Was ist ein Content Creator und was unterscheidet ihn von einem Influencer? Alles zu Berufsbild, Karriereweg und Gehalt

Von Steffen Grigori
Aktualisiert am 12.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

In der digitalen Medienlandschaft nehmen Content Creators und Influencer eine prägende Stellung ein. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Begriffen und inwiefern unterscheiden sie sich voneinander? Dieser Artikel bietet dir einen umfassenden Einblick in das Berufsbild des Content Creators und erläutert dessen Rolle in der Medienwelt.

Wir werden uns im Folgenden konkret mit diesen Aspekten befassen:

  • Definition und Rollenverständnis von Content Creators
  • Unterschiede zwischen Content Creators und Influencern
  • Anforderungen, Qualifikationen und Einkommensmodelle für Content Creators

Das Berufsbild des Content Creators: Definition und Rollenverständnis

Der Content Creator nimmt eine bedeutende Position in der digitalen Medienwelt ein. In diesem Artikel erfährst du mehr über seine Tätigkeiten.

Inhalte entwickeln und gestalten

Die Hauptaufgaben eines Content Creators sind die Planung, Erstellung und Verbreitung von Inhalten. Er entwickelt eine Content-Strategie, die den passenden Medienmix zur Verbreitung festlegt. Kreativität spielt hierbei eine entscheidende Rolle, denn der Content Creator muss immer wieder neue Ideen für attraktive und ansprechende Inhalte generieren. Diese können beispielsweise in Form von Texten, Fotos, Videos, Grafiken oder Animationen realisiert werden, um den Content vielfältig und interessant zu gestalten.

Mediengestalter oder Content Creator?

Trotz Überschneidungen in den Arbeitsbereichen gibt es signifikante Unterschiede zwischen Mediengestaltern und Content Creators. Mediengestalter kümmern sich vorrangig um die technische Umsetzung und visuelle Gestaltung von Inhalten. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, ansprechende Designs zu entwerfen und bei Bedarf technische Anpassungen durchzuführen.

Hingegen liegt der Fokus des Content Creators auf dem Inhalt und strategischer Ausrichtung – er erzählt Geschichten, informiert und unterhält seine Zielgruppe. Oft sind jedoch Kenntnisse in der Mediengestaltung für Content Creators von Vorteil, da diese Felder miteinander verknüpft sein können.

Influencer: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Content Creators und Influencer sind verwandte Berufsbilder, weisen aber klare Trennlinien auf. Influencer zeichnen sich durch hohe Reichweiten und eine starke persönliche Bindung zur Zielgruppe aus. Ihre Hauptziele bestehen darin, Follower zu beeinflussen und die Markenbekanntheit oder das Markenimage positiv zu prägen. Die Kooperation mit Unternehmen und Marken nimmt daher oft eine zentrale Stellung ein.

Content Creators hingegen müssen nicht zwangsläufig über hohe Reichweiten oder Follower-Zahlen verfügen. Sie rücken weniger ins Rampenlicht, sondern legen Wert auf die Erstellung von hochwertigen und relevanten Inhalten. Dennoch teilen beide Berufe die Anforderung, auf verschiedenen Plattformen präsent zu sein und sich den aktuellen Trends anzupassen.

Die Aufgaben eines Content Creators im Detail

Um ein umfassendes Verständnis der vielfältigen Tätigkeiten eines Content Creators zu erlangen, möchten wir die zentralen Aspekte genauer betrachten:

Zielgruppenanalyse und -ansprache

Um ansprechende Inhalte zu erstellen, ist es wichtig, dass Content Creators ihre Zielgruppe genau kennen. Dies umfasst die Ermittlung der Interessen, Bedürfnisse und Präferenzen potenzieller Follower auf der Basis demografischer Daten (Alter, Geschlecht und Bildung) sowie psychografischer Faktoren (Einstellungen, Werte und Meinungen).

