Güterarten: Definition, Beispiele und Übersicht für einen effizienten E-Commerce

Von Leon Sänger, geprüft durch Melina Wandler (zertifizierte Lektorin)
Aktualisiert am 07.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

Im dynamischen Umfeld des E-Commerce spielen Güterarten eine entscheidende Rolle, um ein erfolgreiches Marketing und Business zu betreiben. Die Kenntnis der verschiedenen Güterarten und ihrer spezifischen Eigenschaften ermöglicht es dir, passende Marketingstrategien zu entwickeln und dein Geschäft optimal auszurichten.

In diesem Artikel bieten wir dir eine umfassende Übersicht über die verschiedenen Güterarten, ihre Relevanz im Business- und Marketingkontext sowie Beispiele und Anwendungsmöglichkeiten. Der Fokus liegt dabei auf:

  • der Analyse von Konsumgütern, Produktionsgütern, Investitionsgütern und Dienstleistungsgütern,
  • Best Practices im Marketing für verschiedene Güterarten und
  • dem Einfluss von E-Commerce auf Marketingstrategien.

Vertiefe dein Wissen über Güterarten und entdecke, wie du sie für einen erfolgreichen E-Commerce nutzen kannst.

Güterarten: die Basics

Um die vielfältigen Güterarten zu verstehen und ihre Relevanz im Business- und Marketingkontext zu erkennen, betrachten wir zunächst die grundlegenden Konzepte.

Ein tiefergehender Blick auf Güterarten

Eine wichtige Unterscheidung ist die Trennung zwischen Wirtschaftsgütern und freien Gütern. Wirtschaftliche Güter zeichnen sich vor allem durch zwei Merkmale aus: Knappheit und ökonomische Ausschließbarkeit.

  • Knappheit bedeutet, dass die Güter nur in begrenzter Menge vorhanden sind und eine Nachfrage besteht.
  • Ökonomische Ausschließbarkeit bedeutet, dass der Zugang zu diesen Gütern kontrollierbar ist und dadurch exklusiv gestaltet werden kann. Daraus ergibt sich häufig die Notwendigkeit, für diese Güter zu bezahlen.

Eine weitere wichtige Differenzierung erfolgt im Hinblick auf Rivalität. Rivalität bezieht sich auf die Konkurrenz um ein Gut. Das heißt, wenn eine Person das Gut konsumiert, steht es einer anderen Person nicht mehr zur Verfügung. Im Gegensatz dazu sind nicht-rivalisierende Güter solche, die auch nach dem Konsum durch eine Person noch für andere verfügbar bleiben.

Diese Merkmale können dem besseren Verständnis und der Kategorisierung von Güterarten dienlich sein und helfen, die wirtschaftliche Bewertung und die Marketingstrategien für diese Güter zu bestimmen.

Warum sind Güterarten im Business- und Marketingkontext relevant?

Güterarten spielen eine zentrale Rolle in der Wirtschaft, da sie bestimmen, wie Ressourcen allokiert und verteilt werden. Die Kenntnis dieser Unterschiede hilft Unternehmen dabei, zielgerichtete Marketingstrategien zu entwickeln, die auf die spezifischen Merkmale und Bedürfnisse der jeweiligen Kundengruppen abgestimmt sind. Es ist daher essenziell für das Geschäft, die verschiedenen Güterarten zu verstehen, sie richtig einzuordnen und ihre Besonderheiten bei der Planung von Marketingaktivitäten zu berücksichtigen.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, Beispiele aus der Praxis zu betrachten und zu analysieren, wie Unternehmen in verschiedenen Branchen diese Erkenntnisse nutzen, um ihre Marketingstrategien auszurichten und Ergebnisse zu erzielen.

Güterarten im Detail

In diesem Abschnitt befassen wir uns näher mit den verschiedenen Güterarten, ihren Merkmalen und Funktionen in der Wirtschaft.

