Brainswarming: Die Alternative zum Brainstorming – einfach erklärt

Von Thomas Sesli, geprüft durch Melina Wandler (zertifizierte Lektorin)
Aktualisiert am 07.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

Brainswarming stellt eine vielversprechende alternative Kreativtechnik zum herkömmlichen Brainstorming dar und revolutioniert die Herangehensweise an kreative Problemlösungen. Diese moderne Methode baut auf schriftlicher und visueller Kommunikation auf, fördert eine inklusive Atmosphäre und strukturiert den Ideenfindungsprozess bei der Zusammenarbeit im Team. Damit werden die besten Voraussetzungen für kreative und innovative Ideen geschaffen.

In diesem Artikel erhältst du umfassende Informationen zu Brainswarming, dessen Funktionsweise und seinen Vorteilen gegenüber dem klassischen Brainstorming. Dabei behandeln wir die folgenden Aspekte:

  • Funktionsweise und Schlüsselaspekte des Brainswarmings
  • Umgang mit dem Not-Invented-Here-Syndrom
  • Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung

Lass dich von der Innovation des Brainswarmings begeistern und entdecke, wie du diese spannende Methode für deine Projekte einsetzen kannst, um bessere Ergebnisse und eine effizientere Zusammenarbeit im Team zu erzielen.

Brainswarming: Eine Einführung

Die Kreativitätsmethode Brainswarming unterscheidet sich deutlich von traditionellen Ansätzen wie dem Brainstorming.

Funktionsweise von Brainswarming

Der Schlüssel zu erfolgreichem Brainswarming liegt in der Kombination aus strukturierter Ideenentwicklung und effektiver Zusammenarbeit. Anstatt ihre Gedanken mündlich auszutauschen, kommunizieren die Teilnehmer schriftlich und visuell, um ihre Ideen miteinander zu teilen. Dank dieser Methode kann jedes Teammitglied unabhängig voneinander etwas beitragen und den kreativen Prozess fördern.

Abgrenzung zum Brainstorming

Im Gegensatz zum Brainstorming, bei dem eine Gruppe von Menschen ihre Ideen laut äußert, stehen beim Brainswarming die geordnete Koordination und die systematische Bewertung der Ideensammlung im Mittelpunkt. Dadurch werden Schwachstellen des Brainstormings wie soziale Hemmnisse, Zeitdruck oder das Auftreten dominanter Meinungsführer abgemildert, was eine konstruktivere und zielgerichtetere Arbeitsweise ermöglicht.

Einige zentrale Unterschiede zwischen Brainstorming und Brainswarming umfassen:

  • Kommunikationsarten: Beim Brainstorming liegt der Fokus auf mündlicher, gesprochener Interaktion, während beim Brainswarming schriftliche und visuelle Kommunikation eingesetzt wird.
  • Struktur: Brainswarming ist strukturierter und fokussierter als das oft chaotische Brainstorming.
  • Soziale Faktoren: Brainswarming mindert soziale Hemmnisse und Gruppendynamiken, die beim Brainstorming teilweise den kreativen Prozess behindern können.
  • Zeitmanagement: Beim Brainswarming kann die Zeit für die Ideenentwicklung und -diskussion effizienter genutzt werden als beim Brainstorming.
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Lesetipp

Bei acquisa findest du einen eigenen Artikel zum Thema Brainstorming: Brainstorming: Definition, Regeln und Methoden für kreative Lösungsansätze und neue Ideen. Lies mal rein!

Vorteile und Stärken von Brainswarming

Brainswarming zeichnet sich im Vergleich zu herkömmlichen Brainstorming-Methoden durch einige bemerkenswerte Vorteile aus. Lass uns nun einige dieser Stärken im Detail betrachten.

Förderung der Zusammenarbeit und Kreativität

Beim Brainswarming wird jedem Teilnehmer eine gleichberechtigte Rolle zuteil, sodass alle aktiv am Prozess der Ideenfindung teilnehmen und ihre Vorschläge formulieren können. Anders als beim Brainstorming, wo oft vorwiegend extrovertierte Personen im Rampenlicht stehen, ermöglicht diese Methode sowohl extrovertierten als auch eher zurückhaltenden Teammitgliedern, ihre Ideen einzubringen. Dadurch entsteht eine inklusivere Atmosphäre und die Kreativität aller Teilnehmer wird gefördert.

Indem Lösungsansätze gemeinsam erarbeitet und Ressourcen und Wissen geteilt werden, stellt Brainswarming eine effektive Plattform für die Zusammenarbeit dar. Dies führt wiederum dazu, dass gemeinsam formulierte Ziele verfolgt und die Motivation der Teammitglieder gesteigert wird.

