UG gründen: Kosten, Prozedere und wichtige Tipps für eine reibungslose Gründung

Von Thomas Sesli
Aktualisiert am 01.03.2024 | Lesezeit ca. Min.

Die Gründung einer UG ist ein aufregender Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Selbstständigkeit. Allerdings ist es auch hier, wie bei jedem Gründungsprozess, wichtig, die dabei entstehenden Kosten im Auge zu behalten und das Gründungsverfahren optimal vorzubereiten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

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UG gründen: Wichtige Aspekte zur Kostenstruktur

Die Gründung einer UG ist nicht nur ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur eigenen Kapitalgesellschaft, sondern geht auch mit verschiedenen Kosten einher. Um mögliche Kostenfallen zu vermeiden, verschaffst du dir am besten im Vorfeld einen umfassenden Überblick über die erforderlichen finanziellen Mittel.

Im Folgenden werfen wir einen näheren Blick auf die Ausgaben, die im Rahmen der Gründung einer Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) anfallen.

Notwendige Ausgaben bei der Gründung einer UG

Für die Gründung einer UG ist ein Mindeststammkapital von 1 Euro erforderlich, das von dir eingezahlt werden muss. Allerdings sollte dein Startkapital höher ausfallen, um angemessen für anfängliche Betriebskosten gewappnet zu sein.

Insgesamt setzt sich die Gründung deiner UG aus verschiedenen Faktoren zusammen:

Für diese Kostenposten solltest du mindestens 1.000 Euro einplanen.

UG Gesellschaftsvertrag vs. Musterprotokoll: Unterschiede und Kosten

Entscheidend für die Gründung deiner UG ist die Wahl zwischen einem individuellen Gesellschaftsvertrag und einem standardisierten Musterprotokoll. Auf den ersten Blick erscheint das Musterprotokoll als einfachere und kostengünstigere Lösung.

Allerdings bietet es weniger Gestaltungsspielraum und Anpassungsmöglichkeiten, die für den Erfolg deines Unternehmens relevant sein können. Daher solltest du abwägen, ob ein individueller Gesellschaftsvertrag, trotz möglicherweise höherer Notargebühren, im Hinblick auf maßgeschneiderte Regelungen für Gesellschafterrechte und Pflichten der bessere Weg ist.

Kosten für Notar und Handelsregister

Wie bereits erwähnt, spielen Notar- und Handelsregisterkosten eine wichtige Rolle bei der Gründung einer UG. Die notarielle Beurkundung und Eintragung ins Handelsregister unterliegen den Regelungen des Notarkostengesetzes.

Demzufolge hängen die Notargebühren vom Stammkapital ab und liegen meist zwischen 100 und 200 Euro. Für die Eintragung ins Handelsregister fallen zusätzlich Gebühren von etwa 150 Euro an.

Hierbei gilt, dass die Notarkosten unabhängig vom gewählten Gründungsdokument (Gesellschaftsvertrag oder Musterprotokoll) berechnet werden.

Anmeldung bei Behörden und mögliche Kostenfallen

Neben den bisherigen Kostenpunkten ist auch die Anmeldung der UG bei zuständigen Behörden entscheidend. In der Regel sind diese Anmeldungen bei Ämtern wie dem Finanzamt und der Industrie- und Handelskammer (IHK) kostenfrei.

Dennoch gibt es mögliche Kostenfallen:

  • Mitgliedschaft in der IHK
  • Beiträge zur Berufsgenossenschaft
  • Kommunikation mit weiteren Behörden

Prozedere: Schritte zur Gründung einer UG

Der Gründungsprozess einer Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) verläuft in mehreren Phasen, die wir für dich im Folgenden ausführlich aufbereiten und erläutern.

Entscheidung für Gründungspartner und Anteilsaufteilung

Am Beginn der Gründung einer UG steht die Wahl der Gründer, die zugleich die Gesellschafter der künftigen Gesellschaft sein werden. Der erste Schritt ist dabei die Klärung der Anteilsaufteilung an der UG.

Die Gesellschafter legen dazu die Nennbeträge ihrer Geschäftsanteile fest, wobei der Mindestbetrag pro Anteil ein Euro beträgt. Sacheinlagen, wie zum Beispiel Maschinen oder Fahrzeuge, können ebenfalls in die Anteilsaufteilung einfließen und sollten bedacht werden.

Firmenname, Sitz und Verwaltungssitz festlegen

Der Name der Unternehmergesellschaft sollte einzigartig sein und nicht bereits existieren. Er kann aus sachlichen Wörtern bestehen oder aus Fantasiewörtern kreiert werden, muss allerdings den Zusatz "UG (haftungsbeschränkt)" enthalten.

Darüber hinaus ist auch die Festlegung des Unternehmenssitzes sowie des Verwaltungssitzes unerlässlich. Dabei muss der Verwaltungssitz nicht zwangsläufig mit dem Unternehmenssitz identisch sein.

Notarielle Beurkundung und Gründungsphase

Als Nächstes gilt es, entweder einen individuellen Gesellschaftsvertrag oder ein Musterprotokoll zu erstellen. Dieses regelt wesentliche Punkte der UG, wie Unternehmenszwecke, Stammeinlagen, Geschäftsführerbestellung und Einzelheiten zur Geschäftsführung.

Der Gesellschaftsvertrag oder das Musterprotokoll müssen notariell beurkundet werden. Im Zuge der Beurkundung wird auch der Geschäftsführer durch einen Gesellschafterbeschluss bestellt. Im Anschluss daran ist die Gesellschafterliste zu erstellen, die ebenfalls von einem Notar beglaubigt werden muss.

