Die Weihnachtszeit rückt näher und damit auch die Frage nach passenden Weihnachtsgeschenken für Mitarbeiter. Wie zeigt man Wertschätzung, ohne gesetzliche Regelungen zu missachten oder ins Fettnäpfchen zu treten? Wir haben die Antworten!
In diesem Artikel bieten wir wertvolle Tipps und Beispiele rund um das Thema Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter, damit du die richtige Wahl triffst und deine Mitarbeiter sich wirklich wertgeschätzt fühlen. Praxisnahe Vorschläge warten auf dich – lies einfach weiter.
Kann man Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter absetzen?
Ja, Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter können bis zu einem Wert von 60 Euro pro Person und Anlass steuerfrei abgesetzt werden, solange es sich um Sachgeschenke handelt. Geldgeschenke sind steuerpflichtig.
Tipps und Regeln für Geschenke an Mitarbeiter
In der Weihnachtszeit sind Mitarbeitergeschenke eine schöne Geste der Wertschätzung. Jedoch müssen dabei gesetzliche Regelungen und Compliance-Richtlinien beachtet werden.
Wichtige Regeln beim Verschenken
In Deutschland gibt es klare gesetzliche Regelungen für Weihnachtsgeschenke an Mitarbeiter, insbesondere im Hinblick auf steuerliche Freigrenzen und steuerliche Absetzbarkeit. Hier die wichtigsten Punkte, wenn du die Belegschaft beschenken willst:
1. Freigrenze für Sachgeschenke an Mitarbeiter
Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter sind bis zu einem Wert von 60 Euro (brutto) pro Mitarbeiter und Anlass steuerfrei. Diese Freigrenze bezieht sich auf den Wert des Geschenks inklusive Umsatzsteuer und gilt pro Jahr und Mitarbeiter.
Wichtig ist, dass die Freigrenze nur für Sachgeschenke gilt (zum Beispiel Gutscheine, Wein, Bücher oder kleine Geschenkkörbe), nicht für Geldgeschenke. Geldgeschenke gelten grundsätzlich als steuerpflichtiger Arbeitslohn.
Wird der Betrag von 60 Euro überschritten, wird das Geschenk komplett steuerpflichtig und muss als sogenannter geldwerter Vorteil versteuert werden.
2. Anlässe für steuerfreie Geschenke
Diese Freigrenze gilt nicht nur für Weihnachtsgeschenke, sondern auch für andere persönliche Anlässe wie Geburtstage, Jubiläen oder besondere familiäre Ereignisse (etwa Hochzeit, Geburt eines Kindes). Die 60-Euro-Grenze kann somit mehrfach im Jahr genutzt werden, wenn verschiedene Anlässe vorliegen.
3. Gutscheine als Geschenk
Gutscheine können auch als Weihnachtsgeschenk vergeben werden, solange sie einen Bezug auf eine bestimmte Sachleistung (Sachbezug) haben, zum Beispiel einen Gutschein für einen Laden oder ein bestimmtes Produkt. Hierbei gilt auch die 60-Euro-Grenze.
Bar- und Wertgutscheine, die eine Auszahlung des Betrags ermöglichen, sind steuerpflichtig und zählen als geldwerter Vorteil.
4. Dokumentationspflicht
Um die steuerliche Freigrenze geltend zu machen, muss das Unternehmen den Wert und den Anlass des Geschenks dokumentieren. In der Regel sollten Belege (Rechnungen) für das Geschenk aufbewahrt werden.
Die Dokumentation ist wichtig, um bei einer möglichen Betriebsprüfung nachweisen zu können, dass es sich um ein Geschenk zum Anlass (Weihnachten) handelt und dass die Freigrenze eingehalten wurde.
5. Geschenke über der Freigrenze
Wenn das Weihnachtsgeschenk den Wert von 60 Euro übersteigt, gilt das gesamte Geschenk als steuerpflichtiger geldwerter Vorteil. Der Betrag muss dann als Teil des Arbeitslohns des Mitarbeiters versteuert werden.