Strukturierte Ideensammlung und -bewertung

Eine weitere Stärke des Brainswarmings liegt in seiner Fähigkeit, Ideen systematisch zu sammeln und zu bewerten. Während es bei traditionellen Brainstorming-Sitzungen oftmals schwer ist, den Überblick zu behalten und die besten Ideen herauszufiltern, basiert Brainswarming auf einem methodischen Ansatz. Jeder Vorschlag wird dabei transparent und nachvollziehbar aufgeführt und bewertet.

Dadurch gelingt es, Ideen mit großem Potenzial auszuwählen und sicherzustellen, dass kein wertvoller Input untergeht. Zudem ermöglicht der strukturierte Ablauf eine zielgerichtete Diskussion und verhindert Abschweifungen oder unnötige Debatten.

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Lesetipps

Zum Ideensammeln gibt es zahlreiche weitere MEthoden, die sich auch mit dem Brainswarming kombinieren lassen. Zwei davon stellen wir dir in diesem Artikel vor: Brainwriting und die 6-3-5-Methode: So klappt das kreative Ideensammeln in Gruppen. Lies doch mal rein!

Mindmap-Struktur als hilfreiches Werkzeug

In der Praxis wird beim Brainswarming häufig eine Mindmap-Struktur eingesetzt, die als visuelles Werkzeug den Ideenfindungsprozess unterstützt. Diese Struktur erlaubt es den Teilnehmern, ihre Gedanken und Ideen auf hierarchische und leicht verständliche Weise darzustellen. Das fördert den kreativen Fluss und vermeidet das "Gedankenchaos", das häufig bei klassischen Brainstorming-Methoden auftritt.

Mithilfe von Mindmaps lassen sich zudem Zusammenhänge, Abhängigkeiten und Widersprüche klarer erkennen, was die Analyse und Priorisierung von Ideen erleichtert. Dies trägt zu besseren Entscheidungen und letztendlich erfolgreichen Projekten bei.

Ablauf und Regeln eines erfolgreichen Brainswarmings

In diesem Kapitel erhältst du eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung und wertvolle Hinweise zu wichtigen Regeln, die den Arbeitsfluss optimieren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Befolge die nachstehenden Schritte, um ein erfolgreiches Brainswarming durchzuführen:

  1. Formuliere eine klare Definition des Problems oder der Herausforderung, die gelöst werden soll. Erarbeite dann eine prägnante Fragestellung für die Brainswarming-Session.
  2. Teile alle Personen in zwei Gruppen ein: Experten, die mit dem Problem vertraut sind, und Generalisten, die einen vielseitigen Blickwinkel einbringen können.
  3. Erstelle eine Mindmap mit der zentral platzierten Frage oder Problemstellung. Ergänze potenzielle Lösungsansätze und Interaktionsmöglichkeiten um das zentrale Element herum. Stelle der Gruppe Notizzettel oder Klebezettel zur Verfügung, auf denen die Teammitglieder Ideen aufschreiben können, die dann übersichtlich in der Mindmap dargestellt werden.
  4. Beide Gruppen führen eine gemeinsame Durchsicht der Ideensammlung durch, wobei die Expertise der Experten und das umfassende Wissen der Generalisten genutzt wird, um Ansätze zu überprüfen, zu ergänzen oder anzupassen.
  5. Wiederhole den Prozess bei Bedarf, bis eine hochwertige Lösung für das Problem oder die Fragestellung gefunden wurde.

Wichtige Richtlinien für reibungsloses Arbeiten

Beachte die folgenden Richtlinien, um das Brainswarming angenehm zu gestalten:

  • Gewährleiste eine aktive Teilhabe aller Beteiligten durch die Möglichkeit, ihre Ideen und Gedanken in der Ideensammlung zu notieren.
  • Fördere eine offene und konstruktive Kommunikation, bei der Kritik und Feedback stets lösungsorientiert und respektvoll geäußert werden.
  • Dokumentiere alle Ansätze und Gedanken, selbst wenn sie zunächst ungewöhnlich oder unplausibel wirken – sie könnten später den Weg zu innovativen Lösungen ebnen.
  • Binde kontinuierlich alle Brainswarming-Beteiligten in den Prozess ein und nutze die verschiedenen Perspektiven für die Lösungsfindung.
  • Mache regelmäßig Pausen, um den beteiligten Personen Raum für Reflexion und Entspannung zu bieten.
Brainswarming – Tipps für eine erfolgreiche Lösungsfindung
Gern darfst du diese Infografik auf deiner Webseite einbinden.

Brainswarming gegen Not-Invented-Here-Syndrom

In diesem Teil erläutern wir, wie Brainswarming dazu beitragen kann, das Not-Invented-Here-Syndrom zu bekämpfen.

