Voice of the Customer: Definition, Methoden und die besten VoC-Tools

Von Ekaterina Broska
Aktualisiert am 17.06.2024 | Lesezeit ca. Min.

Du tappst im Dunkeln, wenn es darum geht herauszufinden, was deine Kunden wirklich wollen?

Voice of the Customer (VoC) könnte hier die Lösung sein. Dabei handelt es sich um eine Methode, bei der du Kundenfeedback und -erwartungen erfasst und so herausfindest, was deine Kundschaft wirklich über deine Brand denkt. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse kannst du anschließend dafür nutzen, einzigartige Kundenerlebnisse zu konzeptionieren.

In diesem Beitrag präsentieren wir dir wichtige Details zu VoC und zeigen dir außerdem, wie du dein eigenes VoC-Programm implementierst. Fangen wir an!

Relevanz von Voice of the Customer

Bedeutung für dein Unternehmen

Fangen wir zunächst damit an, was VoC für dich und dein Unternehmen bedeutet. Mithilfe von VoC stärkst du das Vertrauen deiner Kunden in deine Marke, Produkte und/oder Dienstleistungen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse erlauben es dir, dein Angebot an die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden anzupassen. Das macht deine Kundschaft zufriedener – und sie möchten erneut Geschäfte mit dir machen.

In einem kundenzentrierten Unternehmen steht die Stimme des Kunden (VoC) im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Sie ermöglicht es, Erwartungen und Verhalten der Kunden besser zu verstehen und ihre Erfahrung mit deinem Unternehmen zu verbessern. Dadurch lassen sich Wettbewerbsvorteile erzielen.

Einfluss auf Produktentwicklung und Kundenerlebnis

Durch VoC trägt dein Unternehmen maßgeblich zur Produktentwicklung und zum Kundenerlebnis bei, indem tiefgründige Einblicke in das Verhalten deiner Kunden gewonnen werden.

Die systematische Erfassung von Kundenmeinungen ermöglicht die Identifikation entscheidender Aspekte, welche für die Weiterentwicklung der Produkte relevant sind:

  1. Erkenntnisse über tatsächliche Probleme der Kunden
  2. Einblicke in neue Trends und Technologien
  3. Aufdeckung von Verbesserungspotenzialen
  4. Erfassung von Kundenwünschen für Neuentwicklungen

Indem gezielt auf Kundenbedürfnisse eingegangen wird, können Unternehmen auch ihre Marktstellung stärken.

VoC-Fragen entwickeln und einsetzen

Wie "ticken" deine Kunden wirklich? Die Auswahl geeigneter VoC-Fragen beeinflusst die Relevanz dieser erhobenen Daten und hilft dir, die Stimme deiner Kunden zu finden. Achte hierbei darauf, …

  • … offene und geschlossene Fragen zu kombinieren, um sowohl quantitative als auch qualitative Informationen zu gewinnen.
  • … messbare Kennzahlen in deine Fragen zu integrieren, um Erfolge und Schwachstellen leichter zu erkennen.
  • … Kundenfeedback an unterschiedlichen Kontaktpunkten wie Verkaufsstellen, Support und Events zu sammeln.
  • … Fokusgruppen einzusetzen, um vertiefende Diskussionen über Produkte oder Dienstleistungen zu ermöglichen.

Methodik der Datensammlung

Die angewandten Methoden zur Datensammlung wirken sich stark auf die Qualität und Aussagekraft der Ergebnisse aus. Berücksichtige dabei doch unsere Empfehlungen:

  • Mehrere Kanäle zur Datenbeschaffung nutzen, um ein vielschichtiges Meinungsbild zu erfassen.
  • Regelmäßig Feedback einholen, damit zeitnah verwertbare Erkenntnisse in dein Unternehmen einfließen.
  • Tools verwenden, die eine automatisierte und standardisierte Datenerfassung ermöglichen, um den Arbeitsaufwand zu reduzieren und Fehlerquellen einzudämmen.
  • Die Datenschutz- und Einwilligungsvorschriften in deinem Land einhalten, um rechtliche Risiken zu vermeiden.

