Frequency-Capping: Definition, Vorteile und Best Practices, um mit deiner Werbung gezielter Kunden zu erreichen

Von Steffen Grigori, geprüft durch Melina Wandler (zertifizierte Lektorin)
Aktualisiert am 07.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

Kennst du das Gefühl, dass eine ständig wiederkehrende Anzeige irgendwann nur noch nervt, statt zum Kauf zu animieren? Dann bist du schon einmal mit Frequency-Capping in Berührung gekommen – oder gerade nicht. Um Online-Marketing zu betreiben, ohne potenzielle Kunden durch zu häufige Werbeeinblendungen und Wiederholungen zu vergraulen, kommen wir um dieses Thema nicht herum.

In diesem Artikel gehen wir auf die Basics von Frequency-Capping ein und zeigen dir, wie du diese Methode erfolgreich in deine Online-Marketing-Strategie einbindest. Im Fokus stehen folgende Aspekte:

  • Der Nutzen von Frequency-Capping für Werbetreibende
  • Methoden zur Bestimmung der optimalen Frequenzen
  • Best Practices und die Anwendung in verschiedenen Werbeformaten

Die Bedeutung von Frequency-Capping

Um den Erfolg von Online-Marketing-Kampagnen zu maximieren, bedarf es der gezielten Steuerung von Werbebotschaften und den richtigen Werbedruck. Hierbei spielt Frequency-Capping eine entscheidende Rolle.

Der Nutzen für Werbetreibende

Das Capping ermöglicht es, ein Gleichgewicht zwischen der Sichtbarkeit von Werbebotschaften und der Wahrnehmung der Nutzer herzustellen. Werbetreibende verhindern damit, dass ihre Werbung als störend empfunden wird. So lässt sich eine bessere Werbewirkung erzielen und ein positiveres Markenbild aufbauen.

Steuerung der Kontaktintensität

Es gibt verschiedene Methoden, um das Frequency-Capping zu steuern. Welcher Ansatz gewählt wird, hängt von den individuellen Zielen der Marketing-Kampagne ab. Faktoren wie Zielgruppe, Werbeformat, Branche und Produkte können die Entscheidung beeinflussen. Eine flexible Anpassung an die jeweilige Situation ist hierbei entscheidend, um den Erfolg der Kampagnen zu optimieren und unnötige Kosten zu vermeiden.

Schlüsselkategorien zur Ermittlung optimaler Frequenzen

Um die optimale Frequenz für deine Anzeigenschaltungen zu bestimmen, sind drei Kernaspekte entscheidend, die wir dir im Folgenden näher vorstellen.

Analyse des Zielgruppenverhaltens

Die Beobachtung des Zielgruppenverhaltens ist ein wichtiger Faktor, um zu einer nutzerabhängigen Frequenzoptimierung zu gelangen. Dabei solltest du die Reaktionen der User auf verschiedene Werbedruckintensitäten untersuchen. Achte auf:

  • Klickverhalten: Wie oft klicken User auf Anzeigen bei unterschiedlichen Frequenzen?
  • Conversion-Rates: Bei welcher Frequenz sind die höchsten Conversion-Rates zu verzeichnen?
  • Abbruchraten: Ab welcher Anzeigenfrequenz steigt die Anzahl der Abbrüche signifikant an?

Die aus diesen Punkten gewonnenen Ergebnisse liefern dir wertvolle Ansatzpunkte für die Anpassung deiner Mediaplanung und Anzeigenschaltungen.

icon

Lesetipp

Wenn du mehr zum Thema Werbepsychologie erfahren möchtest, schaue dir unbedingt unseren Artikel Werbepsychologie: Definition, Ziele und essenzielle Maßnahmen für Marketer an.

Definition von Kampagnenzielen

Mache dir klar, welche Ziele du mit der jeweiligen Kampagne verfolgst. So kann die optimale Frequenz je nach Zielsetzung variieren. Beispielsweise:

  • Markenbekanntheit: Eine höhere Frequenz der Werbeeinblendungen ist sinnvoll, um die Präsenz deiner Marke in den Köpfen der Zielgruppe zu etablieren.
  • Direkte Conversion: In diesem Fall ist eine zurückhaltendere Frequenz möglicherweise zielführender, um User nicht durch zu häufige Anzeigen abzuschrecken.

Die Balance zwischen Sichtbarkeit und User-Akzeptanz ist entscheidend für den Erfolg deiner Kampagne.

