Skonto berechnen: Formel, Beispiele und gratis Online-Rechner

Von Thomas Sesli, geprĂĽft durch Juliane Becker (zertifiziert von Google)
Aktualisiert am 27.01.2025 | Lesezeit ca. Min.

Die Berechnung von Skonti kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein. Daher kannst du in unserem Artikel sowohl von wissenswerten Informationen rund um das Thema Skonto als auch unserem kostenlosen Online-Rechner Gebrauch machen.

Freue dich darauf, folgende zentrale Themen näher kennenzulernen:

  • Die konkrete Bedeutung von Skonto
  • Warum es fĂĽr Unternehmer unter Umständen sinnvoll ist, einen Kredit fĂĽr Skontozahlungen aufzunehmen
  • Die Unterschiede und Rechenwege bei Rabatt- und Skontoberechnungen

Lass uns loslegen!

Skonto-Rechner: Online das Skonto berechnen

Skonto meint einen Preisnachlass, den der Verkäufer dem Käufer bei einer Zahlung einräumt. Doch die Rechnung muss innerhalb einer festgelegten Frist gezahlt werden, damit ein Prozentsatz abgezogen wird.

Unser Online-Skontorechner wird dir ein hilfreiches Werkzeug sein, um Skonti auf unkomplizierte und schnelle Weise zu berechnen. Nachdem du die geforderten Daten eingegeben hast, lässt sich der Endpreis nach Abzug des Skontobetrags einsehen. Probiere es aus: Beträgt der Rechnungspreis beispielsweise 1.000 € mit einem Skonto von 2 Prozent, so ergibt sich ein Endpreis von 980 €.

Online-Skontorechner nutzen

Skonto-Rechner

Die Bedeutung von Skonto

Unternehmen gewähren ihren Kunden Skonti, um sie dazu zu animieren, Rechnungen zeitnah zu begleichen. Wie wichtig das sein kann, wird mit einem Blick auf die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen deutlich: Die Wirtschaftsauskunftei Crif ermittelte, dass Betriebe im Zahlungsverzug im ersten Halbjahr 2024 ihre Rechnungen im Schnitt erst nach 53,2 Tagen beglichen – bei einem durchschnittlichen Zahlungsziel von 26 Tagen. Im Gastgewerbe, der Bau- und der Immobilienbranche sei der Zahlungsverzug besonders hoch. In der Analyse wurde das Zahlungsverhalten von knapp 540.000 deutschen Unternehmen untersucht.

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Woher kommt der Begriff Skonto?

Der Begriff Skonto stammt aus dem Italienischen, genauer gesagt vom Wort "sconto", was so viel wie "Abzug" oder "Ermäßigung" bedeutet. Das italienische Wort wiederum leitet sich vom lateinischen Verb "computare" ab, was "berechnen" oder "rechnen" heißt.

Die Verwendung des Begriffs verbreitete sich mit der Entwicklung des Handels und der Buchführung in Europa, insbesondere in Regionen, die stark von italienischen Kaufleuten beeinflusst wurden, wie etwa in Deutschland während der Renaissance.

Wie viel Skonto ist ĂĽblich?

Skontisätze variieren und liegen häufig zwischen 1 Prozent und 3 Prozent. Abhängig von der Branche und dem Einzelfall sind auch höhere Prozentsätze denkbar.

Für Angebote mit Skonto können auch individuelle Vereinbarungen getroffen werden. Ein Beispiel hierfür ist, dass der Verkäufer dem Kunden einen höheren Preisnachlass gewährt, wenn dieser die Rechnung unmittelbar in bar begleicht (Barzahlungsrabatt).

Verschiedene Arten von Skonto

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Skonto: das Kundenskonto und das Lieferantenskonto.

Kundenskonto: Ein Unternehmen gewährt seinen Kunden Skonto. Der Skontosatz stellt für das Unternehmen einen Kostenfaktor dar, beispielsweise im Rahmen der Handelskalkulation. Diese Gewährung führt zu einer Minderung der Umsatzerlöse (§ 277 Abs. 1 HGB).

Lieferantenskonto: Auch als Lieferskonto bezeichnet, wird Skonto in diesem Fall von einem Lieferanten an ein Unternehmen gewährt. Das Unternehmen "zieht Skonto", was bedeutet, dass der Skontosatz die Anschaffungskosten des Unternehmens senkt (§ 255 Abs. 1 HGB).

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Sind ein Lieferantenkredit und Skonto dasselbe?

