Teilzeit in Elternzeit: Vorteile und Tipps, wie du Familie und Beruf optimal vereinbarst

Von Thomas Sesli
Aktualisiert am 26.02.2024 | Lesezeit ca. Min.

Teilzeitarbeit während der Elternzeit stellt eine gute Option dar, um Familie und Beruf optimal zu kombinieren und dabei von zahlreichen Vorzügen zu profitieren.

Doch welche Möglichkeiten gibt es, um den Teilzeitwunsch während der Elternzeit zu verwirklichen? Und welche Rahmenbedingungen gilt es zu beachten?

Wir behandeln in diesem Artikel folgende Themen:

  • Arbeitszeitmodelle und Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung
  • Finanzielle Faktoren bei der Teilzeitarbeit in Elternzeit
  • Urlaubsanspruch und Resturlaub während der Teilzeit in Elternzeit

Teilzeit in Elternzeit: Die Vorteile und Möglichkeiten

Wenn du während der Elternzeit in Teilzeit arbeiten möchtest, solltest du die vielfältigen Vorteile und Möglichkeiten kennen, die sich dadurch ergeben.

Im Folgenden stellen wir dir die elementaren Aspekte vor.

Flexibilität für Familie und Beruf

Eine Teilzeittätigkeit während der Elternzeit bietet die Möglichkeit, sowohl deinen familiären Verpflichtungen nachzukommen als auch im Berufsleben präsent zu bleiben.

Durch die flexible Gestaltung deiner Arbeitszeit kannst du individuelle Vereinbarungen treffen, um sowohl berufliche als auch familiäre Aufgaben erfolgreich zu meistern.

Finanzielle Sicherheit

Ein weiterer wichtiger Faktor der Teilzeitarbeit in Elternzeit ist die finanzielle Sicherheit. Durch das kontinuierliche Einkommen aus der Beschäftigung wird deine finanzielle Planung erleichtert und du kannst sicherstellen, dass dein Haushalt gut versorgt ist.

Kontinuität im Beruf

Die Entscheidung für eine Teilzeittätigkeit während der Elternzeit unterstützt auch deine berufliche Kontinuität.

So verlierst du nicht den Anschluss an dein berufliches Umfeld und gestaltest den Wiedereinstieg nach der Elternzeit einfacher. Zudem hast du die Gelegenheit, innerbetriebliche Veränderungen mitzuverfolgen und dich frühzeitig darauf einzustellen. Dies kann für eine erfolgreiche Karriere nach der Elternzeit besonders wertvoll sein.

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Lesetipp

Weitere wichtige Aspekte zum Thema Teilzeit in Elternzeit haben wir bereits in unserem Artikel Teilzeit in Elternzeit: Voraussetzungen, Rechte und Ratschläge für berufstätige Eltern beschrieben. Lies doch gerne mal rein!

Voraussetzungen und Anspruch auf Teilzeit in Elternzeit

Um Eltern die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit während ihrer Elternzeit zu bieten, müssen bestimmte gesetzliche und arbeitsvertragliche Voraussetzungen erfüllt sein.

Dieser Absatz informiert dich über die wesentlichen Rahmenbedingungen und Regelungen, um eine sinnvolle Entscheidung bezüglich der Teilzeitarbeit während der Elternzeit treffen zu können.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Die gesetzlichen Grundlagen für Teilzeitarbeit in Elternzeit sind im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) sowie im Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) verankert. Laut § 15 BEEG haben Arbeitnehmer während der Elternzeit das Recht, Elternteilzeit zu beantragen und einem Teilzeitmodell zwischen 15 und 30 Stunden pro Woche nachzugehen.

Die folgenden Voraussetzungen sind dabei zu beachten:

  • Teilzeitarbeit in Elternzeit kann sowohl im Rahmen von ElterngeldPlus (inklusive Partnerschaftsbonusmonate) als auch bei Bezug des regulären Elterngeldes für bis zu 12 Lebensmonate in Anspruch genommen werden.
  • Das Arbeitsverhältnis muss mindestens seit sechs Monaten bestehen.
  • Der Arbeitgeber muss mehr als 15 Mitarbeiter beschäftigen.

Arbeitsvertragliche Regelungen

Neben den gesetzlichen Bestimmungen spielen auch arbeitsvertragliche Regelungen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Teilzeitarbeit.

