Benchmarking: Definition, Ziele und praxisnahe Tipps zur Verbesserung deiner Unternehmensperformance

Von Thomas Sesli
Aktualisiert am 11.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

In der wettbewerbsorientierten Geschäftswelt sind eine optimale Performance und Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar für den Erfolg deines Unternehmens. Benchmarking erweist sich dabei als leistungsstarkes Instrument, das dir dabei hilft, durch einen systematischen Vergleich mit anderen Unternehmen oder Branchenführern Verbesserungspotenziale in deinem Unternehmen rechtzeitig zu erkennen und umzusetzen.

In diesem Artikel findest du wertvolle Informationen rund um das Thema Benchmarking. Wir werfen einen Blick auf folgende Aspekte:

  • Unterschiede zwischen Benchmark und Benchmarking
  • Vor- und Nachteile von Benchmarking
  • Arten von Benchmarking und Anwendungsbereiche

Mache dich jetzt mit deinem individuellen Benchmarking-Prozess vertraut!

Benchmark vs. Benchmarking: Unterschiedliche Begriffe erklärt

Bevor wir uns gründlich mit dem Thema Benchmarking befassen, ist es nötig, die Unterschiede zwischen den Begriffen „Benchmark“ und „Benchmarking“ zu kennen.

Benchmark: Der Vergleichsmaßstab

Ein Benchmark stellt einen Vergleichsmaßstab oder eine Messlatte dar, anhand derer die Leistung oder Qualität von Prozessen, Produkten oder Dienstleistungen beurteilt wird. Indem du deine eigene Unternehmensperformance direkt mit einem Benchmark vergleichst, kannst du deren Stellung im Verhältnis dazu einschätzen. Ein solcher Maßstab kann beispielsweise ein Durchschnittswert deiner Branche, eine branchenführende Praxis oder ein konkretes, angestrebtes Ziel sein.

Benchmarking: Der systematische Vergleich

Im Gegensatz dazu beschreibt Benchmarking den systematischen Prozess des Sammelns, Analysierens und Vergleichens von Daten, um die eigene Leistungsfähigkeit in Bezug auf die festgelegten Benchmarks zu evaluieren. Benchmarking ermöglicht es dir, Erfolgsfaktoren und Verbesserungspotenziale zu identifizieren und die Performance deines Unternehmens im Vergleich zu Wettbewerbern, Marktstandards oder Best Practices abzuschätzen. Dabei handelt es sich um eine Form der Wettbewerbsanalyse, welche auf Erkenntnissen und Strategien anderer Unternehmen basiert, um das eigene kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Benchmarking: Der Schlüssel zur besseren Unternehmensperformance

Benchmarking ist also im Bereich der Unternehmensperformance eine essenzielle Managementmethode. Sie ermöglicht dir, die Leistungen und Prozesse deines Unternehmens im Vergleich zu anderen zu analysieren und Optimierungspotenziale aufzudecken.

Die zentralen Ziele des Benchmarkings

Durch das Identifizieren von Verbesserungsmöglichkeiten in Prozessen, Dienstleistungen und Leistungen stärkt Benchmarking die Wettbewerbsfähigkeit deines Unternehmens. Die wichtigsten Zielsetzungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Aufspüren von Best Practices und erfolgreichen Ansätzen anderer Unternehmen
  • Identifizieren von Optimierungspotenzialen und Steigerung der Effizienz in Prozessen und Abläufen
  • Ermittlung von Leistungsdefiziten im Vergleich zum Wettbewerb
  • Entwicklung gezielter Verbesserungsmaßnahmen zur Erhöhung der Unternehmensperformance

Grundlegende Prinzipien und Methoden

Für eine erfolgreiche Benchmarking-Analyse ist es wichtig, bestimmte grundlegende Prinzipien zu beachten und anzuwenden, die die Qualität und Aussagekraft der Ergebnisse sicherstellen:

  1. Ehrlichkeit und Offenheit im Vergleichsprozess: Trau dich, Schwachstellen und Defizite in deinem Unternehmen offen anzusprechen, um den maximalen Lerneffekt zu erzielen.
  2. Vergleichbarkeit der Daten: Wähle Kennzahlen und Benchmarking-Parameter, die gut auf dein Unternehmen und seine Rahmenbedingungen abgestimmt sind, um valide Vergleiche zu ermöglichen.
  3. Kontinuierliche Anwendung: Führe Benchmarking regelmäßig durch und lasse die gewonnenen Erkenntnisse kontinuierlich in deine Unternehmensstrategie und -prozesse einfließen, um dauerhafte Verbesserungen zu erzielen.

