Content Audit verstehen und durchführen: Schritt-für-Schritt-Anleitung (inkl. Vorlage)

Von Steffen Grigori
Aktualisiert am 29.02.2024 | Lesezeit ca. Min.

Wann hast du zuletzt eine vollständige Bestandsaufnahme und Analyse deines Contents durchgeführt? Falls du mit deiner Antwort zögern solltest, ist es definitiv an der Zeit, auszumisten.

Die meisten Unternehmen konzentrieren sich darauf, neuen Content zu veröffentlichen, und vernachlässigen dabei die bereits erstellten Inhalte. Das Problem dabei ist jedoch, dass ältere Inhalte untergehen und schlimmstenfalls nicht mehr aufgerufen werden. Dabei kann die Aktualisierung bestehender Inhalte eine der effizientesten Content-Marketing-Taktiken für dein Unternehmen darstellen.

Wir zeigen dir, wie du mit regelmäßigen und gut durchgeführten Inhaltsprüfungen, sogenannten Content Audits, veraltete Inhalte identifizierst und die Konversionsraten verbesserst.

Warum solltest du einen Content Audit durchführen?

Es gibt mehrere Gründe, eine Inhaltsprüfung durchzuführen. Möglicherweise möchtest du feststellen, ob deine Inhalte noch auf die Bedürfnisse deines Publikums abgestimmt sind. Diese Inventur hilft dir dabei, die Themen zu identifizieren, die bei deiner Zielgruppe Anklang finden.

Außerdem kannst du im Zuge eines Content Audits feststellen, mit welchen Inhaltsthemen, -typen und -längen dein Publikum am meisten interagiert. So kannst du diese Erkenntnisse für deine zukünftigen Content-Bemühungen nutzen. Aber auch ältere Inhalte können auf diese Weise an die Präferenzen deiner Zielgruppe angepasst werden und dadurch relevant bleiben.

Content Audit: Worauf solltest du deine Inhalte prüfen?

Die Prüfung deiner Inhalte hilft dir dabei, wichtige inhaltsbezogene Entscheidungen hinsichtlich deiner zukünftigen Marketingstrategie zu treffen. Du musst deine Geschäftsziele und die Bedürfnisse deiner Zielgruppe genau verstehen, um Optimierungsmaßnahmen zu ergreifen.

Schauen wir uns im Folgenden ein paar Metriken und Qualitätskriterien für die Analyse an, die du in jedem Fall einer genaueren Prüfung unterziehen solltest.

Überschriften

Natürlich möchtest du mit deinen Überschriften die Aufmerksamkeit deiner Kunden wecken und sie dazu bringen, auf deinen Content zu klicken. Frage dich im Zuge des Audits deshalb:

  • Enthalten deine Überschriften das/die Fokus-Keyword(s)?
  • Sind deine Überschriften eingängig und interessant formuliert?
  • Wie viele Zeichen enthält deine Überschrift? Ist sie zu lang oder zu kurz?

Idealerweise sollte die Länge deiner Überschriften zwischen 50 und 60 Zeichen betragen und auf keinen Fall länger als 70 Zeichen sein, da sie sonst möglicherweise nicht richtig in den Suchergebnissen angezeigt wird.

Meta Description

In den Suchergebnissen wird der kurze Absatz unterhalb des Titels, der deinen Content in ein bis zwei knappen Sätzen zusammenfasst, als Meta Description bezeichnet. Auch wenn viele Webseitenbetreiber diesem kleinen Text keine Bedeutung beimessen, ist die Metabeschreibung von herausragender Bedeutung für deine Seitenaufrufe.

Mache auf deinen Content neugierig und überprüfe, ob du eine Keyword-optimierte Metabeschreibung für alle Seiten definiert hast. Andernfalls greifen Suchmaschinen einen willkürlichen Teil deines Contents heraus und zeigen ihn für deine User als Meta Description an.

URLs

Überprüfe mit einem Audit die URLs jeder einzelnen Seite auf das Fokus-Keyword und frage dich, ob sie prägnant und aussagekräftig konzipiert sind.

icon

Lesetipp: Links kürzen: Die 9 besten kostenlosen Anbieter

Du suchst nach einer einfachen Möglichkeit, deine zeilenlangen Links zu kürzen? Dann empfehlen wir dir unseren Artikel Links kürzen: Die 9 besten kostenlosen Anbieter.

