Unternehmensblog erstellen: Beispiele und Best Practices für 2024

Von Sabine Genau
Aktualisiert am 07.02.2024 | Lesezeit ca. Min.

Corporate Blogging ist nach wie vor aktuell. Die Frage Soll ich einen Unternehmensblog starten? wird zunehmend abgelöst von der Überlegung Wie kann ich einen wirklich guten Unternehmensblog gestalten?

Denn so ein Corporate Blog bedeutet zwar ein wenig Aufwand, hat aber ansonsten ausschließlich Vorteile. Man gewinnt einen neuen Kanal für die Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe. Während man diese im Blog sehr direkt und bedürfnisorientiert anspricht, kann man gleichzeitig auch noch die eigene Expertise unter Beweis stellen. Und: Das Portfolio des Unternehmens wird in Blogposts detailliert dargestellt, ohne dass die Informationen allzu werblich rüberkommen.

Beim Start ins Corporate Blogging sollte man jedoch von vornherein einige Fehlerquellen vermeiden. Hier findest du wertvolle Tipps zum Thema Unternehmensblog und erfährst alles über mögliche Fehler, die man beim Start begehen kann.

Was macht einen guten Unternehmensblog aus?

Der Corporate Blog ist ein wichtiges Element des Content Marketings. Weil es sich um einen Owned Media Channel handelt, hast du die komplette Kontrolle über die Inhalte auf dieser Plattform. Die Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen macht den Unternehmensblog auch zu einem Kommunikationskanal, mit dem du das Vertrauen deiner Kunden gewinnen beziehungsweise stärken kannst.

Durch Blogging kannst du Kundenbeziehungen vertiefen und deine Leser dauerhaft mit dem Unternehmen verbinden. Das ist vor allem im B2B Marketing ein wichtiges Kriterium. In deinem Corporate Blog trittst du als authentische Person auf und verleihst der Kommunikation einen menschlichen Anstrich. Das erhöht deine Glaubwürdigkeit.

Markenbotschafter geben dem Label ein Gesicht und erreichen ihre Leser mit glaubhaften Aussagen. Die User nehmen dabei eine echte Stimme wahr, die sie direkt von Mensch zu Mensch anspricht. Dadurch wird die Marke greifbar, erfahrbar. Corporate Influencer treten als Einzelperson in unmittelbaren Kontakt mit dem Kunden und erzeugen dadurch Emotionen. Das Gefühl der persönlichen Ansprache schafft Beziehung und Vertrauen. Gelingt das auf Dauer, gewinnt man treue Kunden, die eine dauerhafte Bindung zum Unternehmen eingehen.

Die Ausbreitung und der wachsende Einfluss der sozialen Medien haben auch das Corporate Blogging parketttauglich gemacht. Wurden die Early Adopter in diesem Bereich aus den Marketingabteilungen heraus anfangs noch argwöhnisch beäugt, wissen die PR-Leute heute die hohe Reichweite und die große Glaubwürdigkeit des Unternehmensblogs sehr zu schätzen.

Aber wie erreicht man diese Werte auf der Plattform des Corporate Blogs? Und braucht wirklich jedes Unternehmen einen?

Wer braucht einen Unternehmensblog?

Bereits im Jahr 2017 hat die Havas-Studie herausgefunden, dass Konsumenten heutzutage erhöhte Erwartungen an eine Marke stellen. 84 Prozent der damals Befragten wussten informative Texte auf Corporate Blogs nicht nur zu schätzen, sie gaben sogar an, solche Postings von ihrer bevorzugten Marke zu erwarten. 

Der moderne Kunde verlangt vom Marketing also mehr als nur Werbung und Promotion. Mündige User digitaler Medien fordern wertige Informationen, die ihnen einen echten Nutzen einbringen. Daraus könnte man schließen, dass eigentlich fast jedes Unternehmen unbedingt einen Corporate Blog braucht. Oder zumindest gut gebrauchen kann.

Die Vermittlung hochwertiger Informationen ist aber nur eines von vielen Zielen, welche man mit unternehmerischen Blogposts erreichen kann.