Vorteile und Risiken des Benchmarkings

In diesem Kapitel betrachten wir sowohl die positiven Aspekte als auch die Herausforderungen und potenziellen Fallstricke des Benchmarkings.

Vorteile des Benchmarkings

Es gibt eine Reihe von Vorteilen, die das Benchmarking bietet, um Wettbewerbsvorteile für dein Unternehmen zu erzielen:

  • Identifikation von Leistungsverbesserungen: Benchmarking ermöglicht dir, deine Stärken und Schwächen klarer zu erkennen und somit Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
  • Einsparpotenziale erkennen: Indem du dein Unternehmen mit den Besten der Branche oder internen Abteilungen vergleichst, lassen sich Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen aufdecken.
  • Innovative Ideen und Prozesse ableiten: Durch das Benchmarking hast du die Chance, von anderen erfolgreich agierenden Wettbewerbern und Branchenführern zu lernen und deren bewährte Praktiken zu übernehmen.
  • Erhöhung der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit: Die Optimierung von Prozessen und Produkten auf Basis von Benchmarks trägt dazu bei, die Qualität deiner Angebote zu erhöhen und somit die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern positiv zu beeinflussen.

Risiken des Benchmarkings

Trotz der zahlreichen Vorteile, die das Benchmarking bietet, gibt es auch Risiken, die berücksichtigt werden sollten. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung des Benchmarking-Prozesses sind entscheidend, um die folgenden Risiken zu minimieren:

  • Fehlende Vergleichbarkeit: Oft sind Unternehmen und ihre Prozesse sehr unterschiedlich gestaltet, was die Suche nach geeigneten Vergleichspartnern und Kennzahlen erschwert, die wertvolle Ergebnisse liefern und keine Verzerrungen verursachen.
  • Ressourcenverbrauch: Benchmarking erfordert eine Investition von Zeit, Geld und Mitarbeiterkapazitäten. Daher sollte der Nutzen des Benchmarking sorgfältig gegen den Aufwand abgewogen werden.
  • Fehlinterpretation von Daten: Die im Zuge des Benchmarkings gesammelten Daten müssen korrekt interpretiert und analysiert werden, um Fehlinterpretationen und -analysen zu vermeiden, die zu falschen Schlussfolgerungen und Strategien führen könnten.
  • Konkurrenzdenken: Das Vergleichen mit anderen Unternehmen kann zu einem verstärkten Wettbewerbsdenken führen, welches sich negativ auf die Arbeitsatmosphäre auswirkt und die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen im Unternehmen beeinträchtigen kann.

Arten von Benchmarking und Anwendungsbereiche

Benchmarking kann in verschiedenen Ausprägungen angewendet werden – abhängig von den verfolgten Zielen und herangezogenen Referenzgruppen. Im Folgenden werden die fünf Grundtypen des Benchmarkings detailliert betrachtet.

Internes Benchmarking

Das interne Benchmarking beinhaltet den Vergleich von Prozessen, Produkten oder Dienstleistungen innerhalb deines eigenen Unternehmens. Das Ziel ist, Leistungslücken zu identifizieren und bewährte Praktiken innerhalb der Firma zu übertragen. Anwendungsbeispiele für internes Benchmarking sind zum Beispiel:

  • Abteilungsvergleiche
  • Standortvergleiche

Externes Benchmarking

Beim externen Benchmarking erfolgt der Vergleich mit Akteuren außerhalb der eigenen Organisation. Dies können branchenbezogene oder branchenfremde Unternehmen sein, die in den Betriebsvergleich einbezogen werden. Das externe Benchmarking umfasst:

  • Prozesse
  • Produkte
  • Dienstleistungen
  • Kennzahlen anderer Firmen

Diese dienen als Basis für eigene Verbesserungen und die Festlegung von Zielen.

Kompetitives Benchmarking

Kompetitives oder auch Wettbewerbsbenchmarking hat das Ziel, die eigene Position im Vergleich zu direkten Wettbewerbern zu analysieren. Hierbei untersuchst du die Leistungen deiner Konkurrenten, um herauszufinden, wie du deine eigene Unternehmensperformance steigern kannst. Dabei lassen sich sowohl Stärken als auch Schwächen identifizieren und Verbesserungschancen ableiten.