Sobald du ein genaues Bild deiner Zielgruppe hast, geht es darum, Inhalte wie Blogartikel, Texte oder Infografiken zu erstellen, die auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe zugeschnitten sind. Solche Inhalte sollen die Zielgruppe informieren, unterhalten oder zum Handeln anregen. Welchen Zweck du verfolgst, liegt aber natürlich an dir allein.

Suchmaschinenoptimierung und Performance-Monitoring

Ein wichtiger Aspekt in der Arbeit eines Content Creators kann die Suchmaschinenoptimierung (SEO) sein. Um sicherzustellen, dass die erstellten Inhalte von der gewünschten Zielgruppe gefunden werden, sollten Content Creators auf deren Auffindbarkeit in bekannten Suchmaschinen wie Google achten. Dazu gehört auch die Keyword-Recherche, der effektive Einsatz von Meta-Tags und Alt-Tags sowie sorgfältiges Linkbuilding.

Zudem ist es ratsam, dass sie die Performance ihrer Inhalte regelmäßig überwachen und analysieren. Hierfür nutzen sie beispielsweise Webanalyse-Tools wie Google Analytics, um den Erfolg der erstellten Inhalte zu messen und Optimierungspotenziale aufzudecken.

Inhaltserstellung für verschiedene Plattformen

Jede Plattform stellt eigene Anforderungen an die Inhaltserstellung, die Content Creators berücksichtigen müssen. Während zum Beispiel Blogartikel textlastiger sind und auf gründlicher Recherche aufbauen, liegt in Social-Media-Posts der Fokus auf visuell ansprechenden Inhalten. Content Creators müssen auf verschiedenen Kanälen tätig sein, beispielsweise:

Die Fähigkeit, flexibel auf unterschiedliche Formate und Plattformen einzugehen und dabei vielfältige ansprechende Inhalte zu entwickeln, ist essenziell für einen erfolgreichen Content Creator.

Anforderungen und Qualifikationen

Um als Content Creator erfolgreich zu sein, benötigst du eine gute Mischung aus fachlichen Kenntnissen und Soft Skills. Wir zeigen dir, welche Fähigkeiten entscheidend sind und wie du diese durch Ausbildung und Weiterbildung erlangen kannst.

Hard und Soft Skills

Auf technischer Ebene gehören Kenntnisse in verschiedenen Bereichen zum Handwerkszeug eines Content Creators. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Texten und Storytelling
  • Grafikdesign und Bildbearbeitung
  • Videoproduktion und -schnitt
  • Audioaufnahme und -bearbeitung
  • Webdesign und HTML/CSS
  • Kenntnisse in Content-Management-Systemen

Aber auch Soft Skills sind für Content Creators von großer Bedeutung. Dazu gehören unter anderem:

  • Kreativität
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Empathie und die Fähigkeit, sich auf die Zielgruppe einzustellen
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
  • Umgang mit Kritik
  • Organisationstalent und Selbstmanagement
  • Networking und Aufbau von Beziehungen

Ausbildung und Weiterbildung

Es gibt keine spezielle Ausbildung zum Content Creator, aber viele potenzielle Wege, in den Beruf einzusteigen. Einige Studiengänge und Ausbildungen, die als Grundlage dienen können, sind:

  • Medien- und Kommunikationswissenschaften
  • Journalistik oder Medienproduktion
  • Grafikdesign oder Webdesign
  • Marketing oder digitales Marketing
  • PR und Öffentlichkeitsarbeit

Daneben kannst du dein Wissen und deine Fähigkeiten durch zahlreiche Weiterbildungen und Zertifikatskurse vertiefen und erweitern. Beliebte Themen sind:

  • Fotografie und Bildbearbeitung
  • Videoproduktion und Schnitt
  • Suchmaschinenoptimierung (SEO)
  • Social-Media-Marketing
  • Texten und Content-Strategie

Mit einer guten Mischung aus Fachwissen, Soft Skills und stetiger Weiterbildung hast du beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere als Content Creator.

