Was nützt die beste Website, die schönste App oder das innovativste Produkt, wenn es am Ende nicht auf die Bedürfnisse und Anforderungen deiner Nutzer abgestimmt ist? Richtig, ziemlich wenig.
Damit deine Lösungen durchschlagenden Erfolg vorweisen können, gibt es etwas, das du unbedingt in deinen Entwicklungs- und Designprozess einbauen solltest: User-Testing. Und das muss nicht mal aufwendig sein: Studien zeigen, dass bereits fünf Probanden 85 Prozent der Usability-Probleme bei kontinuierlichem Testing identifizieren können.
In unserem Artikel präsentieren wir dir Best Practices, um das User-Testing im E-Commerce erfolgreich durchzuführen. Wir fokussieren uns dabei auf folgende Schwerpunkte:
- Usability-Tests durchführen
- Heatmaps und Eye-Tracking nutzen
- A/B-Tests und multivariate Tests einsetzen
Bereit, die Welt aus der Perspektive deiner User zu sehen? Dann lass uns loslegen und das User-Testing einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Was ist User-Testing?
User-Testing ist eine Methode, bei der Probanden (Testpersonen) prototypische oder fertige Produkte auf Usability hin überprüfen. Durch verschiedene Methoden wie Fokusgruppen, Befragungen oder Remote-Tests erhalten Unternehmen wertvolle Erkenntnisse zur Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit ihrer Produkte.
Die Bedeutung von User-Testing im E-Commerce
Erfahre zunächst, welche Vorteile User-Testing in verschiedenen Bereichen des E-Commerce bietet.
Optimierung der User-Experience
Der Fokus liegt hierbei auf der Optimierung der Usability und der Bedienbarkeit, damit du deine Zielgruppe zielgenau ansprechen kannst und deren Bedürfnisse erfüllst. Eine verbesserte User-Experience führt dazu, dass sowohl Funktionalität als auch das Erscheinungsbild deiner Webseite oder App auf ein höheres Niveau gebracht werden, sodass dein Unternehmen konkurrenzfähig bleibt.
Steigerung von Conversion-Rates
Die Conversion-Rate ist eine wichtige Kennzahl für den Erfolg im E-Commerce. Benutzertests helfen dir dabei, das Verhalten der Kunden besser zu verstehen und potenzielle Hindernisse auf dem Weg zur Conversion zu identifizieren. Durch gezielte Optimierungsmaßnahmen, basierend auf den Ergebnissen der Benutzertests, können Conversion-Rates erhöht werden. Dies hat wiederum positive Auswirkungen auf den Umsatz und die Rentabilität deines Unternehmens.
Lesetipp
Es gibt noch mehr Faktoren, die sich positiv auf die Conversion-Rate auswirken. Tipps dazu erhältst du hier: Die 7 besten Conversion-Hacks aus 20 Jahren E-Commerce-Erfahrung
Erkennen von Usability-Problemen
Mithilfe von Benutzertests können Usability-Probleme entdeckt und behoben werden, bevor sie deiner Zielgruppe auffallen oder gar deinem Unternehmen schaden. In der Produktentwicklung ist es wichtig, kontinuierlich die Bedienbarkeit und das Nutzungserlebnis zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Indem du frühzeitig Usability-Probleme erkennst und behebst, stellst du sicher, dass dein Produkt den Anforderungen deiner Kunden gerecht wird und wettbewerbsfähig bleibt.
Top-Methoden für User-Testing
Um im E-Commerce erfolgreich zu sein, ist es wichtig, die richtigen Testmethoden einzusetzen. In diesem Kapitel erfährst du, welche Testverfahren dir dabei helfen, die User-Experience deines Online-Shops zu optimieren.
Usability-Tests durchführen
Usability-Tests sind eine bewährte Methode, um die Benutzerfreundlichkeit deines Onlineshops zu prüfen. Dabei kannst du verschiedene Testmethoden einsetzen, beispielsweise Fokusgruppen, Befragungen und unmoderierte Remote-Usability-Tests. Der Fokus liegt hierbei auf Methoden, die in der Entwicklungsphase des Designprozesses möglichst praxisnah sind und den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer entsprechen.