Diese Regelungen können weitere Details festlegen, zum Beispiel:

  • Anzahl der Arbeitsstunden
  • Verteilung der Arbeitszeit
  • Eventuelle Änderungen der Tätigkeit oder des Arbeitsortes
  • Probezeitbestimmungen

Arbeitsverträge können individuelle Vereinbarungen zur Elternteilzeit enthalten, die von den gesetzlichen Vorgaben abweichen. Daher ist es entscheidend, den eigenen Arbeitsvertrag sorgfältig zu prüfen und eventuelle Regelungen zur Teilzeitarbeit während der Elternzeit zu beachten.

So lässt sich ein reibungsloser Übergang zur Teilzeitstelle gewährleisten und mögliche arbeitsrechtliche Probleme können vermieden werden.

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Lesetipp

Wenn du mehr zum allgemeinen Recht auf Teilezeitarbeit wissen möchtest, ist unser Artikel Recht auf Teilzeit: Wichtige Fakten und Gesetzesgrundlagen, die du kennen solltest sicher interessant für dich.

Beantragung von Teilzeit in Elternzeit

Wenn du während der Elternzeit in Teilzeit arbeiten möchtest, musst du einen Antrag für Teilzeitarbeit bei deinem Arbeitgeber einreichen. Dabei gilt es, bestimmte Fristen und Formalitäten zu beachten, um einen reibungslosen Prozess zu gewährleisten.

Antragsfrist und Formalitäten

Die Beantragung von Teilzeit in Elternzeit ist an gesetzliche Fristen gebunden. Als Arbeitnehmer solltest du deinen Antrag spätestens sieben Wochen vor dem gewünschten Beginn der Teilzeitarbeit stellen.

Eine formlose Antragstellung ist grundsätzlich ausreichend, dennoch raten wir dir, deinen Antrag schriftlich einzureichen, um mögliche Unklarheiten im Nachhinein zu vermeiden.

Musterbrief und Antragsinhalte

Eine strukturierte und verständliche Darstellung der erforderlichen Informationen ist für die Beantragung von Teilzeit in Elternzeit von großer Wichtigkeit.

In deinem Antrag müssen folgende Informationen enthalten sein:

  • Dein vollständiger Name, deine Adresse und persönliche Kontaktdaten
  • Angaben zum bestehenden Arbeitsvertrag, etwa Vertragsnummer und Beschäftigungsbeginn
  • Der genaue Zeitraum der Elternzeit, also Beginn und Ende
  • Deine gewünschten Arbeitszeiten und Wochenstunden während der Teilzeit
  • Deine Unterschrift sowie das aktuelle Datum

Vergewissere dich, dass du deinem Antrag eine Kopie der Geburtsurkunde deines Kindes beifügst, um den Anspruch auf Elternzeit nachzuweisen. Sofern ihr euch die Elternzeit aufteilt oder gemeinsam in Teilzeit während der Elternzeit arbeiten möchtet, ist die schriftliche Zustimmung des anderen Elternteils ebenfalls ratsam.

Arbeitgeberantwort und Ablehnungsgründe

Wenn du eine Teilzeit in Elternzeit beantragst, hat dein Arbeitgeber vier Wochen Zeit, auf deinen Antrag zu reagieren. Eine ausbleibende oder verspätete Antwort kann als Zustimmung gewertet werden.

In diesem Abschnitt erfährst du, welche Szenarien nach der Antragstellung eintreten können und welche Gründe eine Ablehnung durch den Arbeitgeber rechtfertigen.

Mögliche Arbeitgeberreaktionen auf den Teilzeitantrag

  • Zustimmung: Der Arbeitgeber stimmt den gewünschten Arbeitszeiten zu. Nun könnt ihr gemeinsam die neuen Rahmenbedingungen besprechen und festlegen.
  • Ablehnung: Der Arbeitgeber lehnt den Antrag ab. In diesem Fall muss er die Gründe schriftlich darlegen und bestehenden Voraussetzungen einhalten (siehe weiter unten).
  • Keine Antwort: Erhältst du innerhalb von vier Wochen keine Rückmeldung, gilt dein Antrag als genehmigt und die beantragten Arbeitszeiten werden umgesetzt.

Gründe für eine Ablehnung durch den Arbeitgeber

Ein Teilzeitantrag in Elternzeit wird nicht automatisch genehmigt. Der Arbeitgeber kann den Antrag unter bestimmten Umständen ablehnen.