Karrieremöglichkeiten und berufliche Perspektiven für Content Creators

Content Creators profitieren von einer vielseitigen Auswahl an Karrierewegen und beruflichen Perspektiven, welche sich stark an den individuellen Vorlieben und Qualifikationen orientieren können.

Selbstständigkeit oder Anstellung

Als Content Creator hast du die Wahl, entweder selbstständig (freiberuflich) tätig zu sein oder eine Festanstellung in einem Unternehmen anzustreben. Auch im ersteren Fall ist es möglich, von Unternehmen beauftragt zu werden, um ansprechende Inhalte für deren Websites, Social-Media-Kanäle oder Marketingkampagnen zu entwickeln und zu realisieren.

Branchen und Tätigkeitsbereiche

Da Content Creators mit ihren Fähigkeiten die Kommunikation und das Marketing von Unternehmen unterstützen, sind sie in allen Branchen gefragt. Beispielsweise können sie im E-Commerce, im Finanzwesen, im Gesundheitswesen, in der Unterhaltungsbranche oder im Bildungsbereich tätig werden. Somit hast du insbesondere als freier Content Creator die Möglichkeit, flexibel zwischen verschiedenen Branchen und Tätigkeitsbereichen zu wählen, um deine persönlichen Interessen und fachlichen Kompetenzen optimal einzubringen.

Einkommen und Gehalt von Content Creators

Ein Content Creator verdient im Schnitt 3.159 Euro monatlich (diese und nachfolgende Zahlen Stand: Januar 2024) bei einer 40-Stunden-Woche, wenn er festangestellt ist. Der Stundenlohn von 18,23 Euro liegt über dem Mindestlohn. Bei Teilzeitarbeit ist ein geringerer Stundenlohn zu erwarten.

Es gibt, wie bereits erwähnt, keine festgelegte Ausbildung für Content Creators. Um in die Branche einzusteigen, kann ein Studium, eine Ausbildung oder ein Quereinstieg gewählt werden. In der Regel erhalten Personen mit einem Masterabschluss ein höheres Einstiegsgehalt als Bachelorabsolventen oder Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung. Das mittlere Einstiegsgehalt beträgt 2.853 Euro brutto im Monat bei einer festen Beschäftigung.

Auch die Größe des Unternehmens hat Auswirkungen auf das Gehalt, wenn sich Creators für eine feste Tätigkeit entscheiden. Generell gilt: Je größer ein Unternehmen, desto höher fällt das Gehalt für Content Creators aus. Eine Lohnstatistik zeigt diese Zusammenhänge:

  • 1–10 Beschäftigte: 2.825 Euro
  • 11–50 Beschäftigte: 2.918 Euro
  • 51–250 Beschäftigte: 3.039 Euro
  • 251–500 Beschäftigte: 3.126 Euro
  • 501–1.000 Beschäftigte: 3.172 Euro
  • 1.001–5.000 Beschäftigte: 3.257 Euro
  • 5.001–10.000 Beschäftigte: 3.311 Euro
  • 10.000+ Beschäftigte: 3.351 Euro

Erfahrung und zunehmendes Wissen führen im Laufe der Zeit zu einer Steigerung deines Gehalts. Die folgenden Daten verdeutlichen die Gehaltsentwicklung entsprechend der Berufserfahrung:

  • 1–2 Jahre: 2.881 Euro
  • 3–5 Jahre: 3.037 Euro
  • 6–10 Jahre: 3.351 Euro

Weitaus üblicher ist aber, dass Content Creators freiberuflich arbeiten und ihr Einkommen den Kooperationen entsprechend monatlich schwankt. Hierzu geraten aber meist keine durchschnittlichen Zahlen an die Öffentlichkeit.

Einkommensmodelle von Content Creators

Um sich als Content Creator erfolgreich von der Konkurrenz abzuheben, ist es eine gute Idee, auf verschiedene Einkommensströme zu setzen. Im Folgenden stellen wir dir unterschiedliche Modelle vor, mit denen du dein Einkommen diversifizieren kannst.

