User-Testing: Bewährte Methoden und Best Practices für deinen Erfolg im E-Commerce

Von Alexandra Lennarz, geprüft durch Melina Wandler (zertifizierte Lektorin)
Aktualisiert am 07.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

Was nützt die beste Website, die schönste App oder das innovativste Produkt, wenn es am Ende nicht auf die Bedürfnisse und Anforderungen deiner Nutzer abgestimmt ist? Richtig, ziemlich wenig.

Damit deine Lösungen durchschlagenden Erfolg vorweisen können, gibt es etwas, das du unbedingt in deinen Entwicklungs- und Designprozess einbauen solltest: User-Testing. Und das muss nicht mal aufwendig sein: Studien zeigen, dass bereits fünf Probanden 85 Prozent der Usability-Probleme bei kontinuierlichem Testing identifizieren können.

In unserem Artikel präsentieren wir dir Best Practices, um das User-Testing im E-Commerce erfolgreich durchzuführen. Wir fokussieren uns dabei auf folgende Schwerpunkte:

  • Usability-Tests durchführen
  • Heatmaps und Eye-Tracking nutzen
  • A/B-Tests und multivariate Tests einsetzen

Bereit, die Welt aus der Perspektive deiner User zu sehen? Dann lass uns loslegen und das User-Testing einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Die Bedeutung von User-Testing im E-Commerce

Erfahre zunächst, welche Vorteile User-Testing in verschiedenen Bereichen des E-Commerce bietet.

Optimierung der User-Experience

Der Fokus liegt hierbei auf der Optimierung der Usability und der Bedienbarkeit, damit du deine Zielgruppe zielgenau ansprechen kannst und deren Bedürfnisse erfüllst. Eine verbesserte User-Experience führt dazu, dass sowohl Funktionalität als auch das Erscheinungsbild deiner Webseite oder App auf ein höheres Niveau gebracht werden, sodass dein Unternehmen konkurrenzfähig bleibt.

Steigerung von Conversion-Rates

Die Conversion-Rate ist eine wichtige Kennzahl für den Erfolg im E-Commerce. Benutzertests helfen dir dabei, das Verhalten der Kunden besser zu verstehen und potenzielle Hindernisse auf dem Weg zur Conversion zu identifizieren. Durch gezielte Optimierungsmaßnahmen, basierend auf den Ergebnissen der Benutzertests, können Conversion-Rates erhöht werden. Dies hat wiederum positive Auswirkungen auf den Umsatz und die Rentabilität deines Unternehmens.

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Lesetipp

Es gibt noch mehr Faktoren, die sich positiv auf die Conversion-Rate auswirken. Tipps dazu erhältst du hier: Die 7 besten Conversion-Hacks aus 20 Jahren E-Commerce-Erfahrung

Erkennen von Usability-Problemen

Mithilfe von Benutzertests können Usability-Probleme entdeckt und behoben werden, bevor sie deiner Zielgruppe auffallen oder gar deinem Unternehmen schaden. In der Produktentwicklung ist es wichtig, kontinuierlich die Bedienbarkeit und das Nutzungserlebnis zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Indem du frühzeitig Usability-Probleme erkennst und behebst, stellst du sicher, dass dein Produkt den Anforderungen deiner Kunden gerecht wird und wettbewerbsfähig bleibt.

Top-Methoden für User-Testing

Um im E-Commerce erfolgreich zu sein, ist es wichtig, die richtigen Testmethoden einzusetzen. In diesem Kapitel erfährst du, welche Testverfahren dir dabei helfen, die User-Experience deines Online-Shops zu optimieren.

Usability-Tests durchführen

Usability-Tests sind eine bewährte Methode, um die Benutzerfreundlichkeit deines Onlineshops zu prüfen. Dabei kannst du verschiedene Testmethoden einsetzen, beispielsweise Fokusgruppen, Befragungen und unmoderierte Remote-Usability-Tests. Der Fokus liegt hierbei auf Methoden, die in der Entwicklungsphase des Designprozesses möglichst praxisnah sind und den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer entsprechen.

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Lesetipp

7 Tipps, für einen Usability-Test erhältst du in unserem Artikel Usability-Test: Die 7 besten Methoden zur Optimierung deiner Website.

Heatmaps und Eye-Tracking nutzen

Heatmaps und Eye-Tracking liefern dir wertvolle Einblicke in das Verhalten deiner Nutzer. Mit diesen Methoden kannst du herausfinden, auf welche Bereiche deiner Webseite die Nutzer besonders achten, wo sie klicken und wie sie sich in deinem Onlineshop bewegen. Eine Aufzeichnung bietet sich dabei an. Die Testergebnisse ermöglichen es dir, gezielt etwas an deinem Webdesign zu ändern und so die UX zu verbessern.

A/B-Tests und multivariate Tests einsetzen

A/B-Tests und multivariate Tests helfen dir, herauszufinden, welche Gestaltungselemente, Inhalte und Angebote am besten bei deinen Nutzern ankommen. Durch die gezielte Variation von einzelnen Elementen auf deiner Webseite kannst du die Conversion-Rates optimieren und herausfinden, was deine Kunden wirklich anspricht. Die richtige Testmethode hängt dabei von der Anzahl der zu testenden Elemente ab.