Mögliche Ablehnungsgründe sind:

  • Betriebliche Gründe: Dein Vorgesetzter kann die Teilzeit aufgrund von betrieblichen Interessen ablehnen. Beispiele hierfür sind eine erhebliche Beeinträchtigung der betrieblichen Abläufe, eine unzumutbare Störung der Arbeitsorganisation oder eine Gefährdung der Sicherheit im Betrieb.
  • Organisatorische Gründe: Dein Arbeitgeber verweist darauf, dass die von dir gewünschten Arbeitszeiten und -tage nicht mit dem bestehenden Schichtsystem oder den betrieblichen Erfordernissen vereinbar sind.
  • Erforderliche Mindestbesetzung: Dein Arbeitgeber führt an, dass aufgrund von Mindestbesetzungsanforderungen in deinem Arbeitsbereich keine Teilzeit vereinbart werden kann.

Wichtig zu wissen: Der Kündigungsschutz während der Elternzeit bleibt auch bei einer Ablehnung der Teilzeitarbeit in Elternzeit unverändert bestehen. Falls du mit der Ablehnung nicht einverstanden bist, kannst du innerhalb von drei Wochen eine Überprüfung der Entscheidung beim zuständigen Arbeitsgericht beantragen.

Wir empfehlen, in solch einem Fall auch fachlichen Rat einzuholen, beispielsweise durch einen Rechtsanwalt oder den Betriebsrat.

Teilzeitmodelle und Anpassung der Arbeitszeit

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für Eltern in der Elternzeit eine Herausforderung. Verschiedene Teilzeitmodelle helfen dabei, dieser gerecht zu werden und den individuellen Bedürfnissen von Kind und Eltern anzupassen.

Verschiedene Teilzeitvarianten

Für eine passende Teilzeitregelung stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung, die sich an den individuellen Bedürfnissen und Ansprüchen orientieren. Dabei können sowohl Arbeitszeit als auch Arbeitsvolumen flexibel gestaltet werden.

Im Folgenden findest du Beispiele, die aufzeigen, wie die Stundenanzahl, die Wochenarbeitszeit und die Verteilung der Stunden auf die Wochentage geregelt werden können:

  • Reduktion der täglichen Arbeitszeit: Du arbeitest zum Beispiel nur einige Stunden pro Tag.
  • Verkürzung der Wochenstunden bei gleichzeitiger Verteilung auf einzelne Wochentage: Du arbeitest beispielsweise nur an zwei oder drei Tagen pro Woche.
  • Jobsharing: Du teilst dir gemeinsam mit einem Kollegen eine Stelle und ihr tragt beide die Verantwortung für die Arbeitsaufgaben.
  • Arbeit am Wochenende oder zu flexiblen Arbeitszeiten: Du legst deine Arbeitszeiten ausschließlich so, dass du die Betreuung des Kindes während der Woche gewährleisten kannst.
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Lesetipp

Mehr zum Thema Jobsharing liest du in diesem Artikel: Jobsharing: Definition, Vor- und Nachteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Arbeitszeitänderung in der Elternzeit

Während der Elternzeit besteht das Recht, die Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Um die Stundenanzahl anzupassen, ist es wichtig, frühzeitig und transparent mit dem Vorgesetzten zu kommunizieren.

Du solltest dabei verständlich machen, aus welchen Gründen die gewünschte Arbeitszeitänderung notwendig ist und wie die Aufgaben trotz der veränderten Zeiten erfüllt werden können. Der Antrag zur Anpassung der Arbeitszeit muss schriftlich eingereicht und von beiden Seiten unterschrieben werden.

Alternativen zur klassischen Teilzeit in Elternzeit

Neben der klassischen Teilzeit in Elternzeit gibt es andere Optionen, um Beruf und Familie besser miteinander zu vereinbaren.

Befristete Teilzeit

Die befristete Teilzeit ist eine interessante Alternative, bei der die Teilzeitarbeit für einen festgelegten Zeitraum vereinbart wird.

Dieses Modell kann für dich besonders attraktiv sein, wenn du eine stufenweise Rückkehr in den Beruf während der Elternzeit anstrebst. Du kannst beispielsweise zu Beginn mit einer reduzierten Stundenzahl starten und diese im Laufe der Elternzeit schrittweise erhöhen.