Budget und Reichweite

Ein begrenztes Budget erfordert eine gut durchdachte Frequenz- und Mediaplanung. Dabei solltest du folgende Aspekte beachten:

  • Reichweite: Die Begrenzung der Frequenz ermöglicht es, in der gleichen Zielgruppe mehr User zu erreichen.
  • Kosten: Höhere Frequenzen können zu einem Anstieg der Anzeigenpreise führen und somit das Budget stärker belasten.
  • Effizienz: Betrachte das Verhältnis zwischen erreichten Usern und erzielten Conversions, um die Effizienz deiner Frequenzstrategie zu bewerten.

Anhand dieser Parameter kannst du die Frequenz deiner Anzeigenschaltung optimieren, um möglichst zielgerichtet und kostenbewusst zu agieren.

Best Practices für dein Frequency-Capping

Um das Frequency-Capping in deinen Marketing-Kampagnen sinnvoll zu gestalten, gibt es einige bewährte Vorgehensweisen, die du kennen solltest.

Die richtige Einstellung von Zeitfenstern

Die Einstellung von Zeitfenstern beeinflusst, wie oft deine Werbeanzeigen einem Nutzer innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausgespielt werden. Diese Einstellung ist wichtig für die Balance zwischen Sichtbarkeit und Wiederholung deiner Werbemittel. Bei der Einstellung von Zeitfenstern auf Adserver-Ebene solltest du folgende Punkte beachten:

  • Ein kurzes Zeitintervall (zum Beispiel pro Stunde) ermöglicht eine höhere Frequenz in kurzer Zeit, kann aber auch zu einer schnelleren Sättigung des Nutzers führen.
  • Ein längeres Zeitintervall (zum Beispiel pro Tag) bietet eine geringere Ausspielung der Werbeanzeigen und kann das Interesse des Nutzers besser aufrechterhalten.
  • Experimentiere mit verschiedenen Zeitfenstern, um herauszufinden, welches Einblendungsintervall am besten zu deinen Kampagnen und Zielgruppen passt.

Kontinuierliche Optimierung durch Testing

Frequency-Capping ist kein einmaliges Setup, sondern sollte kontinuierlich optimiert werden, um den bestmöglichen Erfolg deiner Kampagnen zu gewährleisten. Dafür ist periodisches Testing notwendig, bei dem du unterschiedliche Frequenz- und Einblendungsparameter vergleichst. Hier einige Empfehlungen:

  • Führe A/B-Tests mit verschiedenen Frequenzeinstellungen auf dem Adserver durch, um herauszufinden, welche Anzeigen die beste Performance für deine Kampagnenziele liefern.
  • Analysiere regelmäßig die Auswirkungen der Frequenz auf Engagement, Conversion-Rates und andere KPIs.
  • Dokumentiere und validiere die Ergebnisse des Testings, um langfristig Muster und Trends zu erkennen, die zu einer optimalen Steuerung der Kontaktintensität beitragen.

Vermeidung von Banner-Burnout

Banner-Burnout beschreibt den Zustand, in dem Nutzer aufgrund einer Übersättigung durch wiederholt eingeblendete Werbeanzeigen das Interesse verlieren oder sogar negative Assoziationen entwickeln. Um diesen Effekt zu verhindern und nachhaltig erfolgreiches Marketing zu betreiben, solltest du auf folgende Aspekte achten:

  • Gestalte deine Werbemittel abwechslungsreich, um Monotonie bei der Einblendung zu vermeiden.
  • Überwache die Performance deiner Kampagnen und bekämpfe bei sich verschlechternden Kennzahlen gezielt die Ursachen, zum Beispiel durch Anpassung der Frequenzeinstellungen oder Ad-Creatives.
  • Kombiniere dein Frequency-Capping mit Audience-Targeting, um gezielter auf bestimmte Zielgruppen einzugehen und die Ausspielung besser zu steuern.

Frequency-Capping in verschiedenen Werbeformaten und -kanälen

Das Verständnis von Frequency-Capping in unterschiedlichen Formaten und Kanälen ermöglicht es dir, deine Marketing-Strategie optimal auszurichten und die Leistungsfähigkeit von Werbekontakten zu erhöhen. Daher wollen wir uns speziell die Anwendung bei Native Advertising, Programmatic Advertising und der kanalübergreifenden Perspektive näher anschauen.

