Personalisierung im Marketing: Tipps, Strategien, Fallstricke

Von Steffen Grigori
Aktualisiert am 21.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

Du wünschst dir mehr Erfolg im Marketing? Personalisierung könnte der Schlüssel sein! Sprich Interessenten direkt an, sorge für eine individuelle, an den jeweiligen Nutzer angepasste Erfahrung und profitiere von einer höheren Conversion Rate und mehr Interaktionen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du personalisiertes Marketing einsetzen kannst und was es dabei zu beachten gibt. Wir beleuchten dabei unter anderem:

  • welche Vorteile und Herausforderungen mit der Personalized Experience einhergehen.
  • worauf es bei der Sammlung von Nutzerdaten ankommt.
  • welche positiven Effekte personalisierter Content hat.

Mache dir die Wirkung von Personalisierung zunutze und erhöhe so deinen Marketingerfolg – egal ob du ein großes Unternehmen oder eine kleine Firma führst.

Diese Vorteile bietet die Personalisierung im Marketing

Setzt du personalisiertes Marketing in deinem Business ein, erlebst du Vorteile für dein Unternehmen, die real messbar sind. Auch die Kunden profitieren. Daher kommen sie in Zukunft gern wieder vorbei.

Wenn du diese Art Marketing nutzt, solltest du also genau darauf achten, was sich verändert, und außerdem deinen Erfolg messen. Wir haben bereits erwähnt, dass du auf diesem Weg die Conversion Rate verbessern kannst. Zugleich sorgst du für mehr Umsatz und du wirst erleben, wie sich deine Kunden fester an dein Angebot und dein Unternehmen binden werden. Diese Errungenschaft kommt nicht von ungefähr, denn personalisiertes Marketing beeinflusst die User, die es erleben. Genauso wie es positiv auf deinen Nachbarn wirkt, wenn du dich bei einer Begegnung an seinen Vornamen erinnerst.

Wer heute durch das Internet surft, wird buchstäblich von Informationen und Werbung erschlagen. Weil immer irgendetwas blinkt, leuchtet oder auf andere Art Aufmerksamkeit auf sich lenkt, können viele Anzeigen nicht mehr wahrgenommen werden. Das meiste zieht somit fast unbemerkt vorbei oder wird schnell wieder vergessen.

Personalisierungen machen den Unterschied: Eine direkte Ansprache zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Mit dieser Variante fällst du eher auf, sodass du dein Produkt oder deine Dienstleistung leichter in die Welt tragen kannst. Die Wahrnehmung der angestrebten Empfänger wird dadurch spürbar gesteigert. Auf deiner Website sorgt personalisiertes Marketing außerdem für eine bessere Usability. Kurz: Du machst es deinem Kunden schöner als die Konkurrenz – und das kommt dir zugute.

Die Vorteile für Kunden und Unternehmen auf einen Blick

  • Messbare Ergebnisse
  • Optimierung der Prozesse
  • Ausgezeichnetes Verständnis der Zielgruppen
  • Conversion Rate steigt (z. B. Registrierung fürs Kundenkonto, Abverkauf und Anmeldung für den Newsletter)
  • Höhere Umsätze
  • Zunehmende Kundenbindung und Markentreue
  • Verbesserte Wahrnehmung von Werbung
  • Optimierte User-Experience
  • Angenehmer für den Nutzer
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Studien bestätigen den Nutzen von personalisiertem Marketing

Es gibt Studien, die die Wirksamkeit von personalisiertem Marketing belegen. Hier ist unter anderem die SmarterHQ Studie interessant. Laut dieser Untersuchung sind es inzwischen ganze 72 Prozent der Nutzer, die ausschließlich auf personalisierte Werbung reagieren oder mit ihr interagieren. Mach dir diese Zahl einmal bewusst: Das sind fast drei von vier Konsumenten! Die Studienergebnisse zeigen einmal mehr, wie wichtig dieser Weg des Marketings ist.

Amazon führt vor, wie personalisiertes Marketing richtig funktioniert

Betrachten wir ein Beispiel aus der Praxis. Wir haben Amazon ausgewählt, weil der Internetgigant in der Absatzwirtschaft vieles richtig macht und du ihn höchstwahrscheinlich aus eigener Erfahrung kennst. Natürlich gibt es viele weitere Beispiele und wir empfehlen dir unbedingt, dich selbst umzusehen.

So funktioniert personalisiertes Marketing bei Amazon

Dies sind einige der Funktionen, die Amazon nutzt, um eine personalisierte User-Erfahrung zu erschaffen:

  • Registrierung für ein kostenloses Kundenkonto
  • Möglichkeit, persönliche Daten zu speichern
  • Merkzettel für interessante Produkte
  • Überblick über alle Artikel, die du bereits gekauft hast
  • Produktvorschläge auf Basis deiner Daten und Käufe

Der Onlinehändler bietet bekanntlich auch andere Services an, zum Beispiel einen eigenen Streamingdienst. Selbst dort erhalten Kunden auf ihre Interessen abgestimmte Film- und Serienvorschläge.