Dadurch fällt dir die Eingewöhnung in den Arbeitsalltag leichter und du kannst zugleich den besonderen Bedürfnissen deines Kindes gerecht werden.

Brückenteilzeit

Die Brückenteilzeit bietet dir die Möglichkeit, deine Arbeitszeit vorübergehend zu verringern und anschließend wieder zur ursprünglichen Stundenzahl zurückzukehren.

Der besondere Vorteil dieser Variante besteht darin, dass dir als Arbeitnehmer ein Recht auf Rückkehr in die Vollzeitarbeit zusteht. Die Brückenteilzeit kann für einen Zeitraum von einem bis zu fünf Jahren vereinbart werden. Beachte jedoch, dass diese Regelung für Unternehmen mit weniger als 45 Mitarbeitern nicht verpflichtend ist.

Die hier vorgestellten Alternativen zur klassischen Teilzeit eröffnen weitere Chancen, um Beruf und Familie erfolgreich zu kombinieren. Sei offen für die verschiedenen Optionen und wähle das Modell, das am besten zu deinen eigenen Bedürfnissen und denen deiner Familie passt.

Urlaubsanspruch und Resturlaub während Teilzeit in Elternzeit

In der Teilzeitarbeit während der Elternzeit können sich einige Fragen rund um den Urlaubsanspruch und den Umgang mit vorhandenem Resturlaub ergeben.

In diesem Kapitel erhältst du nützliche Informationen, um deinen Urlaub optimal zu planen und so eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewährleisten zu können.

Urlaubsanspruch bei Teilzeit in Elternzeit

Bei Teilzeitbeschäftigung in der Elternzeit basiert dein Urlaubsanspruch auf den tatsächlich geleisteten Arbeitswochen. Das bedeutet, dass dein regulärer Urlaubsanspruch anteilig abhängig von der Anzahl der Wochen, die du arbeitest, reduziert wird. Je mehr Wochen du tätig bist, desto höher fällt dein Urlaubsanspruch aus.

Eine wichtige Regel für die Berechnung des Urlaubsanspruches ist die sogenannte "Ein-Fünftel-Regel". Sie besagt, dass der Urlaubsanspruch anteilig für die gearbeiteten Monate gewährt wird.

Bei einer Teilzeitstelle ergibt sich die Berechnung des anteiligen Urlaubsanspruchs wie folgt: Gesetzlicher Mindesturlaub entsprechend der gearbeiteten Wochen geteilt durch die Arbeitswochen pro Jahr.

Resturlaub während Teilzeit in Elternzeit

Deinen bis zum Beginn der Elternzeit angesammelten Resturlaub behältst du grundsätzlich. Dennoch kann dein Arbeitgeber diesen unter bestimmten Voraussetzungen kürzen.

Im Normalfall sollte der Resturlaub vor Beginn der Elternzeit genommen werden. Falls dies nicht möglich war, kannst du gemeinsam mit deinem Vorgesetzten eine Regelung finden, um den Resturlaub während oder am Ende der Elternzeit abzubauen.

  • Achte darauf, deinen Resturlaub stets im Blick zu behalten.
  • Priorisiere den Abbau deines Resturlaubs, um den Verfall der Urlaubstage zu vermeiden.
  • Lasse dir von deinem Arbeitgeber angepasste individuelle Regelungen vorstellen, um deinen Urlaubsanspruch und Resturlaub bestmöglich zu nutzen.
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Lesetipp

Wie du deinen Urlaubsanspruch richtig berechnest, erfährst du ausführlich in unserem Artikel Urlaubsanspruch bei Teilzeit: Berechnung, gesetzliche Regelungen und Besonderheiten.

Mutterschaftsgeld und Elterngeld bei Teilzeit in Elternzeit

Wenn du während der Elternzeit in Teilzeit arbeitest, stehen dir unter Umständen auch weiterhin das Mutterschaftsgeld und das Elterngeld zu.

Basiselterngeld und Elterngeldbezug

Das Mutterschaftsgeld und das Basiselterngeld sind finanzielle Unterstützungsleistungen für neue Eltern während der Elternzeit.

Das Basiselterngeld ist eine staatliche Unterstützung, die als Ersatz für das entfallende Erwerbseinkommen dient und sich an der Höhe des letzten Nettogehalts orientiert.