Ursachen und Symptome des Syndroms

Das Not-Invented-Here-Syndrom (NIH-Syndrom) beschreibt die Tendenz von Unternehmen und ihren Mitarbeitern, eigene Ideen und Lösungen gegenüber solchen aus externen Quellen stark zu bevorzugen. Diese Haltung kann zu einer mangelnden Offenheit gegenüber externen Ideen und Lösungen führen.

Typische Ursachen und Symptome des NIH-Syndroms sind:

  • Misstrauen gegenüber externen Ideen und Lösungen
  • Ein übersteigertes Stolzgefühl innerhalb des Unternehmens
  • Skepsis in Bezug auf Kooperation und Zusammenarbeit
  • Überbewertung der eigenen Fähigkeiten und Ressourcen

Lösungsansätze durch Brainswarming

Mit Brainswarming können einige bedeutende Vorteile erzielt werden, die das Not-Invented-Here-Syndrom bekämpfen. Die gemeinsame Entwicklung von Ideen und Lösungen ermöglicht es, diese Herausforderungen zu meistern. Nämlich so:

  1. Aufnahme externer Ideen und Impulse: Die Mindmap-Struktur erlaubt es, externe Gedanken und Lösungen in die eigene Ideenfindung einzubinden.
  2. Förderung von Kooperation und Zusammenarbeit: Brainswarming motiviert alle Teammitglieder, gemeinsam an einer Problemstellung oder Frage zu arbeiten.
  3. Anerkennung der Vielfalt und Kreativität: Brainswarming unterstützt die Generierung und Bewertung unterschiedlichster Ideen, unabhängig von ihrer Herkunft.
  4. Verbesserung der Kommunikation und Transparenz: Brainswarming fördert den Austausch innerhalb des Teams und trägt zu einem offenen Dialog bei.

Die genannten Lösungsansätze machen Brainswarming zu einem wirkungsvollen Werkzeug, um das Not-Invented-Here-Syndrom erfolgreich zu überwinden und die Zusammenarbeit im Unternehmen nachhaltig zu optimieren.

Tipps für eine reibungslose Anwendung

Beachte die folgenden Ratschläge, um Brainswarming erfolgreich in die Praxis umzusetzen:

  1. Klare Zielsetzung: Stelle sicher, dass die Teilnehmer die Zielsetzung des Brainswarmings verstehen und wissen, auf welche Problemstellung sie sich fokussieren sollen.
  2. Mindmap-Technik: Implementiere eine Mindmap, um die gesammelten Ideen übersichtlich zu strukturieren und Zusammenhänge erkennbar zu machen.
  3. Zeitmanagement: Begrenze die Brainswarming-Session zeitlich, um den Prozess effektiv zu gestalten.
  4. Aktive Beteiligung: Fördere die Mitarbeit aller Teilnehmer, indem du die Regeln und den Ablauf der Sitzung erläuterst. Unterstreiche die Bedeutung des offenen Ideenaustauschs ohne Zurückhaltung.
  5. Ideenbewertung: Setze nach der Brainswarming-Session einen gemeinsamen Bewertungsprozess der gesammelten Ideen in Gang und lege die nächsten Schritte fest.

Fazit: Produktiver, kreativer Ansatz

Brainswarming zeichnet sich als kollaborative Kreativitätsmethode gegenüber dem traditionellen Brainstorming aus, da es auf schriftliche und visuelle Kommunikation setzt und eine strukturierte Ideenentwicklung sowie die Zusammenarbeit im Team fördert. Diese innovative Technik trägt zu einem inklusiven Umfeld bei, stimuliert die Kooperation innerhalb des Teams und optimiert den Prozess der Ideenfindung.

Die zentralen Punkte dieses Artikels umfassen:

  • Strukturierte Ideenentwicklung: Brainswarming erlaubt eine systematische Erfassung und Bewertung von Ideen, wodurch das Potenzial für Innovationen gesteigert wird.
  • Kollaboration und Kreativität: Die Methode ermöglicht extrovertierten und introvertierten Teammitgliedern gleichermaßen, aktiv am Ideenaustausch teilzunehmen und schafft ein Zusammenarbeitsklima, das die Entstehung von kreativen Lösungen fördert.
  • Anwendung in der Praxis: Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen haben Brainswarming bereits erfolgreich genutzt, um maßgeschneiderte Lösungen für ihre Herausforderungen zu entwickeln.

Reflektiere, wie Brainswarming in deinem Arbeitskontext eingesetzt werden könnte, um innovative Ergebnisse und Lösungen bereitzustellen und die Kooperation im Team zu stärken!

FAQ

Nachfolgend sind die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst.

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