Sponsored Posts: Rechtliches, Strategien und Tipps für das Marketing mit bezahlten Inhalten

Von Steffen Grigori
Aktualisiert am 29.02.2024 | Lesezeit ca. Min.

Sponsored Posts sind aus dem modernen Online-Marketing nicht mehr wegzudenken, besonders wenn es um den Ausbau der Reichweite und Bekanntheit einer Marke geht. Sie sind zwar ein wertvolles Werkzeug für Werbetreibende, allerdings gilt es auch, zahlreiche rechtliche und strategische Herausforderungen zu bewältigen, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

In diesem Artikel erfährst du, wie der Erfolg deiner Sponsored Posts durch gezielte Strategien optimiert werden kann. Du erhältst Einblicke in folgende Themen:

  • Trennscharfe Unterschiede zwischen verschiedenen Werbeformaten
  • Strategien für erfolgreiche Sponsored Posts und deren Vorteile
  • Rechtliche Rahmenbedingungen im Umgang mit bezahlten Inhalten

Finde mit unseren praxisorientierten Tipps und umfassenden Ratschlägen heraus, wie du dein Marketing vorantreibst!

Sponsored Posts, Advertorials, Native Advertising: Eine Begriffserklärung

Online-Marketing bietet eine Vielzahl an Werbe- und Darstellungsformaten, die sich in Hinblick auf die Glaubwürdigkeit und Wirkung unterscheiden. In diesem Abschnitt erläutern wir die Unterschiede und Besonderheiten dreier Werbeformate.

Sponsored Posts

Sponsored Posts sind Artikel oder Beiträge, die ein Unternehmen oder eine Marke in Auftrag gibt, um auf einer Social-Media-Plattform oder in einem Medium präsentiert zu werden. Sie sind als gesponserte Inhalte gekennzeichnet und ermöglichen es den Werbetreibenden, ihre Botschaft oder ein Angebot in den optischen Kontext der jeweiligen Plattform zu integrieren. Dadurch soll das Interesse der Leserschaft geweckt und der Bekanntheitsgrad der Marke oder des Produkts erhöht werden.

Sponsored Posts Screenshot Instagram
Sponsored Posts als regulärer Beitrag und in der Story-Funktion von Instagram.

Advertorials

Im Gegensatz zu Sponsored Posts liegt bei Advertorials der Fokus stärker auf dem werbenden Unternehmen oder Produkt. Diese spezielle Form gesponserter Inhalte ist häufig als redaktioneller Beitrag aufbereitet, weist jedoch einen deutlich werblichen Charakter auf. Um nicht den Status als regulärer Artikel oder Berichterstattung zu vorzutäuschen, muss ein Advertorial stets eindeutig als Werbung gekennzeichnet sein.

Einen ausführlichen Artikel zu Advertorials findest du auch auf acquisa: Advertorial: 7 Erfolgsfaktoren für Content, der deine Zielgruppe begeistert.

Sponsored Posts Screenshot Schneider Advertorial
Quelle: FAZ.NET

Native Advertising

Native Advertising bezieht sich auf eine Art der Online-Werbung, bei der die Darstellungsform und -umgebung der Werbung an die jeweilige Plattform angepasst werden. Das Ziel ist, dass die Werbeanzeigen möglichst unauffällig erscheinen und nicht als störend empfunden werden.

Native Advertising kann auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram eingesetzt werden, wo die Werbung beispielsweise als Beitrag im Newsfeed erscheint und sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Aber auch in analogen Zeitschriften findet man diese Strategie. Die beiden zuvor vorgestellten Werbeformate machen von ihr Gebrauch, unterscheiden sich aber in der Art des Inhalts.

Strategien für erfolgreiche Sponsored Posts

Der Erfolg von Sponsored Posts hängt von verschiedenen Aspekten ab, etwa der Anpassung an die Zielgruppe. Im Folgenden erfährst du mehr darüber, wie du diesen Kriterien am besten gerecht wirst.

Zielgruppengerechte Inhalte

Die gekonnte Gestaltung von Sponsored Posts erfordert eine maßgeschneiderte Anpassung an deine Zielgruppe. Dabei solltest du dich intensiv mit deren Interessen, Bedürfnissen und Vorlieben auseinandersetzen. Nutze passende Keywords und eine ansprechende Aufbereitung von Inhalten, um folgende Anforderungen zu erfüllen:

  • Die Werbebotschaften sollten genau auf deine Leserschaft zugeschnitten sein.
  • Deine Inhalte müssen thematisch relevant und ansprechend für das Publikum sein.