Während deiner Teilzeit in der Elternzeit wird das Basiselterngeld anteilig gekürzt, wobei der genaue Betrag von der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit abhängt. Um den voraussichtlichen Elterngeldbezug während der Teilzeit in Elternzeit zu berechnen, kannst du einen Elterngeldrechner verwenden.

Mutterschaftsgeld

Zusätzlich kann es sein, dass du auch weiterhin Anspruch auf das Mutterschaftsgeld hast. Dieses wird in der Regel für sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt gezahlt und steht grundsätzlich unabhängig von der Teilzeitarbeit in Elternzeit zu.

Allerdings kann es vorkommen, dass das Mutterschaftsgeld mit dem Elterngeld verrechnet wird, falls letzteres höher ist. Wichtig zu wissen ist, dass sowohl das Basiselterngeld als auch das Mutterschaftsgeld im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) geregelt sind.

Für detaillierte Informationen zum Elterngeld und Mutterschaftsgeld unter den verschiedenen Voraussetzungen, die für Teilzeit in Elternzeit gelten, ist das zuständige Elterngeldamt oder das Familienportal des Bundes eine gute Anlaufstelle.

Zum besseren Überblick sind die folgenden Punkte zu beachten:

  • Das Elterngeld wird während der Teilzeit in Elternzeit anteilig gekürzt.
  • Der Anspruch auf Mutterschaftsgeld bleibt grundsätzlich unabhängig von der Teilzeit in Elternzeit bestehen.
  • Ein Elterngeldrechner kann dir bei der Berechnung des voraussichtlichen Elterngeldbezugs helfen.
  • Das Elterngeldamt ist die zentrale Anlaufstelle für Informationen rund um den Anspruch auf Elterngeld und Mutterschaftsgeld bei Teilzeit in Elternzeit.

Vergiss nicht, dich auch über die rechtlichen Aspekte sowie mögliche Veränderungen im Urlaubsanspruch und Resturlaub während deiner Teilzeit in Elternzeit zu informieren.

Teilzeit in Elternzeit: 4 Vorteile für Beruf und Familie
Gern darfst du diese Infografik auf deiner Webseite einbinden.

Kündigungsschutz und rechtliche Aspekte

Der Kündigungsschutz während der Elternzeit ist ein wichtiger Faktor, um für finanzielle Sicherheit für dich und deine Familie zu sorgen. Als Teilzeitbeschäftigter genießt du ebenfalls gesetzlich geregelte Schutzvorkehrungen.

Im Folgenden beleuchten wir die relevanten rechtlichen Aspekte rund um Kündigungsschutz und Teilzeit in der Elternzeit.

Gesetzlicher Kündigungsschutz in der Elternzeit

Gemäß § 18 Abs. 1 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes (BEEG) sieht das Gesetz einen besonderen Kündigungsschutz für Arbeitnehmer in Elternzeit vor.

Während dieser Zeit ist eine Kündigung nur in Ausnahmefällen zulässig. Die Elternzeit muss dabei mindestens zwei Monate vor ihrem Beginn schriftlich beim Arbeitgeber angemeldet werden.

Der besondere Kündigungsschutz gilt ab dem Zeitpunkt der Anmeldung und endet mit Ablauf der Elternzeit – somit auch für Teilzeitbeschäftigte während der Elternzeit.

Um in den Genuss des gesetzlichen Kündigungsschutzes zu kommen, gibt es diese Punkte zu beachten:

  1. Fristgerechte Anmeldung der Elternzeit samt Teilzeit beim Arbeitgeber
  2. Einhaltung von Formalitäten und Antragsfristen

Kündigung in besonderen Ausnahmefällen

Trotz des gesetzlichen Kündigungsschutzes kann es in Ausnahmefällen zur Kündigung während der Elternzeit kommen.

Hierzu müssen zwingende betriebliche Gründe vorliegen, die durch das Umstellen auf Teilzeit während der Elternzeit nicht kompensiert werden können. In einem solchen Fall bedarf es der Zustimmung der zuständigen Landesarbeitsbehörde.

In einer solchen Situation empfehlen wir dir, rechtlichen Beistand durch einen Anwalt oder eine Gewerkschaft in Anspruch zu nehmen.