Weitere Vorteile des Corporate Blogs:

  1. Bekanntheit steigern: Die hohe Reichweite eines Unternehmensblogs garantiert dir organischen Traffic. Suchmaschinenoptimierte Artikel mit geschickt eingesetzten Keywords locken interessierte Leser auf deine Website. So kommst du letztendlich auch zu einem besseren Ranking in den Suchergebnissen. 
  2. Imagegewinn: Ein Unternehmensblog ist die ideale Plattform zur Imagepflege. Hier kannst du die Werte deiner Marke herausstellen und eine optimale Brand-Positionierung erreichen. Mit dem positiven Auftritt im Corporate Blog wird das Label vom Leser in einem optimalen Licht wahrgenommen.
  3. Interaktion mit dem Kunden: Eine Kommentarfunktion bietet die Möglichkeit der direkten Interaktion mit dem Leser. Dabei kann ein Wir-Gefühl entstehen, das kurzfristig eine Beziehung aufbauen und auf lange Sicht die Kundenbindung stärken kann. Wenn du die in den Kommentaren geäußerten Wünsche aufnimmst, fühlt sich der Kunde wahrgenommen; das bringt noch mehr Verbindlichkeit in die Beziehung. 
  4. Kundenakquise: Interessenten, die zu neuen Kunden werden sollen, müssen erst noch vom Produkt oder einer Dienstleistung überzeugt werden. Dafür gibt es kaum eine glaubwürdigere Plattform als den Unternehmensblog. Hier kannst du potenziellen Kunden authentisch wirkende Informationen vermitteln, ohne allzu werblich oder gar aufdringlich daherzukommen.
  5. Kaufimpulse setzen: Ob bestehende Kunden oder neue Interessenten, Kaufimpulse müssen ins emotionale Herz treffen. Mit dem Bericht über Produktinnovationen kannst du hier Begehrlichkeiten wecken. Darüber hinaus ist der Unternehmensblog auch die beste Plattform, um bestehende Produkte bekannter zu machen.

Lohnt sich der Aufwand für einen Corporate Blog wirklich?

Bei allen Vorteilen muss man natürlich wissen, dass ein Unternehmensblog auch Arbeit bedeutet. Denn die Plattform muss mit Inhalten gefüllt werden, und zwar immer wieder mit neuen Inhalten. Sonst verlieren die Besucher sehr schnell das Interesse. Der Aufbau eines Unternehmensblogs lohnt sich also nur dann, wenn man bereit ist, diesen Aufwand dauerhaft zu erbringen. Ist diese Bereitschaft vorhanden, lockst du mit deinen Blogposts im besten Fall jeden Monat viele tausend Besucher auf deine Website. Ganz ohne weitere Kosten.

Der kontinuierliche Aufwand für deinen Blog besteht aber nicht allein in der Schreibarbeit. Es gilt auch, die Themen mit Bedacht auszuwählen, denn du willst ja den Nerv deiner Zielgruppe treffen. Google kann dir bei der Themenfindung gute Dienste leisten. Dort findest du täglich Suchanfragen, die mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung in Zusammenhang stehen. So erfährst du, was deine potenziellen Kunden wissen möchtenn und kannst ihre Fragen auf deinem Blog postwendend beantworten.

Das freut nicht nur den User, sondern nutzt auch das Suchmaschinenranking. Denn in solchen Artikeln kommen ja genau jene Keywords vor, die von den Suchenden auf Google verwendet wurden. So kannst du also ganz nebenbei auch noch deine Platzierung optimieren.

Impulse für die Customer Journey

Gut recherchierte und lesenswert geschriebene Blogbeiträge beweisen nicht nur die Expertise des Autors, sie regen auch zum Teilen an. So verbreiten sich relevante Artikel auf den Plattformen der sozialen Medien, indem sie immer wieder aufs Neue geteilt werden. Es ergeben sich also viele hervorragende Startpunkte für eine Customer Journey auf deiner Website.

Gerade im B2B-Bereich kann diese Reise dauern. Je nach Höhe der erforderlichen Investition mitunter sogar Jahre. Die Recherche wird daher umso wichtiger für den Kunden – heutzutage geht diese natürlich online vonstatten. Und genau darin liegt die Chance deines Corporate Blogs, der Customer Journey eine Richtung vorzugeben.

McKinsey hat jüngst ermittelt, dass 97 Prozent der B2B Kunden in einem digitalen Selbstbedienungsmodell kaufen würden. Dieser Trend wird sich angesichts der Corona-Pandemie vermutlich noch verfestigen. 76 Prozent der B2B Kaufentscheider sind vor allem an Content interessiert, der präzise auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten wurde. Das hat der Demand Gen Report 2018 herausgefunden. Der potenzielle Einfluss eines Unternehmensblogs auf die Customer Journey ist also offensichtlich.

