SEO Tricks für Online-Shops: Dos und Don'ts

Von Alexandra Lennarz
Aktualisiert am 12.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

Für die erfolgreiche Vermarktung von Produkten oder Dienstleistungen reicht die reine Existenz eines Online-Shops nicht mehr aus. Im Dickicht der vielen Angebote gleicher oder ähnlicher Produkte weltweit musst du deine Seite so attraktiv machen, dass sie aus der Masse der Anbieter hervorsticht und leicht von Suchmaschinen gefunden wird. Nur für Suchdienste wie Google, Yahoo, Bing, etc. optimierte Online-Shops gewinnen Neukunden und steigern deinen Umsatz.

Für eine erfolgreiche Optimierung musst du dich grundsätzlich auf drei Themen konzentrieren: Technik, Inhalt und Struktur. Darüber hinaus gibt es Maßnahmen, die du umsetzen solltest, und Fehler, die sich negativ auf den Erfolg deines Online-Shops auswirken.

Im Folgenden erfährst du, welche Faktoren zu einem hohen Ranking in den Suchmaschinen führen und welche Dinge es zu vermeiden gilt. Daraus erstellen wir eine Strategie, mit deren Realisierung du dich mit einem suchmaschinenoptimierten Online-Shop erfolgreich am Markt behauptest.

Was musst du für die SEO im Online-Shop auf jeden Fall machen?

Grundsätzlich ist die Herangehensweise bei der Erstellung eines suchmaschinenoptimierten Online-Shops genauso wie in der Realität. Wenn du in deiner Umgebung nach einem Produkt suchst, achtest du auf eine bequeme Erreichbarkeit des Ladens, einen positiven Ruf durch Empfehlungen und eine gute Beratung im Laden selbst, sodass du genau das bekommst, was du möchtest.

Das sind die Dinge, die du erwartest. Bekommst du darüber hinaus mehr als erwartet, z. B. Zusatzinformationen, Serviceprodukte etc., schlägt die Erwartung in Begeisterung um. Du erzählst es weiter und machst dadurch automatisch Werbung für den Shop, dessen Ranking durch deine Empfehlung steigt.

Wie sieht es bei einem SEO Online-Shop aus?

Technik

Betrachten wir zunächst die technische Seite deines Online-Shops. Zeit ist Geld! Die Hauptseite sowie alle Unterseiten sollten deshalb schnell laden. Je länger der User wartet, bis die Seite geladen ist, desto mehr verliert er die Lust, weiterzusuchen oder gar zu bestellen.

Das Optimieren der Seitenladegeschwindigkeit erreichst du mit einer kurzen URL und durch das Aktivieren von HTTP/2 und HTTPS. Bei der Verwendung dieses sicheren Übertragungsprotokolls werden die Daten nicht nur verschlüsselt, sondern auch Cookies gesetzt, die eine schnelle Datenübertragung begünstigen.

Darüber hinaus ist es hilfreich, die Informationen auf der Startseite durch eine übersichtliche Struktur und Links so optimal wie möglich zu halten. Fotos und Videos stellst du am besten durch datenarme Links dar, die sich erst nach dem Anklicken komplett öffnen. Aber Geschwindigkeit ist nicht alles! Die schnellste Seite im Aufbau hat nicht automatisch den höchsten Umsatz.

Verlinkungen

Auch das sogenannte Linkbuilding, d. h. das Einbauen von Links auf deine Hauptseite in anderen Seiten, in sozialen Netzwerken und in unabhängigen Blogs, solltest du für deinen Online-Shop berücksichtigen.

Das werden dann bewusste oder unbewusste Empfehlungen, wobei es hier auch Fallen gibt, die von den Suchmaschinen gnadenlos abgestraft werden. Mehr dazu im Abschnitt über die zu vermeidenden Fehler.

Inhalt deines SEO Online-Shops

Guter Content ist ein Bewertungskriterium der Suchmaschinen. Der Inhalt muss dem Nutzer einen Mehrwert bringen.

Der Inhalt kann folgende Formen annehmen:

  • Videos
  • Visuelle Darstellungen der Produkte oder Dienstleistungen (Fotos, Animationen etc.)
  • Leicht verständliche Anleitungen und Beschreibungen
  • Fragen, die sich die User stellen könnten (FAQ) sowie natürlich Antworten darauf
  • Beispiele in der Anwendung und Erfahrungsberichte
  • Bewertungen von anderen Kunden zu deinen Produkten und zu deinem Online-Shop
  • Ratschläge und Hinweise zu deinen Produkten und Dienstleistungen, die für die User hilfreich sein könnten

Struktur

Dein Online-Shop kann viele Informationen enthalten und den User trotzdem nicht überladen, wenn er gut strukturiert ist.