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Lesetipps

Mehr hilfreiche Informationen findest du auch in diesem Artikel: Fristlose Kündigung: Definition, Gründe und alles, was Arbeitnehmer 2024 wissen müssen

Rechtliche Aspekte bei Rückkehr in Vollzeit

Nach der Elternzeit steht dir grundsätzlich das Recht zu, in deine ursprüngliche Vollzeitposition zurückzukehren.

Dieser Anspruch ergibt sich aus § 15 Abs. 5 BEEG. Es ist ratsam, rechtzeitig vor Ablauf der Elternzeit das Gespräch mit deinem Arbeitgeber zu suchen und ihm schriftlich deine Absicht mitzuteilen, wieder in Vollzeit arbeiten zu wollen.

Teilzeit für Eltern: Mögliche Herausforderungen

Die Entscheidung, während der Elternzeit in Teilzeit zu arbeiten, bietet große Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Manche Arbeitgeber stehen dieser Entscheidung jedoch kritisch gegenüber.

Damit du bestens auf die Chancen und Herausforderungen vorbereitet bist, solltest du einige Faktoren beachten.

Herausforderungen

Grundsätzlich stehen dir unabhängig von deinem Geschlecht dieselben Möglichkeiten für Teilzeitarbeit in Elternzeit zu.

Möglicherweise stößt du jedoch auf Hürden, wenn du eine Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit anstrebst. Einige Arbeitgeber könnten skeptisch gegenüber Teilzeitwünschen sein und dadurch ungewollt Hindernisse schaffen. Besonders Vätern werden hier oft Steine in den Weg gelegt.

Um solchen Herausforderungen zu begegnen, ist eine offene und transparente Kommunikation mit deinem Arbeitgeber entscheidend. Untermauere dein Anliegen zudem mit guten Argumenten.

Unterstützungsmöglichkeiten

  • Netzwerke: Tausche dich mit anderen Eltern aus, die Teilzeit während der Elternzeit genutzt haben. Dadurch kannst du von deren Erfahrungen profitieren und mögliche Hürden besser einschätzen.
  • Information: Informiere dich ausführlich über deine Rechte und Möglichkeiten als teilzeitbeschäftigtes Elternteil.
  • Organisation: Plane frühzeitig, wie du Beruf und Familie harmonisch vereinbaren kannst. Damit nutzt du während der Elternzeit die Vorteile deiner Teilzeitbeschäftigung optimal.

Fazit: Optimale Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Elternzeit

Die Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit eröffnet Eltern die Möglichkeit, eine ausgewogene Balance zwischen Familie und Beruf zu finden.

Flexibilität, finanzielle Sicherheit sowie berufliche Kontinuität sind dabei die wichtigsten Vorteile, die es zu nutzen gilt. Damit jedoch die Vereinbarkeit gelingt, müssen einige Voraussetzungen, das Antragsverfahren und rechtliche Aspekte beachtet werden.

Einige der zentralen Punkte, die aus diesem Zusammenhang hervorgehen, sind:

  • Arbeitszeitmodelle: Arbeitgeber bieten eine Vielzahl von Teilzeitvarianten an, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Eltern und ihren Kindern gerecht zu werden.
  • Finanzielle Unterstützung: Auch in der Teilzeitbeschäftigung können Eltern weiterhin Anspruch auf Mutterschaftsgeld und Elterngeld haben.
  • Kündigungsschutz: Der besondere Kündigungsschutz in der Elternzeit bleibt auch während der Teilzeitarbeit bestehen.

Die hier zur Verfügung gestellten Informationen und Anleitungen ermöglichen es dir, auf der Basis deiner individuellen Rahmenbedingungen eine fundierte Entscheidung für oder gegen eine Teilzeitstelle in der Elternzeit zu treffen.

Nutze die gewonnenen Erkenntnisse zu rechtlichen Rahmenbedingungen laut BEEG und TzBfG zur optimalen Gestaltung deines Alltags und um deinen Aufgaben als Elternteil bestmöglich nachzukommen.

Disclaimer

Dieser Beitrag ist nach bestem Wissen und Gewissen sorgfältig zusammengestellt. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit und Ausschließlichkeit der Inhalte gestellt. Die in diesem Beitrag zur Verfügung gestellten Informationen sind unverbindlich, ersetzen keine juristische Beratung und stellen keine Rechtsauskunft dar.

FAQ

Nachfolgend sind einige Antworten auf häufig vorkommende Fragen zusammengestellt.

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