WordPress ist eines der populärsten Content-Management-Systeme. Etwa über 30 Prozent aller Webseiten werden damit erstellt und verwaltet.
Dennoch gibt es gute Gründe, Alternativen zu nutzen. Und es existieren zahlreiche andere CMS, zwischen denen du wählen kannst.
Im Folgenden erklären wir dir, warum es sich lohnt, einen Wechsel zu vollziehen. Außerdem erhältst du hier einen Überblick über die besten alternativen Content-Management-Systeme.
Lesetipp
Gründe, die für WordPress sprechen
Es gibt vielfältige gute Gründe, die für WordPress sprechen:
- Es ist weitestgehend kostenlos
- Dank Plugins gibt es viele Anpassungsmöglichkeiten
- Das CMS ist SEO-freundlich
- WordPress ist mit vielen verschiedenen Blogging-Tools ausgestattet
- Es stellt viele Social-Media-Tools zur Verfügung
- Nutzer können das CMS für viele unterschiedliche Zwecke einsetzen (etwa Unternehmenswebsite, E-Commerce, Blog, Magazin etc.)
- Es sind Tausende von kostenlosen Themes bzw. Design Templates verfügbar
6 Gründe gegen die Verwendung von WordPress
WordPress lässt sich größtenteils intuitiv bedienen, sodass selbst unerfahrene Betreiber leicht damit zurechtkommen. Ein gewisses Maß an Programmierfähigkeit ist vorteilhaft. Dieses Wissen kannst du dir allerdings schnell aneignen.
Welche Gründe gibt es also gegen WordPress?
WordPress-Problem 1: Leistungsminderung durch Plugins
Eine große WordPress-Stärke stellt zugleich eine gewaltige Schwäche des Systems dar. Und diese Schwäche nennt sich Plugins: Jeder User darf diese Zusatzfunktionen programmieren und anbieten, damit andere Nutzer sie kostenlos oder kostenpflichtig herunterladen können. Gelegentlich verwenden Website-Betreiber zu viele davon, oder sie installieren Plugins mit sich widersprechenden und miteinander in Konflikt stehenden Codes. Das kann die Leistung einer Seite deutlich mindern und ihre Ladezeiten verlängern.
WordPress-Problem 2: Sicherheitsmängel
Die schiere Menge an Plugins, die neu entwickelt und angeboten werden, lässt sich nicht kontrollieren. Darunter befinden sich auch sogenannte Plugin-Bugs. Diese löschen beispielsweise Webseiten oder sperren deren Administratoren aus. Gerade weil WordPress sehr beliebt ist, stellt es eine populäre Zielscheibe für Hacker-Angriffe dar.
WordPress-Problem 3: Mangelnde Anpassungsmöglichkeiten
Die Plugins ermöglichen zwar Anpassungen, professionelle Backend-Entwickler mit elaborierten Programmierkenntnissen stoßen jedoch schnell an ihre Grenzen. Insbesondere wenn Marken oder Unternehmen spezifischere Anforderungen an ihre Website haben, entstehen schnell Probleme. Laut der Stack Overflow Developer Survey nutzen 67 Prozent der Entwickler unter anderem deswegen WordPress nicht gern.
Um diese Ansprüche zu erfüllen, müssen Designer und Programmierer häufig komplexere CMS heranziehen. Damit geht einher, dass das System nicht unbedingt förderlich für User ist, die in die professionelle Webentwicklung einsteigen möchten.
WordPress-Problem 4: Wenige Content-Arten
WordPress ist im Grunde ein simples CMS, bei dem aber ein riesiges Ökosystem – bestehend aus Zusatzfunktionen – hinzukommt. Abgesehen von Seiten und Beiträgen gibt es keine weiteren Content-Arten. Für alles andere musst du wieder spezielle Plugins oder Themes heranziehen. Falls du nichts Passendes findest, bist du gezwungen, professionelle Programmierer zu konsultieren.
WordPress-Problem 5: Ständige Pflege des CMS notwendig
Mit einer großen Plugin-Menge ist häufig sehr viel Wartung verbunden. Du musst Plugins stets aktualisieren, weil ihre Codes oft Schwachstellen und Bugs enthalten.
