Vertrauenswürdige Websites aufbauen: 7 Tipps, um das Kundenvertrauen zu gewinnen

Von Sabine Genau
Aktualisiert am 07.01.2024 | Lesezeit ca. Min.

Ohne Website geht heute gar nichts mehr. Deshalb haben die allermeisten Unternehmen auch eine. Stellt sich die Frage, wie viele dieser millionenfachen Internetpräsenzen überhaupt Beachtung finden. Denn was nützt ein Onlineauftritt ohne die Aufmerksamkeit der User? Gar nichts. Man sollte sich als moderner Unternehmer im digitalen Zeitalter also schon etwas mehr Mühe machen und eine richtig gute Homepage gestalten, die genügend Besucher anzieht.

Aber auch das allein reicht noch nicht aus. Denn mit einem Klick ist ein Besucher auch ganz schnell wieder weg. Eine Website muss also Vertrauen schaffen und die User bei der Stange halten. Angesichts der Myriaden von mehr oder weniger beachteten Internetseiten eine große Herausforderung: Die Herausforderung, den Kunden online Brücken zu bauen. Brücken, die zur Kontaktaufnahme oder zur Kaufentscheidung führen.

Eine vertrauenerweckende Unternehmenswebsite zu kreieren, ist also keine leichte Aufgabe. Lies weiter und erfahre, was du dabei beachten musst und auf welche Elemente du keinesfalls verzichten darfst.

Marktanalyse

Vor der Planung von Marketingmaßnahmen ist es für Unternehmen immer von Vorteil, den Markt und das Angebot der Konkurrenz zu kennen. Also schau dich am besten erst einmal im World Wide Web um. Wie sind deine direkten Konkurrenten aufgestellt?

Schlechten Beispielen von Internetseiten wirst du auf deiner Reise durch die virtuelle Welt sicher immer wieder begegnen. Wenn du selbst als User unterwegs bist, kannst du die Perspektive deiner Kunden einnehmen und dabei viel über gute Webseitengestaltung lernen. Und auch über schlechte.

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Alles, was aufdringlich wirkt, ist absolut tabu!

Grelle Farben, unruhige Gestaltung, automatisch ertönende Musik, aufploppende Pop-ups und ähnliche Elemente schrecken beinahe jeden User ab und wirken alles andere als seriös. Was auf einer Website zuallererst zählt, ist Übersichtlichkeit.

Der erste Eindruck ist der wichtigste

Wenn der erste Eindruck nicht optimal ausfällt, wird es einen zweiten wahrscheinlich gar nicht erst geben. Das beweist eine Google-Studie, die ergeben hat, dass Webseitenbesucher innerhalb von nicht einmal einer halben Sekunde eine Entscheidung treffen: Weiterklicken oder bleiben. Du hast also nicht gerade viel Zeit zur Verfügung, einen User von deiner Internetpräsenz zu überzeugen. Umso vertrauensvoller muss der erste Eindruck rüberkommen.

Das ist je eher der Fall, desto einfacher eine Website gestrickt ist. Denn in der Studie wurden Seiten mit weniger Elementen wesentlich besser bewertet als andere, auf denen zu viel los war. Gefragt wurden die Teilnehmer explizit nach einer Bewertung der visuellen Komplexität, und dabei stellte sich heraus, dass weniger komplexe Inhalte besser gefielen.

Die Studie wurde bereits im Jahr 2012 durchgeführt, heute würden die Ergebnisse zahlenmäßig wahrscheinlich noch extremer ausfallen. Denn die Entwicklung geht hin zu mehr Geschwindigkeit, schnellerem Klickverhalten sowie dem Wunsch nach ruhigen und übersichtlichen Layouts.

Diese Elemente schaffen Vertrauen

Es gibt einige grundlegende Bausteine, ohne die keine Website auskommt. Vor allem die Gestaltung dieser Basiselemente trägt zu einem positiven Gesamteindruck deines Internetauftritts bei. Der Konzeption dieser Fundamente solltest du dich also mit besonderer Sorgfalt widmen.

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Achtung!