Authentizität und Glaubwürdigkeit

Überzeuge beim Einsatz von Sponsored Posts durch Authentizität und Glaubwürdigkeit, um einen positiven Eindruck bei der Zielgruppe zu hinterlassen und den Wiedererkennungswert deiner Marke zu steigern. Beachte dabei diese Punkte:

  • Deine Inhalte sollten wertvoll, transparent und ehrlich gestaltet sein.
  • Die Präsentation der Marke und Produkte muss authentisch erfolgen.

Kreative Ansätze und Formate

Durch innovative Ansätze und Formate sorgst du dafür, dass deine Sponsored Posts aus der Masse herausstechen und das Interesse deiner Leser wecken. Setze dabei auf eine Mischung aus verschiedenen Elementen, um ein einzigartiges Erlebnis zu schaffen:

Integration in die Gestaltung der Plattform

Eine harmonische Integration von Sponsored Posts in die digitale Umgebung verhindert eine Ablenkung oder Irritation der Leser und gewährleistet einen harmonischen Eindruck. Hierbei solltest du auf eine passgenaue Anpassung achten, indem du:

  • Thematisch stimmige Inhalte bereitstellst.
  • Die Tonalität und das Design der Website berücksichtigst.
  • Vertrauen in die Qualität deiner Sponsored Posts vermittelst.

Vorteile von Sponsored Posts

Sponsored Posts eröffnen Werbekunden und Marken eine Vielzahl an Vorteilen, die womöglich auch dich überzeugen.

Erhöhung der Markenbekanntheit

Sponsored Posts verfolgen das Hauptziel, die Markenbekanntheit auszubauen. Durch einen sorgfältig gestalteten Beitrag, der passgenau auf die Zielgruppe zugeschnitten ist, minimieren sie Streuverluste und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Inhalte gelesen und geteilt werden. Auf diese Weise erzielen Werbekunden eine größere Reichweite und fördern die Bekanntheit ihrer Marke. Im Überblick:

  • Minimierung von Streuverlusten durch zielgruppengerechten Beitrag
  • Steigerung der Aufmerksamkeit sowie Viralität

Verbesserung des Images und Vertrauensaufbau

Hochwertige und authentische Inhalte innerhalb von Sponsored Posts tragen zu einem positiven Markenbild bei. Durch die Einbindung in das visuelle Umfeld profitieren sie darüber hinaus von der Glaubwürdigkeit des Mediums. Folglich fördert dies das Vertrauen der Leser in die beworbene Marke und baut langfristige Kundenbeziehungen auf.

Generierung von Leads und Umsatzsteigerung

Sponsored Posts leisten zudem einen wichtigen Beitrag zur Generierung von Leads und Steigerung des Umsatzes. So funktioniert es:

  • Eine zielgruppengerechte Ansprache erhöht die Interaktion
  • Leads werden generiert und Umsätze gesteigert
  • Der gezielte Einsatz von Calls-to-Action und Verlinkungen fördert den Absatz

Rechtliche Aspekte von Sponsored Posts

Sponsored Posts sind im Marketing weit verbreitet, doch es gilt, rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten, um presserechtliche Anforderungen sowie werbliche Regelungen einzuhalten.

Rechtlicher Rahmen und Kennzeichnungspflicht

Durch ihren werblichen Charakter sind Sponsored Posts von redaktionellen Inhalten klar abzugrenzen. Daher ist es erforderlich, Werbung eindeutig als solche zu kennzeichnen, um eine Irreführung der Leser zu verhindern. Die sichersten Kennzeichnungen sind "Werbung" oder "Anzeige", um Missverständnisse auszuschließen. Darüber hinaus müssen Unternehmen bei der Nutzung von Sponsored Posts gesetzliche Vorgaben einhalten und für Transparenz gegenüber den Lesern sorgen.

Influencer-Marketing und Schleichwerbung

Im Influencer-Marketing setzen Unternehmen auf die Reichweite von Influencern, um Produkttests oder Empfehlungen zu platzieren. Obwohl Influencer-Marketing als kostengünstige Werbeform gilt, müssen werbliche Inhalte korrekt gekennzeichnet werden, um Schleichwerbung zu verhindern. Der frühere Rundfunkstaatsvertrag definiert Schleichwerbung als irreführende Werbung ohne Kennzeichnung.

Es liegt verbotene Schleichwerbung vor, wenn der durchschnittliche Nutzer keine Erkennungsmerkmale für werbliche Inhalte vorfindet. Gemäß § 5a UWG ist eine Trennung von Werbung und Journalismus vorgeschrieben. Product-Placement verstößt dann gegen den Trennungsgrundsatz, wenn eine wirtschaftliche Motivation besteht und die Werbung für den Verbraucher nicht erkennbar ist.

