Prozesslandkarte: Das leistet sie, so kannst du sie erstellen (inkl. Beispiel & Vorlage)

Von Thomas Sesli
Aktualisiert am 16.08.2024 | Lesezeit ca. Min.

Bist du auf der Suche nach einer Methode, um die Geschäftsprozesse in deinem Unternehmen übersichtlich darzustellen? Dann ist die Prozesslandkarte genau das, was du brauchst! In diesem Artikel zeigen wir dir, wie sie funktioniert, welche Vorteile sie bietet und wie du sie mit unserer Vorlage ganz einfach erstellen kannst.

Lass uns gleich loslegen!

Prozesslandkarte: Das leistet sie

Die Prozesslandkarte visualisiert sämtliche Geschäftsprozesse eines Unternehmens und ordnet sie verschiedenen Prozessebenen zu. Dadurch entsteht eine umfassende Darstellung der Prozessverantwortlichkeiten – und das schafft Transparenz, wenn es um die Ablauforganisation geht.

Doch die Prozesslandkarte berücksichtigt nicht nur vorhandene und geplante Prozesse, sondern auch Verknüpfungen mit Geschäftspartnern sowie Beziehungen zwischen internen Kunden und Lieferanten. Sie hilft dabei, das Geschäftsmodell und die strategischen Zusammenhänge zu veranschaulichen und fungiert zugleich als Navigationshilfe im Managementsystem.

Nutzen und Vorteile einer Prozesslandkarte

  • Adressaten: Die Prozesslandkarte dient als Arbeitshilfe für alle Mitarbeitenden.
  • Zeitfaktor: Die Prozesslandkarte zeigt den gegenwärtigen Ist-Zustand auf.
  • Unterscheidung: Die Prozesslandkarte differenziert zwischen Kern-, Führungs- und Unterstützungsprozessen.
  • Kernprozesskette: Eine zusammenhängende Prozesskette von der Kundenanfrage bis zur Auslieferung wird abgebildet.
  • Geschäftsmodell: Die Prozesslandkarte stellt das Geschäftsmodell und die Unternehmensausrichtung dar.

Ziele und Anwendungsbereiche

Der Geschäftsprozess, der innerhalb des Unternehmens abläuft, wird in einzelne Prozesse gegliedert. Die daraus resultierende Struktur unterteilt die Hauptprozesse, welche den Alltagsbetrieb lenken, in

  1. charakteristische Kernprozesse
  2. Unterstützungsprozesse
  3. Als dritte Kategorie gibt es die Führungsprozesse, welche die Organisation und Koordination der Geschäftstätigkeiten steuern.
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Tipp

Durch die Verwendung von Prozessbezeichnungen, die anhand von Aktionen und nicht Abteilungen benannt sind (zum Beispiel "Kundengewinnung" statt "Vertrieb"), wird die Wertschöpfung und die damit verbundene Verantwortlichkeit innerhalb des Unternehmens präziser definiert.

So erstellst du eine Prozesslandkarte

Schritt 1: Gestaltungsprinzipien festlegen

Ein strukturierter und aussagekräftiger Beginn einer Prozesslandkarte liegt in der Wahl des Gestaltungsprinzips. Du kannst beispielsweise auf methodische Ansätze wie eTOM oder ITIL zurückgreifen. Damit legst du den Rahmen für eine prozessorientierte Abbildung der Ablauforganisation, der Arbeitsabläufe und des gesamten Prozessablaufs innerhalb deiner Organisation fest.

Schritt 2: Prozesse aufnehmen und dokumentieren

Als Nächstes identifizierst und dokumentierst du alle aktuellen Prozesse. Eine korrekte Prozessbeschreibung und verständliche Prozessdokumentation sind dabei essenziell, um Arbeitsabläufe kontrollieren und ein reibungsloses Prozessmanagement sicherstellen zu können.

Schritt 3: Kern- und Unterstützungsprozesse differenzieren

Ordne nun die Prozesse nach ihrer direkten Relevanz für Kundenanforderungen ein. Unterscheide dabei zwischen Haupttätigkeiten (Kernprozesse) und unterstützenden Funktionen (Unterstützungsprozesse). Dies erleichtert die Fokussierung auf die wichtigsten Prozesse und das Verständnis des Wertbeitrags einzelner Prozesse innerhalb der Prozesskette.

