Projektumfeldanalyse (PUMA): Ziele, Aufbau und wie du mit ihr deinen Projekterfolg steigerst

Von Thomas Sesli, geprüft durch Melina Wandler (zertifizierte Lektorin)
Aktualisiert am 12.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

Die Projektumfeldanalyse, oft als PUMA abgekürzt, gilt als zentrales Element, um den Erfolg eines Projekts zu erhöhen. Mit dieser wirkungsvollen Methode identifizierst du entscheidende Stakeholder, interne und externe Faktoren sowie potenzielle Projektrisiken und wirkst diesen entgegen.

In diesem Artikel erhältst du wertvolle Informationen rund um die richtige Anwendung der Projektumfeldanalyse und wie sie dazu beiträgt, den Erfolg deines Projekts zu garantieren. Wir behandeln dabei folgende Aspekte:

  • Erkennen entscheidender Stakeholder und Stakeholderanalyse
  • Konzeption und Strukturierung der Projektumfeldanalyse
  • Schritt-für-Schritt-Leitfaden für die erfolgreiche Umsetzung

Lies weiter und erfahre, wie PUMA dein Projektmanagement optimieren kann!

Die Projektumfeldanalyse: Ihre Ziele und warum sie so wichtig ist

In diesem Absatz wirst du grundlegend in die Projektumfeldanalyse, auch Projektumweltanalyse genannt, eingeführt.

Ziele einer PUMA

Die Projektumweltanalyse hilft Unternehmen, die Zusammenhänge zwischen Projekten und ihre Wechselwirkungen mit der Umwelt besser zu verstehen. Die folgenden Punkte zählen zu den Hauptzielen einer PUMA:

  • Identifikation relevanter Stakeholder
  • Erhebung und Bewertung von externen und internen Einflussfaktoren (z. B. geografische, klimatische oder gesetzliche Faktoren)
  • Minimierung von Projektrisiken durch ein Frühwarnsystem
  • Optimierung des Projektmarketings und der Kommunikation mit Stakeholdern
  • Anpassung strategischer und operativer Entscheidungen an gegebene Rahmenbedingungen

Vorteile einer erfolgreichen PUMA

Eine gut durchgeführte PUMA bringt zahlreiche Vorteile für das Projektmanagement in deinem Unternehmen:

  • Bessere Planung und Steuerung: Die Identifikation von Stakeholdern, Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen unterstützt dich dabei, realistische Ziele zu setzen und dein Projekt zu steuern.
  • Frühwarnsystem und Risikominimierung: Eine umfassende PUMA ermöglicht dir, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und angemessene Gegenmaßnahmen einzuleiten.
  • Förderung von Zusammenarbeit und Kommunikation: Eine klare Übersicht über die Kernfragen der Zusammenarbeit und die beteiligten Stakeholder mit ihren Interessen erleichtert einen proaktiven Dialog und ermöglicht die Identifikation von Synergien zwischen den Beteiligten.
  • Anpassungsfähigkeit und Flexibilität: Kenntnisse über Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen deines Projekts ermöglichen dir, auf Änderungen im Projektumfeld zu reagieren und dein Projekt entsprechend anzupassen.
Projektumfeldanalyse: 4 Schlüsselstrategien für den Erfolg
Gern darfst du diese Infografik auf deiner Website einbinden.

Projektumfeldanalyse durchführen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

In dieser Anleitung stellen wir dir einen vierstufigen Prozess vor, um dein Projektumfeld zu analysieren und die Ergebnisse gewinnbringend für dein Projekt einzusetzen.

Schritt 1: Projektumfeld bestimmen

Beim Projektstart gilt es, als ersten Schritt den Rahmen sowie sämtliche relevanten Faktoren festzulegen, die Einfluss auf das Projekt nehmen können. Um dies zu erreichen, solltest du auch über den Tellerrand schauen. Ziel ist es, Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Elementen zu erkennen. Ziehe auch eine Kraftfeldanalyse in Betracht, um mögliche hilfreiche oder blockierende Kräfte zu ermitteln.

Dabei sollten Aspekte wie gesetzliche Vorschriften, Marktbedingungen, technologische Entwicklungen sowie kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen berücksichtigt werden. Dies verschafft dir ein klares Bild über möglicherweise einflussreiche Faktoren.

Schritt 2: Stakeholder identifizieren und kartieren

Der zweite Schritt besteht darin, die verschiedenen Stakeholder zu ermitteln, die maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg deines Projekts ausüben können. Hierzu zählen sowohl interne Projektmitarbeiter wie dein Projektteam als auch externe Partner, Kunden und Lieferanten.