Sonderfaktoren bei Native Advertising

Native Advertising ist eine Form der Online-Werbung, bei der die Werbeinhalte nahtlos in das Design und den redaktionellen Kontext der Zielwebsite integriert sind. Das Frequency-Capping in diesem Bereich ist anspruchsvoller, da die Werbung häufig nicht direkt als solche erkannt wird. Dennoch ist es sinnvoll, auf das Capping zu achten, um die Wahrnehmung des Marketing-Contents durch den User positiv zu beeinflussen:

  • Arbeite eng mit dem Werbenetzwerk, dem Adserver oder der Plattform zusammen, um sicherzustellen, dass deine Anzeigen angemessen eingeblendet werden.
  • Analysiere und optimiere kontinuierlich die Häufigkeit, mit der die Native Ads ausgespielt werden, um die User nicht zu überlasten und eine hohe Relevanz zu gewährleisten.
  • Berücksichtige die Besonderheiten des redaktionellen Umfelds und passe das Frequency-Capping entsprechend an.

Frequency-Capping im Programmatic Advertising

Programmatic Advertising ermöglicht die automatisierte Auslieferung von gezielter Online-Werbung durch den Einsatz von Algorithmen und Echtzeit-Gebotsverfahren. Diese Automatisierung erlaubt es, sehr effiziente Marketingkampagnen zu betreiben. Allerdings kann es ohne ein adäquates Frequency-Capping auch zu unerwünschten Überschneidungen kommen.

Um das zu vermeiden …

  • … setze Frequency-Capping direkt in den Kampagneneinstellungen deines Programmatic Advertising-Tools um.
  • … beobachte und analysiere, wie sich deine Anzeigen innerhalb des Werbenetzwerks verhalten, und passe die Capping-Strategie bei Bedarf an.
  • … arbeite mit verschiedenen Creatives, um für den User ein abwechslungsreiches Werbeumfeld zu schaffen und die Gefahr eines Banner-Burnouts zu minimieren.
icon

Lesetipp

Wenn du mehr Tipps für eine zielführende Gestaltung deiner Kampagnen brauchst, lies hier weiter: Online-Werbung: So schaltest du wirkungsvolle Anzeigen für den E-Commerce-Markt

Kanalübergreifende Betrachtung

Das Überprüfen der Capping-Strategien auf verschiedenen Werbekanälen ist ein entscheidender Schritt, um das gesamte Marketing-Erlebnis für den User zu optimieren. Jeder Kanal hat seine spezifischen Eigenschaften, die bei der Implementierung berücksichtigt werden müssen:

  • Vergleiche die Reichweite und das Engagement auf verschiedenen Kanälen und passe dein Capping entsprechend an.
  • Achte darauf, dass wiederkehrende User auf unterschiedlichen Plattformen nicht mit zu vielen Einblendungen der gleichen Werbung konfrontiert sind.
  • Arbeite mit einer zentralen Datenmanagement-Plattform (DMP), um ein kohärentes und effizientes Capping über alle Kanäle hinweg sicherzustellen.
Frequency-Capping: 4 Tipps für optimales Online-Marketing
Gern darfst du diese Infografik auf deiner Website einbinden.

Fazit

Frequency-Capping ist ein essenzieller Bestandteil des Online-Marketings und hilft dabei, das richtige Maß an Werbekontakten zu finden. Dies führt zu einer optimalen Budgetnutzung, höheren Conversion-Rates und einer besseren Nutzererfahrung. Du solltest mitnehmen:

  • Zielgruppenanalyse: Verstehe das Nutzerverhalten und passe die Frequenz entsprechend an.
  • Kampagnenziele: Lege die Kampagnenziele fest und passe die Kontaktfrequenz an, um sie zu erreichen.
  • Optimierung: Teste kontinuierlich verschiedene Parameter wie Zeitfenster und Kanäle, um ein wirkungsvolles Capping sicherzustellen.

Das richtige Maß zu finden, ist die Kunst: Zu wenig Werbedruck kann dazu führen, dass deine Botschaft untergeht, zu viel kann die Nutzer abschrecken. Setze Frequency-Capping bewusst ein, um das Markenerlebnis zu verbessern, die Kundenbindung zu stärken und letztlich deinen ROI zu maximieren.

FAQ

Im Folgenden sind die wichtigsten Fragen und Antworten aufgeführt.

Weitere Artikel