Lesetipp
7 Tipps, für einen Usability-Test erhältst du in unserem Artikel Usability-Test: Die 7 besten Methoden zur Optimierung deiner Website.
Heatmaps und Eye-Tracking nutzen
Heatmaps und Eye-Tracking liefern dir wertvolle Einblicke in das Verhalten deiner Nutzer. Mit diesen Methoden kannst du herausfinden, auf welche Bereiche deiner Webseite die Nutzer besonders achten, wo sie klicken und wie sie sich in deinem Onlineshop bewegen. Eine Aufzeichnung bietet sich dabei an. Die Testergebnisse ermöglichen es dir, gezielt etwas an deinem Webdesign zu ändern und so die UX zu verbessern.
A/B-Tests und multivariate Tests einsetzen
A/B-Tests und multivariate Tests helfen dir, herauszufinden, welche Gestaltungselemente, Inhalte und Angebote am besten bei deinen Nutzern ankommen. Durch die gezielte Variation von einzelnen Elementen auf deiner Webseite kannst du die Conversion-Rates optimieren und herausfinden, was deine Kunden wirklich anspricht. Die richtige Testmethode hängt dabei von der Anzahl der zu testenden Elemente ab.
Lesetipp
Wie du dir mithilfe von A/B-Tests auch den psychologischen Ankereffekt zunutze machen kannst, um deine Verkäufe zu erhöhen, erfährst du in unserem Artikel Ankereffekt im Marketing: Definition, Beispiele und die Psychologie dahinter.
Kundenumfragen und Feedback-Tools verwenden
Kundenumfragen und Feedback-Tools sind wirksame Methoden, um mehr über die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme deiner Nutzer zu erfahren. Hierbei kannst du offene oder geschlossene Fragen stellen und so wertvolles Kundenfeedback für deinen Online-Shop und deine Produkte erhalten.
Als E-Commerce-Anbieter erfolgreich User-Testing umsetzen
Zielführendes User-Testing erfordert methodische Planung und die Durchführung verschiedener Aktivitäten. Hier erfährst du, wie du als E-Commerce-Anbieter den Prozess ideal gestaltest.
Ziele und Kennzahlen definieren
Bevor du mit dem User-Testing beginnst, ist es wichtig, zunächst klare Ziele und Kennzahlen zu erarbeiten. Überlege dir, welche Fragestellungen du mithilfe der Tests beantworten möchtest, zum Beispiel, ob bestimmte Design- oder Funktionsänderungen zu einer verbesserten Conversion-Rate führen.
Entwickle passende Key Performance Indicators (KPIs), um den Erfolg deiner Maßnahmen messbar zu machen. Diese können beispielsweise die durchschnittliche Verweildauer, die Absprungrate und die Conversion-Rate umfassen.
Expertentipp: Daten kombinieren
Verwende Tools wie Hotjar, um quantitative und qualitative Daten zu verbinden und die User-Experience besser nachzuvollziehen.
Testgruppen für Umfragen und Tests auswählen
Die Auswahl geeigneter Testpersonen ist entscheidend für die Durchführung des User-Testing. Stelle sicher, dass deine Teilnehmer aus der Zielgruppe deines Online-Shops stammen und möglichst repräsentativ sind.
Du kannst Probanden aus deiner bestehenden Nutzerbasis rekrutieren oder externe Teilnehmer hinzuziehen, zum Beispiel über Online-Plattformen oder Agenturen. Achte darauf, dass die Testgruppen eine ausreichende Anzahl von Benutzern umfassen, sodass die erzielten Erkenntnisse aussagekräftig sind.
Expertentipp: Kundenfeedback einholen
Lege Wert auf direktes Kundenfeedback und nutze Plattformen wie Usabilla, um Meinungen und Erfahrungen von Kunden einzuholen und in die Optimierung einzubeziehen.
Mehr zum Wert von Kundenfeedback erfährst du in diesem Artikel: Kundenbewertungen nutzen, Conversion optimieren: Darum ist Kundenfeedback so wichtig.