Das Unternehmen hat jedoch die Möglichkeit, die Steuer für den Mitarbeiter zu übernehmen und pauschal mit 30 Prozent zu versteuern (§ 37b EStG). Dies kann insbesondere bei hochwertigen Geschenken eine attraktive Lösung sein.
6. Geschenke an Geschäftspartner
Geschenke an Geschäftspartner unterliegen einer anderen Freigrenze: Hier gilt ein Maximalwert von 35 Euro pro Jahr und Empfänger als Betriebsausgabe.
Überschreitet das Geschenk diesen Betrag, ist es für das Unternehmen nicht mehr absetzbar. Auch hier sollte eine gute Dokumentation vorliegen, um den Anlass und den Betrag im Bedarfsfall nachzuweisen.
Übrigens: Nach § 299 Strafgesetzbuch (StGB) kann das Überreichen von Weihnachtspräsenten als Bestechung gewertet werden, wenn damit eine Gegenleistung erwartet wird. In solchen Fällen drohen Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren.
Weihnachtsgeschenkideen für Mitarbeiter: 9 Tipps
Hier sind neun Geschenkideen, die bei Mitarbeitern gut ankommen und steuerlich absetzbar sein könnten:
1. Gutscheine für lokale Geschäfte oder Restaurants
Ein Gutschein für ein nahegelegenes Restaurant, Café oder einen Laden kann das lokale Geschäft unterstützen und Mitarbeitern Flexibilität bieten. Hier ist wichtig, dass es sich um einen Sachgutschein handelt, der auf eine bestimmte Dienstleistung oder einen bestimmten Laden bezogen ist.
2. Personalisierte Tassen oder Thermosflaschen
Eine Tasse oder Thermosflasche mit dem Namen des Mitarbeiters oder dem Firmenlogo ist praktisch und zeigt Wertschätzung. Dies ist besonders nützlich für den Büroalltag und gut geeignet für die kalte Jahreszeit.
3. Kleine Geschenkkörbe mit Snacks und Getränken
Ein Set mit leckeren Snacks, Schokolade, Tee oder einem guten Kaffee passt zur Weihnachtszeit und lässt sich individuell anpassen. Der Geschenkkorb kann je nach Vorlieben der Mitarbeiter gestaltet werden, was eine persönliche Note hinzufügt.
4. Hochwertige Notizbücher oder Kalender für das neue Jahr
Geschmackvolle Notizbücher, Kalender oder Planer sind für das neue Jahr besonders nützlich und kommen oft gut an. Sie sind auch in der digitalen Zeit noch praktisch und helfen bei der Organisation des Arbeitsalltags.
5. Kleine Pflanzen für den Arbeitsplatz
Pflanzen verbessern die Luftqualität und sorgen für eine angenehmere Atmosphäre am Arbeitsplatz. Beliebt sind pflegeleichte Pflanzen wie Sukkulenten, die wenig Aufwand benötigen und lange Freude bereiten.
6. Wellness-Set für Zuhause
Ein kleines Wellness-Set mit Duftkerzen, Badezusätzen oder Handcreme kann Mitarbeitern Entspannung schenken. Gerade zum Jahresende sind solche Entspannungsprodukte willkommen, um die Feiertage stressfrei zu genießen.
7. Individuelle Weihnachtsdeko
Kleine, personalisierte Weihnachtsdekorationen wie Baumschmuck oder Mini-Weihnachtsbäume sind eine schöne Geste und lassen sich auch in der Weihnachtszeit zu Hause nutzen.
8. Hochwertige Schokolade oder Pralinen
Schokolade ist ein Klassiker zu Weihnachten und in hochwertiger Form ein beliebtes Geschenk. Es gibt viele Möglichkeiten – von klassischen Pralinen bis zu ausgefallenen Sorten, die man individuell auswählen kann.
9. Nachhaltige Produkte wie wiederverwendbare Taschen oder Brotdosen
Nachhaltige Geschenke wie wiederverwendbare Einkaufstaschen, Bienenwachstücher oder Brotdosen liegen im Trend und zeigen das Bewusstsein des Unternehmens für Umweltschutz. Solche Geschenke sind praktisch und umweltfreundlich.