Schritt 4: Prozesslandkarte zeichnen und visualisieren

Visualisiere jetzt die erfassten Prozesse in einer Prozesslandkarte. Du kannst dafür spezielle Prozessmanagement-Software oder gängige Programme wie Microsoft Word oder PowerPoint nutzen. Achte darauf, dass die Darstellung sowohl eine klare Struktur aufweist als auch übersichtliche Einblicke in Wechselwirkungen, Prozessketten und Prozessergebnisse ermöglicht.

Schritt 5: Heat Maps und Kennzahlen integrieren

Zum besseren Erkennen von Optimierungspotenzialen füge Heat Maps (ein Wärmediagramm) auf der Prozesslandkarte hinzu. Du kannst dafür beispielsweise ein Ampel-System verwenden, um Problemzonen farblich hervorzuheben. Heat Maps in Kombination mit messbaren Kennzahlen unterstützen die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse innerhalb deiner Organisation.

Schritt 6: Wichtige Teilprozesse und Verantwortlichkeiten klären

Lege abschließend wichtige Teilprozesse fest, indem du die einzelnen Prozessschritte aufgliederst und einen gut verständlichen Prozessablauf sicherstellst. Dank dieser strukturierten Prozesse ist eine End-to-End-Prozessoptimierung möglich. Erfasse zudem Verantwortlichkeiten für jeden Teilprozess, sodass Ansprechpartner in der Organisation bei Bedarf schnell gefunden werden können.

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Tipp

Beziehe unbedingt das Feedback von Kollegen mit ein, um eine zielgruppenorientierte Prozesslandkarte zu erstellen. Durch eine nachvollziehbare Darstellung erhöht sich die Akzeptanz innerhalb der Organisation und unterstützt die erfolgreiche Umsetzung von Veränderungen.

Vorlage und Werkzeuge

Eine aussagekräftige Prozesslandkarte als Modell des Unternehmens stellt ein vereinfachtes Abbild der realen Abläufe dar. Die Gliederung in Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozesse spielt dabei eine zentrale Rolle. In diesem Kapitel findest du unsere Vorlage und weitere Werkzeuge, die du für die Erstellung deiner eigenen Prozesslandkarte verwenden kannst.

Beispiel einer Prozesslandkarte

Eine charakteristische Prozesslandkarte zeichnet sich durch eine prozessorientierte Darstellung von Aktionen aus, die entlang des Wertschöpfungsprozesses eines Unternehmens angeordnet sind. Betrachten wir hierzu den Schritt "Produktion":

  • Er verbindet innerhalb des Kernprozesses mehrere Abteilungen und verdeutlicht deren Zusammenarbeit
  • Die Verantwortlichkeiten der Prozessverantwortlichen sowie deren Rolle innerhalb der Organisation werden sichtbar
  • Die Steuerung wird unterstützt, indem aufgezeigt wird, welche Prozessergebnisse zu erwarten sind
Musterbeispiel Prozesslandkarte

Du kannst diese Darstellung als Muster für deine eigene Prozesslandkarte heranziehen.

Prozesslandkarte: Gratis Vorlage zum Herunterladen

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Eine leere Version der obenstehenden Prozesslandkarte kannst du dir gratis bei uns herunterladen: Kostenlose Vorlage: Prozesslandkarte.

Software und Tools für die Erstellung

  • Microsoft Visio: Zur Prozessmodellierung und -visualisierung
  • ADONIS: Ein umfassendes Prozessmanagement-Tool
  • BPMN-Tools wie Bizagi Modeler oder yEd: Für die grafische Modellierung von Prozessen
  • Prozessmanagementsoftware wie Signavio oder BIC Platform: Zur Erstellung detaillierter Prozesslandkarten mit Integration ins QMS

Die Rolle der Prozesslandkarte im Prozessmanagement

Im Prozessmanagement bietet die Prozesslandkarte einen prägnanten Überblick über die Prozesslandschaft eines Unternehmens und hebt Kernprozesse, Führungsprozesse sowie Unterstützungsprozesse hervor. Diese Übersicht ermöglicht es Unternehmen, ihre Haupttätigkeiten und Arbeitsabläufe in den Bereichen Wertschöpfungsprozesse, Managementprozesse und Supportprozesse systematisch zu analysieren und zu optimieren.

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Was ist ein Wertschöpfungsprozess?

Die betriebswirtschaftliche Wertschöpfung meint die erbrachte Leistung eines Unternehmens, um Produkte herzustellen – kurz: den Input. Sie besteht aus unterschiedlichen Aktivitäten. Etwa: Beschaffung des Materials oder Lieferung der Produkte an den Kunden.

