Upskilling: Was hinter dem Begriff steckt, wie er sich von Reskilling unterscheidet, welche Skills zukünftig wichtig(er) werden

Von Thomas Sesli
Aktualisiert am 29.02.2024 | Lesezeit ca. Min.

Upskilling erweist sich als zentrales Thema in unserer schnelllebigen Arbeitswelt. In diesem Artikel lernst du die Bedeutung von Upskilling kennen, erfährst, wie es sich von Reskilling unterscheidet, und wie du von den Vorteilen beider Ansätze profitieren kannst.

Im Fokus stehen dabei:

  • Begriffserklärungen und Unterschiede zwischen Upskilling und Reskilling
  • Top Future Skills: Die wichtigsten Kompetenzen für die Zukunft
  • Strategien für erfolgreiches Upskilling und Reskilling

Upskilling: Hintergrund und Bedeutung

Der Arbeitsmarkt unterliegt ständigen Veränderungen, die sowohl Arbeitnehmer als auch Unternehmen vor Herausforderungen stellen. Upskilling gehört zu den Schlüsselkomponenten, um diesen Wandel erfolgreich zu bewältigen.

Der Wandel am Arbeitsmarkt durch die Digitalisierung

Die Digitalisierung bringt tiefgreifende Veränderungen für die Arbeitswelt und den Arbeitsmarkt mit sich. In rasanter Geschwindigkeit entstehen neue Technologien, und die Anforderungen an Arbeitnehmer und Arbeitgeber wandeln sich teils stark.

Aber nicht nur technische Fähigkeiten spielen eine immer größere Rolle: Wie eine Deloitte-Untersuchung aufzeigt, werden für Jobs der Zukunft zwischenmenschliche Fähigkeiten noch wichtiger. Denn:

65 Prozent der Arbeitszeit in den betrachteten Berufen können nicht durch Technologie ersetzt werden. Viele der nicht-ersetzbaren Tätigkeiten sind durch einen hohen Grad an menschlichen Interaktionen und Empathie charakterisiert und dürften in Zukunft auch stärker nachgefragt werden.

Warum Upskilling für Arbeitnehmer und Unternehmen entscheidend ist

Für Arbeitnehmer besteht die Notwendigkeit, durch Upskilling ihre Kenntnisse und Fähigkeiten fortlaufend zu erweitern. Damit sichern sie nicht nur ihren Arbeitsplatz, sondern bleiben auch flexibel bei veränderten Anforderungen im Arbeitsmarkt.

  • Unternehmen: Upskilling ist von großer Bedeutung, denn es bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich kontinuierlich an Marktveränderungen anzupassen und sich optimal zu positionieren.
  • Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung: Wenn Arbeitgeber ihre Mitarbeiter bei der Weiterbildung unterstützen, fördern sie die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen.
  • Stärkung der Belegschaft und Talentsuche: Durch das gezielte Erweitern der Kompetenzen der vorhandenen Belegschaft und das Anwerben von Fachkräften mit den erforderlichen Fähigkeiten sichern Unternehmen ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit und stellen sich den Herausforderungen der Digitalisierung.

Angesichts der rasanten Veränderungen am Arbeitsmarkt ist ein proaktiver Ansatz beim Erlernen neuer Fähigkeiten und Kenntnisse für Arbeitnehmer und Unternehmen gleichermaßen unerlässlich. Durch die kontinuierliche Weiterbildung sichern sie ihre Zukunftsfähigkeit und bleiben wettbewerbsstark in einer sich ständig wandelnden digitalen Welt.

Unterschiede zwischen Upskilling und Reskilling

In diesem Abschnitt erläutern wir die Unterschiede zwischen den beiden Weiterbildungskonzepten Upskilling und Reskilling. Wir zeigen auf, wie sie jeweils zum Einsatz kommen und welche Vorteile und Herausforderungen sie bieten.