Ein Plugin-Update besitzt allerdings das Potenzial, deine Website komplett außer Gefecht zu setzen. Das ist ärgerlich und im schlimmsten Fall sogar geschäftsschädigend. Manche Updates führen wiederum dazu, dass du wieder andere Aktualisierungen durchführen musst.
WordPress führte mit der Version 5.5 im August 2020 automatische Updates für Themes und Plugins ein. Die Hauptprobleme bleiben jedoch weiterhin bestehen.
WordPress-Problem 6: Mangelnde Zugriffskontrolle
Redaktionen und Unternehmen müssen Autoren oder Redakteuren und anderen Mitarbeitern einen Zugriff auf das Backend der Website erteilen. Es gibt kaum Optionen für die Regulierung dieser Zugangsrechte, sodass jeder Angestellte oder freie Mitarbeiter auf alles oder nichts zugreifen kann. Dadurch können massive Sicherheitsprobleme entstehen.
Was muss eine gute WordPress-Alternative können?
Wiederholt betonen WordPress-Fürsprecher die Einfachheit, wenn es um die Einrichtung, die Entwicklung und die Verwaltung eines Online-Auftritts geht. Das trifft aber nur bedingt zu. Ein gewisses Maß an Vorkenntnissen ist nämlich erforderlich: Beispielsweise musst du die Funktionsweise eines FTP-Clients nachvollziehen können. Außerdem solltest du wissen, wie man einen solchen Client einrichtet.
Aus diesen und anderen Gründen kann die Arbeit mit WordPress Einsteiger überfordern. Die CMS-Welt hält jede Menge Alternativen bereit – unabhängig davon, ob du ein simples oder komplexes Projekt aufbauen möchtest.
Achte aber auf diese Faktoren, die ein Content-Management-System generell erfüllen sollte:
- Eine simple, übersichtliche und intuitive Bedienbarkeit
- Optionen für diverse SEO-Anwendungen
- Responsive Design: Automatische Anpassung und bestmögliche Darstellung deiner Website und deren Inhalte auf Smartphones und Tablets
- SSL- und HTTPS-Datenverschlüsselung
Übersicht über WordPress-Alternativen
Die nachfolgenden Content-Management-Systeme erfüllen unterschiedliche Ansprüche und lassen sich für vielseitige oder für spezifische Zwecke einsetzen.
Jimdo
Mit Jimdo erstellst du Webseiten jeglicher Art. Als Blogger kommst du schon mit der kostenlosen Basisversion und den 500 MB Speicherplatz sehr weit. Möchtest du dagegen mithilfe des CMS einen Online-Shop erstellen, solltest du dir aber die kostenpflichtigen Varianten genauer anschauen.
Die Basisversion erlaubt dir, bis zu fünf Produkte zu verkaufen. Für 9 Euro im Monat erreichst du wesentlich mehr. Du erhältst eine Blog- und E-Commerce-Funktion, bei der alles schon für den mobilen Gebrauch optimiert ist.
IONOS MyWebsite
Das Baukastensystem auf HTML-, CSS- und JavaScript-Basis zeichnet sich durch eine einfache Handhabung aus. 400 Designoptionen stehen dir zur Verfügung. Die verschiedenen Bestandteile dieser Designs lassen sich aber flexibel via Drag-and-Drop verändern und anpassen. Weitere Bestandteile, etwa Videos, Bilder oder Text, kannst du problemlos hinzufügen.
Mit IONOS MyWebsite bist du also in der Lage, Online-Auftritte auf spezifischere Bedürfnisse zuzuschneiden. Sogar eine mobile Bearbeitung via Smartphone oder Tablet ist möglich.
Squarespace
Dieses Content-Management-System beeindruckt vor allem mit seinen ansprechenden Designs. Die Bildpräsentation steht deutlich im Vordergrund. Das bedeutet aber nicht, dass andere typische CMS-Features vernachlässigt werden.
