Tätigkeit oder einen Beruf handelt, der eine besondere Motivation erfordert,
- wenn du dich auf eine Führungsposition bewirbst oder
- wenn in der Stellenausschreibung ausdrücklich ein Motivationsschreiben verlangt wird.
Einstellung und Arbeitsweise aus Personalersicht
Viele Personalverantwortliche messen der Motivation eines Kandidaten großen Wert bei, da sie Aufschluss darüber gibt, wie engagiert und interessiert der Bewerber an der Position und am Unternehmen ist.
Die Dritte Seite trägt dazu bei, das Interesse und die langfristigen Ziele des Kandidaten herauszustellen, und kann somit entscheidenden Einfluss auf die Entscheidung des Personalers nehmen.
Merkmale eines überzeugenden Motivationsschreibens
Ein überzeugendes Motivationsschreiben zeichnet sich dadurch aus, dass es sowohl deinen Willen verdeutlicht, die angestrebte Stelle zu erhalten, als auch deine Qualifikationen für die Bewerbung präsentiert. Mit unseren Beispielen und Ratschlägen gelingt es dir, ein hervorragendes Motivationsschreiben zu verfassen und dich bestmöglich darzustellen.
Aufbau und Layout eines Motivationsschreibens
Um ein gelungenes Motivationsschreiben zu erstellen, beachte zunächst dessen Platzierung innerhalb deiner Bewerbungsunterlagen: Es kommt üblicherweise nach dem Lebenslauf und dem Bewerbungsanschreiben. Achte darauf, dass deine Kontaktdaten auf jedem Dokument korrekt und einheitlich sind.
Ein Motivationsschreiben kann folgendermaßen aufgebaut sein:
- Einleitungssatz: Vermittle dein Interesse am Arbeitgeber und der Stelle.
- Hauptteil: Präsentiere Erfahrungen, Fachkenntnisse und Kompetenzen.
- Schlussteil: Fasse das Wichtigste zusammen und äußere den Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch.
Abgrenzung zwischen Motivationsschreiben und Anschreiben
Was ist der Unterschied zwischen einem Motivationsschreiben und einem Bewerbungsanschreiben?
Das Bewerbungsanschreiben ist das gewöhnliche formale Schreiben, indem du deinen Lebenslauf in Bezug auf die ausgeschriebene Stelle nochmal konkretisierst und eine verkürzte Einführung zu deiner Person präsentierst. Hier gehst du auf deine Kernkompetenzen und Fähigkeiten ein.
Das Motivationsschreiben ist ein persönliches Schreiben, in dem du deine Erfahrungen, Interessen, Ansichten oder Arbeitsweisen vorstellst und dem Arbeitgeber erklärst, warum du der ideale Bewerber für die Stelle bist. Auch Aspekte wie soziales Engagement oder relevante Erfahrungen, welche im formalen Anschreiben ausgelassen wurden, finden hier ihren Platz.
Tipp: Achte darauf, Informationen aus dem Anschreiben im Motivationsschreiben nicht zu wiederholen.
Länge und Struktur des Motivationsschreibens
Um den Personalverantwortlichen nicht zu überfordern, sollte das Motivationsschreiben eine Seitenlänge nicht überschreiten. Es ist wichtig, deine Gedanken zu organisieren und eine klare Struktur zu verfolgen. Dabei kannst du beispielsweise mit Bullet Points arbeiten.
Unbedingt beachten:
- Verwende einen ansprechenden Einleitungssatz, um Neugierde zu wecken.
- Untermauere im Hauptteil deine Argumentation mit passenden Beispielen und Erfahrungen.
- Gestalte den Schlussteil so, dass er dein Anliegen abrundet und den Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch verdeutlicht. Und vergiss nicht, das Motivationsschreiben zu unterschreiben.
Formulierungstipps für Motivationsschreiben
Ein erfolgreiches Motivationsschreiben erfordert mehr als nur das Aneinanderreihen von Fakten und Fähigkeiten. Um diese Herausforderung zu bewältigen, haben wir für dich eine Liste von Formulierungstipps entwickelt, die dir dabei helfen, das Optimum aus deinem Motivationsschreiben herauszuholen. Einleitung, Hauptteil und Schlussteil sind die drei Schlüsselbereiche, auf die wir uns konzentrieren werden.
Einleitung: Interesse wecken und Neugierde schüren
Der spannende Einleitungssatz soll den Empfänger zum Weiterlesen motivieren. Um dies zu erreichen, sollte er auf emotionaler Ebene aufgreifen, warum du dich für die Stelle interessierst.
Hier einige Tipps für einen gelungenen Einstieg:
- Vergiss Floskeln und sei kreativ in der Formulierung.
- Stelle den Bezug zur ausgeschriebenen Stelle her.