Konsumgüter

Konsumgüter sind alle Güter, die direkt von Endverbrauchern zur Bedürfnisbefriedigung konsumiert werden. Sie lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen:

  • Gebrauchsgüter: Diese Güter haben eine längere Nutzungsdauer und werden mehrfach verwendet, z. B. Autos oder Küchengeräte.
  • Verbrauchsgüter: Sie werden bei einer Nutzung verbraucht – z. B. Lebensmittel oder Hygieneartikel.
  • Luxusgüter: Solche Güter sind nicht notwendig zur Bedürfnisbefriedigung, aber werden dennoch von vielen Menschen begehrt, z. B. teure Uhren oder Schmuck.
  • Materielle Konsumgüter: Dies sind physische, greifbare Objekte, die für die Befriedigung von Bedürfnissen eingesetzt werden, z. B. Kleidung oder Elektronik.
  • Immaterielle Konsumgüter: Diese Güter haben einen nicht greifbaren Wert. Zu ihnen zählen etwa Dienstleistungen, Patente oder Lizenzen.

Produktionsgüter

Produktionsgüter, auch Sachgüter genannt, sind Güter, die innerhalb eines Produktionsprozesses eingesetzt werden, um neue Güter herzustellen. Man unterscheidet hierbei heterogene Produktionsgüter wie Rohstoffe und Zwischenprodukte, die bei der Herstellung anderer Güter verbraucht oder verarbeitet werden.

Investitionsgüter

Investitionsgüter sind Güter, die von Unternehmen angeschafft werden, um damit weitere Güter zu produzieren oder Dienstleistungen anzubieten. Sie dienen somit der Kapazitätsausweitung oder -erhaltung und sind für Unternehmen von hoher Bedeutung.

Der wesentliche Unterschied zu anderen Güterarten besteht darin, dass Investitionsgüter nicht zur direkten Bedürfnisbefriedigung der Endverbraucher dienen, sondern vielmehr der Produktion weiterer Güter und Dienstleistungen. Dabei werden sie jedoch nicht verbraucht. Beispiele für Investitionsgüter sind Maschinen, Anlagen oder Fahrzeuge.

Dienstleistungsgüter

Dienstleistungsgüter sind immaterielle Güter, die in Form von Dienstleistungen angeboten und konsumiert werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie meist marktfähige, meritorische Dienstleistungen umfassen, also solche, die einen gesellschaftlichen Nutzen stiften, aber nicht unmittelbar auf einem Markt verkauft werden können.

Beispiele dafür sind Bildungsangebote, Gesundheitsdienstleistungen oder öffentliche Sicherheit. Dienstleistungsgüter unterscheiden sich von Sach- oder Produktionsgütern insbesondere durch ihre Nicht-Greifbarkeit, ihren Konsumcharakter sowie die individuelle Leistungserstellung.

Leitfaden: Güterarten und ihre Marketingrelevanz

Um im Business und E-Commerce erfolgreich zu sein, müssen die Marketingstrategien an die verschiedenen Güterarten angepasst werden. Hierbei spielt das Verständnis von Konsum- und Produktionsgütern ebenso eine Rolle wie das Wissen um komplementäre und substitutive Güter. In diesem Kapitel zeigen wir genau, wie das funktioniert.

Wie Güterarten die Marketingstrategien definieren

Die verschiedenen Güterarten beeinflussen die Art und Weise, wie Marketingstrategien entwickelt und durchgeführt werden. Bei Konsumgütern steht der Kunde im Fokus, während bei anderen Güterarten wie z. B. Produktionsgütern insbesondere Unternehmensbelange berücksichtigt werden müssen.

Zudem sind komplementäre Güter durch eine enge Beziehung zueinander gekennzeichnet, da sie gemeinsam genutzt werden. Dagegen können Substitutionsgüter gegeneinander ausgetauscht werden und stehen in einem intensiveren Wettbewerbsverhältnis.