Geschäftskonto eröffnen und steuerliche Aspekte

Nach der Notarbeurkundung ist es erforderlich, ein Geschäftskonto zu eröffnen, auf das die Stammeinlagen eingezahlt werden. Erst mit Zahlung der Stammeinlagen kann die Anmeldung zur Handelsregistereintragung beim zuständigen Registergericht erfolgen.

Diese umfasst neben den Stammeinlagen auch die Unterlagen zur Geschäftsführerbestellung, den Handelsregisteranmeldungen sowie dem Handelsregisterauszug. Nach der Eintragung im Handelsregister ist die UG berechtigt, ihr Geschäft aufzunehmen.

Weiterhin sind steuerliche Aspekte zu berücksichtigen, wie etwa die Beantragung einer Steuernummer und die Anmeldung der UG bei den zuständigen Behörden.

UG gründen Kosten: 4 wichtige Tipps für den Durchblick
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Wichtige Tipps für eine reibungslose Gründung

Damit die Gründung deiner UG bestmöglich gelingt, solltest du die folgenden Tipps und Hinweise sorgfältig beachten.

UG (haftungsbeschränkt): Korrekte Bezeichnung verwenden!

Wenn deine UG im Geschäftsverkehr auftritt, ist es zwingend erforderlich, die korrekte Bezeichnung "Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)" oder die Abkürzung "UG (haftungsbeschränkt)" zu verwenden. Die Haftungsbeschränkung schützt die Gesellschafter vor Forderungen, die über die Höhe ihrer Einlagen hinausgehen.

Vorsicht ist jedoch bei gesetzlich geregelten Ausschlussgründen geboten: Sollten Personen aus der Geschäftsführung ausscheiden, kann eine Haftung mit dem Privatvermögen drohen. Daher ist es unerlässlich, dass der Geschäftsführervertrag alle relevanten Regelungen enthält und die Geschäftstätigkeit der UG gemäß diesen Richtlinien durchgeführt wird.

Sparpflicht und Rücklagenbildung bei einer UG

Ein wesentliches Merkmal einer UG ist die gesetzlich vorgeschriebene Sparpflicht. Mindestens 25 Prozent des Jahresüberschusses müssen in eine Rücklage eingestellt werden. Dies dient zur Ansammlung von Eigenkapital für den späteren Umwandlungsprozess in eine GmbH.

Achte darauf, diese Rücklagen korrekt zu dokumentieren und die gesetzlich vorgeschriebene Höhe von 25.000 Euro im Auge zu behalten. Sobald diese Summe erreicht ist, erlischt die Rücklagenpflicht, und du kannst über die Gründung einer GmbH nachdenken.

Vor- und Nachteile einer UG im Vergleich zu anderen Rechtsformen

Die UG bietet verschiedene Vorteile gegenüber anderen Rechtsformen, zum Beispiel:

  • Die Gründungs- und laufenden Kosten sind bei einer UG generell niedriger als bei einer GmbH, womit sie besonders für junge Unternehmen attraktiv ist.
  • Dank der Haftungsbeschränkung sind die Gesellschafter im Falle einer Insolvenz oder bei Ansprüchen Dritter geschützt.
  • Im Gegensatz zur GmbH muss eine UG kein hohes Stammkapital aufbringen, jedoch kann das Eigenkapital durch die Sparpflicht aufgebaut werden.
  • Eine UG kann in eine GmbH umgewandelt werden, sobald die Kapitalrücklage von 25.000 Euro erreicht ist.
  • Die Gründungsdauer einer UG ist im Allgemeinen kürzer als die einer GmbH und vereinfacht wird das Verfahren, indem das Musterprotokoll verwendet werden kann.

Es gibt jedoch auch Nachteile, die in Betracht gezogen werden sollten:

  • Neben der Rücklagenpflicht gibt es weitere gesetzliche Anforderungen, wie beispielsweise die Verwendung des Zusatzes "haftungsbeschränkt".
  • Eine UG besitzt möglicherweise ein geringeres Ansehen bei Banken und im Geschäftsverkehr, was die Kreditwürdigkeit beeinträchtigen kann.

Pflichten des Geschäftsführers und Liquidation der UG

Ein Geschäftsführer in einer UG hat ähnliche Verantwortlichkeiten wie in einer GmbH. Dazu zählen die ordnungsgemäße Buchführung, die Vertretung der Gesellschaft, Personalverwaltung, Steuerabführung und das Reporting an die Gesellschafter. Verletzt der Geschäftsführer seine Pflichten, können daraus persönliche Haftungsansprüche resultieren.

Falls deine UG aufgelöst werden soll, gibt es gesetzliche Liquidationsverfahren, die gewissenhaft eingehalten werden müssen, um mögliche Haftungsrisiken auszuschließen. Dazu gehört unter anderem die Abmeldung bei den zuständigen Behörden, das Einreichen von Steuerklärungen und die Begleichung von Verbindlichkeiten.

Fazit: Dein Leitfaden für eine erfolgreiche UG-Gründung

Die Gründung einer UG (haftungsbeschränkt) ist ein Prozess, der sowohl Kosten als auch wichtige Entscheidungen mit sich bringt. Durch eine gründliche Planung kannst du mögliche Kostenfallen vermeiden und die Weichen für den Erfolg deines Unternehmens stellen.

Um das Beste aus deinen Bemühungen bei der Gründung einer UG herauszuholen, ist es wichtig, sorgfältig zu planen, gut informiert zu sein und alle gesetzlichen Anforderungen zu beachten.

Nutze die Erkenntnisse aus diesem Artikel, um dein Unternehmen auf einer soliden Grundlage zu starten. Viel Erfolg!

FAQ

Nachfolgend sind die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst.

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