Wie bei CMS mittlerweile üblich, passen sich die Designs dem Smartphone- und Tablet-Display an.
Online-Shop- und Blog-Funktion überzeugen ebenfalls. Mit der Blog-Funktion müssen sich ungeübte User jedoch erst einmal etwas vertraut machen. Bereits bestehende WordPress-Blogs kannst du dagegen leicht importieren.
Ghost
Falls du dich lediglich auf das Schreiben von Texten konzentrieren möchtest, hält Ghost vermutlich das passenden Angebot für dich bereit. Das aus einer Kickstarter-Kampagne hervorgegangene CMS bietet Bloggern, Journalisten und Schriftstellern eine einfach zu bedienende Plattform.
Mit Ghost pflegst du deine Inhalte über Windows PC, Mac, Linux oder sogar Android-App ein. Sowohl einzelne Nutzer als auch ein ganzer redaktioneller Mitarbeiterstab können auf die Website zugreifen und Content einfügen.
Optische Bearbeitungen der ausgewählten Themes sind ebenfalls möglich, sofern der jeweilige Nutzer mit Java-Script und CSS umgehen kann. Du darfst auf dem Ghost-Marketplace andere Themes gegen Bezahlung herunterladen, die eher deinen Vorstellungen entsprechen.
Wix
Viele CMS-Anbieter tun sich noch schwer, wenn es um die Anpassung von Design-Templates geht. Bei Wix stehen Usern dagegen mehrere Optionen offen. Und dafür benötigen sie nicht einmal Programmierkenntnisse. Die unterschiedlichen Bestandteile eines ausgesuchten Themes verschiebst du einfach mit der Maus. Zudem hast du mit über 300 kostenfreien Templates eine reichhaltige Auswahl.
Die kostenlose Variante eignet sich für den privaten Gebrauch oder für den Online-Auftritt eines kleinen Geschäfts. Komplexere Seiten für anspruchsvollere Unterfangen lassen sich mit der kostenpflichtigen Version besser realisieren.
Beide Varianten enthalten aber verschiedenartige Templates, zwischen denen du dich entscheiden kannst. Solltest du dich für E-Commerce bzw. für einen Onlineshop interessieren, erhältst du über Wix ebenfalls die notwendige Unterstützung.
Weebly
Für simple Internetauftritte bietet sich das Baukastensystem Weebly an. Insbesondere dann, wenn kein größeres Budget vorhanden ist und du nicht viel für eine Homepage ausgeben möchtest, solltest du einen genaueren Blick auf das CMS werfen.
Die kostenlose Variante enthält bereits einige brauchbare Anwendungen. Allerdings musst du mit einem schmalen Banner im unteren Bereich der Seite vorliebnehmen.
Wer komplexere Online-Auftritte oder einen Online-Shop konstruieren möchte, sollte sich für einen kostenpflichtigen Business- oder Business-Pro-Tarif entscheiden.
Kirby
Planst du lediglich, eine simple Firmenwebsite, einen sogenannten Onepager oder einen einfachen Blog zu erstellen? Dann kann dir Kirby weiterhelfen. Voraussetzungen sind, dass du eine geschäftliche oder private Lizenz erwirbst und einen Apache-2-, Caddy-, LiteSpeed- oder NGINX-Webserver nutzt.
Das Besondere an Kirby ist, dass es keine Datenbank verwendet. Dadurch garantiert dir das CMS einen leistungsstarken Online-Auftritt ohne lange Ladezeiten.
Shopify
Wie der Name des CMS bereits andeutet, handelt es sich hierbei um ein System, das sich vor allem an Betreiber oder künftige Betreiber eines Online-Shops richtet. Praktischerweise kommen sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Entwickler mit Shopify gut zurecht.
Während Anfänger nach dem simplen Drag-and-Drop-Prinzip vorgehen können, dürfen Coding-erfahrene User ihre Programmierkenntnisse ebenfalls nach Belieben einsetzen.
Chimpify
Kleine, mittelständische und junge Unternehmen finden bei diesem System alle essentiellen Marketing-Tools unter einem Dach. Du kannst damit vornehmlich Webseiten, Blogposts, Podcasts und Landing-Pages erstellen.
