Shopsysteme aus der Cloud: Gekommen, um zu bleiben

Von Stephanie Meyerdierks
Aktualisiert am 05.01.2024 | Lesezeit ca. Min.

Wenn man an zukunftsfähigen E-Commerce denkt, kommt man am Begriff Cloud Commerce nicht mehr vorbei. Dabei ist “die Cloud“ auch im Onlinehandel schon lange kein Trend mehr. Das Konzept, ein Shopsystem in der Cloud zu betreiben, bewährt sich bereits seit Jahrzehnten. Das spiegelt sich auch in der Anzahl der Cloud Commerce-Anbieter wider.

Unabhängig davon, ob der Online-Shop gerade erst startet oder sich bereits am Markt etabliert hat und auf Wachstumskurs ist: das Shopsystem aus der Cloud ist das ideale und stabile Fundament. Das Innovationstempo beschleunigt sich immer mehr und ein Online-Shop muss sich kontinuierlich an den Markt anpassen können. Gleichzeitig wandeln sich damit die Anforderungen an die Systemwelt.

Für nachhaltigen Erfolg im E-Commerce sind Tools, Infrastruktur, Know-how und eine Vision die notwendigen Grundlagen. Ein Shopsystem, das dabei dauerhaft Flexibilität und Skalierungsmöglichkeiten bietet, sichert das Innovationspotenzial für die Zukunft.

Wie funktioniert Cloud Commerce?

Viele Shopsysteme werden als Cloud-Lösung oder auch Software as a Service-Lösung (SaaS) angeboten und stehen somit als Miet-Version zur Verfügung. Wenn man von der Cloud spricht, meint man jedoch vor allem eine bestimmte IT-Architektur, die vorrangig für die Datenspeicherung konzipiert ist.

Software as a Service SaaS ist technisch sehr nah an der Cloud. Es ist sozusagen ein Teil einer Cloud. Statt in teure Software-Lizenz zu investieren und die Lösungen selbst zu installieren, mietet man ein Shopsystem aus der Cloud. Unterschiedliche Bausteine können, je nach Bedarf, individuell zusammengestellt und genutzt werden.

Um das Begriffs-Chaos zu vollenden, reihen sich in die Cloud-Services neben SaaS noch IaaS- und PaaS-Lösungen ein. Alles “as a Service“? Worin liegen die Unterschiede?

IaaS

Bei Cloud-Hosting, auch Infrastructure as a Service (IaaS) genannt, werden ausschließlich Speicherkapazitäten und Rechenleistung sowie dazugehörige Hard- und Software wie Router oder Firewalls gemietet.

PaaS

Zwischen IaaS und SaaS haben sich “Platform as a Service“-Lösungen angesiedelt. Sie liefern, vereinfacht gesagt, eine vollständige Entwicklungs- und Bereitstellungsumgebung zur individuellen Anpassung der Systeme.

SaaS

Das Konzept von Software-as-a-Service ist es dagegen, die Nutzung einer Shopsoftware bequem und aufwandsarm zu machen. Mit SaaS-Shopsystemen mietet man ein Komplettpaket aus Software und Shopbetrieb – in der Cloud. Dadurch befindet sich die Hardware nicht im Besitz des Shopbetreibers, sondern wird über den Betreiber der Cloud bereitgestellt.

SaaS-Shopsysteme sind schnell verfügbar, oftmals mit nur geringen Anfangsinvestitionen verbunden und lassen sich flexibel erweitern. Im Kerngedanken geht es darum, dass aus einem Produkt eine Dienstleistung wird. Mit einer Cloud-Lösung kann man sich auf den Handel und auf die Verbesserungen des eigenen Online-Shops konzentrieren, anstatt sich um die Verwaltung und Abstimmung von Software und Infrastruktur zu sorgen.

Sind Cloud-Lösungen für Unternehmen sicher?

Viele erfahrene Anbieter von Cloud Commerce versprechen enormes Erfolgspotenzial. Aber warum ist das Shopsystem aus der Cloud noch immer kein Standard im E-Commerce?

Trotz der zahlreichen Vorteile von Cloud-Lösungen haben manche Händler nach wie vor Bedenken. Einer der vorherrschenden Gründe betrifft die Sicherheit der Cloud. Weil die Bereitstellung extern erfolgt, werden auch Kunden- und Bestelldaten extern gespeichert. Da Cloud-Anbieter ihre Dienstleistungen ständig optimieren und insbesondere deutsche Anbieter den strengen Richtlinien der DSGVO unterliegen, sind solche Bedenken inzwischen unbegründet. Oft wird die Sicherheit sogar zusätzlich durch Zertifizierungen von externen Prüforganisationen besiegelt.