- Hebe dein persönliches Ziel oder deine Motivation hervor.
Du brauchst Beispiele? Kein Problem!
"Meine berufliche Reise hat mich gelehrt, dass wahre Erfüllung dort zu finden ist, wo meine Leidenschaft und mein Können auf die Bedürfnisse eines großartigen Unternehmens treffen – genau hier bei Ihnen."
"Was mich antreibt, ist die Möglichkeit, durch meine Arbeit einen Unterschied zu machen. Ich bin überzeugt, dass der Beruf XY in Ihrem Unternehmen der richtige Ort dafür ist."
"Ich suche nach einem Unternehmen, das nicht nur Schritt hält, sondern die Richtung vorgibt – und ich bin fest entschlossen, ein Teil davon zu werden."
Hauptteil: Argumentation und Darstellung relevanter Erfahrungen
Im Hauptteil des Motivationsschreibens kommt es darauf an, deine fachlichen Kompetenzen (Hard Skills) und persönlichen Stärken (Soft Skills) überzeugend darzulegen. Dabei bietet es sich an, den Text entweder als Fließtext oder gegliedert mit Zwischenüberschriften zu gestalten. Achte darauf, den Inhalt an die Anforderungen der Stelle anzupassen und klare Argumente zu liefern.
Hierfür empfehlen wir folgende Vorgehensweise:
- Lege eine Struktur für den Hauptteil fest. Du könntest beispielsweise nach Hard Skills, Soft Skills und Projekt- oder Arbeitserfahrungen differenzieren.
- Baue auf konkreten Beispielen auf und veranschauliche, inwiefern deine Erfahrungen für die angestrebte Position relevant sind.
- Illustriere Erfolgsgeschichten und Erfolge, die deine Kompetenzen untermauern.
Etwa so:
"In meiner letzten Position im Beruf XY war ich Teil eines Projekts, bei dem wir auf unerwartete technische Herausforderungen stießen, die den Fortschritt zu verzögern drohten. Durch Brainstorming-Sitzungen und das Einbringen kreativer Ansätze konnten wir im Team eine innovative Lösung entwickeln. Dies behob nicht nur das Problem, sondern steigerte auch die Effizienz des gesamten Projekts."
"Während meiner Tätigkeit als Projektleiter war ich verantwortlich für die Implementierung eines neuen CRM-Systems. Durch meine Kenntnis in XY und mein fundiertes Verständnis von Scrum konnte ich das Projekt erfolgreich leiten. Da ich dies innerhalb des Budgets und Zeitrahmens abschließen konnte, führte das zu einer 20%-igen Steigerung der Effizienz im System."
Abschluss: Bleibenden Eindruck hinterlassen und Zusammenfassung
Dein Schlussteil und speziell der Schlusssatz ist entscheidend, um beim Personaler einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. In diesem Teil fasst du kurz zusammen, warum du der perfekte Kandidat für die Stelle bist.
Beachte folgende Tipps, um den Schlusspunkt deines Motivationsschreibens zu setzen:
- Bringe deine Schlüsselargumente aus dem Hauptteil noch einmal auf den Punkt.
- Zeige noch einmal deine Begeisterung für die Stelle und das Unternehmen.
- Vermeide aufdringliche oder unterwürfig wirkende Formulierungen.
- Beende das Schreiben mit einer angemessenen Grußformel.
Beispiele für Schlusssätze:
"Ich danke Ihnen für die Berücksichtigung meiner Bewerbung und freue mich darauf, meine Motivation in einem persönlichen Gespräch weiter zu erläutern."
"Ich freue mich darauf, die Gelegenheit zu erhalten, in einem persönlichen Gespräch meine Erfahrungen und Visionen für die Zukunft Ihres Unternehmens zu erörtern."
Motivationsschreiben mit ChatGPT schreiben: Warum du hier vorsichtig sein solltest
Es scheint verlockend, ein Motivationsschreiben (oder auch ein Bewerbungsschreiben) von KI-Tools wie ChatGPT verfassen zu lassen. Doch aufgepasst: Versierte Personaler erkennen das mittlerweile sehr schnell. Das zeigt die Diskussion unterhalb eines viral gegangenen LinkedIn-Posts des Butter-CEOs Jakob Knutzen:
Es spricht nichts dagegen, mit ChatGPT und Co. erstellte Inhalte als Basis für deine Bewerbungsunterlagen zu verwenden. Dabei musst du allerdings stark darauf achten, ihnen eine persönliche Note zu verleihen – ansonsten läufst du Gefahr, direkt aussortiert zu werden.