Features für die Keyword-Recherche und die Backlink-Optimierung bietet die Plattform ebenfalls an. Chimpify unterstützt dich sogar bei Newsletter- und Social-Media-Kampagnen. Außerdem stellt dir das System ein Tool für das Besucher-Tracking zur Verfügung.
Mithilfe des CMS spürst du sogar eventuelle Mitbewerber oder Influencer für dein Geschäftsfeld auf. Mit Letzteren kannst du beispielsweise Kooperationen eingehen.
Webflow
Webflow erlaubt es dir ebenfalls, Webseiten aufzubauen, ohne dass du nur eine Zeile Code schreiben musst. Gleichzeitig gesteht das CMS insbesondere Designern zahlreiche Gestaltungsfreiheiten zu, damit sie professionelle und benutzerdefinierte Layouts entwickeln können. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen einfachen Marketingauftritt oder ein größeres E-Commerce-Projekt handelt.
Fazit zu WordPress-Alternativen: Die Konkurrenz hat's drauf
WordPress hat weiterhin diverse Vorzüge sowie interessante Funktionen und Designs zu bieten. Hinzu kommen aber viele potenzielle Sicherheitsschwachstellen und eine unübersichtliche Infrastruktur. Diese wird ständig durch neue Plugins angereichert und kann insbesondere Anfänger überfordern.
Es lohnt sich also, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Die umfangreiche CMS-Welt hält nämlich für jeden Anspruch das passende Angebot bereit. Unabhängig davon, ob du einen simplen Blog mit einem schlanken Code, eine komplexe Unternehmenswebseite oder einen Online-Shop aufbauen möchtest. Sowohl blutige Anfänger als auch fortgeschrittene Programmierer und Designer finden abseits des Mainstreams sicherlich das richtige System.
FAQ
Im Folgenden gehen wir auf häufig gestellte Fragen zum Thema WordPress-Alternativen ein.
Ist WordPress empfehlenswert?
WordPress ist definitiv empfehlenswert: Es bietet Flexibilität, eine große Auswahl an Plugins und Themes sowie eine benutzerfreundliche Oberfläche. Besonders für kleinere Unternehmen, Blogger und Selbständige eignet es sich hervorragend zur Erstellung von Websites.
Warum sollte ich WordPress verwenden?
WordPress bietet eine benutzerfreundliche, anpassungsfähige Plattform für Websites und Blogs. Durch die breite Auswahl an Themes und Plugins kannst du deine Seite individuell gestalten und optimieren. WordPress ist weitestgehend kostenlos und intuitiv verständlich.
Welche Alternativen gibt es zu WordPress?
Alternativen zu WordPress sind beispielsweise Jimdo, Wix und Squarespace. Diese Content-Management-Systeme bieten ebenfalls umfangreiche Funktionen, Designoptionen und eine benutzerfreundliche Bedienung für deine Website-Projekte.
Ist WordPress zeitgemäß?
WordPress ist definitiv zeitgemäß! Das Content-Management-System bietet moderne Gestaltungsmöglichkeiten, Responsive Design und viele Möglichkeiten, eine Suchmaschinenoptimierung vorzunehmen. Du profitierst von ständigen Updates, einer riesigen Community und unzähligen Plugins, die (fast) alle Bedürfnisse abdecken.
Wie viel kostet eine WordPress-Website?
Die Kosten für eine WordPress-Website variieren stark – von kostenlos für eine einfache, selbst gehostete Lösung bis zu mehreren Tausend Euro für professionelles Webdesign und maßgeschneiderte Funktionen. Faktoren wie Hosting, Domain, Themes und Plugins beeinflussen den Preis.
Warum ist WordPress nicht mehr kostenlos?
WordPress ist größtenteils kostenlos, aber Premium-Features erfordern kostenpflichtige Plugins oder Themes. Hosting und Domain sind ebenfalls mit Kosten verbunden. So bleibt die Basisversion gratis, während der Weg zum professionellen Auftritt Geld kostet.