Jeder Stakeholder verfügt über individuelle Interessen und Bedürfnisse, die es im Rahmen der Projektumfeldanalyse zu berücksichtigen gilt. Um einen Rundumblick über die relevanten Stakeholder zu erhalten, bietet es sich an, eine Stakeholder-Map zu erstellen. In dieser visualisierst du die Beziehungen, die gegenseitige Einflussnahme und die Erwartungen aller am Projekt beteiligten Akteure.

Schritt 3: Beeinflussungen analysieren

Sobald das Projektumfeld und die zugehörigen Stakeholder festgelegt sind, geht es darum, die verschiedenen Einflussfaktoren zu untersuchen. Dazu zählt die Identifikation von möglichen Risiken, Chancen und Herausforderungen, die im Projektverlauf auftreten könnten. Betroffen sein können sowohl der Projektinhalt als auch die beteiligten Projektmitarbeiter und Stakeholder. Bei der Analyse der Einflussfaktoren solltest du stets einen Bezug zu den konkreten Zielen und Anforderungen deines Projekts herstellen.

Schritt 4: Handlungsempfehlungen ableiten

Aus der Untersuchung der Einflussfaktoren lassen sich Maßnahmen und Handlungsmöglichkeiten ableiten, die du in Form von konkreten Empfehlungen für dein Projekt umsetzen solltest. Diese Maßnahmen ermöglichen es, Herausforderungen zu bewältigen, Chancen zu ergreifen und Risiken abzumildern. Eine sorgfältige Projektumfeldanalyse bereitet dich darauf vor, proaktiv und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

Wie du PUMA im Projektmanagement einsetzt

Die Projektumfeldanalyse liefert wichtige Informationen, die in verschiedenen Bereichen des Projektmanagements Anwendung finden. In diesem Artikel erfährst du, wie sie sich konkret in den Projektplan, das Risikomanagement und die Kommunikation integrieren lässt.

Integration in den Projektplan

Um die Ergebnisse der Projektumfeldanalyse gewinnbringend einzusetzen, ist es wesentlich, sie in den Projektplan zu integrieren. Du kannst die ermittelten Stakeholder, die Struktur des Umfelds und die Einflussfaktoren heranziehen, um die Planung besser auf das Projektziel und seine spezifischen Anforderungen abzustimmen. Zum Beispiel:

  • Beziehe Stakeholder-Erwartungen bei der Priorisierung von Aufgaben und Projektphasen ein.
  • Passe die Ressourcenplanung und -zuweisung an das identifizierte Umfeld an.
  • Grenze den Projektumfang basierend auf der Analyse von Risiken und Chancen im Umfeld ab.
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Lesetipp

Mehr hilfreiche Infos und Tipps zum Erstellen eines Projektplans findest du in unserem Artikel Projektplan erstellen: Schritt-für-Schritt-Anleitung und Best Practices für dein Projektmanagement.

Risikomanagement und PUMA

Dank der Projektumfeldanalyse kannst du potenzielle Risiken im Projektumfeld frühzeitig erkennen. Die Identifikation von Stakeholdern und ihrem Einfluss auf das Projektziel ermöglicht es, mögliche Konflikte und Probleme zu antizipieren. Darauf aufbauend lassen sich angemessene Risikobewertungen und -strategien entwickeln, die du in deinem Projektmanagement berücksichtigen solltest. Die PUMA hilft somit bei der Vermeidung oder Reduzierung von

  • Stakeholder-Konflikten,
  • Kommunikationsproblemen,
  • Veränderungen im Umfeld, die zu Schwierigkeiten im Projektverlauf führen können.
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Lesetipp

Wie du das Risikomanagement in deinem Unternehmen etablieren kannst, erfährst du in unserem Artikel Risikomanagement: Definition und leicht verständlicher Leitfaden zur Umsetzung.

Kommunikation und PUMA

Eine gelungene Kommunikation spielt eine wichtige Rolle für den Erfolg eines Projekts und das Projektmarketing. Die Projektumfeldanalyse unterstützt dich dabei, die Kommunikation mit deinen Stakeholdern gezielt und wirkungsvoll zu gestalten. Indem du die Bedürfnisse und Interessen der Stakeholder ermittelst, kannst du maßgeschneiderte Kommunikationskanäle und -strategien entwickeln. Hierzu gehören auch

  • die Erstellung eines Kommunikationsplans für die Stakeholder,
  • die Einbindung von Stakeholdern in Entscheidungsprozesse und Projektphasen,
  • die proaktive und transparente Kommunikation von Projektfortschritten und -ergebnissen.
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Lesetipp

Mehr hilfreiche und wissenswerte Informationen dazu, wie Kommunikation besser gelingen kann, erfährst du hier: Kommunikationsmodelle: Beispiele, Übersicht und Vergleich.