Definitionen: Upskilling und Reskilling im Vergleich

Upskilling und Reskilling stellen zwei verschiedene Ansätze im Bereich der Weiterbildung dar. Zwar werden sie oftmals als Synonym verwendet, jedoch unterscheiden sie sich grundlegend:

  • Upskilling bedeutet, bereits vorhandene Fähigkeiten und Kenntnisse weiterzuentwickeln und zu vertiefen. Hierbei wird das bestehende Wissen erweitert, um in einem Berufsfeld besser zu werden oder aufzusteigen.
  • Reskilling hingegen fokussiert sich auf das Erlernen neuer Fähigkeiten, um in ein komplett neues Berufsfeld einzusteigen. Dies kann etwa durch eine Umschulung oder einen vollständigen Wechsel der beruflichen Tätigkeit erreicht werden.

Typische Anwendungsszenarien für Upskilling und Reskilling

Abhängig von den Bedürfnissen von Arbeitnehmern und Unternehmen kommen Upskilling und Reskilling in verschiedenen Situationen zum Einsatz:

  • Upskilling wird oft angewendet, um die eigene Position innerhalb eines Unternehmens zu stärken oder eine Beförderung anzustreben. In diesem Fall werden zusätzliche Qualifikationen erworben, um die Chancen auf beruflichen Erfolg zu erhöhen.
  • Reskilling hingegen wird notwendig, wenn ein Berufsfeld aufgrund technologischer Veränderungen obsolet geworden ist oder aus anderen Gründen ein Berufswechsel angestrebt wird. Dabei werden vollkommen neue Fähigkeiten erlernt, um in einem anderen Tätigkeitsbereich erfolgreich zu sein.

Vorteile und Herausforderungen beider Ansätze

Upskilling und Reskilling bieten jeweils unterschiedliche Vorteile und Herausforderungen:

  • Vorteile des Upskillings: Die Weiterentwicklung vorhandener Fähigkeiten und Kenntnisse trägt zum persönlichen Wachstum bei und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt. Dies wiederum verbessert die Chancen auf beruflichen Erfolg und aufstieg.
  • Herausforderungen des Upskillings: Eine kontinuierliche Weiterbildung und das Aufrechterhalten aktueller Kenntnisse können zeit- und ressourcenintensiv sein. Außerdem besteht die Gefahr, dass erlernte Fähigkeiten durch technologischen Wandel schnell veralten.
  • Vorteile des Reskillings: Das Erlernen neuer Qualifikationen und Fähigkeiten eröffnet neue berufliche Perspektiven und Möglichkeiten. Reskilling kann eine attraktive Option sein, um flexibel auf Veränderungen im Arbeitsmarkt zu reagieren und langfristig beschäftigungsfähig zu bleiben.
  • Herausforderungen des Reskillings: Der Wechsel in ein neues Berufsfeld kann einen höheren Zeit- und Ressourcenaufwand erfordern als Upskilling. Des Weiteren kann es schwierig sein, einen passenden neuen Beruf zu finden und sich erfolgreich in diesem zu etablieren.

Top Future Skills: Schlüsselkompetenzen für die Zukunft

Die Aneignung von Schlüsselkompetenzen ist unerlässlich, um optimal auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein. Wir beleuchten drei grundlegende Aspekte des Top Future Skill-Sets und ihren Nutzen für den Arbeitsmarkt.

Soft Skills: Die Bedeutung von Emotionaler Intelligenz und Kommunikation

Soft Skills, insbesondere emotionale Intelligenz und Kommunikation, sind wichtiger Bestandteil des zukünftigen Arbeitsmarktes. Emotionale Intelligenz befähigt dich, eigene und fremde Emotionen wahrzunehmen, zu verstehen und erfolgreich zu nutzen, was Arbeitsbeziehungen, Teamarbeit und Problemlösungsfähigkeiten fördert.

Gute Kommunikationsfähigkeiten sind entscheidend, um Informationen effizient zu übermitteln und konstruktives Feedback für kontinuierliche Verbesserungen von Arbeitsprozessen zu geben.