Lerne aus den Erfahrungen anderer

Positive Beispiele eignen sich hervorragend, um aus ihnen zu lernen. Doch auch aus negativen Erfahrungen lassen sich wertvolle Erkenntnisse ziehen. Achte also auch darauf, was andere vielleicht falsch machen. Diese Fehler solltest du natürlich nicht wiederholen.

Leitfragen für dich:

  1. Welche Unternehmen kennst du, die personalisiertes Marketing anwenden?
  2. Welche Formen nutzen sie?
  3. Was fällt dir positiv auf?
  4. Was läuft nicht so gut?
  5. Wie fühlt sich die Personalized Experience für dich an?
  6. Was würdest du dir anders wünschen?
  7. Was schreckt dich ab?

Diese Fragen helfen dir, herauszufinden, welche Möglichkeiten für dein eigenes personalisiertes Marketingkonzept infrage kommen.

Die größte Herausforderung für die Personalized Experience

Leider ist es nicht immer leicht, eine Website oder den Content zu personalisieren. Allgemein gilt, dass es kein Standardverfahren gibt, das in jedem Fall funktioniert. Ohne eine klare Strategie kommst du nicht voran.

Die richtige Methode ist noch viel wichtiger als Technologien wie Automatisierungen oder Machine Learning. Sie braucht Zeit und gute Ideen. Darauf aufbauend kannst und solltest du natürlich die technischen Hilfsmittel nutzen, die dir zur Verfügung stehen. Damit du deine potentiellen Kunden letztlich überzeugst, kommst du außerdem um erstklassige Inhalte nicht herum. Beachte das bei allem, was du tust.

Ohne die richtigen Daten funktioniert personalisiertes Marketing nicht

Weißt du nicht, wen du vor dir hast, kannst du die Person auch nicht individuell ansprechen. Damit ist nicht der Name gemeint. Wenn klar ist, dass Max Mustermann in deinem Geschäft steht, kannst du ihn zwar mit seinem Namen ansprechen. Das kommt gut an, reicht aber noch nicht für erfolgreiches Marketing. Wenn unklar ist, was ihm gefällt, kannst du ihm dann spontan etwas verkaufen? Natürlich kannst du raten. Aber die Wahrscheinlichkeit, auf Anhieb die richtige Idee zu haben, ist sehr klein. Das gilt vor allem im Internet, wo man sich nicht tatsächlich gegenübersteht.

Was du für ein erfolgreiches personalisiertes Marketing zur Steigerung deiner Umsätze brauchst, sind Informationen in Form von Daten. Aber hier geht es nicht um irgendwelche Daten, sondern um die richtigen. Mit Hilfe einer geeigneten Software-Lösung sammelst du spielend leicht die Informationen, die du brauchst.

So erfährst du unter anderem mehr darüber ...

  • ... wer der Nutzer ist (Alter, Geschlecht, Wohnort, ...).
  • ... was den Nutzer auszeichnet (wählt er Produkte z. B. nach dem günstigsten Preis oder ökologischen Aspekten aus?).
  • ... mit welchem Gerät der Nutzer auf deiner Website surft (Desktop-Rechner, Smartphone, Tablet, ...).
  • ... woher der Nutzer gerade kommt (Social Media, E-Mail-Werbung, Direktzugriff über den Browser, ...).
  • ... wie sich der Nutzer auf deiner Website verhält (Beispiel: wie lange er sich umsieht).
  • ... wie der Nutzer bei dir einkauft (Beispiel: er kauft regelmäßig ein bestimmtes Produkt ein).
  • ... ob er Neu- oder Bestandskunde ist.

5 häufige Fehler im personalisierten Marketing

Wenn du nicht möchtest, dass deine Mühe umsonst ist, solltest du typische Fehler rund um die Personalized Experience vermeiden.

Die 5 häufigsten Fehler im personalisierten Marketing
Gern darfst du diese Infografik auf deiner Webseite einbinden.

1. Fehler: Du vertraust den Rundum-Sorglos-Paketen

Es klingt toll, wenn ein Unternehmen verspricht, dir das Rundum-Sorglos-Paket für das perfekte personalisierte Marketing zu verkaufen. Wer würde da nicht zugreifen? Wir raten dir natürlich davon ab. Der Grund: Es gibt keine Lösungen, die alles enthalten. Personalisiertes Marketing ist zu großen Teilen Hand- beziehungsweise Kopfarbeit. Zwar kommst du um ausgewählte Tools nicht herum, Software solltest du aber immer nur als dein Werkzeug betrachten.

