PIM und DAM: Definition, Unterschiede, Gemeinsamkeiten

Von Thomas Sesli
Aktualisiert am 06.08.2024 | Lesezeit ca. Min.

Die Welt der Datenverwaltung kann verwirrend sein – insbesondere, weil Begriffe wie PIM (Product Information Management) und DAM (Digital Asset Management) oft durcheinander geworfen werden. Doch keine Sorge, wir schaffen Klarheit.

Antworten auf folgende Fragen warten auf dich:

  • Was sind die Kernfunktionen von PIM und DAM und wie unterscheiden sie sich voneinander?
  • Wie kann ein Unternehmen von der gemeinsamen Nutzung von PIM und DAM profitieren?
  • Wie triffst du die beste Entscheidung fĂĽr dein Unternehmen, wenn es darum geht, PIM oder DAM zu implementieren?

PIM und DAM: Begriffsklärung und Kernfunktionen

Im heutigen digitalen Umfeld musst du die Begriffe Digital-Asset-Management (DAM) und Product-Information-Management (PIM) kennen. Beide Systeme dienen der zentralen Speicherung, Organisation und Verwaltung unterschiedlicher digitaler Inhalte.

Der Unterschied: Während DAM-Systeme auf Dateien, Videos, Bilder und Dokumente ausgerichtet sind, liegt der Fokus von PIM-Systemen auf der Pflege und Verwaltung von Produktinformationen.

In diesem Beitrag werden die grundlegenden Konzepte und Funktionen von DAM und PIM erklärt, um ein besseres Verständnis ihrer Bedeutung und Einsatzgebiete zu vermitteln. Beide Systeme werden On-Premises oder als Software-as-a-Service (SaaS) Lösungen implementiert.

Kernfunktionen und Vorteile eines DAM-Systems

DAM bietet zahlreiche Funktionen, um Unternehmen bei der effizienten Handhabung und dem Schutz wertvoller digitaler Inhalte zu unterstĂĽtzen. Die wichtigsten Funktionen eines DAM-Systems sind:

  • Dateiorganisation: Kategorisierung und Strukturierung von Dateien und Medien, um schnellen und einfachen Zugriff zu ermöglichen.
  • Metadatenverwaltung: HinzufĂĽgen, Bearbeiten und Verwalten von Metadaten, um die Auffindbarkeit von Assets zu verbessern und deren Management zu erleichtern.
  • Versionierung: Nachverfolgung von Ă„nderungen an Dateien und Speicherung verschiedener Versionen, um Kollaboration und Bearbeitungsnachweise zu fördern.
  • Freigabeprozesse: Kontrolle von Zugriffsrechten und Verteilungsvorgaben fĂĽr unterschiedliche Nutzergruppen, um Sicherheit und Compliance zu gewährleisten.

DAM-Systeme eignen sich insbesondere für Unternehmen, die intensiv mit Bildern, Videos und Dokumenten arbeiten und denen hohe Anforderungen an die Qualität und Vielfalt ihrer Assets gestellt werden.

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Was bedeutet Compliance?

Compliance meint die Einhaltung der Rechtskonformität im Unternehmen. Das können rechtlich verbindliche Regelungen oder auch Vorschriften sein, an die sich ein Unternehmen freiwillig hält.

Kurz: Die Nutzung eines DAM-Systems kann Arbeitsabläufe optimieren, die Zusammenarbeit fördern und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicherstellen.

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Lesetipp

Wir haben dem DAM einen eigenen Artikel gewidmet. Schau mal rein: Digital-Asset-Management (DAM): Definition, Tipps und Tools fĂĽr deine Medienverwaltung.