Digitale Kompetenzen: Programmierung, Datenanalyse und KI

Um auf die digitale Transformation vorbereitet zu sein, solltest du Kenntnisse in Bereichen wie Programmierung, Datenanalyse und künstlicher Intelligenz erlangen. Das Weltwirtschaftsforum betrachtet digitale Kompetenzen als notwendig, um zukünftige Arbeitskräfte auf neue Technologien vorzubereiten und Kompetenzlücken zu schließen. Durch das Erlernen dieser Fähigkeiten steigerst du deine Karriereaussichten und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft im Wandel

In der modernen Arbeitswelt sind Anpassungsfähigkeit und kontinuierliches Lernen grundlegend. Problemlösungskompetenzen spielen dabei eine wichtige Rolle, um flexibel auf neue Situationen reagieren und Lösungen entwickeln zu können.

Lernbereitschaft ermöglicht es, rasch neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, was in einer dynamischen Umgebung, in der Wissen und Fähigkeiten ständig aktualisiert werden müssen, für langfristigen Erfolg und berufliches Wachstum unerlässlich ist.

Upskilling: 4 Schritte zum Erfolg

Strategien für erfolgreiches Upskilling und Reskilling

Um optimal in Upskilling und Reskilling zu investieren, bedarf es einer Vielzahl von Maßnahmen und Ansätzen. In diesem Artikel stellen wir dir diverse Strategien vor, die dir dabei helfen, deine Lernziele erfolgreich zu erreichen und umzusetzen.

Einen strukturierten Plan für die Weiterbildung entwickeln

Eine systematische Herangehensweise ist der Schlüssel zu erfolgreichem Upskilling und Reskilling. Dabei ist es von größter Bedeutung, einen durchdachten Weiterbildungsplan zu erstellen.

Dieser beinhaltet:

  • Deine individuellen Ziele und Bedürfnisse
  • Effektive Lerneinheiten und zeitliche Abstände dazwischen
  • Verschiedene Ressourcen, etwa Online-Kurse, Schulungen oder Fachliteratur
  • Realistischer Zeitrahmen

Mit einem solchen Plan kannst du den Überblick bewahren, die Motivation steigern und das Gelernte langfristig in die Praxis umsetzen.

Individuelle Lernziele setzen und regelmäßig überprüfen

Formuliere klare und messbare Lernziele, um dir vor Augen zu führen, welche Fähigkeiten du entwickeln musst und wo du hin möchtest. Überprüfe und justiere deine Lernziele in regelmäßigen Abständen, um sicherzustellen, dass du auf dem richtigen Weg bist und dich stetig weiterentwickelst.

Bei diesem Prozess können etwa folgende Fragen hilfreich sein:

  • Welche Kompetenzen möchtest du erwerben oder vertiefen?
  • Welchen Mehrwert bieten diese Fähigkeiten für deine berufliche Laufbahn?
  • In welchem Zeitraum möchtest du deine Ziele erreichen?

Visualisiere deine Erfolge, indem du beispielsweise eine Liste abhakst oder neue Kompetenzen in deinem Lebenslauf dokumentierst. Das fördert die Motivation und hilft dir, deine Fortschritte nachzuvollziehen.

Die Rolle von Unternehmen bei der Förderung von Upskilling und Reskilling

Unternehmen haben eine wichtige Funktion, wenn es darum geht, Upskilling und Reskilling ihrer Arbeitnehmer zu unterstützen. Sie fördern damit nicht nur die Weiterentwicklung von Führungskräften und Mitarbeitern, sondern profitieren auch selbst von höherer Mitarbeiterzufriedenheit und einer zukunftsfähigen Belegschaft.

Folgende Maßnahmen können hierbei wertvoll sein:

  • Programme zur internen Weiterbildung und externen Schulungen
  • Individuelle Lernpläne und Karriereentwicklungsgespräche
  • Mentoring- oder Coaching-Programme
  • Lernkultur fördern und Austauschmöglichkeiten durch Lerngruppen oder Workshops

Wenn Unternehmen Verantwortung für das Upskilling und Reskilling ihrer Mitarbeiter übernehmen, schaffen sie neue Chancen und investieren nachhaltig in die Zukunft von Organisationen und Beschäftigten.