2. Fehler: Du glaubst, du profitierst von allen Daten

Die richtigen Daten sind im Informationszeitalter Gold wert. Die Betonung liegt allerdings auf "die richtigen". Weiter oben haben wir dir in einer Übersicht aufgezeigt, welche Daten sich leicht sammeln lassen. Die Frage, die du dir stellen solltest, ist aber: Brauche ich wirklich alle Angaben, die verfügbar sind? Ist es für dein Business zum Beispiel relevant, ob der Kunde nun in Nord- oder Süddeutschland lebt? Kannst du die Information verwenden, dass der Kunde mit einem Tablet bei dir shoppt und nicht mit dem Smartphone? Spielt das verwendete Betriebssystem eine so große Rolle?

Auf der anderen Seite kannst du massiv davon profitieren, zu wissen, dass viele deiner Kunden über einen Link aus deinem Newsletter auf deine Seite kommen. Das ist die wohl beste Rückmeldung, dass die Nachrichten aus deinem Verteiler wirklich gelesen werden. Bravo! Daneben siehst du möglichst genau hin, wofür sich der Nutzer interessiert. Nur dann kannst du ihm etwas Passendes zum Kauf anbieten.

Beachte also stets, dass die Auswahl der von dir erhobenen Daten wirklich wichtig ist. Du musst die Spreu vom Weizen trennen.

3. Du verzichtest beim Marketing auf hochwertigen Content

Personalisierungen sind schon für sich sehr arbeitsaufwändig. Mache aber nicht den Fehler, deswegen minderwertigen Content zu nutzen, um zu sparen oder weil er scheinbar unwichtig ist. Verzichtest du sogar ganz darauf, kannst du das Personalisieren auch sein lassen – denn ohne Content keine Personalisierung.

So kann der richtige Weg aussehen: Hol dir immer zuerst die relevanten Daten, sorge anschließend für sinnvolle Inhalte auf Basis der Daten und setze dann erst die Personalisierungen ein.

Denke daran: Dein Content im Internet ist mit dem Verkaufsgespräch in der Offlinewelt vergleichbar. Setze daher nur erstklassige Texte, Bilder und Videos ein. Manchmal lässt du damit sogar die Konkurrenz hinter dich und hebst dich ab.

4. Fehler: Du probierst einfach mal aus – wieder und wieder

Versuch und Irrtum, auch bekannt als Trial and Error, können funktionieren. Sie tun es aber nicht immer. Ein bisschen herumzuprobieren hat durchaus Vorteile, denn du sammelst Erfahrung. Allerdings ist dieses Verfahren nicht besonders effizient. Die Wahrscheinlichkeit, dass du durch Zufall einen Glückstreffer landest, ist gering. Das gilt vor allem dann, wenn du das Ganze wiederholst. Dir bleibt für ein erfolgreiches Marketing tatsächlich nichts anderes übrig, als echte Nutzerdaten heranzuziehen und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen.

5. Fehler: Dir ist es egal oder du weißt nicht, dass personalisiertes Marketing auch unangenehm sein kann

Weiter oben haben wir bereits die SmarterHQ Studie erwähnt, die belegt, dass die absolute Mehrheit der Konsumenten nur noch auf personalisiertes Marketing reagiert. Dieselbe Untersuchung hat jedoch herausgefunden, dass diese Art Marketing auch zu Bedenken bei den Nutzern führen kann.

Der Grund: Damit der Vertrieb funktioniert, müssen erhebliche Mengen an Daten gesammelt und analysiert werden. Damit fühlt sich bekanntlich nicht jeder wohl. Das liegt auch daran, dass schwarze Schafe in der Branche Daten hemmungslos ausnutzen. Sei selbst keines dieser schwarzen Schafe und gehe immer verantwortungsvoll mit den Daten deiner Kunden um.

Außerdem solltest du potenzielle Kunden erst einmal mit der nötigen Achtsamkeit ansprechen, um niemanden zu überrumpeln. Auch wenn du genau weißt, wen du vor dir hast, musst du ihm nicht dein ganzes Wissen über ihn vorführen. Das kommt nicht gut an, sondern sorgt stattdessen für erhebliches Unwohlsein. Der Kunde sollte zunächst von sich aus mit deinem Unternehmen interagieren – dann kannst du den nächsten Schritt gehen und personalisierte Werbung nutzen.

Fazit

Personalisiertes Marketing bietet zahlreiche Vorteile, doch es gilt auch einige Herausforderungen zu meistern. Welche fünf Fehler du vermeiden solltest, haben wir in diesem Artikel außerdem beleuchtet.

Nimm folgende Aspekte mit:

  • Vorteile: Steigerung der Conversion Rate, höhere Umsätze und stärkere Kundenbindung
  • Methoden: Einsatz personalisierter Empfehlungen und maßgeschneiderter Werbung, basierend auf Nutzerdaten
  • Voraussetzungen: Sammeln und Analyse der richtigen Nutzerdaten, um eine zielgruppenspezifische Ansprache zu ermöglichen

Nimm die Chancen von personalisiertem Marketing in Anspruch, um dein Business voranzubringen, aber vergiss nie, die Daten deiner Kunden mit Respekt und Verantwortung zu behandeln!

FAQ

Noch Fragen? Hier findest du Antworten.

Quellen:

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