Die klassische, aber stets erfolgreiche Variante der Struktur der Shop-URLs besteht aus:

Hauptseite => Oberkategorie => Unterkategorie => Produkt

Eine Grundregel ist dabei, das Logo deines Shops oben links und den Warenkorb und den Link zur Kasse oben rechts zu platzieren.

Darüber hinaus solltest du eine Sitemap als Inhaltsverzeichnis einbauen. Sitemaps werden auch von Suchmaschinen honoriert, weil sie ihnen beim Durchsuchen (Crawlen) des Netzes helfen. Deine Produkt- oder Kategorienamen sollten als H1 definiert sein.

Weiterhin erhältst du ein gutes Ranking, wenn deine Überschriften und Kurzbeschreibungen Nischenkeywords enthalten, d. h. Suchbegriffe, die keine hohe Konkurrenzdichte haben.

Zusätzliches Vertrauen in deinen Online-Shop schaffst du durch den Einbau von Elementen dritter Institutionen, etwa Bewertungen, Zertifikate, Preise, Siegel oder Banner.

Regelmäßige Selbstanalyse durch Tests

Die Konkurrenz schläft nicht! Daher solltest du dir regelmäßig Zeit für eine Überprüfung der eigenen Seite nehmen.

Die Bedienung deines Online-Shops kannst du mit Analysesoftware wie RapidUsertests oder Google Analytics beobachten lassen und mit A/B-Testings von Google optimieren. Ebenfalls hilfreich ist das Programm GrowmyStore von Google, das den Shop auf die Nutzerfreundlichkeit hin testet.

Zusätzlicher Blog

Für eine übersichtliche Struktur ist es sinnvoll, einen Blog zusätzlich zum Online-Shop zu betreiben. Hiermit kannst du:

  • Vertrauen schaffen durch Blogartikel, die Probleme lösen können
  • Deine Marke stärken 
  • Informative Schlüsselwörter einbauen, nach denen User bei Problemen suchen
  • Interne Verlinkungen mit deinem Online-Shop erstellen

Der wichtige Punkt dabei ist, durch zusätzliche Informationen und Kundenberatung oder auch durch eine gute Unterhaltung dem User einen Mehrwert zu bieten. Das unterscheidet deinen Online-Shop von der Konkurrenz im Netz.

Was solltest du beim SEO Online-Shop definitiv vermeiden?

Es gibt einige Regeln, die bei Nichtbeachtung gnadenlos von den Suchmaschinen durch Rankingverluste abgestraft werden. Der Grund dafür ist einfach: die seriösen Online-Shops sollen von den unseriösen Anbietern unterschieden werden.

Um nicht aus Unwissenheit zu einem solchen Resultat zu kommen, solltest du dir die folgenden zwei Punkte ganz besonders gut einprägen.

1. Vermeide Verstöße gegen die Richtlinien für Webmaster! Hierzu zählt vor allem das Kaufen von Empfehlungen und entsprechenden Links. Empfehlungen von anderen Seiten oder Kunden sollten echt sein und nicht durch eine Provision verdeckt erkauft werden.

2. Das Kaufen und Setzen von Links in Foren oder Blogs ohne die entsprechende Kennzeichnung von Werbung stellt einen Verstoß gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) dar und ist in Deutschland verboten.

Darüber hinaus gibt es einige Punkte, die nicht geahndet werden, aber einen negativen Einfluss auf das Ranking deines Online-Shops haben.

Qualität statt Quantität

Verzichte auf eine Fülle von Produkten mit kostenlosen oder eingekauften Produkttexten des Herstellers. Diese werden bereits vielfach verwendet; copy and paste steht für eine geringe Qualität der Produkttexte. Entscheide dich lieber für weniger Produkte, dafür aber für individuelle und originelle Produktbeschreibungen.

Priorisiere deine Produkte nach Umsatz und Marge!

  • Wer sind die Umsatzbringer?
  • Welche Produkte sind aufwendig, d. h. benötigen Erklärungen?
  • Gibt es Produkte mit eingeschränkter Verfügbarkeit (saisonale Produkte)?
  • Wie hoch ist die Häufigkeit der Suchanfragen bei den einzelnen Produkten?

Mit diesen Fragen kannst du leicht feststellen, worauf du dich in deinem Online-Shop konzentrieren solltest.