Keywords

Keywords bringen nicht nur den Inhalt deines Contents auf den Punkt. Sie helfen den Crawlern dabei, deine Inhalte besser zu verstehen und dementsprechend besser in den Suchergebnissen zu ranken.

Überprüfe also, ob deine wichtigsten Schlüsselwörter in deinen gesamten Inhalt eingebaut sind. Dazu gehört nicht nur der Text, sondern auch

  • der Seitentitel, 
  • die Metabeschreibung, 
  • die URLs und 
  • die Zwischenüberschriften.
icon

Content-Analysen mit PageOptimizer Pro und Termlabs.io

Achte auf eine angemessene Keyword-Dichte in deinem Content – aber denke daran, dass du die Inhalte in erster Linie für deine Besucher erstellst. Nützliche SEO-Tools für deine Keyword-Analysen sind beispielsweise termlabs.io (derzeit nur auf Anfrage verfügbar) oder der PageOptimizer Pro.

Verknüpfungen

Die richtigen Verlinkungen sind für deinen Inhalt und SEO entscheidend. Überprüfe bei deinem Content Audit also Folgendes:

  • Interne Links: Stelle sicher, dass alle themenverwandten Inhalte über einen Ankertext miteinander verknüpft sind.
  • Backlinks: Überprüfe die Qualität und die Seriosität der Websites, auf die deine Inhalte verlinken.
  • Defekte Links: Stelle fest, ob die Links auf deiner Website defekt sind, und bereinige die Fehlerursache.

Dopplungen

Duplicate Content – zu deutsch Dopplungen – sind eines der häufigsten SEO-Probleme, die Websites plagen können. Wenn auch du über Dopplungen verfügst, schadest du damit deinem Suchmaschinenranking und damit deinen Marketing-Strategien. Denn sobald deine Inhalte von Google gecrawlt werden, führt dies zu Problemen bei der Indexierbarkeit; die Suchmaschine kann nicht feststellen, welche Seite als Ziel in den SERPs angezeigt werden soll.

Sprache und Lesbarkeit

Kannst du deine Zielgruppe mit deinem Content begeistern? Frage dich selbst: 

  • Ist dein Inhalt in einer einfachen und verständlichen Sprache verfasst?
  • Steht die Wortanzahl in einem angemessenen Verhältnis zum Inhalt?
  • Ist der Inhalt durch Zwischenüberschriften gegliedert und vermeidest du Textwüsten?
  • Spricht der Content die unterschiedlichen Lesertypen deiner Zielgruppe inhaltlich und strukturell an?

Handlungsaufforderungen

Das Einfügen von Call-to-Actions in deinen Inhalt stellt eine großartige Möglichkeit dar, mehr Conversions zu erzielen. Schau dir im Zuge deines Content Audits deinen Inhalt genau an, um zu sehen, wo du passende und relevante CTA-Buttons einfügen kannst.

Traffic-Quellen

Weißt du, welcher Marketingkanal dir den meisten Traffic auf deine Website bringt? Wenn ein Großteil deines Traffics aus den Google-Suchergebnissen stammt, scheint deine SEO-Strategie Früchte zu tragen. Wenn du allerdings kaum Traffic von deinen Social-Media-Kanälen erhältst, ist es an der Zeit für Optimierungsmaßnahmen.

icon

Lesetipp: UTM-Parameter

Wenn du wissen willst, wie du mit einem kostenlosen Tool in nur wenigen Sekunden deinen Traffic analysieren kannst, empfehlen wir dir den folgenden Artikel: UTM-Parameter: Das steckt dahinter und so setzt du sie maximal effizient ein.

Sitzungsdauer

Wenn deine Besucher eine Seite mit über 3.000 Wörtern schon nach 20 Sekunden verlassen, kannst du davon ausgehen, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.