Best Practices und Tipps zur Umsetzung

Um die Projektumfeldanalyse optimal zu nutzen und den Erfolg deines Projekts zu steigern, ist es ratsam, die folgenden bewährten Vorgehensweisen und Empfehlungen zu beachten.

Stakeholder-Management auf dem aktuellen Stand halten

Die Personen, die direkt oder indirekt von deinem Projekt betroffen sind, können einen wesentlichen Einfluss auf die Projektergebnisse ausüben. Daher ist es von großer Bedeutung, die Bedürfnisse und Erwartungen der Stakeholder stets im Blick zu behalten. Um ein überzeugendes Stakeholder-Management zu gewährleisten, achte auf diese Aspekte:

  • Aktualisiere die Stakeholderanalyse regelmäßig, um aktuelle Entwicklungen und Veränderungen im Projektumfeld einzubeziehen.
  • Wende Engagement-Strategien an, um die benötigte Unterstützung von wichtigen Stakeholdern zu sichern.
  • Kommuniziere offen und transparent mit den Stakeholdern, um Vertrauen aufzubauen und Missverständnisse zu vermeiden.

Flexibilität in der Projektumfeldanalyse

Projekte sind oftmals von Unsicherheit und Veränderungen geprägt. Eine starre Herangehensweise bei der Analyse des Projektumfelds kann daher unzureichende Ergebnisse zur Folge haben. Um die Flexibilität in der Projektumfeldanalyse zu fördern, empfehlen wir diese Schritte:

  • Betrachte unterschiedliche Szenarien und ihre möglichen Auswirkungen auf das Projekt, um besser auf Änderungen im Projektumfeld reagieren zu können.
  • Entwickle Anpassungsstrategien, die bei Bedarf angewendet werden können.
  • Sei offen für neue Ansätze und nutze Ressourcen, die sich während des Projekts ergeben, um die bestmöglichen Projektergebnisse zu erreichen.

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung

Deine PUMA ist nur so wertvoll wie die Daten und Annahmen, auf denen sie basiert. Um sicherzustellen, dass deine Analyse aktuell und aussagekräftig bleibt, überprüfe sie regelmäßig und passe sie bei Bedarf an. Dies ermöglicht es dir, rechtzeitig auf Veränderungen im Projektumfeld zu reagieren und die Erfolgsaussichten deines Projekts sowie potenzieller Folgeprojekte zu verbessern. Berücksichtige dabei diese Punkte:

  1. Stelle sicher, dass alle relevanten Informationen und Erkenntnisse in der Analyse berücksichtigt werden.
  2. Passe die Analyse bei Bedarf an, um neue Stakeholder, Chancen oder Risiken abzubilden.
  3. Prüfe die Wirksamkeit von zuvor entwickelten Handlungsempfehlungen und Strategien und optimiere sie, wenn nötig.

Fazit: PUMA ist dem Projekterfolg zuträglich

Die Projektumfeldanalyse ist ein unverzichtbares Instrument im Projektmanagement, das Unternehmen dabei unterstützt, den Kontext von Projekten und die Wechselwirkungen mit der Projektumwelt besser zu verstehen.

Hier sind die drei wichtigsten Erkenntnisse aus dem Artikel:

  • Strukturierter Prozess: Erfolgreiche PUMAs folgen einem strukturierten Prozess, der die Identifikation relevanter Stakeholder, die Strukturierung des Projektumfelds und die Analyse von Einflussfaktoren umfasst.
  • Integration: Die Ergebnisse der PUMA sollten in den Projektplan, das Risikomanagement und die Kommunikation mit Stakeholdern und dem Projektteam integriert werden, um den Projekterfolg zu maximieren.
  • Best Practices: Flexibilität, die regelmäßige Überprüfung und Anpassung sowie ein transparentes Stakeholder-Management sind entscheidend.

Wir empfehlen dir, über die gewonnenen Erkenntnisse nachzudenken und sie in deine eigenen Projekte einfließen zu lassen. Die PUMA eröffnet Potenziale für eine bessere Planung, Steuerung und Zusammenarbeit in Projekten.

FAQ

Häufig gestellte Fragen und die dazugehörigen Antworten findest du hier.

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