Die Produkte haben stets einen höheren Wert als der unternehmerische Input. Schließlich geht es darum, diesen Wert und gleichzeitig den Preis zu erhöhen und dadurch mehr Gewinn zu generieren.

Mithilfe der prozessorientierten Darstellung werden Verbindungen zwischen Abteilungen und Mitarbeitern transparent. Beispielsweise können Führungsprozesse, wie Qualitätsmanagement und Steuerung, mit den Haupt- und Supportprozessen, etwa Finanzbuchhaltung oder Personalwesen, verknüpft werden. Dies fördert eine transparente Kommunikation bezüglich Kundenanforderungen und erleichtert eine effektive Steuerung der Geschäftsabläufe.

Abgrenzung zu Prozessmodellen und -darstellungen

Während sich eine Prozesslandkarte auf die Gesamtstruktur der Prozesslandschaft fokussiert, ermöglichen Prozessmodelle und -darstellungen eine detaillierte Analyse spezifischer Prozesse oder Prozessschritte. Folgende Unterscheidungen sind dabei relevant:

  • Prozesslandkarte: Stellt zentrale Kernprozesse, Führungsprozesse und Supportprozesse des Unternehmens dar und verdeutlicht Verbindungen und Abhängigkeiten.
  • Prozessmodelle: Unterstützen die Analyse und Optimierung von Prozessen durch eine systematische Darstellung der Schritte, Ressourcen und Rollen innerhalb eines einzelnen Prozesses.
  • Prozessdarstellungen: Skizzieren schematisch Abläufe, Entscheidungen, Verbindungen und Bedingungen innerhalb eines Prozesses (zum Beispiel in Form von Flussdiagrammen oder Swimlane-Diagrammen).

Integration in das operative Prozessmanagement

Die Prozesslandkarte ist ein wesentlicher Bestandteil des operativen Prozessmanagements, da sie dazu beiträgt, die Zusammenhänge und Abhängigkeiten der verschiedenen Prozesse im Unternehmen besser nachzuvollziehen und zu steuern. Sie unterstützt somit die Optimierung der unternehmensinternen Abläufe und fördert die kontinuierliche Verbesserung. Um die Prozesslandkarte in das operative Prozessmanagement einzubinden, können folgende Schritte unternommen werden:

  1. Identifikation der Hauptprozesse: Ermittle die Hauptprozesse in Kernprozessen (zum Beispiel Logistikprozesse), Führungsprozessen (zum Beispiel Qualitätsmanagement) und Unterstützungsprozessen (zum Beispiel Finanzen).
  2. Visualisierung und Kommunikation: Gestalte die Prozesslandkarte übersichtlich, um ein klares Bild der Prozesse und deren Verbindungen zu erhalten und teile diese Informationen mit dem Unternehmen.
  3. Prozessoptimierung: Analysiere die Prozesse und arbeite kontinuierlich an Verbesserungen, indem Schwachstellen, Optimierungspotenziale und Synergien erkannt werden.
  4. Prozesscontrolling: Überwache und steuere die Prozessperformance mithilfe von Kennzahlen und Heat Maps, um den Erfolg von Optimierungsmaßnahmen zu messen und gegebenenfalls anzupassen.
  5. Prozessdokumentation: Dokumentiere die Prozesse und aktualisiere die Prozesslandkarte regelmäßig, um den Fortschritt und die Weiterentwicklung der Prozesse im Unternehmen kontinuierlich zu verfolgen.
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Fazit

Prozesslandkarten sind ein äußerst nützliches Werkzeug zur Darstellung der Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Sie verschaffen Transparenz und Klarheit über Prozessverantwortlichkeiten. Mithilfe einer praxisnahen Visualisierung unterschiedlicher Prozessebenen sowie der gezielten Einbindung von Heat Maps und konkreten Kennzahlen können bestehende Strukturen optimiert und ein klarer Gesamtüberblick gewährleistet werden.

Klar definierte Kategorien wie Kern-, Führungs- und Unterstützungsprozesse ermöglichen es, den Fokus auf die relevantesten Prozesskategorien zu legen und Prozessverantwortlichkeiten zuzuordnen. Durch die Anwendung unserer Tipps kannst auch du deine unternehmerischen Ziele erreichen und den Weg für eine erfolgreiche Prozessorganisation ebnen.

FAQ

Hier sind Antworten auf die Fragen, die häufig gestellt werden.

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