Tipps für die Wahl einer passenden Weiterbildung

Um im Beruf erfolgreich zu sein und sich in der dynamischen Arbeitswelt zurechtzufinden, ist es wichtig, die richtige Weiterbildung zu wählen. In diesem Abschnitt erhältst du wertvolle Tipps, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Analyse der persönlichen Stärken und Schwächen

Zunächst solltest du deine persönlichen Stärken und Schwächen betrachten, um gezielte Weiterbildungsmaßnahmen auszuwählen. Überlege, welche Qualifikations- und Wissenslücken du schließen möchtest und welche Soft Skills in deinem Beruf wichtig sind.

Denke darüber nach, bei welchen Aufgaben du bisher erfolgreich warst und in welchen Bereichen du Schwierigkeiten hattest. Eine solche Selbstanalyse hilft dir dabei, dich optimal auf Veränderungen im Arbeitsmarkt und die Automatisierung von Tätigkeiten vorzubereiten.

Recherche von zukunftssicheren Berufsfeldern und Qualifikationen

Als nächsten Schritt solltest du zukunftssichere Berufsfelder und Qualifikationen recherchieren. Informiere dich über aktuelle Trends und Prognosen, um herauszufinden, welche Kenntnisse und Fähigkeiten in den kommenden Jahren gefragt sein werden.

Versuche dabei auch abzuschätzen, wie sich dein aktueller Beruf weiterentwickeln könnte und welche neuen Aufgaben möglicherweise auf dich zukommen. Entscheide dich für Weiterbildungen, die dich auf diese Herausforderungen vorbereiten und deine Karrierechancen erhöhen.

Wie ein Coach bei der Laufbahnentwicklung unterstützen kann

Ein professioneller Coach kann dir wertvolle Unterstützung bei der Entwicklung deiner beruflichen Laufbahn bieten. Coaches helfen dir, deine persönlichen Stärken und Schwächen besser zu erkennen, klare Ziele zu setzen und geeignete Strategien zu entwickeln, um diese zu erreichen.

Darüber hinaus kann ein Coach dich bei der Auswahl passender Weiterbildungen beraten und dir aufzeigen, welche Vorteile diese für deinen aktuellen Job oder eine angestrebte Position bringen können. Im Arbeitsalltag unterstützt ein Coach auch bei der Umsetzung des Erlernten, um den bestmöglichen Nutzen aus dem Erwerb neuer Kompetenzen zu ziehen.

Fazit: Upskilling und Reskilling für eine zukunftssichere Karriere

Die fortschreitende Digitalisierung wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus und stellt Arbeitnehmer sowie Unternehmen vor neue Herausforderungen. Dabei spielen Upskilling und Reskilling eine tragende Rolle, um mit den Veränderungen Schritt zu halten und langfristigen Erfolg zu garantieren.

Dieser Artikel liefert wichtige Erkenntnisse zum Thema Upskilling und Reskilling:

  • Konzepte: Upskilling bezieht sich auf die Erweiterung vorhandener Fähigkeiten, während Reskilling den Erwerb völlig neuer Kompetenzen für ein neues Berufsfeld bedeutet.
  • Vorteile und Herausforderungen: Upskilling erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und fördert das persönliche Wachstum, kann jedoch ressourcenintensiv sein. Reskilling eröffnet derweil neue berufliche Perspektiven – dabei ist allerdings ein höherer Aufwand einzuplanen.
  • Strategien: Für erfolgreiches Upskilling und Reskilling sind eine strukturierte Weiterbildung, klar definierte Lernziele und eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und Coaches unerlässlich.

Nutze die Erkenntnisse aus dem Artikel, um dich optimal auf Veränderungen am Arbeitsmarkt vorzubereiten. Egal, ob du dich für Upskilling oder Reskilling entscheidest – deine zukünftige Karriere wird von deinem Engagement für kontinuierliches Lernen und Anpassungsfähigkeit profitieren.

FAQ

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Quellen:

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