Im Cloud Commerce ist der Hersteller der Shopsoftware auch gleichzeitig der Hoster. Dadurch werden Verantwortlichkeiten in einer Position zusammengeführt. Onlinehändler erhalten so aus einer Hand ein Komplettpaket, das sich – sowohl softwareseitig als auch die Performance betreffend – flexibel und schnell an aktuelle Anforderungen anpassen lässt.

Durchstarter oder Enterprise: Für wen lohnt sich Cloud Commerce?

Da sich Cloud-Shopsysteme den Anforderungen jederzeit anpassen, können sie problemlos mitwachsen. Wenn ein Shop gut startet und aus 100 Artikeln und 100 Besuchern pro Tag irgendwann ein stark frequentierter Top-Shop wird, muss die Technik mithalten können. Ein professionelles Shopsystem aus der Cloud kann das allemal. Die Lösungen sind deshalb für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet

Der Einstieg in den E-Commerce ist in der Cloud besonders durch geringe Investitionskosten ideal. Dank des Miet-Modells hat man die Betriebskosten dabei immer im Blick. Ob Einsteiger oder Profi, Software as a Service punktet vor allem durch ganzheitliche Lösungen, langfristige Begleitung und unternehmerische Freiheit. Wie der Name schon sagt: Service eben. Die meisten SaaS-Anbieter nehmen dies sehr ernst und bieten einen professionellen Support direkt vom Hersteller, der bereits im Servicepaket enthalten ist

Welches Erfolgspotenzial bietet Cloud Commerce?

Cloud Commerce bietet besonders in Sachen Wirtschaftlichkeit und Kommunikation einen großen Mehrwert, indem sich die Kompetenzen in nur einem Vertragspartner bündeln. Im heutigen E-Commerce-Markt sind Komplettlösungen gefragt, bei denen nicht mehr verschiedene Technologiepartner unter einen Hut gebracht werden müssen. In dem Bezug erfordern die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung neue Lösungen.

Denn nicht nur die wachsenden Anforderungen der Käufer müssen erkannt, auch eine individuell gewachsene IT-Landschaft muss berücksichtigt werden. Gleichzeitig herrscht im E-Commerce ein hoher Wettbewerbsdruck. Um sich gegenüber der Konkurrenz abzugrenzen, müssen ständig neue Services und Features entwickelt werden. Shopsysteme müssen dabei effizient und flexibel sein, um die eigenen Prozesse anpassen und weiterentwickeln zu können.

Aufgrund ihres Dienstleister-Modells haben Cloud Commerce-Anbieter sehr viel mehr regelmäßigen Kundenkontakt als ein Unternehmen, das nur Softwarelizenzen verkauft. Dadurch können sie den Markt besser verstehen und zukunftsfähige Lösungen anbieten. Ein Cloud- bzw. SaaS-Konzept bietet damit dem Softwarehersteller, der gleichzeitig Hoster ist, die Möglichkeit, Anregungen und Wünsche von Händlern und Agenturen sehr viel schneller in neue Releases der Software einfließen zu lassen. Das ist ein entscheidender Vorteil im Vergleich zu konventioneller Lizenzsoftware.

In puncto Zukunftssicherheit legen Cloud Commerce-Lösungen sogar noch eine Schippe drauf. Die großen Mehrwerte von Cloud-Lösungen sind dabei:

Skalierbarkeit und Flexibilität

Der Online-Shop skaliert, wie es die Nachfrage der Kunden erfordert. Hier ist die Flexibilität des Shopsystems das A und O für ein nachhaltiges Wachstum. Anforderungen und Geschäftsmodelle ändern sich. Neue Sortimente, Märkte oder Kunden kommen dazu. Wer wächst, braucht ein Shopsystem, das mitwächst. Ein Cloud-System ist genau darauf ausgelegt und bietet eine große Flexibilität in der Skalierbarkeit. Ein Technologiewechsel ist hierbei nicht nötig.

Die Flexibilität spiegelt sich auch in der Anbindung externer Systeme und Services. Um einen persönlichen Unternehmens-Workflow reibungslos zu gewährleisten, ist es wichtig, dass die komplette Infrastruktur nahtlos miteinander kommuniziert. Dazu bedarf es verschiedener Schnittstellen im Shopsystem, die die Nutzung vielseitiger Funktionen und individueller Strukturen ermöglichen.

