Stakeholder-Maps visualisieren Beziehungen zwischen Interessengruppen und helfen so, die richtigen Entscheidungen in Projekten zu treffen. Doch wie erstellt man sie effektiv und welche Tools können dabei helfen? Unser Artikel bietet praxisnahe Lösungsansätze und alle Einblicke, die für dich von Bedeutung sind. Nach der Lektüre wirst du:
- Den Prozess der Erstellung einer Stakeholder-Map kennen und die nötigen Schritte dafür verstehen.
- Über verschiedene Typen von Stakeholder-Maps und ihre jeweiligen Anwendungsbereiche informiert sein.
- Eine Auswahl hilfreicher Tools zur Unterstützung bei der Erstellung von Stakeholder-Maps kennen.
Willst du erfahren, wie du deine Projekte noch besser steuern kannst? Dann lass uns loslegen!
Was ist eine Stakeholder-Map?
Die Stakeholder-Map: Bedeutung und Nutzen
Projekte in Unternehmen berücksichtigen oft eine Vielzahl von Interessengruppen, die als Stakeholder bezeichnet werden. Das können beispielsweise Anteilseigner oder Projektbeteiligte sein.
Die Stakeholder-Map hilft dabei, diese Stakeholdergruppen und ihre Beziehungen zueinander zu visualisieren, um so leichter Entscheidungen treffen und das Projekt effektiv umsetzen zu können. Außerdem sorgt das für eine niedrigere Fehlerquote.
Kurz: Die Anwendung einer Stakeholder-Map optimiert den gesamten Kommunikationsplan eines Projekts. Übrigens funktioniert ein Kommunikationsplan so: Kommunikationsmatrix erstellen: So geht effektive Projektkommunikation (inkl. Definition und Beispiel)
Ein weiteres Plus dieser Methode ist ihre Vielseitigkeit. Sie kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, wie zum Beispiel bei:
- Issue- und Krisenmanagement
- Produkteinführung
- Markterschließung
- Werbekampagnen
Im Gegensatz zu einem Zieldiagramm benennt die Stakeholder-Map keine expliziten Ziele. Sie bildet lediglich Interessen, Einfluss und Beziehungen der Stakeholder ab. Damit erzielt eine Stakeholder-Map vorteilhafte Ergebnisse durch:
- eine fundierte Kenntnis der Interessenlage verschiedener Stakeholdergruppen
- die Verbesserung der Priorisierung von Entscheidungen und Zielen auf Basis der identifizierten Interessen
- eine transparente Darstellung der Beziehungen zwischen den einzelnen Stakeholdern
- Effizienzgewinne bei der Kommunikation und Interaktion zwischen den beteiligten Interessengruppen
Die vier Schritte zur Erstellung einer Stakeholder-Map
Die Stakeholder-Map ist ein mächtiges Werkzeug, um das gesamte Potenzial eines Projekts zu erschließen. In diesem Kapitel zeigen wir dir die vier grundlegenden Schritte, mit denen du eine aussagekräftige Stakeholder-Map erstellst.
Schritt 1: Identifikation der Stakeholder
Zu Beginn eines jeden projektorientierten Mappings ist es von entscheidender Bedeutung, alle relevanten Stakeholder zu identifizieren. Dies geschieht normalerweise vor Projektstart, um herauszufinden, welche Akteure die größte Relevanz für ein bestimmtes Vorhaben besitzen. Beachte diese Praxistipps:
- Limitierung der Anzahl von Stakeholdern
- Benennung spezifischer Ansprechpartner für jede Stakeholdergruppe
- Verwendung von Vorlagen für eine mühelose Erstellung
Schritt 2: Bewertung und Priorisierung der Stakeholder
Im Anschluss an die Identifikation ist es erforderlich, die Stakeholder zu kategorisieren und zu priorisieren. Hier werden sie je nach ihrer Einstellung als
- Befürworter,
- Neutrale oder
- Gegner
klassifiziert.
Ein systematischer Ansatz erleichtert die sinnvolle Kategorisierung und unterstützt die Stakeholderanalyse. Im nächsten Schritt erfolgt eine Priorisierung, um die Ressourcen effizient auf die wichtigsten Stakeholder zu konzentrieren.
Schritt 3: Analyse und Verständnis der Stakeholder-Beziehungen
In diesem Schritt ist es ratsam, Beziehungspfeile in die Stakeholder-Map einzufügen, die sowohl die Stärke als auch die Beschaffenheit der jeweiligen Verbindungen aufzeigen. Ergänzende Angaben können der Map zusätzliche Tiefe verleihen und das Verständnis der Positionen und Beziehungen sämtlicher Akteure fördern.