Gestaltungselemente und deren Bedeutung
Das Motivationsschreiben erfordert, ebenso wie das Bewerbungsanschreiben, eine bewusste Beachtung der Formalien. Faktoren wie die Wahl des Schrifttyps, der Schriftgröße und des Layouts beeinflussen die Wirkung deines Schreibens auf den Arbeitgeber und können dazu beitragen, dass er sich intensiver mit deinem Lebenslauf auseinandersetzt.
Design und Layout nach Branchenstandard
Die Schriftgröße und Schriftart des Motivationsschreibens sollten an die restliche Bewerbung angepasst sein. Es ist ratsam, auf die Empfängeradresse und die Anrede des Ansprechpartners zu verzichten, da diese Informationen bereits im klassischen Bewerbungsanschreiben enthalten sind.
Achte darauf, dass auch die Formatierung der Zwischenüberschriften und die Struktur des Hauptteils harmonisch gestaltet sind, um ein einheitliches Bild zu vermitteln. Rechtschreib- und Grammatikfehler sollten unbedingt vermieden werden, um dem Arbeitgeber die nötige Professionalität zu signalisieren.
Verwendung von Fließtext oder Stichpunkten
Beim Verfassen des Motivationsschreibens kannst du entscheiden, ob du deine Argumentation in Fließtext oder Stichpunkten präsentieren möchtest. Beide Ansätze haben ihre Vorzüge:
- Fließtext ermöglicht eine detailliertere Darstellung von Erfahrungen und Qualifikationen, wodurch du den Arbeitgeber von deiner Eignung für den Job überzeugen kannst.
- Stichpunkte bieten hingegen eine klarere und übersichtlichere Darstellung, die dem Arbeitgeber das Erfassen der wichtigsten Informationen erleichtert.
Unabhängig von deiner Wahl ist es wichtig, eine klare Gliederung im Schreiben zu gewährleisten und den Inhalt in Einleitung, Hauptteil und Schlusssatz zu unterteilen. Eine ansprechende Einleitung weckt das Interesse des Arbeitgebers. Im Hauptteil solltest du relevante Erfahrungen sowie Qualifikationen nennen und der Schlusssatz sollte einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Denke auch beim Motivationsschreiben an eine passende Grußformel, um deine Darstellung abzurunden.
Fazit: Meistere das Motivationsschreiben in der Bewerbung
Das Motivationsschreiben ist ein entscheidendes Element im Bewerbungsprozess, das durch eine prägnante und ansprechende Gestaltung Personalverantwortliche von deiner Eignung und deinem Engagement für die ausgeschriebene Position überzeugt.
Für ein erfolgreiches Schreiben sind die bewusste Strukturierung von Einleitung, Hauptteil und Schlussteil sowie die Berücksichtigung folgender Aspekte bedeutend:
- Einleitender Bezug: Wecke das Interesse des Arbeitgebers mit einer spannenden Einleitung, die auf einer emotionalen Ebene Bezug zur ausgeschriebenen Position nimmt.
- Strukturierte Darstellung: Gestalte den Hauptteil übersichtlich, indem du gedanklich zwischen harten und weichen Kompetenzen sowie zwischen beruflichen Erfahrungen differenzierst.
- Aussagekräftiger Abschluss: Hinterlasse im Schlussteil einen bleibenden Eindruck und demonstriere Begeisterung für die Stelle und das Unternehmen.
Worauf wartest du noch? Nutze unsere Tipps, um deine Fähigkeiten, Qualifikationen und deine Motivation für die gewünschte Stelle eindrucksvoll zur Geltung zu bringen. Viel Erfolg!
FAQ
Hier sind Antworten auf die Fragen, die häufig gestellt werden.
Wie kann ich meine Motivation für eine Branchenveränderung in der Bewerbung aufzeigen?
Um deine Motivation für eine Branchenveränderung aufzuzeigen, betone in der Bewerbung deine Fähigkeiten, die Neugier für die neue Branche und das Streben nach persönlicher Weiterentwicklung. Unterstreiche, wie diese Veränderung dein Potenzial optimal entfaltet und den zukünftigen Arbeitgeber bereichert.
Kann ich Referenzen oder Erfolge nutzen, um meine Bewerbungsmotivation zu zeigen?
Referenzen und Erfolge können Bewerbungsmotivation zeigen. Stelle eindrucksvolle Leistungen heraus, nenne zufriedene Vorgesetzte als Referenzpersonen. Beides beweist Engagement sowie Qualifikation und erhöht Chancen im Bewerbungsprozess.
In welchem Abschnitt der Bewerbung sollte ich meine Motivation am besten unterbringen?
Die ideale Lösung wäre es, wenn du deine Motivation im Motivationsschreiben platzierst. Hier veranschaulichst du dein Interesse und erläuterst, warum du der ideale Kandidat bist. Setze die Tipps aus unserem vorhergehenden Artikel um, um dein Motivationsschreiben erfolgreich zu gestalten.