Aktive VoC-Methoden

Aktive VoC-Methoden bauen auf direkte Interaktion, um wertvolle Erkenntnisse über deine Kunden zu erhalten.

Umfragen und Befragungen

Durch gezielte Fragestellungen erhältst du hilfreiche Informationen von deinen Kunden. Eine gelungene Umfrage ist:

  • Zielgerichtet: Formuliere präzise Fragen, um aussagekräftige Antworten zu bekommen.
  • Abwechslungsreich: Kombiniere offene und geschlossene Fragen, um quantitative und qualitative Daten zu erheben.
  • Optimiert: Achte auf die Umfragelänge, um hohe Antwortquoten sicherzustellen.

Befragungen hingegen gehen einen Schritt weiter und bieten die Möglichkeit für persönliche Gespräche. Dabei erfährst du, was deine Kunden wirklich denken.

Schwerpunktgruppen

Fokusgruppen sind ein mächtiges Instrument zur Kundeneinbindung. Hier kommen ausgewählte Kunden zusammen, um in moderierten Diskussionen bestimmte Aspekte deines Unternehmens oder Produkts zu erörtern. Die Effektivität dieser Methode zeigt sich durch:

  1. Kombiniertes Denken: Gruppendynamiken fördern tiefere Erkenntnisse.
  2. Erkennung von Spezifika: Finde heraus, welche Bedürfnisse dein Produkt am besten erfüllt und wo Optimierungspotenzial besteht.
  3. Transparenzförderung: Offene Kommunikation offenbart, dass du als Unternehmen bereit bist, zuzuhören und zu lernen.

Kundeninterviews

Kundeninterviews stellen ein weiteres wertvolles Werkzeug in deinem VoC-Baukasten dar. Im Unterschied zu Befragungen liegt hier der Fokus stärker auf einzelnen Kunden und deren Erfahrungen. Die Vorteile:

  • Persönlicher Atmosphäre: Interviews ermöglichen intensive, individuelle Gespräche zur Klärung aufkommender Fragen.
  • Aussagekräftigen Ergebnissen: Kundeninterviews liefern detaillierte Einblicke in Wünsche, Anforderungen oder Probleme deiner Kunden.
  • Zielgerichteten Maßnahmen: Die gewonnenen Informationen unterstützen dich dabei, gezielte Verbesserungen und Optimierungen vorzunehmen.

Passive VoC-Methoden

Um ein ganzheitliches Verständnis vom Kundenerlebnis zu gewinnen, nutzen Unternehmen neben aktiven auch passive VoC-Methoden. Diese erfassen Informationen über das Kundenverhalten und -feedback, ohne direkt mit dem Kunden in Kontakt zu treten.

Online-Bewertungen

Plattformen für Bewertungen wie Google My Business oder Trustpilot erlauben Kunden, ihre Erfahrungen mit Produkten oder Dienstleistungen öffentlich zu teilen. Diese unkomplizierten Bewertungen ermöglichen Unternehmen, wertvolles Kundenfeedback zu sammeln und die Meinungen ihres Kundenstamms zu analysieren.

Damit werden Ziele erreicht, etwa:

  • Optimierung von Kundenservice und -support
  • Identifikation möglicher Schwächen im Produktsortiment oder Dienstleistungsangebot
  • Gewinnung detaillierter Informationen über das Kundenerlebnis
  • Vergleich mit Wettbewerbern und Entdeckung von Alleinstellungsmerkmalen

Social-Media-Analyse

Soziale Medien wie Facebook, X und Instagram bieten umfassende Informationen über die Meinungen deiner Kunden zu deinen Produkten und Dienstleistungen. Eine Social-Media-Analyse erlaubt es Unternehmen, VoC-Feedback auf verschiedenen Ebenen zu erfassen und auszuwerten:

