Intrinsische Motivation: Definition, Beispiele und wie du sie bei dir und anderen gezielt fördern kannst

Von Thomas Sesli
Aktualisiert am 12.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

Intrinsische Motivation ist ein zentraler Faktor, der unser Handeln, unsere Bereitschaft, Leistung zu erbringen sowie unsere persönliche Zufriedenheit maßgeblich beeinflusst. Um diese große innere Antriebskraft zu verstehen und wirksam zu nutzen, reicht es nicht aus, nur die dahinterliegende Wissenschaft zu begreifen – wir müssen auch lernen, sie im Alltag gezielt zu fördern.

In unserem Artikel findest du praxisnahe Lösungen, fundierte Erkenntnisse und hilfreiche Tipps, um die intrinsische Motivation bei dir und anderen zu stärken. Mache dich bereit, diese spannenden Inhalte zu erforschen:

  • Die verschiedenen Faktoren, die die intrinsische Motivation beeinflussen
  • Beispiele von intrinsischer Motivation in unterschiedlichen Lebensbereichen
  • Wie du gezielt diese Motivation fördern kannst

Lies weiter und entdecke die Schlüssel zu einem erfolgreichen und dauerhaft motivierten (Arbeits-)Leben!

Intrinsische Motivation: Begriffsklärung

Die intrinsische Motivation stellt eine bedeutende Antriebskraft im menschlichen Verhalten dar. Um ihren Einfluss und die sie prägenden Faktoren besser nachvollziehen zu können, betrachten wir zunächst die Unterschiede zur extrinsischen Motivation und werfen einen Blick auf relevante Theorien.

Unterschied zur extrinsischen Motivation

Die intrinsische Motivation entspringt dem inneren Antrieb, einer Tätigkeit oder Aufgabe aus Freude, Neugier und Interesse nachzugehen. Sie manifestiert sich im natürlichen Empfinden, mit dem du persönliche Ziele aus eigener Initiative erreichst. Im Kontrast dazu beruht die extrinsische Motivation auf von außen wirkenden Faktoren wie Belohnungen oder Bestrafungen, die den Antrieb steuern.

Während die intrinsische Motivation auf individuellen Bedürfnissen und Werten fußt, sind extrinsische Motivatoren häufig in sozialen oder materiellen Aspekten verankert, beispielsweise Gehaltserhöhungen, Bonuszahlungen oder öffentliche Anerkennung.

Faktoren, die intrinsische Motivation beeinflussen

Die intrinsische Motivation wird vor allem von drei Einflussgrößen geprägt:

  1. Interesse und Neugier
  2. Fähigkeiten und Kompetenz (engl. Mastery)
  3. Selbstbestimmung und Autonomie

Faktoren, die intrinsische Motivation beeinflussen

Um ein besseres Verständnis der Motivationsquellen zu erhalten, betrachten wir diese im Detail.

Interesse und Neugier

Eine fundamentale Quelle der Motivation ist das Interesse an einer Aufgabe oder einem Thema. Sobald das Interesse geweckt ist, entsteht Neugier und somit der Wunsch, mehr darüber zu erfahren. Ein hohes Interesse führt in der Regel zu einer gesteigerten Leistungsbereitschaft. Es ist essenziell, Aufgaben zu identifizieren, die in ihrer Beschaffenheit und Komplexität dem eigenen Interesse und der persönlichen Neugier gerecht werden. Dadurch kann Unterforderung oder Überforderung vermieden werden.

Mastery und Kompetenz

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Streben nach Mastery, also dem Erreichen eines hohen Kompetenzerlebens in einer bestimmten Disziplin oder Tätigkeit. Durch das Erleben von Fortschritt und persönlicher Weiterentwicklung entsteht ein starkes Selbstverständnis, das zur Erhöhung der intrinsischen Motivation beiträgt. Verschiedene Motivationstheorien behandeln das Empfinden von Kompetenz und wie dieses die Motivation beeinflusst und gezielt gefördert werden kann.

Selbstbestimmung und Autonomie

Die Selbstbestimmung, die eng mit dem Empfinden von Autonomie verknüpft ist, stellt einen bedeutenden Aspekt dar. Wenn du das Gefühl hast, deine Entscheidungen und Handlungen eigenständig zu bestimmen und zu steuern, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du eine Tätigkeit als sinnvoll erachtest und motiviert bist, sie auszuführen. Sinnhaftigkeit und Autonomie nehmen in verschiedenen Motivationstheorien eine zentrale Rolle als Motivationsfaktoren ein. Sie beeinflussen das Selbstverständnis und können maßgeblich zur Arbeitsleistung beitragen.