Es reicht nicht aus, Inhalte einzustellen und dann die Hände in den Schoß zu legen. Der gesamte Content deiner Website muss immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Denn User finden nur aktuelle Inhalte interessant.

Neben Einfachheit trug in der Google-Studie auch die ‚Prototypicality‘ einer Website zu positiven Bewertungen bei. Ein Design, das prototypengemäßen Mustern folgt, findet also besseren Anklang bei den Usern als unbekannte Gestaltungsmuster, die wenig Vertrautes oder Wiedererkennbares enthalten. Beim Webdesign solltest du dich deshalb auf die üblichen Grundmuster verlassen, anstatt dein Layout allzu innovativ zu gestalten.

Das Vertrauen deiner Besucher erhältst du am ehesten, indem du ihnen deine Kompetenz beweist. Denn einfach nur zu behaupten, dass du gut in deinem Job bist, reicht nicht aus. Im World Wide Web gibt es genügend andere Anbieter, die genau das Gleiche behaupten. Warum also sollte ein User gerade dich deiner Konkurrenz vorziehen? Weil du ihm zeigst, was du kannst.

Mit diesen Bausteinen schaffst du Vertrauen durch Kompetenz:

  1. Text-Content: In geschriebenen Worten kannst du deine Fachkompetenz zu einem bestimmten Thema unter Beweis stellen. Einzelne Artikel oder ein Blog sind dafür die optimalen Plattformen. 
  2. Case Studies: Noch mehr Textinhalt für deine Website, der deine praktische Kompetenz veranschaulichen soll. Hier kannst du echte Projekte detailliert vorstellen und anschaulich darstellen, auf welche Weise du diese erfolgreich umgesetzt hast. Case Studies können entweder in Form eines Artikels oder als Download zur Verfügung gestellt werden.
  3. Referenzen: Hier kannst du deinen Besuchern abgeschlossene Projekte mit bestehenden Kunden zeigen. Diese werden nicht so ausführlich beschrieben wie in einer Case Study, sondern nur aufgezählt. Die Wirkung auf den Leser kommt hauptsächlich durch beeindruckende Fotos und wohlklingende Namen bekannter Kunden zustande.
  4. Testimonials: Bei der virtuellen Mundpropaganda kommen echte Kunden zu Wort. Die positiven Statements wirken noch besser mit Originalfotos. Zusätzlich kannst du hier externe Bewertungen einbinden.
  5. Zertifikate: Wenn du irgendwelche relevanten Zertifikate zu bieten hast, solltest du diese auch prominent auf deiner Website platzieren. Denn so etwas trägt ebenfalls zur Vertrauensbildung bei. 
  6. Presse: Presseerwähnungen beeindrucken den User, weil es sich dabei um neutrale Statements handelt. Je renommierter das Medium, desto prestigeträchtiger die Erwähnung. In einem eigenen Bereich kannst du gegebenenfalls auch Pressemitteilungen zum Herunterladen bereitstellen. 
  7. Video- und Audioformate: Videos oder Podcasts, in denen du als Experte auftrittst, sind ebenfalls dazu geeignet, deine Kompetenz darzulegen.

Auch Softskills zählen als Kompetenzen

Neben harten Fakten, die deine Fachkompetenz nachweisen, kannst du bei Internetnutzern auch mit deiner Persönlichkeit punkten. Denn auch wenn du dich mit deiner Webpräsenz im virtuellen Raum bewegst, wissen deine Besucher ja trotzdem, dass sie es mit einem echten Menschen aus der wahren Welt zu tun haben. Umso deutlicher solltest du als Person zum Vorschein kommen. Das macht die Website individueller, weniger austauschbar und birgt einen hohen Wiedererkennungswert.

Wenn du dich deinen Besuchern als Mensch zeigst, lernen sie dich ein bisschen kennen, du wirkst nahbar und bringst eine persönliche Ebene in die Kundenbeziehung. Denn im Marketing spielen Emotionen eine kardinale Rolle. Und diese positiven Gefühle transportierst du am besten mit Bildern ins Web. Stockfotos oder 08/15-Portraits locken allerdings keinen User hinter dem virtuellen Ofen hervor. Persönliche Fotos, die zur Zielgruppe passen, aber schon.