Bezahlte Partnerschaften und Sponsorings

Eine lukrative Methode für freie Content Creators sind bezahlte Partnerschaften und Sponsorings mit Unternehmen. Hierbei erwirtschaftet man Einnahmen durch die Erstellung und Bewerbung von Inhalten für Produkte oder Dienstleistungen. Solche Kooperationen funktionieren besonders gut, wenn du eine starke Online-Präsenz und eine engagierte Zielgruppe hast, die deinen Empfehlungen und Meinungen vertraut. Dadurch können Unternehmen ihre Marke oder Produkte direkt in deinen erstellten Inhalten oder Beiträgen platzieren und so eine größere Reichweite erzielen.

Affiliate-Marketing

Eine weitere Möglichkeit, Einkommen als unabhängiger Content Creator zu generieren, ist das Affiliate-Marketing. In diesem Modell verdienst du Provisionen, indem du Produkte oder Dienstleistungen anderer Unternehmen bewirbst und verkaufst. Dies erfolgt in der Regel über Affiliate-Links, die in den erstellten Inhalten eingefügt werden. Kauft jemand über diesen Link ein, erhältst du eine prozentuale Beteiligung am Verkaufserlös. Für den Erfolg ist es entscheidend, dass du Produkte auswählst, welche für deine Zielgruppe relevant sind.

Content Creator: 4 Tipps für Erfolg und Kreativität

YouTube und andere Video-Plattformen

Content Creators, die hauptsächlich auf Video-Plattformen wie YouTube oder Vimeo aktiv sind, können durch Werbeeinnahmen Geld verdienen. Sobald deine Videos eine bestimmte Anzahl an Klicks oder Aufrufen erhalten, kannst du von den Werbeeinnahmen profitieren, die durch Anzeigen generiert werden. Diese können vor, während oder nach dem Video geschaltet sein. Je häufiger das Video angesehen wird, desto höher sind die potenziellen Einnahmen. Zudem besteht die Option, durch abonnentenbasierte Plattformen wie Patreon zusätzliches Einkommen zu erzielen.

Auftragsarbeiten für Kunden

Ein weiterer Einkommensstrom für Freelancer besteht in der Erstellung von Inhalten im Auftrag von Kunden. Du entwickelst hier gezielt Inhalte nach den Wünschen deiner Auftraggeber, beispielsweise für Unternehmenswebsites, Blogs oder Social-Media-Kanäle. Abhängig vom Umfang und der Qualität der beauftragten Arbeiten können attraktive Honorare erzielt werden. Um langfristig erfolgreich zu sein, empfiehlt es sich, ein gutes Netzwerk aufzubauen und faire Preise für die geleisteten Arbeiten festzulegen.

Fazit: Berufsbilder und Karrierewege

Während Content Creators Experten in der Planung, Erstellung und Verbreitung unterschiedlicher Inhalte sind, zeichnen sich Influencer durch eine hohe Reichweite und eine enge persönliche Verbindung zu ihrer Zielgruppe aus. Content Creators können in diversen Branchen als Angestellte oder auf selbstständiger Basis tätig sein.

Wesentliche Erkenntnisse dieses Artikels sind:

  • Zielgruppenanalyse: Um ansprechende und relevante Inhalte zu erstellen, müssen Content Creators ihre Zielgruppe genau kennen.
  • Kompetenzen und Ausbildung: Für den Erfolg als Content Creator sind sowohl fachliche Kenntnisse als auch Soft Skills entscheidend. Spezialisierte Studiengänge und Weiterbildungen können hierbei als solide Grundlage dienen.
  • Karriere und Einkommen: Content Creators haben die Möglichkeit, unterschiedliche Einkommensmodelle zu nutzen und ihre Karriere in verschiedenen Bereichen und Branchen zu gestalten.

Mit diesem Wissen kannst du den Berufsweg auswählen, der deinen Fähigkeiten und Zielen am ehesten entspricht. Los geht's!

FAQ

Hier eine Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Quellen:

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