Kernfunktionen und Vorteile eines PIM-Systems

PIM-Systeme hingegen bieten Funktionen, die speziell auf die Verwaltung von Produktdaten abzielen. Ziel ist es, einen Ort für diese Produktdaten zu schaffen. Dieser wird als „Single Source of Truth” (SSOT) bezeichnet. Die Hauptfunktionen eines PIM-Systems sind:

  • Produktkatalog-Verwaltung: Organisation von Produktinformationen in hierarchischen Katalogstrukturen und Kategorien.
  • Produktdatenpflege: Erfassung, Bearbeitung und Verwaltung von strukturierten und unstrukturierten Produktinformationen an zentraler Stelle.
  • Datenvalidierung: ĂśberprĂĽfung der Konsistenz und Qualität der Produktdaten sowie Einhaltung von Regeln und Standards.
  • Ăśbersetzungsmanagement: Koordination und Verwaltung von mehrsprachigen Produktinformationen und Ăśbersetzungsprozessen.

PIM-Systeme sind besonders für Unternehmen mit einer breiten Palette an Produkten und sich ständig ändernden Sortimenten geeignet. Sie tragen dazu bei, Produktinformationen effizient und medienneutral zu verwalten und Aktualisierungen zügig umzusetzen. Dies reduziert unter anderem die Time-to-Market.

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Was ist die Time-to-Market?

Die Time-to-Market (TTM) meint die Zeit von der Ideenentwicklung eines Produktes oder einer Dienstleistung bis hin zur Einführung in den Markt. In dieser Zeitspanne verursacht das Produkt Kosten, generiert aber noch keine Erträge.

Gemeinsamkeiten von PIM und DAM

PIM (Product Information Management) und DAM (Digital Asset Management) weisen trotzdem grundlegende Gemeinsamkeiten auf. Sie bieten beide eine zentralisierte Verwaltung und fördern die kollaborative Zusammenarbeit, was Arbeitsabläufe effizienter gestaltet und den Austausch zwischen Teammitgliedern verbessert.

Wie PIM und DAM zusammenarbeiten

Perfekt aufeinander abgestimmt bieten PIM und DAM in folgenden Bereichen ideale Ergänzungen:

  • Zentrale Daten- und Informationsverwaltung
  • Optimierung von Arbeitsabläufen und Prozessen
  • Förderung der kollaborativen Zusammenarbeit in Teams
  • Integration in bestehende Systeme und Infrastrukturen

Dank ihrer Fähigkeit, Daten zentral zu speichern und sicher freizugeben, erleichtern beide Systeme den Zugang und Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Abteilungen und Standorten. Zudem optimieren PIM- und DAM-Lösungen Datenmanagementprozesse und steigern die Leistungsfähigkeit von Arbeitsabläufen.

Vorteile der Kombination aus PIM und DAM

Die gemeinsame Nutzung von PIM und DAM eröffnet Unternehmen folgende Vorteile:

  • Einheitliche und konsistente Pflege von Produkt- und Mediendaten
  • Erhöhung der Produktivität und Effizienz dank zentralisierter Verwaltung
  • Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Ă„nderungen durch gemeinsame Versionsverwaltung
  • Verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Teams
  • Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit an wachsende Anforderungen

Wenn ein Unternehmen sowohl ein PIM- als auch ein DAM-System implementiert und miteinander verknüpft, kann es den vollen Nutzen dieser Kombination ausschöpfen und die Verwaltung von Daten und Informationen erheblich optimieren.

Integration von PIM und DAM in der Praxis

Die Verknüpfung von PIM (Product Information Management) und DAM (Digital Asset Management) erweist sich als wertvoll für Unternehmen, insbesondere wenn sie praxisnah angewendet wird. Beide Systeme ergänzen sich optimal, um einen störungsfreien Workflow und konsistente, hochwertige Produktdaten zu gewährleisten.