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Lesetipp

Wie du dir mithilfe von A/B-Tests auch den psychologischen Ankereffekt zunutze machen kannst, um deine Verkäufe zu erhöhen, erfährst du in unserem Artikel Ankereffekt im Marketing: Definition, Beispiele und die Psychologie dahinter.

Kundenumfragen und Feedback-Tools verwenden

Kundenumfragen und Feedback-Tools sind wirksame Methoden, um mehr über die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme deiner Nutzer zu erfahren. Hierbei kannst du offene oder geschlossene Fragen stellen und so wertvolles Kundenfeedback für deinen Online-Shop und deine Produkte erhalten.

User-Testing: So wird dein Produkt benutzerfreundlich
Gern darfst du diese Infografik auf deiner Website einbinden.

Als E-Commerce-Anbieter erfolgreich User-Testing umsetzen

Zielführendes User-Testing erfordert methodische Planung und die Durchführung verschiedener Aktivitäten. Hier erfährst du, wie du als E-Commerce-Anbieter den Prozess ideal gestaltest.

Ziele und Kennzahlen definieren

Bevor du mit dem User-Testing beginnst, ist es wichtig, zunächst klare Ziele und Kennzahlen zu erarbeiten. Überlege dir, welche Fragestellungen du mithilfe der Tests beantworten möchtest, zum Beispiel, ob bestimmte Design- oder Funktionsänderungen zu einer verbesserten Conversion-Rate führen.

Entwickle passende Key Performance Indicators (KPIs), um den Erfolg deiner Maßnahmen messbar zu machen. Diese können beispielsweise die durchschnittliche Verweildauer, die Absprungrate und die Conversion-Rate umfassen.

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Expertentipp: Daten kombinieren

Verwende Tools wie Hotjar, um quantitative und qualitative Daten zu verbinden und die User-Experience besser nachzuvollziehen.

Testgruppen für Umfragen und Tests auswählen

Die Auswahl geeigneter Testpersonen ist entscheidend für die Durchführung des User-Testing. Stelle sicher, dass deine Teilnehmer aus der Zielgruppe deines Online-Shops stammen und möglichst repräsentativ sind.

Du kannst Probanden aus deiner bestehenden Nutzerbasis rekrutieren oder externe Teilnehmer hinzuziehen, zum Beispiel über Online-Plattformen oder Agenturen. Achte darauf, dass die Testgruppen eine ausreichende Anzahl von Benutzern umfassen, sodass die erzielten Erkenntnisse aussagekräftig sind.

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Expertentipp: Kundenfeedback einholen

Lege Wert auf direktes Kundenfeedback und nutze Plattformen wie Usabilla, um Meinungen und Erfahrungen von Kunden einzuholen und in die Optimierung einzubeziehen.

Mehr zum Wert von Kundenfeedback erfährst du in diesem Artikel: Kundenbewertungen nutzen, Conversion optimieren: Darum ist Kundenfeedback so wichtig.

Ergebnisse auswerten und Optimierungsmaßnahmen ergreifen

Nach dem User-Testing gilt es, die gesammelten Daten systematisch auszuwerten. Identifiziere Schwachstellen und Potenziale für Verbesserungen auf Basis der Ergebnisse. Leite daraus konkrete Optimierungsmaßnahmen ab und implementiere diese in den Entwürfen oder Prototypen deiner Webseite.

Überprüfe die Effektivität durch erneutes Testing unter Berücksichtigung der zuvor festgelegten KPIs. Verfeinere deine Maßnahmen iterativ im Rahmen des Entwicklungsprozesses, bis die gewünschten Ergebnisse erreicht sind und die Usability sowie das Design im Sinne der Benutzer optimiert sind.

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Expertentipp: Iterativ testen

Nutze Tools wie Optimizely, um kontinuierliches Testen und Iteration zu ermöglichen.

Fazit

User-Testing ist kein einmaliges Event, sondern eine kontinuierliche Aufgabe. Dieser Prozess ermöglicht dir, tiefe Einblicke in die Bedürfnisse und Erwartungen deiner Nutzer zu gewinnen – und das frühzeitig und zu verhältnismäßig geringen Kosten. Diese Erkenntnisse sind Gold wert – sie helfen dir nicht nur, Fehler zu beheben, sondern auch, großartige Benutzererfahrungen zu schaffen. Bedenke dabei die wichtigsten Eckpunkte:

  • Methoden: unmoderierte Usability-Tests, Heatmaps, Eye-Tracking, A/B- und multivariate Tests, Kundenumfragen und Feedback-Tools
  • Erfolgsfaktoren: Ziele und Kennzahlen definieren, Testgruppen auswählen, Ergebnisse auswerten und Optimierungsmaßnahmen ergreifen
  • Best Practices: Kontinuierliches Testen, Kombination von quantitativen und qualitativen Daten, Fokus auf Kundenwünsche und -bedürfnisse

Diese Erkenntnisse aus dem User-Testing ermöglichen dir, deine Online-Präsenz gezielt zu optimieren und den Umsatz zu steigern. Es lohnt sich daher, in User-Tests zu investieren und die gewonnenen Verbesserungspotenziale konsequent auzuschöpfen.

FAQ

Nachfolgend werden die am häufigsten gestellten Fragen beantwortet.

Quellen:

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