Diese Ideen sind alle unter der Freigrenze von 60 Euro umsetzbar und bieten den Vorteil, dass sie gut zur Jahreszeit passen und oft auch den Arbeitsalltag bereichern.
Die Kosten für die Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: Ist das erlaubt?
In Deutschland können Unternehmen die Kosten für eine Weihnachtsfeier grundsätzlich als Betriebsausgaben steuerlich absetzen, solange bestimmte Voraussetzungen und Höchstgrenzen eingehalten werden:
1. Teilnehmerkreis: Nur Mitarbeiter
Die Weihnachtsfeier muss grundsätzlich allen Mitarbeitern des Unternehmens zugänglich sein oder zumindest einer klar abgrenzbaren Gruppe (etwa einer Abteilung). Private Gäste oder Geschäftspartner sollten nicht teilnehmen, damit die Kosten voll abzugsfähig sind.
2. Höchstgrenze pro Mitarbeiter
Pro Mitarbeiter und Jahr dürfen die Kosten für zwei Betriebsveranstaltungen bis zu einer Höchstgrenze von 110 Euro (brutto) steuerfrei sein. Diese Grenze umfasst alle Kosten, die pro Kopf anfallen, also auch Raumkosten, Speisen und Getränke, Unterhaltung und Geschenke.
Werden diese 110 Euro pro Person überschritten, ist der übersteigende Betrag lohnsteuerpflichtig und muss als geldwerter Vorteil versteuert werden. Hier kann das Unternehmen eine pauschale Besteuerung von 25 Prozent übernehmen (§ 40 Abs. 2 EStG).
3. Abzugsfähige Kosten
Zu den absetzbaren Kosten zählen unter anderem: Miete für Veranstaltungsräume, Kosten für Speisen und Getränke, Unterhaltungskosten (z. B. Künstler oder Musik), eventuell anfallende Fahrt- oder Übernachtungskosten.
Auch kleine Geschenke, die während der Weihnachtsfeier überreicht werden und innerhalb der 60-Euro-Freigrenze liegen, können abgesetzt werden.
4. Dokumentation der Kosten
Es ist wichtig, alle Kosten für die Weihnachtsfeier genau zu dokumentieren, einschließlich einer Teilnehmerliste. Bei einer Betriebsprüfung muss das Unternehmen nachweisen können, dass die Freigrenze eingehalten wurde und dass die Veranstaltung für alle Mitarbeiter (oder eine definierte Gruppe) zugänglich war.
5. Umsatzsteuerliche Behandlung
Die Vorsteuer für die Aufwendungen der Weihnachtsfeier kann geltend gemacht werden, solange die Feier ausschließlich für das Personal organisiert wurde.
Achtung: Wenn die Feier auch privat genutzt wird oder für Geschäftspartner stattfindet, kann dies zu einer Einschränkung bei der Vorsteuer führen.
FAQ
Nachfolgend sind die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst.
Was sind gute Geschenke für Mitarbeiter?
Gute Geschenke für Mitarbeiter sind personalisierte Artikel, wie Tassen oder Notizbücher, Gutscheine für Erlebnisse oder lokale Geschäfte sowie gemeinsame Teamaktivitäten zur Stärkung des Zusammenhalts. Achte darauf, dass die Präsente individuellen Vorlieben entsprechen und Wertschätzung ausdrücken.
Wie hoch sollte das Budget für Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter sein?
Das Budget für Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter hängt von Unternehmensgröße, finanziellen Möglichkeiten und Firmenkultur ab. Eine Faustregel: Pro Mitarbeiter 30 bis 60 Euro einplanen. Bonus oder Prämien könnten eine sinnvolle Alternative sein.
Kann ich Mitarbeitern Gutscheine als Weihnachtsgeschenk geben?
Ja, das ist erlaubt. Gutscheine gelten als Sachgeschenk und können steuerfrei bleiben, wenn ihr Wert den Betrag von 60 Euro brutto pro Mitarbeiter und Anlass nicht überschreitet.