Die Analyse der Sitzungsdauer ist ein guter Indikator dafür, wie gut dein Content bei deiner Zielgruppe ankommt. Werden bestimmte Themen gegenüber anderen bevorzugt, solltest du deine Marketing-Strategie anpassen und eine verbesserte inhaltliche Ausrichtung anstreben.

Aktualität und sachliche Richtigkeit

Sind alle Inhalte sachlich korrekt und aktuell? Denke daran, deinen Content und deine Quellen regelmäßig zu überprüfen, da falsche oder veraltete Angaben deinen Ruf schädigen können.  Versuche deshalb im Zuge deines Content Audits die Inhalte deiner Website zu ermitteln, die nur einer geringfügigen Auffrischungskur unterzogen werden müssen – und trenne dich von hoffnungslos veralteten Seiten.

Häufigkeit des Content Audits

Wie oft du einen Content Audit durchführen solltest, hängt von vielen Faktoren ab. Neben der personellen und zeitlichen Kapazität kommt es auch darauf an, wie oft du neue Inhalte veröffentlichst. Für die meisten Unternehmen ist es ausreichend, einmal im Jahr einen Inhaltsaudit durchzuführen.

Wenn du größere Veränderungen an deiner Website oder eine neue inhaltliche Ausrichtung anstrebst, solltest du jedoch regelmäßigere Audits in Betracht ziehen. So kannst du die Effektivität deiner Inhalte verfolgen und gegebenenfalls weitere Optimierungsmaßnahmen ergreifen.

icon

Lesetipp: Content-Recycling

Deine Inhalte müssen regelmäßig aktualisiert werden, um den Standards der Suchmaschinenoptimierung zu entsprechen – und natürlich auch deinen Marketingzielen. Du willst wissen, wie du alles aus deinem alten Content herausholen kannst? Dann lies unseren Artikel Content Recycling: So lieferst du mit weniger Aufwand mehr Inhalte.

So führst du einen Content Audit durch

Typischerweise umfasst eine Inhaltsprüfung fünf Hauptschritte:

  1. Bestimme deine Ziele.
  2. Erstelle ein Content-Inventar.
  3. Trage die Leistungsdaten deines Contents zusammen.
  4. Interpretiere die Daten.
  5. Ziehe Konsequenzen.
In 5 Schritten zum Content Audit

Sehen wir uns im Folgenden diese Schritte genauer an.

Bestimme deine Ziele

Bevor du eine Inhaltsprüfung durchführen kannst, besteht der erste Schritt darin, deine individuellen Geschäftsziele zu definieren. Was genau erhoffst du dir von der Prüfung deiner Inhalte?

  • Möchtest du das Suchmaschinenranking für deine Website verbessern?
  • Versuchst du ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, welche Art von Inhalten bei deiner Zielgruppe ankommen? 
  • Möchtest du veraltete oder irrelevante Inhalte identifizieren und entfernen?

Die Beantwortung dieser Fragen wird dir dabei helfen, deine Bemühungen zu fokussieren und sicherzustellen, dass deine Inhaltsprüfung ein Erfolg wird. Sobald du dich auf deine Marketingziele festgelegt hast und weißt, was genau du erreichen möchtest, kannst du mit der Bestandsaufnahme deines Contents fortfahren.

Erstelle ein Content-Inventar

Der nächste Schritt besteht darin, eine Bestandsaufnahme (Inventur) deines Contents zu erstellen. Dafür musst du alle Inhalte genaustens katalogisieren und dokumentieren. Im Grunde erstellst du also ein Inventar deiner Inhalte und der zu untersuchenden Metriken.

icon

Die acquisa-Vorlage für deinen Content Audit

Das Sammeln dieser Informationen in einer Tabelle ist eine der am häufigsten verwendeten Strategien für eine genaue Analyse. Natürlich musst du das Rad nicht neu erfinden! Nutze unsere Vorlage für deinen Content Audit, um deinen Katalogisierungsprozess zu vereinfachen. Jetzt downloaden.