Schritt 4: Ableitung von Strategien aus der Stakeholder-Map
Sobald die Identifikation, Kategorisierung und Analyse der Stakeholder abgeschlossen sind, können spezifische Strategien und Maßnahmen aus der Stakeholder-Map abgeleitet werden. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Gruppen, die in der Map dargestellt sind, sollten geeignete Maßnahmen für jede Kategorie entwickelt werden.
Durch den Einsatz zusätzlicher Werkzeuge und die Verankerung der gewonnenen Erkenntnisse in relevanten Unternehmensabteilungen ist es nun möglich, die Interessen der Stakeholder bei der Planung und Umsetzung von Projekten einzubeziehen.
Stakeholder-Map: Aufbau und Bestandteile
Verschiedene Typen von Stakeholder-Maps
Stakeholder-Maps existieren in unterschiedlichen Typen, die jeweils Personen und Gruppen auf verschiedene Weise repräsentieren. Die Einteilung in "Befürworter", "Neutrale" und "Gegner" kennst du nun bereits. Diese gibt es aber noch:
- Interne, Externe, Interface: Hierbei wird zwischen internen, externen und Interface-Stakeholdern unterschieden. Interne Stakeholder (zum Beispiel Mitarbeiter oder Führungskräfte) sind Teil des Unternehmens und haben ein Interesse am Projekt, während externe Stakeholder, etwa Kunden und Lieferanten, eher ihre eigenen Bedürfnisse im Blick haben. Interface-Stakeholder, etwa Behörden, beeinflussen Projekte durch Gesetze und Regeln.
- Stakeholder-Matrix: Diese visuelle Darstellung verwendet zwei Achsen, um den Grad der Positionierung (Unterstützung/Gegnerschaft) und den Einfluss (Macht) der Stakeholder darzustellen. Die Matrix dient dazu, die Beziehungen der Beteiligten zueinander abzubilden und bei der Priorisierung von Stakeholdern zu helfen.
Digitale Tools für die Erstellung von Stakeholder-Maps
Dank moderner Technologien sind zahlreiche digitale Tools verfügbar, die bei der Erstellung einer Stakeholder-Map unterstützen können.
Diese Werkzeuge ermöglichen es dir, Informationen über verschiedene Akteure festzuhalten und ihre Beziehungen zueinander dynamisch darzustellen. Beispiele für solche Tools sind Mindmeister, Google Drawings, Mural oder sogar Excel:
Weiter Tipps zum Thema Stakeholder-Map
In diesem Kapitel erhältst du Tipps rund um das Thema Stakeholder-Map und deren praktische Anwendung.
Unterschied zwischen Stakeholder-Map und Stakeholder-Analyse
Das weißt du schon: Die Stakeholder-Map ist eine visuelle Darstellung der verschiedenen Interessengruppen und deren Beziehungen zueinander. Sie ermöglicht es, den Einfluss und das Interesse der verschiedenen Stakeholdergruppen auf den Projekterfolg oder bei einer Produkteinführung besser zu verstehen. Als wichtiges Instrument dient sie zur Entscheidungsfindung in Bezug auf die Ressourcenverteilung und die Ausrichtung des Kommunikationsplans.
Die Stakeholder-Analyse hingegen ist ein systematischer Prozess, der darauf abzielt, Stakeholder zu identifizieren, bewerten und priorisieren sowie deren Bedürfnisse und Ziele zu verstehen. Sie hilft dabei, den Einfluss der Interessengruppen auf das Projekt zu erfassen und geeignete Strategien sowie Kommunikationsansätze für die Zusammenarbeit zu entwickeln. In diesem Prozess kann die Stakeholder-Map als Teil der umfassenderen Stakeholder-Analyse verwendet werden.
Gängige Fehler bei der Erstellung einer Stakeholder-Map
Bei der Erstellung einer Stakeholder-Map sollten einige Fehler von Beginn an vermieden werden:
- Verwendung statischer Darstellungen: Eine Stakeholder-Map sollte regelmäßig aktualisiert werden, um Veränderungen bei den Interessengruppen oder Anteilseignern Rechnung zu tragen.
- Unklare Dokumentation der Identifikationsmethode: Es ist wichtig, diese Methode zu dokumentieren, damit alle Projektbeteiligten die Vorgehensweise nachvollziehen können.
- Überladene oder zu komplexe Darstellungen: Eine zu detailreiche Darstellung kann die Übersichtlichkeit gefährden und das Verständnis der Map erschweren.