Viele Cloud-Shopsysteme haben bereits schlüsselfertige Schnittstellen, um den Online-Shop problemlos an verschiedene Systeme oder Software anzubinden. Egal wie stark das Kundenaufkommen im Shop anwächst, es muss weder das System gewechselt noch zusätzliche Hardware angeschafft oder zugebucht werden. Mit Cloud Commerce können die immer komplexeren Geschäftsanforderungen heute und in Zukunft gemeistert werden.

Schnelle Marktanpassung und Time-to-Market

Der Konkurrenzkampf im E-Commerce ist groß. Gewinner sind die Schnellen, die immer noch einen Zahn zulegen. Shops, die sich unkompliziert und schnell an neue Anforderungen anpassen und den Kunden mit einer perfekten Customer Journey abholen können.

Mit einer Cloud-Lösung verkürzt sich insgesamt die Time-to-Market neuer Shops oder Shopfunktionalitäten von Monaten auf Wochen oder Tage. Durch die Bündelung der Verantwortlichkeiten fallen langwierige Abstimmungsaufwände weg. Wenn der Shopaufbau, also das Design mit der Aktivierung und Steuerung der Features, ebenso über den zentralen Ansprechpartner beim Shopanbieter durchgeführt wird, gewinnt man wertvolle Zeit. Eine ausgereifte und professionelle Shoplösung gibt die Freiheit, sich auf sein Business und die eigenen Kunden zu konzentrieren. So können Händler schnell auf neue Markttrends reagieren und Wachstumspläne realisieren.

Performance und Updatefähigkeit

Gerade in den verkaufsstarken Zeiten mit Lastspitzen, die aber vielleicht nur kurz im Jahr auftreten (wie z. B. Aktionswochen, Weihnachten, Abverkäufe), muss die Performance stimmen. Denn schließlich möchte man, dass im Weihnachtsgeschäft die Kassen klingeln und jede Anfrage bedient werden kann.

Mit einer Cloud-Lösung steht dem Shop on-demand genau die Performance zur Verfügung, die er gerade benötigt – ohne unnötig Ressourcen vorzuhalten. Der Shop bekommt die Rechenleistung, die er braucht – und bezahlt auch nur diese. In den monatlichen Mietkosten sind in der Regel auch die Wartungs- und Updatekosten enthalten.

Mit einem intelligenten SaaS-Shopsystem profitieren Händler von der Aktualität der Software, besonders im Vergleich zu Lizenzsoftware oder Open Source. In Echtzeit kann die kontinuierliche Weiterentwicklung der Shopsoftware genutzt werden, ohne dass Händler selbst oder ein Dienstleister stunden- oder tagelange Update-Prozeduren und Abnahmetests vornehmen müssen. Besonders effizient ist dies, wenn der Code auf die Serverumgebung maßgeschneidert wird. Das zahlt sich dauerhaft in Performance und Zuverlässigkeit aus.

Die finanzielle Seite

Bevor man sich für eine Cloud- oder SaaS-Lösung entscheidet, sollte man in jedem Fall die zu erwartenden einmaligen und jährlichen Kosten anhand von Erfahrungswerten aus dem eigenen Shop sehr genau durchrechnen. So lassen sich die Kosten genau überblicken und vergleichen.

Denn ebenso wie es im weiten Feld der Cloud-Anbieter unterschiedliche Ansätze in Bezug auf den Service gibt, so unterscheiden sich auch die Abrechnungsmodelle. Beim Pay-per-Order werden die laufenden Gebühren pro erfolgter Bestellung berechnet. Häufig anzutreffen sind auch Kombinationen aus pauschalierten und erfolgsabhängigen Anteilen. Dauerhaft am effizientesten sind hingegen Modelle, bei denen ausschließlich eine monatliche Pauschale für die komplette Software- und Infrastrukturnutzung inklusive der benötigten Rechenleistung anfällt.

Fazit: Warum Cloud Commerce die bessere Wahl ist

Mit Cloud Commerce steht Shopbetreibern ein zuverlässiges All-Inclusive Shopsystem zur Seite – schnell, agil und risikoarm. Da der Anbieter der Cloud-Lösung die komplette technische Seite des Shops verantwortet, stehen Händlern mehr Ressourcen für ihr eigentliches Kerngeschäft zur Verfügung.

Die Skalierbarkeit der Cloud erlaubt es, einen Online-Shop mit Basis-Features aufzusetzen, solange der Bedarf gering ist – und bei mehr Bedarf aufzustocken und weiter zu automatisieren. Im Großen und Ganzen bietet Cloud Commerce höchste unternehmerische Freiheit und ein großes Innovationspotenzial für nachhaltig erfolgreiches Online-Business.

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