Neben den zugehörigen URLs solltest du auch bestimmte Inhaltselemente dokumentieren, beispielsweise:

  • Titel
  • Wortzahl
  • Art des Inhalts (Textformat, Bild oder Video)
  • Autor
  • Veröffentlichungsdatum (oder Datum der letzten Aktualisierung)
  • Thema
  • Keywords
  • Keyword-Dichte
  • Conversion Rate
  • Sitzungsdauer
  • Meta Descriptions
  • Traffic-Quellen

Wie du siehst, gibt es viele Metriken, die du für deinen Content Audit sammeln und überwachen kannst. Je nach den individuellen Zielen deiner Marketing-Strategie können die Metriken dabei variieren. Wenn du beispielsweise darauf abzielst, Backlinks aufzubauen, solltest du dich in erster Linie auf Metriken wie Traffic und Backlinks konzentrieren.

icon

Der acquisa-Expertentipp

Die Zusammenstellung einer solchen Bestandsaufnahme ist für die meisten Unternehmen eine wertvolle Erfahrung, um den Umfang und die Merkmale ihrer eigenen Inhalte zu verstehen. Erwäge deshalb, deine Erkenntnisse in einem gesonderten Bericht zusammenzufassen.

Trage die Leistungsdaten mit Tools zusammen

Sobald du die Metriken für deine Bestandsaufnahme erstellt hast, ist es an der Zeit, deinen Detektivhut aufzusetzen und deine Lupe zu zücken: Untersuche die spezifischen Leistungsdaten jeder einzelnen Seite. Keine Sorge: Die Durchführung einer Inhaltsprüfung ist zwar zeitaufwändig, aber einfach – wenn du mit den richtigen Tools ausgestattet bist.

Nutze dafür Google Analytics, um fundierte Einblicke in die Leistung deiner Inhalte zu erhalten und greife auf ein geeignetes SEO-Tool zurück.

Interpretiere die Daten

Basierend auf deinen gesetzten Zielen solltest du nun die Leistungsdaten deines Contents hinsichtlich der einzelnen Metriken bewerten. Anhand der jeweiligen Details kannst du erkennen, für welchen Content du deine Zielvorgaben erreicht oder verfehlt hast.

Je genauer du die einzelnen Metriken erfolgreicher Seiten analysierst, desto einfacher wird es für dich, daraus eine Erfolgsstrategie abzuleiten:

  • Wer hat den Content erstellt? 
  • Auf welchen Kanälen wurde er beworben?
  • Was macht ihn einzigartig?

Ziehe Konsequenzen

In jedem Fall solltest du dir nun anhand deiner Zielvorgaben überlegen, wie du mit deinem Content weiter verfahren willst. Erstelle dafür am besten einen Aktionsplan für deinen gesamten Content.

Dafür solltest du anhand der ausgewerteten Metriken jeder URL einen Status zuweisen:

  1. Aktualisieren: Manchmal kann schon ein bestimmter Kanal, der von deiner Zielgruppe kaum genutzt wird, die Ursache für geringe Klickzahlen sein. In anderen Fällen kann es an einer Kombination verschiedener Faktoren wie Veröffentlichungszeitraum oder dem Inhaltstypen liegen. Möglicherweise kannst du deine gesammelten Erkenntnisse aus den Top-Performern anwenden, um auch älteren Content anzupassen und für deine Zielgruppe wieder relevant zu machen.
  2. Löschen: Bei einem geringen Suchvolumen für dein definiertes Keyword kann es manchmal ratsam sein, den entsprechenden Inhalt von deiner Website zu entfernen. Das gilt auch dann, wenn eine Aktualisierung oder inhaltliche Aufarbeitung zu viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen würde.

Fazit: Für bessere Inhalte kommt kein Unternehmen an regelmäßigen Content Audits vorbei

Unser Ratschlag: Erstelle und implementiere eine Content-Strategie für dein Unternehmen. Führe regelmäßige Inhaltsprüfungen durch, um sicherzustellen, dass alle Seiten konsistent funktionieren und inhaltlich aktuell sind. Wenn du deine Inhalte nicht auf dem neuesten Stand hältst, werden deine Seiten sowohl für deine Zielgruppe als auch für deine Geschäftsziele irrelevant und nutzlos.

FAQ

An dieser Stelle möchten wir einige häufige Fragen zum Thema Content Audit beantworten.

Quellen:

Weitere Artikel