Anpassung der Stakeholder-Map im Laufe eines Projektes
Da Projekte dynamisch sind und sich die Beziehungen zwischen Stakeholdern ändern können, ist es ratsam, die Stakeholder-Map regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. Dies stellt sicher, dass die im Projekt getroffenen Entscheidungen auf aktuellen Informationen basieren und die Erkenntnisse aus der Map effektiv genutzt werden können.
Anpassungen können erforderlich sein, wenn:
- neue Stakeholder identifiziert werden,
- sich die Ziele oder Erwartungen von Stakeholdern verändern,
- Stakeholder ihren Einfluss oder ihr Engagement erhöhen oder verringern oder
- bisher übersehene Beziehungen und Zusammenhänge zwischen Stakeholdern entdeckt werden.
Es ist wichtig, die Anpassung der Stakeholder-Map in enger Abstimmung mit dem Projektteam durchzuführen, um sicherzustellen, dass alle betroffenen Parteien informiert sind und die Veränderungen auf dem neuesten Stand bleiben.
Fazit
Die Stakeholder-Map stellt ein strategisches Instrument dar, das maßgeblich zur Planung und erfolgreichen Umsetzung von Projekten beiträgt. Durch die Visualisierung von Beziehungen und Einfluss der beteiligten Interessensgruppen ermöglicht sie eine optimierte Entscheidungsfindung.
Deine zentralen Erkenntnisse:
- Strukturierter Prozess: Die Erarbeitung einer Stakeholder-Map gliedert sich in vier übersichtliche Schritte – Identifikation, Bewertung und Priorisierung der Stakeholder sowie Analyse ihrer Beziehungen und Ableitung von Strategien.
- Typen und Komponenten: Verschiedene Typen von Stakeholder-Maps differenzieren sich anhand unterschiedlicher Kriterien, wie beispielsweise Unterstützung/Gegnerschaft oder Einfluss und Engagement.
- Digitale Hilfsmittel: Die Anwendung digitaler Werkzeuge wie Mindmeister, Google Drawings, Excel oder Mural vereinfacht und optimiert den Prozess der Stakeholder-Map-Erstellung.
Bei gewissenhafter Implementierung und regelmäßiger Aktualisierung bildet die Stakeholder-Map eine solide Grundlage für den erfolgreichen Verlauf deiner Projekte!
FAQ
Hier finden sich die Antworten auf häufige Fragen.
Was sind typische Stakeholder?
Typische Stakeholder sind Personen oder Gruppen, die von Entscheidungen und Aktivitäten eines Unternehmens betroffen sind. Dazu zählen Kunden, Mitarbeiter, Investoren, Lieferanten und die Öffentlichkeit.
Wie führt man eine Stakeholder-Analyse durch?
Eine Stakeholder-Analyse führst du durch, indem du zunächst Stakeholder identifizierst, ihre Interessen und Einfluss auf dein Projekt bewertest und anschließend Strategien entwickelst, um effektiv mit ihnen zu kommunizieren. Priorisiere Stakeholder und erstelle einen Kommunikationsplan.
Welche Ziele verfolgen Stakeholder?
Stakeholder-Ziele variieren je nach Interessengruppe und umfassen Wertschöpfung, finanzielle Stabilität, Unternehmenswachstum und Nachhaltigkeit. Als Unternehmen solltest du deren Bedürfnisse berücksichtigen, transparent kommunizieren und langfristige Partnerschaften pflegen.
Ist die Konkurrenz ein Stakeholder?
Ja, die Konkurrenz ist ein Stakeholder. In einfachen Worten: Auch Konkurrenten haben Interesse am Geschäftserfolg. Nutze Wettbewerber als Inspirationsquelle und lerne von ihren Strategien.
Sind Teammitglieder Stakeholder?
Ja, Teammitglieder sind Stakeholder, da sie am Projekterfolg beteiligt sind und ihre Arbeit, Leistungen und Entscheidungen Einfluss auf das Ergebnis haben. Als Teil des Teams haben sie Interesse am Gelingen der gemeinsamen Aufgabe.
Wie kann ich die Beziehungen zwischen Stakeholdern in einer Stakeholder-Map darstellen?
Um Beziehungen zwischen Stakeholdern in einer Stakeholder-Map darzustellen, visualisiere die Akteure in einem Diagramm. Verbinde sie durch Linien, die ihre Wechselbeziehungen zeigen. Nutze Pfeile, um Einflussrichtungen anzudeuten.