Überschriften sind entscheidend

Verschwende keine H1 oder H2 Deklarierungen für Designelemente in der Seitenleiste oder in der Fußleiste. Suchmaschinen konzentrieren sich auf Überschriften und deren Schlüsselwörter. Überlege daher genau, wie die Header aussehen.

SEO aus eigener Kraft

Eine Optimierung für Suchmaschinen lohnt sich nicht für ein neues Produkt, was du auf den Markt bringen möchtest. Warum? Weil keiner danach sucht. Es ist ja noch nicht bekannt.

Angenommen, dass es sich bei deinen Produkten nicht um Weltneuheiten handelt, hast du die Wahl, SEO mit einer Agentur oder aus eigener Kraft zu erreichen.

Wenn du den Umsatz deines Online-Shops selbst kontrollieren möchtest, solltest du dich für den eigenen Einsatz entscheiden. Recherchiere gut, buche Google Ads und analysiere, welche Gruppen an Keywords den meisten Umsatz bringen. Wenn dir hierfür die Zeit fehlt, solltest du dich vor einem Meeting mit einer SEO-Agentur ausführlich selbst informieren, um mitreden zu können. Sonst läufst du Gefahr, auf unseriöse Angebote reinzufallen.

Hier hilft auch oft eine zweite Meinung von Freunden bei den Gesprächen mit einer Agentur. Schließlich solltest du auch immer im Hinterkopf haben, dass dieser Service zusätzliche Kosten verursacht.

Fehlermeldungen vermeiden

Bei der Löschung von Seiten wegen Produktentfernungen entstehen manchmal sogenannte 404-Fehlermeldungen, die die Nichterreichbarkeit der Seite zeigen. Diese kannst du durch 301-Weiterleitungen auf z. B. eine neue oder bestehende Seite vermeiden.

Ein weiteres Missgeschick ist der sogenannte Duplicate Content bzw. die Kannibalisierung der einzelnen Unterseiten. Damit ist die Darstellung gleicher Informationen oder Schlüsselwörter auf mehreren deiner Seiten gemeint. Diese laufen sich dann in den Suchmaschinen gegenseitig den Rang ab. Das kannst du durch Canonical-Tags, also Verweise auf die Originalseite vermeiden.

Letztendlich solltest du bei der Suchmaschinenoptimierung deines Online-Shops auch darauf achten, nicht den Fokus zu verlieren. Achte lieber auf die Anzahl der Besuche von kaufenden Kunden, statt dich ständig auf die SEO-Sichtbarkeit zu fokussieren.

Verkaufsstrategie

Aus den positiven und negativen Punkten für die Optimierung deines Online-Shops kannst du folgende Strategie für einen kontinuierlichen Optimierungsprozess ableiten:

  1. Analysiere deinen Online-Shop hinsichtlich Originalität und Ranking
  2. Identifiziere die Punkte, die sich negativ auf deinen Umsatz auswirken
  3. Verbessere die Technik, die Struktur oder den Inhalt deiner Seite und kontrolliere das Ergebnis mithilfe einer neuen Analyse
Die 3 Schritte zur Optimierung deines Online-Shops für Suchmaschinen

Weiterführende Informationen

Neben der Optimierung deine Online-Shops für Suchmaschinen kannst du auch Google Ads buchen. Google Ads sind Links und Bannereinblendungen über Google, die etwas kostspieliger sind als eine eigenständige SEO-Strategie.

Du kannst also für die Suchmaschine optimieren oder Google Ads buchen. Für ein effizientes Online-Marketing empfehlen wir, beide Wege zu gehen, damit die Aufmerksamkeit einer maximal großen Zielgruppe geweckt wird.

Zusammengefasst halten wir fest, dass eine Suchmaschinenoptimierung keine sehr schwierige Sache ist, wenn du einige Grundregeln beachtest. Eine davon ist: Von nichts kommt nichts! Es gibt keine großen Umsatzsteigerungen mit deinem Online-Shop, wenn du dich nur auf Standardtexte, Standardangebote oder Angebote verlässt, wo du nicht viel verändern musst. Nur wer hart arbeitet, ständig kontrolliert, analysiert und selbst verbessert, sticht aus der Masse hervor.

Da die Masse an Angeboten im Netz bereits vorhanden ist, ist die Qualität wichtiger. Letztendlich werden Suchmaschinen beim Durchkämmen des Internets auf einen individuellen Online-Shop mit hochwertigen Texten, tollen Produkten und durchdachter Customer Journey eher aufmerksam.

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