  • Trenderkennung und Sentiment-Analyse: Diese liefern Einblicke in die Stimmung der Kunden bezüglich des Unternehmens, den Produkten oder Dienstleistungen und verdeutlichen mögliche Verbesserungsmaßnahmen. Mehr zur Sentiment-Analyse liest du hier: Sentiment-Analyse: Definition, Ziele, Methodiken und nützliche Tools.
  • Reaktionen auf Marketingkampagnen und -initiativen: Diese bewerten die Effektivität von Marketingmaßnahmen und geben Informationen darüber, welche Botschaften und Strategien bei der Zielgruppe erfolgreich sind.
  • Überwachung von Kundensupport und -service: Diese identifizieren Bereiche, in denen die Kundenbetreuung verbessert werden kann, und erlauben Entscheidungsträgern, frühzeitig notwendige Anpassungen vorzunehmen.

Web-Analytics

Mithilfe von Web-Analytics-Tools wie Google Analytics oder Matomo können Unternehmen das Online-Verhalten ihrer Kunden verfolgen und daraus Rückschlüsse auf deren Präferenzen und Bedürfnisse ziehen. Zu den wichtigsten Erkenntnissen, die durch Web-Analytics gewonnen werden können, zählen:

  1. Interaktionen der Nutzer auf der Website: Hieraus lassen sich die am häufigsten besuchten Seiten ermitteln und herausfinden, welche Inhalte und Angebote für die Besucher besonders attraktiv sind.
  2. Conversion-Rate und Abbruchraten: Diese zeigen an, wie viele Besucher zu zahlenden Kunden werden und an welchen Stellen des Sales Funnels mögliche Hürden zum Kundenverlust führen.
  3. Demografische und geografische Informationen: Diese ermöglichen es Unternehmen, Angebote und Marketingmaßnahmen gezielt auf ihre Zielgruppen auszurichten, um so eine höhere Relevanz und Conversion-Rate zu erreichen.

Durch die Kombination aus aktiven und passiven VoC-Methoden kannst du problemlos ein umfassendes Bild vom Kundenerlebnis und -verhalten erstellen.

Voice of the Customer: 4 Praxistipps für optimale Ergebnisse
Gern darfst du diese Infografik auf deiner Webseite einbinden.

Analyse des gesammelten VoC-Feedbacks

Das Sammeln von VoC-Feedback stellt nur den ersten Schritt dar. Die Analyse dieser Daten ist ebenso wichtig.

Durch eine sorgfältige Auswertung kann dein Unternehmen Kundenanforderungen besser verstehen, Abneigungen vermeiden und gezielte Maßnahmen ergreifen, um das Kundenerlebnis zu bessern.

Erkennen von Trends und Kundenstimmung

Entscheidend für den Erfolg ist die Fähigkeit, Trends und die Stimmungslage im VoC-Feedback zu erkennen. Dies ermöglicht es, gezielt auf Kundenbedürfnisse einzugehen und geeignete Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten. Hierbei spielen Erfahrungen, der NPS (Net Promoter Score) und andere statistische Daten eine wichtige Rolle:

  • Analysiere den durchschnittlichen NPS. Ein positiver Score weist auf Zufriedenheit und Loyalität hin, während ein negativer Wert Verbesserungsbedarf signalisiert.
  • Identifiziere aufkommende Themen und Kundenwünsche, die vermehrt in den Ergebnissen auftauchen.
  • Achte darauf, wie sich Feedback im Laufe der Zeit verändert und ob diese Veränderungen auf Unternehmensmaßnahmen zurückzuführen sind.

Kundensegmentierung und Analyse

Um maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln, empfiehlt sich die Segmentierung deines Kundenfeedbacks nach relevanten Kriterien wie Alter, Geschlecht, Kaufverhalten oder geografischer Standort:

  1. Untersuche, wie unterschiedliche Kundengruppen dein Produkt bewerten und welche Wünsche sie äußern.
  2. Führe eine detaillierte Analyse dieser Segmente durch und prüfe die Erwartungen sowie Bedürfnisse jedes einzelnen Segments.