Nein. Ein Lieferantenkredit entsteht, wenn ein Lieferant einem Käufer Waren oder Dienstleistungen liefert und ihm eine Zahlungsfrist einräumt, statt die Bezahlung sofort zu verlangen. Der Käufer erhält die Ware also auf Rechnung und kann sie innerhalb einer festgelegten Frist (z. B. 30 Tage) bezahlen. Dies stellt aus Sicht des Käufers einen kurzfristigen Kredit dar, da er die Ware nutzen oder weiterverkaufen kann, bevor er den Betrag begleichen muss.

Der Lieferantenkredit und Skonto hängen aber zusammen, weil viele Lieferanten ihren Kunden die Möglichkeit bieten, einen Skonto-Abzug zu nutzen, wenn die Rechnung innerhalb einer verkürzten Frist beglichen wird.

Kredit aufnehmen fĂĽr Skonto: Lohnt sich das fĂĽr Unternehmer?

In der Debatte um Skonto und Kredite stellt sich häufig die Frage, ob es für Unternehmer sinnvoll ist, einen Kredit aufzunehmen, um Skonti in Anspruch nehmen zu können. Dies erfordert eine genaue Abwägung der mit der Skontierung verbundenen Vorteile gegenüber den Kosten eines Kredits.

Ist der Skontosatz höher als die Zinsen des Kredits, kann die Kreditaufnahme zur Nutzung von Skonto lohnenswert sein. Bei der Entscheidungsfindung solltest du das berücksichtigen:

  • Vergleich der Zinssätze: Um festzustellen, ob sich die Kreditaufnahme finanziell lohnt, ist ein Vergleich von Kreditzinsen und Skontosätzen unerlässlich.
  • Finanzielle Situation: Die finanzielle Stabilität des Unternehmens spielt eine groĂźe Rolle bei der Entscheidung, ob ein Kredit fĂĽr die Nutzung von Skonto aufgenommen werden sollte.
  • VerfĂĽgbarkeit von Finanzmitteln: Es ist wichtig, zu klären, ob ausreichende Mittel vorhanden sind, um den Kredit termingerecht und ohne Liquiditätsengpässe zurĂĽckzuzahlen.
  • Risikobereitschaft: Letztlich sollte das unternehmerische Risiko beachtet werden, bevor man sich fĂĽr einen Kredit zur Inanspruchnahme von Skonto entscheidet.

Formel und Beispiele zur Skontoberechnung

In diesem Kapitel lernst du Schritt für Schritt die grundlegende Skonto-Formel kennen und erfährst, wie sie anhand verschiedener Beispiele angewendet wird.

Die Formel fĂĽr die Skontoberechnung

Um den Skontobetrag berechnen zu können, müssen folgende Komponenten in die Formel eingesetzt werden:

  • Skontosatz (in Prozent)
  • Rechnungsbetrag (in €)

Die Berechnung erfolgt anschlieĂźend wie folgt:

Skontobetrag = Rechnungsbetrag Ă— (Skontosatz / 100)

Möchtest du den skontierten Betrag oder den Zahlungsbetrag abzüglich des Skontos ermitteln, ziehst du einfach den Skontobetrag vom ursprünglichen Rechnungsbetrag ab:

Skontierter Betrag = Rechnungsbetrag – Skontobetrag

Beispiele zur Skontoberechnung

Um die Skontoberechnung besser zu verdeutlichen, betrachten wir zwei Beispiele:

Beispiel 1: Ein Kunde erhält eine Rechnung über 5.000 €. Der Lieferant gewährt dem Kunden ein Skonto von 2 Prozent. Wie hoch ist der Skontobetrag und welchen Betrag muss der Kunde nach Abzug des Skontos bezahlen?

  1. Skontobetrag berechnen: 5.000 â‚¬ Ă— (2 Prozent / 100) = 5.000 â‚¬ Ă— 0,02 = 100 â‚¬
  2. Skontierten Betrag berechnen: 5.000 â‚¬ – 100 â‚¬ = 4.900 â‚¬

Der Kunde kann also 100 € sparen, wenn er das Skonto in Anspruch nimmt, und zahlt somit lediglich 4.900 €.

Beispiel 2: Ein Lieferant schickt eine Rechnung über 12.000 € und gewährt dem Kunden ein Skonto von 3 Prozent für eine frühzeitige Zahlung. Wie viel Skonto kann der Kunde in diesem Fall nutzen und welchen Betrag muss er letztendlich zahlen?

  1. Skontobetrag berechnen: 12.000 € × (3 Prozent / 100) = 12.000 € × 0,03 = 360 €
  2. Skontierten Betrag berechnen: 12.000 € – 360 € = 11.640 â‚¬

In diesem Fall beträgt die Ersparnis des Kunden durch das Skonto 360 €, sodass er insgesamt nur 11.640 € zahlen muss.

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Die Skontovereinbarung im Fokus: Was muss sie enthalten?