Ergebnisse auswerten und Optimierungsmaßnahmen ergreifen
Nach dem User-Testing gilt es, die gesammelten Daten systematisch auszuwerten. Identifiziere Schwachstellen und Potenziale für Verbesserungen auf Basis der Ergebnisse. Leite daraus konkrete Optimierungsmaßnahmen ab und implementiere diese in den Entwürfen oder Prototypen deiner Webseite.
Überprüfe die Effektivität durch erneutes Testing unter Berücksichtigung der zuvor festgelegten KPIs. Verfeinere deine Maßnahmen iterativ im Rahmen des Entwicklungsprozesses, bis die gewünschten Ergebnisse erreicht sind und die Usability sowie das Design im Sinne der Benutzer optimiert sind.
Expertentipp: Iterativ testen
Nutze Tools wie Optimizely, um kontinuierliches Testen und Iteration zu ermöglichen.
Fazit
User-Testing ist kein einmaliges Event, sondern eine kontinuierliche Aufgabe. Dieser Prozess ermöglicht dir, tiefe Einblicke in die Bedürfnisse und Erwartungen deiner Nutzer zu gewinnen – und das frühzeitig und zu verhältnismäßig geringen Kosten. Diese Erkenntnisse sind Gold wert – sie helfen dir nicht nur, Fehler zu beheben, sondern auch, großartige Benutzererfahrungen zu schaffen. Bedenke dabei die wichtigsten Eckpunkte:
- Methoden: unmoderierte Usability-Tests, Heatmaps, Eye-Tracking, A/B- und multivariate Tests, Kundenumfragen und Feedback-Tools
- Erfolgsfaktoren: Ziele und Kennzahlen definieren, Testgruppen auswählen, Ergebnisse auswerten und Optimierungsmaßnahmen ergreifen
- Best Practices: Kontinuierliches Testen, Kombination von quantitativen und qualitativen Daten, Fokus auf Kundenwünsche und -bedürfnisse
Diese Erkenntnisse aus dem User-Testing ermöglichen dir, deine Online-Präsenz gezielt zu optimieren und den Umsatz zu steigern. Es lohnt sich daher, in User-Tests zu investieren und die gewonnenen Verbesserungspotenziale konsequent auzuschöpfen.
FAQ
Nachfolgend werden die am häufigsten gestellten Fragen beantwortet.
Wie kann man Usability messen?
Die Usability kannst du durch Metriken wie Klickwege, Absprungraten, Verweildauer, Fehlerraten und Benutzerfeedback messen. Setze auf quantitative und qualitative Analysen wie A/B-Tests mit Probanden, Nutzerbefragungen und Heatmaps. Zeichne das Nutzerverhalten auf, um Potenziale für Verbesserungen zu erkennen.
Wie funktioniert ein Usability-Test?
Ein Usability-Test funktioniert, indem Testpersonen vordefinierte Aufgaben auf einer Website oder App ausführen, während ihre Interaktionen beobachtet werden. Probleme und Verbesserungspotenziale werden dabei identifiziert, um die UX zu optimieren.
Was ist der Unterschied zwischen Usability und User-Experience?
Der Unterschied zwischen Usability und User-Experience liegt im Maßstab: Usability meint die benutzerfreundliche Gestaltung einer Website, User-Experience das gesamte Nutzungserlebnis und die emotionale Wirkung auf den Nutzer. Optimiere beides, um ein positives Nutzererlebnis im ganzen Ablauf zu schaffen.
Welche Testmethoden gibt es in der IT?
Testmethoden in der IT sind beispielsweise manuelle Tests, automatisierte Tests, Funktionstests, Lasttests und Integrationstests. Diese sollen das Entdecken und Beheben von Fehlern in den Entwürfen ermöglichen.
Warum ist Testing wichtig?
Testing ist wichtig, weil es Fehler und Schwachstellen in Produkten oder Projekten identifiziert, die Qualität sichert und Optimierungspotenziale aufdeckt. Durch gezielte Tests kannst du Kundenbedürfnisse besser erfüllen und langfristig erfolgreicher agieren. Effizientes Testing minimiert Risiken und spart Ressourcen.