Tipps und Tricks für vertrauensbildende Websites

Jedes Element auf deiner Website trägt zum Gesamteindruck bei. Deshalb solltest du auch jedem einzelnen Feature die entsprechende Aufmerksamkeit widmen. Die User merken, ob eine Homepage mit Akribie erstellt wurde, oder ob die Gestaltung eher so nebenbei vonstatten ging.

Bildmaterial Fotos sind ein wichtiger Bestandteil deiner Website. Sie transportieren Emotionen zum User. Menschen, die sympathisch wirken, schaffen Vertrauen. Deshalb sollte unbedingt das gesamte Team im Bild vertreten sein. Fotos, die wie aus dem Alltag gegriffen wirken, kommen besser an als offensichtlich gestellte Aufnahmen. Die Bilder müssen unbedingt professionell gemacht sein, aber dennoch natürlich wirken.
Auch bewegte Bilder sind sinnvoll, beispielsweise ein professionell gedrehter Imagefilm.
Kommunikation Eine Website muss mehrere Kommunikationskanäle zur Kontaktaufnahme anbieten. Denn nicht alle User bevorzugen den gleichen Kanal. Eine schnelle Reaktion auf Anfragen ist ein absolutes Muss. Die Informationen auf der Seite sollten die Fragen der Zielgruppe möglichst präzise beantworten. Dafür muss man seine Zielgruppe aber natürlich auch genau kennen. FAQ sind eine gute Möglichkeit, auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe einzugehen.
Storytelling Texte sind wichtig, um Informationen zu vermitteln. Aber längere Textpassagen können auch ganz schön langweilig werden. Im Internet ist Storytelling die beste Möglichkeit, Informationen auf interessante Art und Weise zu transportieren. Diese Aufgabe überlässt man am besten einem professionellen Texter, der sein Handwerk versteht. Der kann auch trockene Inhalte oder technische Details auf ansprechende Art und Weise vermitteln.
Links Webseitenbesucher freuen sich immer über thematisch relevante Links. Wenn ein Hotel beispielsweise auf Ausflugsziele in der Umgebung verlinkt, ist das ein zusätzlicher Service für die Kunden.
Webdesign Je professioneller, desto besser. Es gibt heutzutage viele Wege zur eigenen Homepage. Moderne Baukästen laden zum einfachen Do-it-yourself-Verfahren ein. Kann man machen, wenn man ein grundlegendes Designverständnis mitbringt. Ansonsten sollte man sich lieber von einem Profi beraten lassen. Darüber hinaus ist technisches Know-how gefragt, wenn es um wichtige Themen wie Responsive Design, Usability oder Ladezeiten geht.

Dem Kunden Brücken bauen

Auf deiner Website schickst du den Besucher auf eine Reise, die man Customer Journey nennt. Im besten Fall endet diese Reise in der Kontaktaufnahme oder einer Bestellung. Auf dem Weg liegen allerdings einige sensible Weichen, die du gekonnt stellen musst, um den Kunden in die gewollte Richtung zu lenken.

Das funktioniert aber nur, wenn hinter den einzelnen Bausteinen deiner Onlinepräsenz ein gut durchdachtes Konzept steht.

Die Customer Journey lenken

Jeder Klick des Users ist ein Schritt in die Kundenbeziehung hinein. Und deine Aufgabe ist es, diese Beziehung fruchtbar aufzubauen:

Die Ankunft

Schon der Weg zu deiner Website hat eine Bedeutung für den Aufbau der Kundenbeziehung. Wie ist der Besucher zu dir gekommen? Diese Frage ist für die Vertrauensbildung von großer Bedeutung. Und du kannst die Art und Weise, wie Interessenten auf dich aufmerksam werden, gezielt beeinflussen.

Verweist beispielsweise ein bekannter Influencer oder Blogger auf deine Seite, ist dir das Vertrauen der User, die auf diesem Wege zu dir kommen, schon fast sicher. Und die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Besucher gleich wieder abspringt, ist verschwindend gering.