Eine Skontovereinbarung legt typischerweise folgende Punkte fest:

  1. Höhe des Skontos: Der prozentuale Nachlass auf den Rechnungsbetrag, z. B. 2 % Skonto.

  2. Zahlungsfrist für Skonto: Die Frist, innerhalb derer der Käufer die Rechnung begleichen muss, um den Skonto zu erhalten, z. B. zahlbar innerhalb von 10 Tagen.

  3. Reguläre Zahlungsfrist: Die längere Frist, innerhalb derer die Rechnung ohne Skonto beglichen werden kann, z. B. 30 Tage.

Rabatt und Skonto richtig berechnen

Unterschied zwischen Rabatt und Skonto

  • Ein Rabatt ist ein prozentualer Preisnachlass, den der Lieferant seinen Kunden gewährt, beispielsweise um bestimmte Mengen abzusetzen oder um eine Einigung ĂĽber den Preis zu erzielen. Rabatte werden unmittelbar vom Listenpreis abgezogen und beeinflussen somit den Verkaufspreis direkt.
  • Ein Skonto hingegen ist ein prozentualer Abzug vom Rechnungsbetrag, den der Kunde erhält, wenn er seine Rechnung innerhalb einer festgelegten Frist bezahlt. Skonti sind sowohl als Lieferantenskonto (gewährt vom Lieferanten) als auch als Kundenskonto (in Anspruch genommen durch den Kunden) von Bedeutung. Der Skontoabzug hat das Ziel, eine schnellere Begleichung der Rechnungen zu erreichen.

Rechenweg zur Kombination von Rabatt und Skonto

Um die Kombination von Rabatt und Skonto korrekt zu berechnen, ist es wichtig, die Reihenfolge der AbzĂĽge zu beachten. Dabei wird der Rabatt zuerst abgezogen, da er direkt den Warenwert betrifft, und anschlieĂźend wird das Skonto auf den verbleibenden Betrag angewendet.

  1. Ausgangswert (Bruttobetrag): Der ursprĂĽngliche Preis der Ware oder Dienstleistung.
  2. Rabatt berechnen: Ziehe den Rabatt (in Prozent) vom Bruttobetrag ab.
  3. Skonto berechnen: Ziehe das Skonto (in Prozent) vom Zwischenbetrag nach Rabatt ab.

Skonto vom Netto- oder Bruttobetrag?

  • Ist der Skontoabzug vom Netto-Betrag vorgesehen, ergibt sich der Skontobetrag direkt aus der Anwendung des Skontosatzes auf den Nettopreis (ohne Mehrwertsteuer). AnschlieĂźend wird die Mehrwertsteuer auf den verbleibenden Betrag (Nettopreis minus Skonto) berechnet.
  • Wird der Skontoabzug jedoch vom Bruttobetrag gewährt, bezieht sich der Skontosatz auf den gesamten Rechnungsbetrag inklusive Mehrwertsteuer. Nach Abzug des Skontos vom Bruttobetrag ist es notwendig, den neuen Nettopreis (ohne Mehrwertsteuer) zu berechnen, um den effektiven Betrag zu ermitteln, der dem Lieferanten zusteht.

FĂĽr Rechnungaussteller: So kannst du Skonto in der Rechnung ausweisen

Um Skonto gewähren zu können, solltest du besonders auf diese Aspekte achten:

  • Skontosatz: Lege den prozentualen Preisnachlass fest, den du gewähren möchtest.
  • Skontofrist: Bestimme eine Zahlungsfrist, innerhalb derer der Kunde die Rechnung begleichen muss, um den Skontobetrag in Anspruch nehmen zu können.
  • Zahlungsziel: Setze eine Frist fĂĽr die Begleichung der Rechnung, falls kein Skonto beansprucht wird.

Beachte auch Folgendes:

  1. Weise in der Rechnung explizit darauf hin, dass dem Rechnungsbetrag ein Skonto abzuziehen ist, wenn die Zahlungsfrist eingehalten wird. Dies kann beispielsweise mit einer Formulierung wie "Skonto: 2 Prozent bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen" vermerkt werden.
  2. Gib ein konkretes Zahlungsziel und eine Skontofrist an: So könnte das Zahlungsziel zum Beispiel bei 30 Tagen liegen, während die Frist für das Skonto 10 Tage beträgt.
  3. Vermerke das genaue Rechnungsdatum (Zahldatum), damit der Rechnungsempfänger die Fristen besser einhalten kann.

Erhält der Kunde die Rechnung, kann er innerhalb der Skontofrist den Skontobetrag vom Rechnungsbetrag abziehen und den verbleibenden Zahlungsbetrag begleichen.

FAQ

Folgend eine Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Quellen:

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