Beispiele für intrinsische Motivation

Intrinsische Motivation zeigt sich in vielen Lebensbereichen und inspiriert uns dazu, aktiv zu werden und unser Bestes zu geben. Im Folgenden zeigen wir anhand verschiedener Beispiele, wie intrinsische Motivation zum Handeln anregt.

Studium und Bildung

Intrinsische Motivation spielt im Bereich Studium und Bildung eine bedeutende Rolle, indem sie uns dazu antreibt, neues Wissen zu erwerben, Herausforderungen zu bewältigen und Kompetenzen zu entwickeln. Hier ist ein Beispiel dafür:

Der Wunsch, ein bestimmtes Thema eingehend zu erkunden und sich intensiv damit auseinanderzusetzen, kann durch das Gefühl von Neugier und Interesse entstehen. Diese emotionale Resonanz ermöglicht es Lernenden, das Studium als sinnstiftende und erfüllende Tätigkeit wahrzunehmen, ganz ohne äußere Belohnung oder Anerkennung.

Beruf und Karriere

Auch in der Arbeitswelt beeinflusst intrinsische Motivation maßgeblich die Leistung, Zufriedenheit und Erfüllung. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgeführt:

  • Die Freude und der Spaß an der Arbeit selbst, sowie das Erfolgserlebnis bei der Bewältigung von Aufgaben können stärker als materielle Anreize wie Gehaltserhöhungen oder Beförderungen sein.
  • Die Übernahme einer anspruchsvollen Tätigkeit im Beruf kann den Wunsch wecken, die eigenen Fertigkeiten auszubauen und eine persönliche Meisterschaft zu entwickeln.
  • Alternativ kann das Gefühl der Selbstbestimmung und Autonomie im Job zur intrinsischen Motivation beitragen, wenn jemand der Überzeugung ist, auf sinnvolle und eigenverantwortliche Weise zu handeln.

Sport und Fitness

Auch bei sportlichen Betätigungen oder Fitnessaktivitäten ist intrinsische Motivation häufig der entscheidende Faktor. Im Folgenden ein konkretes Beispiel:

Beim Laufen kann das Hören der Lieblingsmusik das Gefühl des Erreichens selbstgesteckter Ziele und das Empfinden körperlicher und mentaler Herausforderung verstärken. Dies trägt zur intrinsisch motivierten Leistung im Sport bei.

Hobbys und Freizeitaktivitäten

In Bezug auf Hobbys und Freizeitaktivitäten ist intrinsische Motivation häufig der Hauptgrund, warum Menschen ihre Freizeit einem bestimmten Interesse oder einer Aktivität widmen. Hier ein charakteristisches Beispiel:

Musizieren oder Tanzen aus Freude an der Tätigkeit selbst und ohne den Druck, externe Ziele zu erreichen oder Leistung zu erbringen, kann Menschen dazu motivieren, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern und sich kontinuierlich in ihrem Hobby zu verbessern.

Intrinsische Motivation: 4 Tipps für persönlichen und beruflichen Erfolg
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Intrinsische Motivation bei dir pushen: Eine Anleitung

Die Stärkung der intrinsischen Motivation basiert auf verschiedenen Ansätzen, welche die persönliche Entwicklung und die Messung selbiger thematisieren.

Strategien für persönliche Entwicklung

Den Anfang zur Verbesserung der intrinsischen Motivation macht das eigene Verhalten. Wenn du eine selbstbestimmte Herangehensweise verfolgst, wirst du inspiriert, proaktiv Ziele zu verfolgen und erhältst dadurch ein stärkeres Gefühl von Motivation und Engagement. Hier sind einige wichtige Punkte, die du beachten solltest:

  • Formuliere realistische und gleichzeitig herausfordernde Ziele, die deine Neugier entfachen und dein Interesse steigern.
  • Erlange ein klares Verständnis der Vorteile und Relevanz des angestrebten Erfolgs, um die persönliche Bedeutung der Anstrengungen zu erhöhen.
  • Fokussiere dich auf Faktoren, die unter deiner Kontrolle liegen, wie Einsatzbereitschaft, Lernbereitschaft und Selbstreflexion, anstelle von externen Anreizen abhängig zu sein.