Das kannst du tun:

  • Linkbuilding
  • Leadgeneration
  • Empfehlungen generieren
  • Externe Inhalte platzieren
  • Pressearbeit
  • Für externe Erwähnung sorgen

Wer es versäumt, Besucher aus vertrauenswürdigen Quellen auf seine Website zu dirigieren, verpasst eine enorme Chance der Generierung von wertigem Traffic.

Die Website

Wenn ein Besucher auf deiner Website gelandet ist, beginnt die möglichst geschickt gelenkte Customer Journey. Ein übersichtliches Design und eine nutzerfreundliche Navigation sorgen dafür, dass der User schnell findet, was er sucht. Alle für ihn relevanten Informationen müssen leicht zugänglich sein.

Beispiele dafür sind etwa Details zu Produkteigenschaften oder Bezahlarten, die einfach aufzufinden sein sollten. Vor allem die vertrauensbildenden Elemente solltest du möglichst prominent platzieren, damit sie nicht übersehen werden können.

Das kannst du tun:

  • Kompetenzbeweise erbringen
  • Aktionen
  • Call to Action
  • Zielgruppengerechte Inhalte und Ansprache
  • Storytelling

Jede einzelne Unterseite einer Webpräsenz verdient genauso viel Gestaltungsaufwand wie die Startseite oder eine Landingpage. Denn der Gesamteindruck zählt.

Die Nachverfolgung

Wenn ein Interessent in einem Shop etwas kauft, wird er zum Kunden. Ob er das auch bleibt, liegt an dir. Denn die Aufgabe, den Kontakt aufrechtzuerhalten, liegt ganz allein beim Anbieter und nicht beim Kunden. Der Kunde hat ja Tausende andere Alternativen.

Noch wichtiger ist diese Tatsache, wenn der Interessent nicht gleich beim ersten Besuch etwas kauft. Dann bleibt er zunächst ein Interessent und die Aufgabe, ihn zum Kunden zu machen, liegt noch vor dir.

Diese Brücke musst du dem User erst noch bauen. Stetes Wasser höhlt den Stein, sagt man. Das gilt auch für den Beziehungsaufbau. Wenn der Interessent immer wieder von dir hört und immer wieder einen positiven Eindruck erhält, machen ihn die stetigen Wiederholungen am Ende vielleicht doch noch zum Kunden.

Das kannst du tun:

Ein Besucher, der die Website unverrichteter Dinge verlässt, geht für immer verloren – wenn man ihn denn ohne Reaktion ziehen lässt. Gib diesen Unentschlossenen stattdessen die Chance, dich und dein Unternehmen besser kennenzulernen. Und mach sie auf lange Sicht zu Kunden – durch intelligentes Follow-up.

Fazit

Viele Webseiten gehen im unendlichen Universum des World Wide Web unter. Sie werden nicht gefunden und bleiben unbeachtet. Die Aufmerksamkeit allein macht aber noch lange keinen Online-Erfolg. Denn ein Besucher hat schneller wieder weitergeklickt, als der Webseitenbetreiber gucken kann. Es gilt also, das Interesse der User zu wecken und sie dann bei der Stange zu halten.

Das ist keine Mammutaufgabe, wenn man weiß, wie's geht. Aber eine Marathonaufgabe schon, denn die Herausforderung der Kundenbeziehung hört niemals auf. Aktuelle Inhalte und Follow-ups fordern den Webseitenbetreiber immer wieder aufs Neue. Die Anstrengung lohnt sich jedoch, denn erfolgreich aufgebaute Kundenbeziehungen sind langfristige Einnahmequellen.

Das Projekt Webdesign sollte also mit Akribie und auf professionelle Art und Weise angegangen werden. Ohne Onlinepräsenz geht es heute in kaum einer Branche – deshalb sollte man dieses Projekt lieber mit voller Energie umsetzen, anstatt sich zu den anderen Unbeachteten ins Netzuniversum zu gesellen. Denn eine vertrauensbildende Website ist ein unschätzbar wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg.

FAQ

Quellen:

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