Eine wirtschaftliche Motivation kann auch bei kostenlosen Produkten, Reisen oder Autos gegeben sein. Ab dem 28.5.2022 schreibt § 5a Abs. 4 UWG vor, dass werbliche Inhalte auch dann zu kennzeichnen sind, wenn keine Gegenleistung erfolgt. Es besteht eine gesetzliche Vermutung der Gegenleistung.

Konsequenzen bei Schleichwerbung und wie du sie vermeidest

Bei Schleichwerbung drohen Sanktionen wie Abmahnungen, Bußgelder oder Schadensersatzansprüche. Unternehmen haften für Verstöße gegen das Verbot von Schleichwerbung durch Influencer, sofern diese auftragsgemäß handeln. Sittenwidrige Verträge führen zur Nichtigkeit und damit keinem Recht auf Vergütung oder Beitragsforderung.

Werbliche Inhalte sollten stets mit den Begriffen "Werbung" oder "Anzeige" gekennzeichnet werden. Bei Fotos sollte die Kennzeichnung nahe der Überschrift platziert und auf Smartphones lesbar sein. Kennzeichnungen sollten in deutscher Sprache erfolgen. Auf Instagram ist beispielsweise der Hashtag "#werbung" unzureichend.

Sponsored Posts Screenshot Influencer
Korrekte Kennzeichnung von Influencer-Marketing auf Instagram.

Auch auf YouTube und Facebook gelten Regeln zur Kennzeichnung von Branded Content. Es empfiehlt sich, die unterschiedlichen Richtlinien der verschiedenen Plattformen genau zu studieren und einzuhalten.

Tipps für erfolgreiches Marketing mit bezahlten Inhalten

Bezahlte Inhalte wie Sponsored Posts können einen enormen positiven Einfluss auf deine Marketing-Strategie haben. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, ist es wichtig, sie mit passenden Maßnahmen zu ergänzen.

Optimierung von Klickraten und Conversions

Ein ansprechender Sponsored Post sollte ansprechende Überschriften und Bilder enthalten, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu gewinnen. Mit einem gut durchdachten Call-to-Action kannst du die Klickrate zusätzlich erhöhen. A/B-Tests helfen dabei, die wirksamsten Varianten von Sponsored Posts zu identifizieren. Mit gezieltem Targeting und Retargeting kannst du relevante Zielgruppen ansprechen, was sich positiv auf die Conversions auswirkt.

Erfolgsmessung und Reporting

Um den Erfolg von bezahlten Inhalten zu ermitteln, solltest du verschiedene Kennzahlen und Metriken heranziehen. Ein regelmäßiges Reporting in Form von Dashboards, Statistiken und Berichten ermöglicht es dir, kontinuierliche Verbesserungen vorzunehmen. Hierbei sind folgende Aspekte ausschlaggebend:

  • Reichweite
  • Traffic und Seitenaufrufe
  • Absprungraten
  • Soziale Interaktionen
  • Verweildauer auf der Seite
Sponsored Posts: 4 Erfolgsbestandteile, die du kennen musst

Fazit: Sponsored Posts als schlagkräftiger Marketinghebel

Wir haben gesehen, dass Sponsored Posts eine nützliche Methode sind, um das Bewusstsein für deine Marke zu steigern und deine Zielgruppen zu erreichen. Es ist jedoch wichtig, dass diese Beiträge hochwertige, relevante Inhalte enthalten und gut in das Umfeld der gewählten Plattform integriert sind.

Achte außerdem darauf:

  • Zielgruppenorientierung: Gestalte Inhalte, die genau auf deine Zielgruppe zugeschnitten sind. Berücksichtige dabei Interessen, Bedürfnisse und Vorlieben, um eine möglichst hohe Relevanz zu gewährleisten.
  • Authentizität und Glaubwürdigkeit: Sorge dafür, dass gesponserte Inhalte transparent, wertvoll und ehrlich präsentiert werden, um so zur positiven Wahrnehmung der Marke beizutragen.
  • Rechtliche Aspekte: Kennzeichne Sponsored Posts stets als Werbung, um Irreführungen vorzubeugen und den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Um das volle Potenzial von Sponsored Posts auszuschöpfen, ist es wichtig, bei der Umsetzung jeden der oben genannten Punkte sorgfältig zu beachten. Eine gut durchdachte Planung und Implementierung solcher bezahlter Inhalte kann nicht nur die Bekanntheit deiner Marke steigern, sondern auch Vertrauen aufbauen und zur Neukundengewinnung beitragen.

Disclaimer

Dieser Beitrag ist nach bestem Wissen und Gewissen sorgfältig zusammengestellt. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit und Ausschließlichkeit der Inhalte gestellt. Die in diesem Beitrag zur Verfügung gestellten Informationen sind unverbindlich, ersetzen keine juristische Beratung und stellen keine Rechtsauskunft dar.

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