Erfolgreiche Anwendungsbeispiele

  • Ăśbersetzungsmanagement: Die Integration von PIM und DAM vereinfacht das Ăśbersetzungsmanagement, indem kollaborative und standortunabhängige Arbeitsabläufe ermöglicht werden. Auf diese Weise können Teams, die an verschiedenen Standorten arbeiten, leichter den passenden Inhalt fĂĽr verschiedene Sprachversionen in unterschiedlichen Formaten finden.
  • Steigende Conversion-Raten: Unternehmen, die PIM und DAM-Systeme einsetzen, profitieren von einer gezielten, zielgruppenspezifischen Ansprache und einer dadurch erhöhten Conversion-Rate. PIM hilft beim Produktdatenmanagement und ermöglicht die Verarbeitung und Verteilung von Daten ĂĽber verschiedene Marketing- und Vertriebskanäle, während DAM-Systeme qualitativ hochwertige Medieninhalte bereitstellen.
  • Beseitigung von Datensilos: Durch die gemeinsame Nutzung von PIM und DAM können Unternehmen Datensilos abbauen, indem sie die Produktdaten zentralisiert in einem System verwalten und gezielt auf relevante, medienneutrale Inhalte zugreifen. Dies trägt zu einer besseren Darstellung der Produkte bei und erleichtert das Pricing der Produktinformationen in verschiedenen Vertriebskanälen.

Tipps fĂĽr eine optimale Nutzung von PIM und DAM

  1. Effiziente Arbeitsabläufe: Stelle sicher, dass PIM und DAM in deinem Unternehmen effiziente Arbeitsabläufe ermöglichen und unterstützende Funktionen wie leistungsstarke Suchfunktionen und kollaborative Workflows nutzen. Dies gewährleistet maximale Effizienz und kann die Time-to-Market verkürzen.
  2. Training und Benutzerfreundlichkeit: Um die Vorteile von PIM und DAM voll auszuschöpfen, ist es wichtig, dass alle beteiligten Teammitglieder mit den Funktionen des Systems vertraut sind und es bedienen können. Eine umfassende Einführung und kontinuierliche Schulungen sind daher unerlässlich.
  3. Datenqualität: Stelle sicher, dass die in DAM und PIM verwalteten Daten stets aktuell, einheitlich und qualitativ hochwertig sind. Dies erleichtert die zielgruppenspezifische Ansprache und trägt zu besseren Ergebnissen im Marketing und Vertrieb bei.
  4. Integration und Schnittstellen: Achte darauf, dass die Anbindung von PIM und DAM an weitere Softwareanwendungen und Systeme reibungslos funktioniert. Hierdurch wird ein durchgängiger Arbeitsprozess sichergestellt, der das Effizienzpotenzial von PIM und DAM noch weiter erhöht.

Fazit: PIM und DAM ergänzen sich ideal

Ein Product-Information-Management-System (PIM) und ein Digital-Asset-Management-System (DAM) weisen zwar unterschiedliche Funktionen und Einsatzbereiche auf, jedoch bieten sie gemeinsam eine umfassende Lösung für effizientes Datenmanagement und bessere Zusammenarbeit im Unternehmen.

Deine Erkenntnisse aus diesem Artikel:

  • Ziele und Einsatzbereiche: DAM fokussiert sich auf die Verarbeitung medienneutraler Assets wie Bilder und Videos, während PIM die Verwaltung produktbezogener Informationen in den Vordergrund stellt.
  • Gemeinsamkeiten: Sowohl PIM als auch DAM Systeme zeichnen sich durch zentralisierte Datenverwaltung, kollaborative Ansätze und Integration in bestehende Infrastrukturen aus.
  • Vorteile der Kombination: Die gemeinsame Nutzung von PIM und DAM steigert Effizienz, Produktivität und Qualität der Produktdaten und fĂĽhrt dadurch zu einer verbesserten Kundenansprache.

Lass dich von den vielfältigen Möglichkeiten inspirieren und nutze das Potenzial einer optimierten Datenverwaltung, um deinem Unternehmen neue Perspektiven zu eröffnen.

FAQ

Nachstehend werden die am häufigsten gestellten Fragen beantwortet.

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