Mit diesen Features kannst du diese Einflussmöglichkeit nutzen:

Expertise Überzeuge potenzielle Kunden von deiner Fachkenntnis. Ein kompetenter Expertenbeitrag identifiziert Probleme und liefert gleichzeitig Lösungsvorschläge. Der Leser fühlt sich mit seinen Problemen verstanden und erhält wertige Informationen, die ihm bei der Lösung helfen können.
Erfahrung Gewähre deinem Leser Einblicke in die unternehmerische Praxis. Beispiele von erfolgreich durchgeführten Projekten überzeugen mehr als theoretische Auflistungen von Angeboten. Auch Interviews mit zufriedenen Kunden sind glaubwürdige Belege für die Performance des Unternehmens.
Service Kundenservice sollte nach dem Kauf keinesfalls aufhören. Zeige potenziellen Kunden, dass sie auf lange Sicht gut mit deinem Unternehmen fahren. Biete Serviceleistungen an, die nach dem Kauf ansetzen. Im Blog kannst du beispielsweise Anwendungs-Tutorials einstellen oder Anleitungen zum Troubleshooting zur Verfügung stellen.

Einen Unternehmensblog gestalten: Darauf musst du achten

In Sachen Optik gibt es bei der Gestaltung eines Unternehmensblogs keine besonderen Vorgaben, außer dass die Plattform dem Corporate Design entsprechen sollte.

Etwas mehr Sorgfalt gilt es, in die Usability zu investieren. Denn dabei geht es darum, den Besucher möglichst lange auf der Seite zu halten. Eine übersichtliche Navigation und eine klare Struktur sind die wichtigsten Features, um dieses Ziel zu erreichen. Der Leser muss schnell finden, was er sucht, und einen Überblick auf die vorhandenen Kategorien erhalten. Möglichst soll auf den ersten Blick zu erkennen sein, was dein Blog genau zu bieten hat. Responsive Design gilt heutzutage als Selbstverständlichkeit, damit die Inhalte auch mobil optimal abrufbar sind.

Vier Dinge, die du bei der Gestaltung deines Unternehmensblogs beachten solltest:

Durchgängiges Corporate Design

Bevor du mit deinem Unternehmensblog loslegst, solltest du klare Qualitätsstandards festlegen. Denn du wirst die Plattform ja nicht allein mit Inhalten füllen. Wenn du beispielsweise Gastautoren zum Schreiben eines Artikels für deinen Blog einlädst, müssen klare Briefings vorhanden sein, die eindeutige Vorgaben für das Corporate Design einschließen. Die Tonalität der Texte sollte zu deinem Unternehmen passen. Zwar muss nicht jeder Artikel bis ins letzte Detail den gleichen Schreibstil aufweisen, aber der gesamte Content sollte einen Wiedererkennungswert bieten. Auch für das Bildmaterial sollte daher ein ausführlicher Styleguide vorhanden sein. Ein einheitlicher Look ist für den seriösen Eindruck eines Unternehmensblogs von großer Bedeutung.

Informationswert für den Leser

Die Texte auf einem Corporate Blog müssen nicht nur angenehm zu lesen sein, sondern darüber hinaus einen informativen Wert darstellen. Idealerweise enthält jeder Artikel möglichst viele thematische Weiterleitungen, sodass der Leser dort tiefer einsteigen kann, wo er ein besonderes Interesse hat. So hältst du deine Besucher auf der Plattform. Eine lange Verweildauer wirkt sich unter anderem positiv auf das Google-Ranking aus.

Daher sollte ein Blog zum ‚Herumblättern‘ einladen – wie ein gedrucktes Magazin. Je mehr interessante Postings du deinen Lesern bieten kannst, desto besser. Mit Call to Action-Elementen kannst du dem Leser zusätzliche Informationen über interne oder externe Links anbieten. Wenn alle diese Features gut aufeinander abgestimmt werden, wird der User optimal auf seiner Customer Journey begleitet.