Funktionales Benchmarking

Das funktionale Benchmarking konzentriert sich auf den Vergleich von Funktionsbereichen wie Vertrieb, Produktion oder Marketing. Du versuchst dabei, Best Practices von führenden Unternehmen einer Funktion – unabhängig von der Branche – aufzuspüren und auf dein Unternehmen zu übertragen. So können branchenübergreifende Erfolgsfaktoren und optimale Prozesse identifiziert werden.

Strategisches Benchmarking

Strategisches Benchmarking analysiert Geschäftsstrategien anderer Unternehmen, um Informationen über Herangehensweisen und langfristige Ausrichtungen zu gewinnen. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen der Überprüfung und Anpassung der eigenen Geschäftsprioritäten sowie der Entdeckung neuer Wachstumsmöglichkeiten.

Benchmarking: 4 Tipps für die optimale Unternehmensperformance

Kennzahlen und ihre Bedeutung im Benchmarking

In diesem Kapitel erfährst du mehr über die Relevanz von Kennzahlen und erhältst Tipps, wie diese im Benchmarking gewinnbringend eingesetzt werden können.

Warum Kennzahlen im Benchmarking wichtig sind

Als grundlegende Messgrößen tragen Kennzahlen zur Beurteilung der eigenen Performance bei. Sie liefern essenzielle Informationen, um Stärken und Schwächen aufzuspüren, Potenziale für Verbesserungen zu erkennen und gezielte Maßnahmen abzuleiten. Dabei unterstützen dich Kennzahlen dabei, Entwicklungen sowohl kurz- als auch langfristig zu verfolgen und fundierte Steuerungsentscheidungen zu treffen. Durch den Einsatz von Kennzahlen im Benchmarking gelingt es, den eigenen Erfolg anhand objektiver und vergleichbarer Daten mit anderen Unternehmen oder verschiedenen Abteilungen abzugleichen.

Die Auswahl der richtigen Kennzahlen

Es ist von Bedeutung, dass die Wahl passender Kennzahlen auf den Zielen und Anforderungen deines Benchmarking-Projekts fußt. Demnach gilt es, relevante und aussagekräftige Indikatoren zu identifizieren und diese zielgerichtet sowie systematisch auszuwerten. Die folgenden Aspekte sollten bei der Auswahl von Kennzahlen bedacht werden:

  • Auswahl hochrelevanter Kennzahlen für dein Projekt: Achte darauf, dass du solche Kennzahlen nutzt, die direkt und klar auf die Unternehmensperformance eingehen und die Verbesserungsziele deines Benchmarking-Projekts widerspiegeln.
  • Vollständigkeit und Vergleichbarkeit berücksichtigen: Wähle Kennzahlen, die einen umfassenden und konsistenten Einblick in deinen Untersuchungsbereich bieten. Diese sollten durch einheitliche Definitionen und Skalen vergleichbar sein, um aussagekräftige Ergebnisse zu garantieren.
  • Thematische Ausgewogenheit gewährleisten: Um die Unternehmensperformance aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, solltest du eine ausgewogene Mischung aus finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen sowie aus qualitativen und quantitativen Metriken wählen.

Kennzahlen im Vergleich zu den Besten

Ein zentraler Aspekt des Benchmarkings besteht darin, sich mit den "Klassenbesten" im eigenen Marktsegment oder Fachbereich zu messen. Die Analyse dieser kann wertvolle Erkenntnisse liefern, um auch dein Unternehmen an die Spitze zu bringen. Dabei solltest du die folgenden Punkte beachten:

  1. Unternehmen oder Abteilungen identifizieren, die in deinem Untersuchungsbereich herausragende Leistungen erbringen.
  2. Deine Kennzahlen mit denen der Besten vergleichen, um Zielabweichungen, Stärken und Schwächen festzustellen.
  3. Auf Basis der Erkenntnisse Handlungsbedarfe ableiten, um gezielt Maßnahmen zu entwickeln und die Performance deines Unternehmens zu steigern.

Die systematische Verwendung von Kennzahlen im Benchmarking fördert die Gewinnung wertvoller Informationen, die dir bei der Identifizierung von Verbesserungspotenzialen und Ableitung von Maßnahmen zur Leistungssteigerung helfen.