Wettbewerbsvergleich

Eine effektive VoC-Analyse sollte auch den Vergleich mit der Konkurrenz berücksichtigen. Der Wettbewerbsvergleich hilft dir, deine Position im Markt zu ermitteln und mögliche Schwachstellen oder Stärken zu identifizieren.

  • Beziehe den NPS und andere Kennzahlen im Vergleich zu direkten Wettbewerbern mit ein.
  • Betrachte Kundenfeedback über ähnliche Produkte oder Dienstleistungen und nutze diese Informationen als Inspirationsquelle für Verbesserungen.

Ein praxisorientiertes Beispiel für die Nutzung von VoC-Daten: Die Anpassung eines Produkts basierend auf Kundenrückmeldungen. Eine gründliche Analyse offenbart, welche Änderungen vorgenommen werden sollten, um die Kundenzufriedenheit zu steigern und mögliche Abneigungen auszuräumen.

Die besten VoC-Tools für dein Unternehmen

Tools für NPS-Umfragen

Net Promoter Score (NPS) ermöglicht Unternehmen, Kundenloyalität und Zufriedenheit zu messen. Im Folgenden präsentieren wir einige renommierte Anbieter in diesem Bereich:

  • Promoter.io: Dieses Tool bietet personalisierte NPS-Umfragen, Segmentierung und Integration mit CRM-Systemen, um Kundendaten strukturiert aufzubereiten.
  • AskNicely: Bei dieser Echtzeit-NPS-Plattform profitierst du von aussagekräftigen Analysen und individuellen Kundenreaktionen.
  • Delighted: Hierbei handelt es sich um eine Lösung, die Einfachheit und Automatisierung kombiniert, um NPS-Umfragen ideal umzusetzen und einen reibungslosen Prozess zu gewährleisten.

Fragebogen-Plattformen

Mithilfe von Fragebogen-Plattformen kannst du Kundenfeedback auf strukturierte Weise erfassen und auswerten. Im Folgenden stellen wir dir drei bewährte Plattformen vor:

  1. Typeform: Mit dieser intuitiven Plattform erstellst du interaktive Umfragen und Fragebögen, die eine ansprechende Nutzererfahrung bieten.
  2. SurveyMonkey: Ein weit verbreitetes Tool, das vielfältige Fragetypen und Personalisierung anbietet, um maßgeschneiderte Umfragen zu erstellen.
  3. Google Forms: Ein kostenloses Tool mit zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten, das sich nahtlos mit anderen Google-Produkten integriert und kollaboratives Arbeiten erleichtert.

Interview- und Social-Media-Tools

Die Kombination von Interview- und Social-Media-Analysen ermöglicht eine umfassende Auswertung von Kundenfeedback. Wir präsentieren drei Tools, die dir dabei helfen, um tiefgehende Erkenntnisse zu gewinnen:

  • Zoom: Diese populäre Video-Konferenz-Lösung eignet sich hervorragend für virtuelle Kundeninterviews und gewährleistet eine effiziente Kommunikation.
  • Hootsuite: Mithilfe dieses Social-Media-Management-Tools überwachst und analysierst du Kundenmeinungen auf verschiedenen Plattformen und behältst den Überblick über Social Media-Aktivitäten.
  • Brandwatch: Bei diesem Tool steht die Kunden- und Markenanalyse im Fokus. Es basiert auf maschinellem Lernen und Textanalyse, um Trends und Stimmungen in Kundenkommentaren besser zu erkennen und passgenaue Erkenntnisse zu liefern.

Beachte: Die Wahl des richtigen Tools hängt von deinem Unternehmen, deinen Ressourcen und deinen Zielen ab. Probiere also verschiedene Lösungen aus.

FAQ

Folgend eine Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Weitere Artikel