Social Media

Wirklich guten Content zu erstellen, ist zeitintensiv. Deshalb solltest du das Distributionspotenzial deiner Texte immer voll ausschöpfen. Wenn du also einen Artikel schreibst oder schreiben lässt, muss die Veröffentlichung sich ja nicht auf den Blog beschränken. In verkürzter oder leicht abgewandelter Form eignet sich der Text für weitere Postings in den sozialen Medien. So multiplizierst du die Wirksamkeit deiner Schreibarbeit auf effiziente Art und Weise. Und vergrößerst sowohl Präsenz als auch Reichweite im World Wide Web.

SEO

Dein Unternehmensblog kann noch so perfekt konzipiert sein und noch so tolle Inhalte zu bieten haben – wenn er von den Usern nicht gefunden wird, hilft das alles nichts. Die Inhalte müssen nicht nur dem Leser einen Mehrwert bieten, sondern auch für Google optimiert sein.

Vor allem die Recherche und der geschickte Einsatz relevanter Keywords spielen dabei eine kardinale Rolle. Aber auch deinen Title-Tags und den Meta-Beschreibungen solltest du die angemessene Sorgfalt widmen. Denn die meisten Internetnutzer vertrauen nur den Suchergebnissen, die im Ranking auf der ersten Seite erscheinen.

Tipps und Tricks für dauerhaften Erfolg beim Corporate Blogging

Steht dein Unternehmensblog einmal, muss die Plattform kontinuierlich mit Inhalten befüllt werden. Nur wenn die Leser immer wieder aktuelle Postings vorfinden, werden sie regelmäßig auf deinem Blog vorbeischauen.

Fünf Elemente für nachhaltigen Erfolg beim Corporate Blogging

Vorausplanung

Wenn du eine Jahresplanung für deine Bloginhalte erstellst, musst du nicht ständig darüber nachdenken, was du als nächstes veröffentlichen sollst. Natürlich gibt es genügend Unternehmensthemen, die für deine Plattform interessant sind. Aber sich von Beitrag zu Beitrag zu hangeln, ist nicht sehr sinnvoll.

Besser ist, wenn du dir zweimal im Jahr oder einmal im Quartal die relevanten Themen überlegst und die Veröffentlichungen im Voraus planst. Aktuelles kannst du natürlich immer in den laufenden Prozess einbauen. Stelle für die Planung am besten ein Team zusammen, das gemeinsam für die Content-Strategie verantwortlich ist. Mit mehreren Autoren erhält der Blog auch mehrere Sichtweisen und wird für den Leser umso interessanter.

Keywords

Vor dem Verfassen jedes einzelnen Artikels sollte eine detaillierte Keyword-Recherche stehen. Es ist von großer Bedeutung, die Fragestellungen der User zu kennen, damit du präzise darauf antworten kannst. Darüber hinaus ist die Verwendung von spezifischen Keywords wichtig für das Suchmaschinenranking.

Mehrwert

Bei jedem Post sollte sich das Content-Team nach dem Mehrwert für den Leser fragen. Reine Produktwerbung oder Wiederholungen sind kontraproduktiv und locken keinen User hinter dem virtuellen Ofen hervor. Wissensvermittlung auf verständliche Art und Einblicke ins Unternehmen aber wahrscheinlich schon.

Verknüpfungen

Mit Links und Call to Action-Elementen kannst du deine Blogbeiträge intelligent miteinander verknüpfen. So bekommt der Leser an vielen Stellen die Möglichkeit, tiefer ins Thema einzusteigen. Er erhält genau jene Informationen, die er sich gerade wünscht, und verweilt länger auf der Seite.

Am Ende der Informationskette sollte dann idealerweise eine adäquate Problemlösung stehen. Sinnvoll ist natürlich auch die Verknüpfung mit Inhalten auf anderen Plattformen, die den Blogleser interessieren könnten.

Aktualität

Manche Inhalte verlieren an Aktualität und müssen auf den neuesten Stand gebracht werden. Generell sollten Artikel turnusmäßig überprüft und aktualisiert werden. Dadurch bekommen Inhalte die Chance, ein zweites oder vielleicht sogar drittes Mal gelesen zu werden. Vorausgesetzt, sie wurden durch entsprechende neue Mehrwerte aufgepeppt.

Gibt es Neuerungen oder Updates zu einem bestimmten Thema, sollten diese Informationen aktuell in deinem Blog veröffentlicht werden. Ansonsten würde der User woanders danach suchen.

FAQ

Noch Fragen? Hier findest du die Antworten!

Quellen:

Weitere Artikel