Zielerreichung und Fortschritt messen

Ein zusätzlicher Schlüsselaspekt zur Förderung der intrinsischen Motivation besteht in der Visualisierung und Fassbarkeit von Erfolg und Fortschritt. Indem du deine Zielerreichung und Verbesserungen misst, erhältst du wertvolles Feedback, das als Ansporn für weitere Anstrengungen dient. Dazu solltest du folgende Methoden in Betracht ziehen:

  • Lege eindeutige, messbare Erfolgskriterien fest, welche die objektive Bewertung deiner Fortschritte ermöglichen.
  • Entwickele ein System zur kontinuierlichen Überprüfung deines Fortschritts, sodass du anpassungsfähig bleibst und situativ reagieren kannst.
  • Belohne dich selbst für erreichte Meilensteine, um dein Verhalten zu festigen und den Einsatz zusätzlicher extrinsischer Motivation zu minimieren.

Intrinsische Motivation bei anderen gezielt fördern

Um die intrinsische Motivation bei anderen, insbesondere bei Mitarbeitern, zu fördern, können verschiedene Ansätze berücksichtigt werden.

Führung und Kommunikation

Transparente und offene Kommunikation sind entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und die Einstellung der Mitarbeiter zur Arbeitsleistung zu verbessern. Regelmäßiger und konstruktiver Dialog sollte geführt werden, um Mitarbeiterbedürfnisse zu erkennen und ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Dazu zählen aktives Zuhören, das gemeinsame Entwickeln von Zielen und das Anwenden von Ansätzen aus der Selbstbestimmungstheorie.

Feedback und Anerkennung

Feedback und Anerkennung sind für die Motivationsförderung unerlässlich. Konstruktives Feedback ermöglicht kontinuierliche Verbesserungen, während Anerkennung das Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeiter erhöht. Eine ausgewogene Kombination aus beiden unterstützt die intrinsische Motivation. Dabei sollten Bestrafungen und extrinsische Anreize wie Geld vermieden werden, da sie häufig nur die Prozessmotivation fördern und die intrinsische Motivation untergraben.

Kompetenzentwicklung und Weiterbildung

Der Kompetenzerwerb und die Weiterbildung der Mitarbeiter beeinflussen deren intrinsische Motivation. Arbeitgeber sollten deshalb gezielte Maßnahmen zur Förderung der persönlichen und beruflichen Entwicklung anbieten. Dazu gehören interne Schulungen, externe Kurse oder die Bereitstellung von Lernressourcen. Das Ziel ist, Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, ihre Fähigkeiten auszubauen und ihre Karriereoptionen innerhalb des Unternehmens zu erweitern.

Gestaltung von Arbeitsumfeld und Anreizen

Die richtige Gestaltung des Arbeitsumfelds und die Implementierung geeigneter Anreize unterstützen ebenfalls die intrinsische Motivation. Folgende Maßnahmen können die Mitarbeitermotivation erhöhen:

  • Flexible Arbeitszeitregelungen oder Homeoffice-Optionen, um die Work-Life-Balance zu optimieren
  • Mitarbeiter in Entscheidungsfindungsprozesse einbinden, um ihren Einfluss und ihr Verantwortungsbewusstsein zu steigern
  • Teambildungsaktivitäten und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit fördern, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken
  • Die räumliche Gestaltung des Arbeitsplatzes sollte Wohlbefinden und Produktivität begünstigen

Mit einer Kombination dieser Maßnahmen kann die intrinsische Motivation bei anderen gezielt gefördert werden, was zu einer gesteigerten Arbeitszufriedenheit und Leistung beiträgt.

Fazit

Intrinsische Motivation fungiert als maßgebliche treibende Kraft hinter menschlichem Verhalten. Sie wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter Interesse, Neugier, Kompetenzerwerb und Selbstbestimmung. Davon profitieren unterschiedliche Lebensbereiche.

Die wesentlichen Erkenntnisse des Artikels lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Interesse und Neugier: Eine persönliche Begeisterung für ein Thema oder eine Aufgabe fördert nicht nur die Motivation, sondern auch die eigene Leistungsbereitschaft.
  • Kompetenzerwerb und Beherrschung: Die gezielte Weiterentwicklung persönlicher Fähigkeiten und das Erlangen von Kompetenzerlebnissen führen zu einer gesteigerten intrinsischen Motivation.
  • Selbstbestimmung und Autonomie: Wenn man das Gefühl hat, eigenständig Entscheidungen treffen und Handlungen kontrollieren zu können, wird die eigene Motivation und das persönliche Engagement unweigerlich gestärkt.

Ziehe in Betracht, wie du diese Erkenntnisse sowohl für dich als auch für andere in der Praxis umsetzen kannst, um die intrinsische Motivation zu fördern!

FAQ

Nachfolgend sind einige Antworten auf häufig vorkommende Fragen zusammengestellt.

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