Um die Marketingstrategie gezielt auszurichten, solltest du genau unterscheiden, in welcher Kategorie sich das beworbene Gut befindet, und dementsprechend die Kommunikationsmaßnahmen adaptieren. Hier einige wesentliche Beispiele:

  • Konsumgüter: Fokus auf emotionale Aspekte, visuelle Darstellung und Bedürfnisbefriedigung
icon

Lesetipp

Wenn du wissen möchtest, wie du deine Güter in einem Video gekonnt in Szene setzen kannst, lies hier weiter: Werbevideo erstellen: Mit diesen 9 Schritten gelingt die perfekte Inszenierung deines Produkts.

  • Produktionsgüter: Betonung von technischen Merkmalen, Leistungsstärke, Betriebskosten und Lieferzeit
icon

Lesetipp

Wie du herausragende Produktbeschreibungen anfertigst, kannst du in diesem Artikel nachlesen: Produktbeschreibung im E-Commerce: Darum kannst du nicht darauf verzichten.

  • Dienstleistungsgüter: Hervorhebung von Qualität, Kundennähe und Fachkompetenz
icon

Lesetipp

Der Verkauf funktioniert besonders gut über einen unverwechselbaren USP. Wie du ihn für dich herausarbeiten kannst, liest du in unserem Artikel Unique Selling Proposition: Definition, Tipps und Strategien, um deine USP herauszuarbeiten.

Best Practices im Marketing für verschiedene Güterarten

Die erfolgreiche Vermarktung verschiedener Güterarten erfordert unterschiedliche Ansätze und Methoden. Hier sind einige Best Practices für jedes Segment:

  • Konsumgüter: Setze auf Social-Media-Marketing, Influencer-Kooperationen und zielgruppenorientierte Werbung, um die gewünschte Zielgruppe direkt anzusprechen.
  • Produktionsgüter: Nutze Fachmessen, Netzwerke und persönliche Kontakte, um potenzielle Geschäftskunden direkt zu erreichen.
  • Investitionsgüter: Biete umfassende Beratungsdienstleistungen, technische Schulungen und langfristige Garantien an, um die Kundenbindung zu erhöhen.
  • Dienstleistungsgüter: Setze auf Empfehlungsmarketing, lokale Präsenz und individuell zugeschnittene Angebote, um die Dienstleistungsqualität unter Beweis zu stellen und Kundenloyalität aufzubauen.
icon

Lesetipp

Wenn du B2B-Kunden erreichen möchtest, aber beim Vorgehen unsicher bist, lies unseren B2B-Marketing-Guide: B2B-Marketing: Grundlagen, Trends und erfolgreiche Strategien für 2024

Güterarten im digitalen Zeitalter: Wie E-Commerce die Marketingstrategien beeinflusst

Im digitalen Zeitalter hat der E-Commerce die Art und Weise, wie Güter vermarktet und verkauft werden, grundlegend verändert. Online-Handelsplattformen und soziale Medien bieten vielfältige Möglichkeiten, Kunden wirkungsvoll anzusprechen und die Zielgruppe zu erweitern.

Beispielsweise können Kundenbewertungen und Rezensionen gezielt eingesetzt werden, um das Vertrauen in die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung zu erhöhen. Zudem ermöglichen gezielte Online-Werbemaßnahmen, Produkte und Angebote direkt und individuell an Kundenbedürfnisse anzupassen.

Die Digitalisierung bietet auch neue Möglichkeiten, komplementäre Güter im Marketing gezielt einzusetzen. Zum Beispiel können durch Algorithmen Kunden gezielt Angebote für Zubehör oder ergänzende Produkte präsentiert werden, die das Kauferlebnis optimieren.

Güterarten: 4 Schlüsselstrategien für erfolgreiches Marketing
Gern darfst du diese Infografik auf deiner Webseite einbinden.

Fazit

Die Kategorisierung von Gütern in verschiedene Güterarten spielt im Business- und Marketingbereich eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Je nach Typus sind spezifische Marketingstrategien erforderlich, um den Erfolg im E-Commerce zu sichern.

Durch die Beachtung dieser Unterschiede und die Nutzung unserer Best Practices für jede Güterart kann dein Unternehmen in der digitalen Welt des E-Commerce sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Rentabilität der Marketingmaßnahmen signifikant steigern.

FAQ

Nachfolgend eine Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Weitere Artikel