Praxisnahe Tipps für erfolgreiches Benchmarking

Um Benchmarking erfolgreich umzusetzen und die Performance deines Unternehmens zu steigern, möchten wir dir praxisnahe Tipps an die Hand geben.

Identifikation geeigneter Benchmarks

Die Identifikation geeigneter Benchmarks ist ein entscheidender Schritt im Benchmarking-Prozess. Berücksichtige dafür in der Voranalyse-Phase folgende Schritte:

  1. Definiere zunächst klar die Ziele deines Benchmarking-Projekts.
  2. Führe eine Analyse deiner Branche durch, um herauszufinden, welche Kennzahlen und Methoden für dein Unternehmen relevant sind.
  3. Ermittele Verbesserungs- und Optimierungspotenziale, indem du deine bisherige Performance mit der Konkurrenz gegenüberstellst.
  4. Finde geeignete Vergleichsobjekte wie Wettbewerber oder Unternehmen in ähnlichen Branchen, die als Benchmark dienen können.
  5. Prüfe die Verfügbarkeit von Daten und die Art der Datengewinnung, um sicherzustellen, dass ein realistischer Vergleich der Objekte möglich ist.

Gestaltung eines Benchmarking-Projekts

Berücksichtige dafür folgende Phasen und Schritte:

  1. Beginne mit einer detaillierten Planung, basierend auf den Ergebnissen der Voranalyse.
  2. Entwirf das Vorgehen für die Datenerhebung und -analyse und wähle passende Methoden aus.
  3. Stelle sicher, dass alle Beteiligten im Projektteam über den Prozess informiert sind und ihre Aufgaben kennen.
  4. Führe die Datenerhebung und Analyse durch, indem du die ausgewählten Vergleichsobjekte genau untersuchst.
  5. Vergleiche die gewonnenen Daten, um Optimierungspotenziale zu erkennen und Handlungsempfehlungen abzuleiten.
  6. Sorge dafür, dass die Ergebnisse im Unternehmen kommuniziert und diskutiert werden.

Nutzung der Ergebnisse zur Performance-Steigerung

Um die gewonnenen Erkenntnisse tatsächlich für die Performance-Steigerung deines Unternehmens zu nutzen, solltest du folgende Schritte beachten:

  1. Entwickle zielgerichtete Maßnahmen zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen, basierend auf den ermittelten Optimierungspotenzialen.
  2. Priorisiere die Maßnahmen nach ihrer Dringlichkeit und ihrem Einfluss auf die Unternehmensperformance.
  3. Kommuniziere und erläutere die geplanten Änderungen im Team, um ein gemeinsames Verständnis für die Ziele und den Prozess zu schaffen.
  4. Überwache kontinuierlich die Umsetzung der Maßnahmen und bewerte ihre Auswirkungen auf die Performance.
  5. Sei bereit, das Vorgehen oder die Maßnahmen anzupassen, um kontinuierliche Verbesserungen zu erreichen.

Fazit: Benchmarking zur Steigerung der Unternehmensperformance

Mithilfe von Benchmarking lässt sich die Performance eines Unternehmens durch den systematischen Vergleich und die Analyse verschiedener Benchmarks optimieren. Zentrale Kennzahlen ermöglichen es, Verbesserungspotenziale aufzuspüren und daraus Maßnahmen abzuleiten, die den gewünschten Erfolg bringen.

Aus dem Artikel lassen sich folgende wichtige Erkenntnisse gewinnen:

  • Unterschiede: Ein Benchmark ist ein Vergleichsmaßstab, während Benchmarking den systematischen Prozess zur Analyse und Verbesserung beschreibt.
  • Methoden: Durch den Einsatz unterschiedlicher Benchmarking-Arten lassen sich diverse Ziele verfolgen und verschiedene Referenzgruppen einbeziehen.
  • Kennzahlen: Aussagekräftige und vergleichbare Kennzahlensysteme sind entscheidend für die Qualität der Benchmarking-Ergebnisse. Zudem sollte eine ausgewogene Balance verschiedener Kennzahlen angestrebt werden.

Hast du Lust bekommen, dein Unternehmen mit den Besten zu messen und von ihnen zu lernen? Dann zögere nicht länger und starte jetzt mit dem Benchmarking!

FAQ

Im Folgenden die wichtigsten Fragen und Antworten.

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